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Dresdner Nachrichten : 23.07.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187407237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-07
- Tag 1874-07-23
-
Monat
1874-07
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.07.1874
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Lugl. Eartou, Lostaur.I. Uausos, Vkalsendausstr.. rrloälledsaUto LS. - Sott» »,^ )lr. »«4. 1)c>Lüor»t»8. Lon Ast. äult 1874. Prokltchen > Od daö recht und billig ist. überlassen wir dem Ur» thcile der GeschäitSwelt. — Gin widerlicher, jedenfalls gebildeten Leuten nicht wür diger Boriall. hat sich am Montag Nachmittag aus dem vom Groben Garten »ach Gruna führenden Wege zugetragcn. Gin diesiger Bankier fuhr i» zwcispänniger Earvsse "" ' " und einem Herrn deS Weges dabin; v ungeschiclt ein anderer Wage», der so sc beide Vehikel endlich mit einander i» Kollision kamen und der mit zwei Damen Am neu Sov» von deie - . Actien nach etucm ^faurlciher. j folge, gesandt habe. Wie unvorsichtig Werchpavleren umgkben. davon legi, kla> — fe der BeweiSauwahme kam noch heraus, dab Tietze sei» akobSstratenreskuirativu mit säunntlichen drei faudleihrr, jedoch mit ebenso schlecht«« El übr egte da Verfahren . 1' gewifse-Lente mit 'S ^ den klarcnBcweiS dar: er batte nämlich seine drei..Renalsiancen" or ihnen traversirle sehr I zwischen Hemd und Weste gelte»! und über letzrcrc gleich de» chlecht geleitet wurde, dab, Pelz gezogen, ohne dnrch gcvdrig zugeknöpitcu riiock die Wertb- obiecte zu sichern; aus rem Wege vom Leipziger Bahnhöfe »asb t Wagen des Banticrö so ins Schwankon kam, dab der Herr und Altstadt waren - -- — - —...... —------ die beiden Damen herauöitürzteii, letztere sogar einen Absah ver lore». Darob erzürnt, jagte derBankier, nachdem Sillcö nieder in Ordnung gebracht worden war. dem andern Gefährt nach: man Volte cö auch endlich ein und nun sollen die beiden Darinsitzende» von dem Gcldniannc dcrina„en mit dem Stocke traktirt worden sein, dab sic Wunden davon getragen babcn, »och schlimmer wurde cS, a!S man auch noch auf's Pferd loSschiug, dieses durchging und der Wage» nmgcworfcu wurde. Die beiden Herren wurden iorlgeschleilt und bekäme» derartige Verwundun gen, dab iie fest darnieberiicgc» solle». Nach einer anderen Version sollen sic sich au den Wagen ecS Bankiers gehängt, mit ihren Stocken i» diesen »iueingeschlagen habe», so datz die Pferde durchgingen, und sie sehr unfreiwillig mit fortgeschieiit wurden, wobei eö allerdings ohne Beulen nicht avgegangcn ist. — In Waid he im fand am I.',. ds. eine Diöcesan-Ver- lammlung statt. Nack, dem dortige» Auttöb atk hat sich dieVcr- fammlnng zunächst darüber schlüssig gemacht, dab eine strengere Haiidhaduiig des Geschcö vom 10. meisternder 18.0 (Sounlags- scier bctr.» während der Stunden dcö Gottesdienstes geboten erscheine. Den zweiten Gegenstand der Tagesordnung bildete eie «frage: Erachtet die Versammlung den Bestritt zu einer gegen Einführung der obligatorischen Estüche gerichteten Pctiiio» und eine 'Anregung der Kircheugemcinden zum Anschluß für wüu- schcnswcrtb? Vor einer Pctiti.n gegen Einttwrmig der obliga torische» Eivilevc ward gewarnt, weil sick, gegenwärtig die Reicvs- regierung mit dicstr Institution beschäftige und man mit solcher Petition sich nur den „Nimb. S des Par.icularitte»" sichere. Ei» Herr