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Dresdner Nachrichten : 06.11.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187511064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751106
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-11
- Tag 1875-11-06
-
Monat
1875-11
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.11.1875
- Autor
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ttr. »I» vqttn» — nenneistrr Herrn Eschenbach iür vorzügliche Petroleum-Koch-Slppa- rate. S)!essmg-Vase» von Esehendack'gefertigt und Zink-Vasen von Herrn Klempnetincister Schone gefertigt. während eine von dem »nm Schluß allgemein die froheste Laune bcrrschtt. Das Essen, aus der sachkunotgen Hand der Frau Wolfs bcrvorgrqangen, war ebenso wie die Weine vorzüglich und die 2vaste und Tasellieder höchst er,Milch, Aut einer'Buhne war eine vollstänkigeKlcmpncr- Werkstatt bergrncvtet workc» mir allem ArbeitSzeug, wie Lötb« oien. Ambos. liebrinas t inc :c. an-gelüstet. Slian stellte da da- Werkstattlebei', nnd zwar an einem Montag dar. ,u der Zeit, wo noch der Meister innstinäßig gleich,am der Patriarch in seinem Hause war. Alle Gesellen ladoricten noch an den Folgen dcö aruosiencii SoimtagS und selbst der Lcvrlunge hatte eö verschlafen. Trotz aller Klagen »der S'lüdigteit nnd dicken Kops wird das Bedürfnis, nach eine», schluck Branntwein fühlbar, den vermehr, junge nugeo». locii id» der llffeiiter, wenn ee'o dcraliskricgt. .chant". aus der Destillation holt, de, aber, wie sich der Meister naht, sotorr ver'ieckt w id. Der Meister findet die Flasche aber in einem am>ml.'.ncriitcn ffiohrc und saugt Krawall a», der sich indessen bellest. ircii ici» Geburtstag ist und die Gesellen. so wie sie dies obre», sofort schön grakuttrcii, lind nun Alle zusammen Kegelschieben geben. Die Scene wirkte recht drollig. Ebenso machte das spater folgende WachSflgu.cnkablnet viel Spaß, wel ches den Bciuch Kaiier Wilhelms vei Victor Emanuel i» Mai land daestcllte. Als Kaiser Wilhelm erschien Herr Eschenbacki — eine slatkvche Figur' So verlief dieses, mit einem Balle schlie ßende erste -lickungösest unter ungetrübtem Frohsinn, dessen Zu standekommen m b gutes gelingen namentlich der intelligente Borstand des Bereino, Herr Kleinpncrineister Boy, kräftig ge- törocrk bat. was a lgcmcin anerkannt ward. Die D e n: s eb e n Prot e stant e nverei n e zu Chem nitz. Dresden nnd LeIpzi g richteten unter',» 26. October d. I. folgende Penrion an daS Hop: evangelisch-lutherische Lan- veSconsinori. in zn Dresden: „Da in jnngslcr Zeit mehrfache Kundgcdun .cn an das H. cvang.-luth. Laulcseousittortum ge richtet worden stnd, welche nir das zu erlassene Trausormular die Beibcbalknng des ZuiammensprechenS der gesetzlich bereits verbundenen u'bcleute verlangen, die für b barriiche Berächter der kirchlichen Trauung die Ausschließung vom Abend mahl fordern, so scheu sich die Unterzeichneten von Gewissens w gen a,d!",'ii.,e», das H. cv, lutd. Lairdcüeon'isroriuin chrcrbietigst und dringi ebu zu bitten, dasselbe wolle l> dainr Sorge tragen, da,, durch da > riinstige Trausormular das Gesetz zu semem vollen Rechte kau.me, und die Wabrbailigkcir am Altar gewavrl bleibe, indem den Dienern der Kirche nickst irgend eine Art der Schliess ung