Pastor Schöpf meinte dazu, dab auf die Reick'Srcgi.rnng nicht wohl Nücksickst zu nehmen fei, da !» der Bibel siehe: .. Trach tet am ersten nach dem Reiche GotieS", nicht aber: ..Trachtet am ersten nach dem dcnische» bleiche Man verneinte aber doch mit Stimmeiimchrheit. dab das kirchliche Leven nach Einführung rer obligatorischen Eivilehe leiden werde. Die übrigen Gegen stände ree Tagesordnung betrafen kirchliche Vcrwaltnngö- lragen re. — EoSmig bei Meisten, am 21. Juli. Sonntag den 10. d. konnre man im Elb bal in der Gegend von Eoswig ein nicht aiizubännges Natur-Phänomen beobachten. Es bildete» stch Nack',»' tags zwisthen st—t Uhr wiederholt und in ziemlicher Zahl gröstere und kicin.rc Wirbelwinde, sogenannte Windhosen, welche sich . a ch > ori bewegte» und dabei Staub und leichtere Ge genstände. B. das ans den Feldern liegende uiillstigii gemähte chekr.idc. fast lburmooa' in die Lüfte stu rlen. Einzelne Besitzer mögen dadurch nickst ui beträchtlichen Schaden erlitten haben, da stuf manchen Necken» das Getreide stellenweise rein wcggcfcgt wurde. — In M ügcln ist an de» Tagen des 12., Ist. und 1-1. d. die Feiec doS st-», jäbrigen Bestehens der dasigcn L-chützengildc unter anNrorteittlich ledbaiter Belbcilignng begangen worden. Die Vtadr praugre im festlichen Schmucke v.-n Mahnen, Blumen tmd Gnstckanten und ßlcveillc. Zapicmtreick', sciecli oe Einhorn» i der Festkepukationen re. heiclsteii die Lkraben in außcrc-cwövnll- chcr 'Weist. 'An dem Feiigige dewciügten sich auch die Schützen- geicUschaiteii Döboi», Nos; . ci». Leionig, Grnnma, Eoidih, Mutz- schc», Wnr;cn, Dabien, Diä'atz, Akrcl'la. »iieja, L.hildan und Lttlgern. sowie eine Dcvlstaüon dcs Schüccneorpö Glau da». Bei diesem Auge fehlte es auä' an origine.ien und astdenticben Eostümen nickst. Aük dem Festrstatz waren Buden n-.d Zelte auf- aeichgigcn n id ivähr »o des Prttsich.eßens war baib '.O.'ügcin ani dem Feuglghe. 'Ain st. Fen.a„e gc.ang-e in der Versamm- lnnp dcs Müge.ncr Schütz.ncorpS eie. roar konigl. Kämmerer »nt zu Dresden ei '.gegangenes Schreiben zum Vorirag, in wel- dlinae runter gerutscht. Daö von Herr» GcrickstSrati, Iungnickcl pr.tt,- dirte SEenaericht vernrtheilte, nach Anhörung der kgi.StaalS- aiuralischaft (Hr». Richter» Schühen zn 0 Monaten, Tie he» zu lO Älvnate» Geiängnist. — Angrkü » dlgte Gerichtsverhandlungen. Heute, den 20. Juli, Einsprüche: Vormittags i> Uhr wider den Haiidarbeiter Earl Wilhelm Nenner in HerhigSdori wegen Dieb stahls; ll-Vr Uhr wider Johann Gottlob Gral i» M> dingen wegen Unterschlagung re.; IO'/s ubr wider den Handarbeiter Frieduch einer anderen August Grünbcrg aus Niekcrhcrmsdor, wtgen Diebstahls; 11^ Uhr in Privatklagsache» wider Iobann Klemp hier. — Morgen, den 24. Juli, VormitlagS l) llvr Hauptvcrhandlnng wider den vormaligen DampfschiffbMetrur Earl 'Ackilhcin, Kretzichmar auö Lbbau weg«» Unzucht mit Pcrscnen unter 14 Jahre». — Witterungs-Beobachtung am 22. Juli. AöcndS 5 N. Barometerstand nach OttoLBösoitt hier: 27 Paris.Zoll N'/s L. liest gestern Ihr L. gestiegen». — Thermometer »ach Neaumur: 20 Grav über Null. — Die Schlossthurmiabne zeigte West- Wind. Himincl leistst bewölkt. — Eldhöhe in Dresden, 22.Jnli,Mitt.: 118 Cent, unter0. ..Stanvtdell's von srüher her als rir bekannt Ist. Herr Dessau hat sich Nt seiner schönsten Leistungen ' tigenS anch durch rie ikdrlgenS