der Ebc. sondern lediglich die Einsegnung der geschlossenen Ebe gestattet werde: 2, sich dststn entscheiden, die Anwendung von ogcnannter Abendmahlözucht loedcr anznordnen noch frei, zugeben, weil dieselbe nur dazu geeignet sei» würde die bereits vorhandene Entfremdung von Küche und Ebristentbum zu einem uiweilvoiic!! Bruche m erweitern. Ein Begehren des Abend- mabls u üree niikcr alten Umstanden als eine Regung religiösen Bedürfnisses zn begrüben sein, welches unbefriedigt zuzückzuwei- ic», aller nbr.slenp,licht znwi-erliele." - Bei einer, in der Neustadt wohnhaften Dame, welche ihre tlbr verloren und diesen Verlust öffentlich dckanm gemacht hatte, erichien in d e,cn ragen ein unbekannter Mensch, gab an, baß er Diener bei einem Fürsten sei, der eine Udr. wie die von ibr ver lorene, gcinudcn babc und sich »n» eine genaue'Beschreibung der Ubr aaebitten laue. Slachdcm die Dame eine wiebe gegeben batte, erklärte der Unbekannte, das, dicö die von seinem Herrn gefundene Ubr ici, daß sie dieselbe, obne die von ihr angelodte Bcloi'iiung bezahle» zn mnsscii, zuruckerhaltcn werde, das, er sie aber bitte, 'i.u wenigstens gegen ihn cr,ernstlich zu zeigen. Die Dam:, hocber rcul über die Aussicht, wieder in de» Belitz chrer Ubr zn gelanr -n, aab dem Bkanne 2 Thlr. Douceur nnd erhielt da'ür von demselben ^as Berwrechen, das, er ibr die Ubr alsbald ribervring.n werde, ^ic wartete jedoch vergeblich aus die Wieder kehr des Bcdieulen mir der Ubr. Dagegen wurde il>r .iciclbe am anderen ö a w von einer Frau üd-erbracbs, welche sie gesunden und die Annonce über den Verlust astest» zu haben erklärte. Der angebliche 2'wtie»te war ein Schwindler gewesen, der die öffentliche Bekanntmachung cvensalls gelesen und durch sein vor- bcschriebcneS 'Austcelcn sick) die 2 Tlstr. v,n der Dame zn ver schaffen geivn't bitte. - Tcr Schianbel.dainl wr bat w ne Fabrlen mit dem I.No- ocmber d. I. eingestellt. d:e Iahrcs-eit m,t ihrer Frische rcsp. Kälte, die geringe Rcutabilital waren wohl die Ursachen dazu. Mit Tank muß man eö daher anerkennen, daß den Elbuscrbe- wobnern noch ein neuer Fahrplan von der Direktion der S ä cd s.-B. D a ::: v i > ch i s ff a h r t geschaffen wurde, der allen Wünschen und Ansprüchen entspricht. Zwar dürfte die Rentabilität niebk von Bedeutung sein, io isr es doch rühmlich zu nennen, wenn mau so lange als möglich die Verbindung unterhält. Man fährt z. B. >rüb o live dis nach Lobontz, lOmal des Tagcö nach Pill- n ?, I lmal i:a ? Laubcgai: u. >.'w. Die iwasntcu sind gut ge heizt- v. öge der Frost 'ich nicht so grimmig zeigen, damit wir den angegebenen Bonbell lange genießen können. Eme seltene Raturspiclerel bringt inan unS cuiS dem Restaurakionsgarre» zu Dorna: eine Ap'elbltithe bvm 5. S!o- bcmdcr! Und Dorna liegt nicht etwa in Italien, sondern ist ein ganz all tvarcs deutsches Dörfchen hinter Strehlen. Eine bedeutende Erfindung zeigt jetzt eine Stockholmer Fabrik in dem Dchcimenstcr Tchioßstraße 22. ES sind dies M e ta l l o. P o r z e l l a n - G e g e» ständc, die an Gediegen bcn der Foiin. Schönheit der Ausführung, hoher Politur u.s. w. den wcrtl'volltten nnd edelsten Mctallvawn keineswegs nachsteben. vchie Herr Pieper, der Powirtträglw für den Erfinder, und mit- thntt, ist das dänische gtcnt an eine