auch durch Inscenirmig der „Banditen" von vorthcllhastcr Leite gezeigt. -j Zu dem „ncudcutschen Mnsikstst", welches am 24., LS.. SO. d. wi. in Haste adgehalte» wird» ist anher dem k. sächi. Eoneertmelsler Lantcrbach und Kammervirtuos Grühmachcr auch der .daininernmsiknS Kehl ringelnde» worden, welcher auch bei den kürzlich sialtgesundenen Ä1 usikiestcn in Eoli, und Zürich be- theiligt war. Die Hauptnummem des Halleschen Eo»ce»tü wer den da- Neguicm von Bcrllvz und die iZanstsiiisonie von Lik-z» bilden.! ci)-'m der Lank L r. N! ai e stät des c,v önigo iür die erfolgte das Bedauern i.b.r ...oohne!. auSgcststo- Einladung a^Sgednckc, zugleich abcr auch die Bchind.nuig, rem Feste persönlich beiz chcn »var. - 'Am >7. Juli Mittags M2 Ubr ist taZ dem Ebaussec- wärtcr, Haus- und F-eltveiiycr Carl Ang. .wronih zu Enlowttz gehörige Gcb.Ache abgebrannt. Im Ganlebach ani Lcubacr Fine vci O'clttz wurde re <>8 Jahre atte Handarbeiter Carl Gotthelf Weise au>> Bernstadt re dt anfge-un^en. W. litt feit Iän.,crcr Zeit an Geistcs.zestorll.est und dücste durch VeUrrung ins 'Waner gerttbc» sein. — Am ln. d. v'aci'msttagö cinsland im Hoipitalfol äe bei Zittau an der Gabst strake unweit der Io- hinncsgnclie ein 'Waltbe.-nd. welcher icbr aroste Folgen bade» connte. wenn cs ni dt der schnell herdeigeeilten Hilie gelang, ocn Feuerherd aui ein kleines Terrain abzagceiucn und init Baum- l'.sten ansnii.clag.n. Vermntblick, »var das Feuer durch Weg- chennng einer noch drcnnendcn Eigarre oder eines Strcichhölz- t worden, und nickst genug kann bei der so Über rest unvorsichtigcin Gcbahrcn damit im Busche TageSi eschtchte. Deutsches Reich. Die ultramontanc „Germ." schreibt: Zu dem Eapitel „Hauosuchun er" ist noch nachzui ragen, da», btt dem ehemaligen Armce-Bisch s SiamczauowSli am Sonn abend Abend eine solche stculgc u.st'en l at. Zwöls Mann hock, rückte die Erlmiiial-'l olizei bei dem vu lstv alnwndcnBischose ein, vcrtgeilte sich zu ic drei Manu in die vier Piecen der r oonung und untersuchte mit der minutiöscsic» Sorgfalt chchrcib-Secre^r. Spinden, Kisten und Kasten, kurz alle Gelanc bis ans die Ofen rohren. Das Ncsnttat war, das; dcr Bischof schlich:ich zu be scheinigen hatte, das; nicht daS Geringste z»r Beschlagnahme Ge eignete vorgcfuiidcn wordcu. Wie aus dcr Vollmacht dcr Erlminal-Beamkeil zu cntnchinen, >v»rde d e Hanssuchnug in Folge deS Attentates aus den Fürst?» Bismarck vorgcuommcn. Von den Mitgliedern des deutschen NeichSlages jikcn mo mentan die über sie verhängte Ge ängnlsiitcafe gb: der Abg. Bebel »Glauchau, im Geränogilü zn Zwickau, der Abg. Maiuukc kTricc» und Most zEhemniv, z» Plöheustc und Benin, und Herr Lonncmaiiii in Frankfurt a. M.; auherccin sind zu Gcmugi-iV ilrafcn vccurtbcilit der Abg. Ervald »Hannevcrl, Ha»mclevcr ,'Attona» und Maiuukc »Trier). we:ch Ichicrer noch auferdcin z". ei- er cin'äbrigcn Halt verurtl'cllt ist. Gcidnrchen hgh»i zu c»t- r chken die Abg. Baulri lAack c»- und v. Ludwig «Etas;). Die Umcrsuchnng wegen vcrichicdeiia.iiger Vergchen ist cingelcitct gegen die Abgg. »F-ransscn tL-rsteitcu). Hasenclc - r (Altona), Hasselinaiin (Elberfeld» und Reimer (Plo-eni. Mst Ausnahme E-oald'S gehören alle angeschuldlgtc» und vcrurthc-ltcii Abgeord neten ansi'chttck.iF der so ial-dcinoirat scheu und ustranionianen Partei an; von tcn'ck sottal demolrati chen Mitgliedern deö Reichs tages stehen die 'Abgg. Vahl.cick', Gelb, Nkott ler und Liebkncclst nickst uistcr 'Anklage. Leistcrcr inet nach Verbümmg feiner zwcl- j ihrigen Fcstnugohait die 'ckicdactien des „Vvllsstaat" über nommen. Am >7. d. M., Morgens zwischen 5 und 6 Uhr, cnlsland ill, einem Eource des von Berlin nach Lindau gccttweu voariee- zugcs in rer )'iäbc von Donamvörih Feuer. Tic Jnsasstu des brennenden douvccs, zwei Daincn und ein Herr, bcianden sich scl laicnd, und iciast h ttte die gröhte Geiavr s>F das Leben ent stehen können, wenn das Feuer nickst noch irühzeilig bemerkt und vom Buchhändler Bvlin von Berlin, welcher sein Eonxcc verlies; und ruf dem Trittbrct zu dem brennenden Couper eilte, gelöscht worden wäre. Die Gardinen des hvnpeco halten von der mit or» gebciz'cu Maschine, welche den Zug mit sprühenden Fuizken s sic!' cüigcu Kl.tt- BermischteS. * Politische Attentate seit 1850. Gegen die Kö nigin Victoria von England wurde de» 28. In»! 1850 von dein entlassene» Huiarcn-Licukcnant Robert Pate cin Stockstrelch ge führt. - Ans Friedrich Wilhelm IV. schoß im Mai 1850 Seiten lange (Scfclage» uistcr dem Nut: „Freiheit iür immer!" - Kai ser Wilbe,m war den >4. Juni lstiU in Baten de» zwei Pisto lenschüssen des NecistSsludlrcnte» Oöcae Becker vozi Leipzig ans- gcscht, mit der Begründung. der König sei niclst im Stande, Deutschlands Einheit zu verwirklichen. — Der Kaiser von Oester reich erhielt am >8: F.bruar 1850 von dem Bijabrigen Schnett bcrgesellcn Li beul» v. Alba in Ungarn einen Messerstich t» Leu Nacken. Der Herzog Ferdinand Kar! Ul. von Parma wurde den 20. März l erslo! cn. Dcr Dolch dcs Mördeio. dcr ent fliehen konnte, blicv im Untcrlcibc stecken. Der sckimcrzbastc Tob erfolgte nach 2u Stunde». — Die Königin von Spa» e» tzwci- tes 'Attentat» wollte der junge Mivmond FrneistcS den 28.Slstärz 1850 ii» Wagen erschieße»; ei»Polizei-Agent konnte jedoch dem- selbe» zur rechlen Zeit in den Vinn fallen. - König Ferdinand II. von Neapel wurde de» lRDecember l85l> wahrend (er Trnvvcn- revue von AgcsilaS Milano mit dem Baionnct angefallc». — Gegen Napoleon Ul. war schon im Oktober 1852 eine mit 15(»0 Kugeln geladene Höllenmaschine in Mattcille gerüstet. Der Mord- plan kam jedoch nicht zur Ausführung. DaS zweite Auen at gegen ihn geschah am 5. Just 185» aut seiner Fahrt nach dcr p- ra comigue. De» 28. Avril >855 schoß der Italiener Pianort walstha-t i.bersck'ütlcte. Fcucr gefangen, welche -! zw'ci Schüsse aut ih» ab in dcr großen Einganaöallee der EhampS -j Elpsoe -; 1857 tarnen Tibaldi, Bartoickti, Grilli aus England um den Kaiser zn ermorde», fielen aber der Polizei in die Hände. Den 14. Januar 1858 schonen Orsini, Gvmco, Pier! nnd Ruvio ihre Bomben nach dem kaiscrttchcn Wagen, wobei vie'e Um stehende pciwniikct rvurtc». Am 24. Deccmbcc lbliu Anschlag dcr Grcco. Lrabncco, Impcratori und Scagliom. — Die Königin von Griechenland. Regent,» in Abw'esenhelt ihres GcmahlS, er hielt, zu Pferde sihcnd, einen Schuß von dein l'.stährigcn Stu- dcnlc» DosioS. — Gegen c-stlor Einaiiucl fand 1858 ein Mord versuch statt, von welchem Graf Eavour in der Sihung vom 10. 'April des gleichen Jahres im L nrlamcnk An-ciac mackste. - Präsidcut Lincoln »pnrde den 14. April 1805 im F-rdtheatcr zu 'Washington von der» Schauspieler Booth dnrch den Kopf ge schossen. — Ein Ja! r u>)d zwei Tage später, am 10. April 1800, wurde ans de» Kaiser 'Alcrantec U. voy Rußland im Sommer- gartcn zu Petersburg von rem russische» Edelmann Pctrowilsch cin Pistolcn-'Altentat anSgcübt und durch den Bauer Jose Komissarow vereitelt. — 'Ani 7. Mai desselben Jahres feuerle Eugen Eohcn, der Stlclsohn von Karl Blind, iüns Schüsse auf den Grafen BiSmarck Unter den Linde» zu Bcrl n ab, oime den Orastu zu verwunden. — Fürst Michael von Serbien wurde am u». Juni !8t)8 IM V ark von Topschidcr iammt seiner Eousine Anna Ko,is!antino>ri».ch daS Opfer eines Attentats. — Das neueste 'Attentat ist daö d ö Bvttchergescilcn E. Kustmann aus den Fürste» Bismarck, über welches die Acten noch nicht ge schlossen sind. * Dcr VicrlckialstSichrift für gerichtliche Medizin entnehmen wir folgenden 'T or-all. In Rahcburg äs en zwei Brüder ron :ttw- und l'/o- Jahre» die Leiber von 0 künstln, e» Bienen aus, wie solche zur Verzierung der Kuchen ln Bienenkorbiorm dienen. Das jüngste dcr .Kinder starb am dritte», daö ällcslc am innite» Tage. Die Sectio» ergab btt Beide» Zerstörung der Schleimhaut des Magens und DunnkaunS. Anähung der Mandeln, des Kebl- iopscs und dcr Luilröbre, in der Lcickw deS älteren Knaben eitrige Nierenentzündung uno Perforation deS Dünndarmö. Dcr Gc- llclsto-Ebcmiker fand in den noch vorhandenen Lsici en deö Kuchens, cvens verursach großen Dürre gewarnt werdcr wir in dein Blatte vom 18. Juli nach den „B. N." berichteten, Laß ein Oeconoin Nanrt in Brc-Hna bei Bautzen aus Furcht vor zu erwartender Criminalstrafe sich selbst entleibt habe, so haben wir dies dahin zu berichtigen, daß er die That wohl in .einemAnfalle vo:r düstererGemürhssrimmung, nicht abcr auSFurcht vor zu erivartender Criininalstrase vollführt hat. — AuS Lindenau wird dein „Leipz. Tgbl" cin betriibender llnglückSrall gcnreldet. Eine junge Dame, welche als Erzieherin in der Familie eines dortigen Fabrikbesitzers thätig war, reiste mit die ser Familie vor Kurzem nach der Schweiz. In diesen Tagen ist nun die Trauerku'tde Angegangen, daß das junge Mädchen beim Baden fin Vierwaldstätter See einen jähen Tod durch Ertrinken gefun den hat. — V crstcigcr n n g e n am 27. Juli in den Gerichttzämtern: Lcngenicld: Johann Licbvickü 4 Grundstücke 1550, 075, 025 und :o Thlr., Lausigk: Earl Rink's Gut und Felder in Eholdöhain >0.220, 2250, 57«I0 und 2250 Tblc. und Leipzig: Johanne '--stcirkc'S -vii.tcrsässcrgut in oöreßpeSna OOOO Thlr. taxirt. — Oefsentliche Gerichtssitzung am II. Juli. 'Am Svlvesterabcnb des Vor IahrcS kam in daö Geschäitslocal deS Säebs. Bankvereins der Gutsbesitzer Heppncr aus Kötzschcn- orodcr und zeigte an, daß er drei Aeticn der Berliner Actien- »csclischait „Renaissance", welche er vor längerer Zeit taieldst -zckauil, verloren habe. Die Nummer» wurden netirt und Hepp ncr entfernte sich mit der stillen Hostnung, seine Actien Loch noch wieder zu erlangen. Kaum hatte er daö Local verlassen, als cin junger Mann erschien und eines der verlornen Papiere zum An kauf anbot; auö dem Geschäft wurde natürlich nichts, im Gegen teil erfolgte die Arrctur des Verkaufonwollendcn durch den Eaiicnp Licner dcs Bankvereins und auch dann rie eines Eomplleen in der Gegend dcr Frauenkirche, welcher nach der 'Angabe deS zuerst Verhafteten ebenfalls eine Actie hatte. Vor der Polizei sagten Beide aus, Laß sic besagte 'Actien iür je loo Thlr. von einem „unbekannten" He rn in der Nabe der Stadt Metz gekauft hätte». Später gab dcr Ersterwähnte, der Kellner Mar Eduard Schütze an. die Actie auf der Lelpzigerstraße gesunden zu habm und daß ihm ei» Bekannter, dcr Eommis Tietze. gesagt, kein (T.'ö) Vater, ein Handelsmann, verstehe sich darauf. Sic hätten sich daun zusanr inen in eine Restauration dcr Jakovsgasse begeben, dort den Tietze sr. angctroffcn, wo die er Schützen, weicher zuerst gar nicht dazu gewollt und au! eine Verlustannonce ha.be warten wollen, überredet bade, die Papiere zu veralbern. Man sei nun nach Neustadt gegangen; erst erstieg Schütz die Treppen zum Lcihamt, kam aber mwcrrichkcler Sache wicecr, daun ginge in die Wechselstube von Gmtciiberg. Hier wurde ibm die freudig Nachricht, daß die 'Actien > 10 stünden (heutzutaze werden sic mit 08 notirt!) Sinn marichirtc man nach der Moritz»rahe, um zwei Lee Scheine m lombardircn (einen Schein hatte Tietze^. an sich genommen) auch hier wars nichts und In rem Sächi. Mnkvc»ein kams dann zur 'Arrctur. Tietze m. dagegen widersprach den Be hauptungen seines Mitangeklagten, Im Gegenthcil habe er von dein Verkaufe der Actien abgcrathen, dir dritte habe er nur an LH gerivinmeii, um sich reip, 'einem Sobne Findrrlphk z^Mern dmigcmückc» mitgcthcilt hatte. Es crstck' int für stlcisoiidc an'^dcn Paß die gcsärbten Leiber derselben avtz Tragaistl'gumini und " " Fhromsanroin Blciovpd gefertigt wäre», von welchem ätzenden (Sitte jede der sogenannten Bienen 0,0042 Gramm enthielt. Or. V. "Ein eigcnthüin 11cher galt von Blutvergif - tuug, der bcsontcrö Hauöiraucn zur größten Vorsicht mahnt, hat in Bcrl n den Tod eines Nlcnsck-cn herbeigetührt. Die >!ic- gicrungör!ttbin I. erhielt von ihrem Sohne anö Poininer» Fische (Baricl e) geschickt. Dieselben waren bereits auvgeschlachtck und mit Bremmesscln ausgesüllt. Die Fische waren für cin Abend essen besiimmt, und mackste die Dame sich selbst dabei, die Fische mit Salz cinzurcibcn, wobei sie sich mit ciiicc Gräte in de» Balle» ker Hand stack'. Diese imschcinlichc Verletzung wurde nickst weiter beachtet. Beim 'Abendessen stellten sich jedoch heilige Schmerzen i» der Hand und starke Geschwulst ein, so daß der als Gast an- wcsti-Lc 'Arzt sofort ein Rcccpt ver ordnete und aus die Gefähr lichkeit anttncrksam machte. Bevor daö Dienstmädchen mit dcr 'Arznei a::ö dcr Apotheke zurückkehrte, »var schon der ganze Arm augeschwollcn und dunkelblau gefärbt. 'Am andern Morgen stellte sick', trotz der unausgesetzt angewendeten ärztlichen Bemü hungen. dcr Tot in Folge von Blutvcrgickung cin. *Wic man billüg «.ach Neapel fährt, weiß die „Wiener TagcSpr." atto zn erzählen: Die Neapolitaner sind be kanntlich lebhafte» Ehmaktcrö und wenn sie sich in einer lremte» Stabt befinden, wo Niemand sie versteht, dann kann tlcie Eha- raktereigcwbnmlichkclt besonders auffallend zum Durchbruch kom- mcn. Daö war dcr Fall b"r einigen Tagen ans dcr österreichi schen Südbahn, wo zwei Söhne der schönen Parthenope daS ge summte Personal in Auflegung brachten mit der Erkundigung, wo und wie eine dlrecte.Karte nach Neapel zn lösen sei. Der ro'hbärtige Portier, auch cin Solm deS Eitroncnlantrö, der at er seine Hcimathlautc znin großen Thcll uistcr dem graulichen Him mel des großen Güterschuppens aümälig vceschn'iist hat, gab noth- düntigc Ausknmt. La nähert sich ci» Herr, dcr eben ein selt sames Gepäckstück !>n Aagagcranm auigcgebcn hat, dcr Gruppe und tragt: ,.I?ro>-o siovi, vvlcst« »nckova u. Kapoli?" „tt.i l si!" rnicn die Neapolitaner hocherfreut, einen Lantömann zu finden. Sic scl'cn demselben auseinander, daß dcr Eine mit diroctem Billet nach Neapel will und zwar zweiter, wenn cü möglich sei, auch dritter E lasse, denn bekanntlich sinv die Eitroncnsohne sparsam von Hauö aus. „L Imuo', tagt dcr Herr; „ich mack e mir stclS ein Vergnügen daraus, meinen Lands eu-e» gefällig zu sein. Wenn Sie mir cr'aul»cn. gebe ich mit zur Eassa und löse sür Lie das Bittet. Der llwrschlag wird mit lebhaftem Lank angenom men. Ter Herr löst mit blankem Goto cin Bilict erster Elasse und überreicht cö dem LaudSiuann mir Len Werren: „Ich bitte Sie. nehmen Sie dieses Bittet als ci» Zeichen meiner Verehrung an: ich schenke Ihnen dasselbe, behalten Sie mich in gutem An denken und wenn Sie in Rom antommen. dann geben Sie ge fälligst aus der Station dielen Gepäckschein ab; Sie würden mich mit diesem Gegendienste sehr verbinden." .... Das Erstaunen der beiden Neapolitaner kennt keine Grenzen; der mit dnn Fahr- blllct Beschenkte steht da mit offenem Munde und nachdem er die Besinnung wieder gewonnen, ersck'öpit er sich mit einem TankbarkeitScrgnsse, dessen nur eP ächter Sohn Italiens fähig ist. Die Maschine pfeift; der 'Neapolitaner umarmt den Fremden und seinen zurückbleibcnden Freund, nimmt sein -Handgepäck und eilt zum Train, um zum ersten Male l» seinem Leben „erster Elasse" zu fahren. Nachdem er sich'ö im weichen Piühl vegucm gemacht, nimmt er de» Gepäckschein heraus, den er in Rom ab- geben soll. Er kann ihn nicht lesen. Dcr Eoritucteur erscheint, unser Neapolitaner zeigt ihm den Schein und fragt, waS daran? stehe. Der Eonducteur versiebt so viel „Latein", um ihn, klar machen z» können, duff aus dein Scheine nichts weiter siebe, als daß dcr Besitzer desselben — eine Leiche in Rom a bzu- gebcn habe. Bekanntlich besteht die Verordnung, daß bei einem LeichentranSport ein Begleiter sein muß, und jener „groß- mütbige" Landömann batte sich mit rer BittetPendc ei» ach eine für ihn vielleicht in mancher Hinsicht peinliche Fahrt erspart. Unser Neapolitaner war im erste» 'Augenblick cin wenig srappirt, dann aber legte er sich in dem veguemen und so billige» Eoups zurecht und schlick mit dem Leichenscheinc in der Tasche den Schlaf des Gerechten.... Wenn er nur die Station Rom nicht verschläft! bairischen'Kahne» ralhigm, da am driiso.Ixn bekaunllich mit Tori gebeizt wird, NachiS die Ecmpccienstcr zu schließen. Dieser Vor fall dürste wiederholt die Notlnvc.idllstcit v»n in jedem Eoupce anznbringcndcn Alarmsignairii evident cnvcilc». Die hstttoe Lage dcr Reisenden bei Fcncrogcmbr keunzcici »cic sick' diesmal durch das klägliche, aber kräftige Hilstgeichrei vlllcr Reisende», weiches inte»! i o» allen Schaffnern überhört wurde. Frankreich. Die Gruppen ler Linken sammeln eifrig Un- terschristcn für einen 'Aistrag ani Austösimg der National-Ver- samnilung. falls der Antrag Pcrier s verworfen wirk. Spanien. Von der Regierung wird der amtliche Bericht über die Einnabme von Encnca veröffentlicht. 'Nach demselben macksten die Karlinen am lO. Morgens i» einer Stärke von etum 8000 Mann unter Don Aiphonjo einen Angriff ani die Vorstadt Earrcteria; dreimal wurde cin Sturm auf die Vorstavt abge schlagen. die Rcgierungötrupven jedock' schließlich gezwungen, sich r lö ani de» großen Platz von E nenca zurück zu ziehen. Da der Eommanoant PglesicS sich weigerte, die Statt zu übergeben, wurde das Fe: ce der Belagerer während der 'Sstickst verdoppelt und am Morgen des 14. vier neue Sturmc.ngrlffe ^erstickst, rie aöct alle abgeschlagen wurden. Nach einer erneuerten Beschießung, welche 50 Stnnrcn»hincurch fortgesetzt wurde, ge lang cö entlieh den Earlistcu, sick» zu Herren der Stadt zu machen. Der Eommcmdant befahl den Rückzug io. die Eitadclie, der aber wegen unversehens cingctroffencr cariisiisher Vcrstärkni'gen von 4ooo Man», welche der Besatzung den Rückzug ghschnittcn, niclst au-gcführt werden konnte. Die Bedingungen, unter weichen die llebcrgabc crioigte, sind noch nicht dekannt. Die carlisiischcn An- ttchrcr gestatteten die Plünderung, mehrere Häuser sind nieder- gcdrannt, viele ganz guSgeplünoert und eine große 'Anzahl von Einwohnern ermordet. Die Ecnlisllm, welche von Frciöca, dem Pfarrer Flix und dem Eanonicns Villalain gciührt wurden, hat ten 150 Tobte und 700 Verwundete. Don Alphvns von Bourbon hat bei dcr Einnahme von Emnca 4 Kanonen erbeutet iind lWO! Gefangene gemacht. Dcr Statt lst eine Eontribntion von OMil- lioncn »liealcn anserlcgt Ton EarloS hat unter dem 10. d. cin Manifest an die spa nische 'Nation erlassen. In demselben wild zunächst darauf HIn- gewicsen, daß Ton EärioS jetzt über eine zahlreiche und gut or- ganisirte Sirmee verfüge. Dann heißt cs weiter: Mein Glaube a» die Plackst des Rechtes hat mir daS Recht der Mackst ver liehen. Ick» habe versprochen, Sp niicn zu reiten, oder für mein Land zu sterben; ich werde mein Wort halten, die Rebellion unter drücken und meinen Völker» die wahre Freiheit geben. Ich werte ferner den religiösen EZesinnungen L panienö und der Neigung des Landes iür rie legitime Monarchie Genüge tbun, aber die Einheit dcs katholischen Glaubens wird nicht religiös Verfügungen und die Monarchie nicht dcn DcSpollamuS zur Folge haben. Ich werde die Käufer von Kirchengülern nickst behelligen nvb die Stimme deS Volkes durch die legitime Vertretung der Cortcö hören. Ich richte diesen Aufruf an meine Freunde und meine Feinde und entbiete sie zu mir; abcr wenn die Rebellion nickst aufhört, werde ich sie durch die Gewalt der Waffen unterwcricn. Diejenigen, welche beute nicht die Versöhnung annchmen, werden dann ge- nöthlgt sein, sich dem Gesetz dcö Siegers zu nnterwcrsen. al. Die Mittheilnng dcö Madrider Journals „Jm- parcial", daß cin Mitglied dcö portugiesischen Königshauses alö Kandidat für den spanischen Thron ausgetreten sei, und daß da durch der Plan einer Vereinigung Spaniens und Portugals in eine „iberische Union" verwirklicht werden könne, glebt den Tage blättern Lissabons zu lebhaften Eröiicrungen Veranlassung. Die Mehrzahl der Blätter bezweifelt die Richtigkeit dieser Mittheiluna und spricht sich mit Entschiedenheit gegen das »Projekt einer iberi schst» Union und für die 'Auirechterhaltung der Autonomie Port»-' galß »pH. Aeililleto». Z Morgen Freitag hat in Ncömütter's Sommertbeater Herr Dessau sein Benefiz. Er glebt, waS läpgere Zeit hier nicht esehim worden: „Die Spitzcnkönigin" von Oe. Hugo lütter: Ftl. Relchardt wird die Titelrolle Wiele» unv Frl.Wttke- ann die" Souptettenpartie. während NröMüllers alte
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