Eopenhagencr Fabrik, aus we ebec bereits Ne schöne Silbcrvaie becrübrt, sür den Preis bo» ttichtto sel'wed schcn Kronen ica. äck.OO«' SRarki verkaust worden. Die wie Silbcroepd gnss.hcnde n aic ist bei nachlässiger Packung aui der Hlerherreiie zerbrochen, buch hält die in das Porzellan cnigcdrungenc Metallichicht den Fnü so s-cher fest, daß der Werth des Gttäßes kaum geschädigt erscheint und nur gewissermaßen das innere Futter l.iNrt ist. Der Preis der Gegenstände ist verbätt- nißm.ißN gering, sokan z. stst die Versilberung her Eopenhagener Henzelvase nicht über Tbtr. zu stebcu kommt. — Kinderwagen nnd Uebcrzichec ivcrden Tag vor Tag noch gestovlcn, eh„c daß cs der Polizei alter Bemühungen ungeachtet gelingen will, die Urheber dieser Tieviiähle zu ermitteln. Merk würdig und bezeichnend für die Unachtsamkeit bielllickt auch Ge winnst! br mancher Gcwerbtreibcnden bleibt es aber doch, daß die Diebe iür das gestohlene Gut immer noch Abnehmer finden, in dem durch unser Blatt jene Diebereien nnd die Objecte, welche gestohlen zn werden pflegen, doch oit genug schon veröffentlicht worden nnd. - Schon oit ist dadurch, daß Eltern aus Arbeit gegangen nur und n re Kinder aussichtslos in ihren Wohnungen zurückge lassen l abe», großes Unglück cmgcrlchtct worden. So hatten am 2. Rephr. die Hanbarbeitcr Rößler leben Eheleute in Brand iS »ich vom ->ame cm ernt unv ihre beiden Kleinen von st und 4 Jahre» n ihrer Wohnstube ei»geßchlo>sen. letztere waren über Zündbolz.beu gertthe» und batten beim Spielen mit denselben ei» Bell in Brand gesetzt. Glücklicherweise war der dadurch ent standene 'stauch von dem Schneidermeister Schalter bemerkt werden, dieser aber schnell in das Zimmer geeilt unv hatte Lurch rhaliges Eingreifen die Kinderchen vor Schaden bewahrt. — Ucbec die Schüler der Fortbildungsschule auf der Wald- gassc waren in ietzlcr Zeit wiederholt Klagen laut geworden, daß ne st.b >mch dem 'Verlassen der Schule ani der Straße In der ungebübr ichsten Weite aufführten. Sie batten nach diesen Er zählungen aus dem Publikum nicht allein sofort beim Austritt aus dem Schulgebäude sich Cigarren angezüntet, sondern auch Fcuerwerkskorpcr abgebrannt, gelärmt und geschrieen, Borübcr- gehende imu tirl und andere rAegeleien mehr begangen. Dieses :n der bett effende» Stabtgegenb großes Aergerniß erregende Ge bühren der hoffnniigdbollcn Jugend batte die Polizei, nachdem es zu Ihrer Cognition gekommen war, veranlaßt, geeignete Maß- regcsti gegen die Bnr>chcn zn ergrciien. Bei dem nächsten wieder vorkommcnden Spektakel, den die Jungen aus der Straße machten, armen ausgestellte Gendarmen in den bei ibrcm Erscheinen schnell füßig auseinander stiebenden Haufen hinein, langten sich ein Paar Hauptkrakevler heraus und lirterren dieselben ein Einige Tage Aast war die Folge und wird den Unfug wahrscheinlich abstellrn, lotstet hat seinem«eperioir ein retz- kchaustück „Rothkäppchen" eingrsügt und — Der Etrcul Halles neues brillantes v-v»«»»»« »>»rr erfreut sich die Gesellschast dauernd großen Beifalles. In der That sind sowohl die Gymnastiker, wie auch die Clowns vorzüg lich und anZchvnen Pferden kein Mangel. Zu keiner Zeit hat man etwas Graziöseres gesehen, als die Vorführung eines tem peramentvollen in Freiheit bressirten Schulplrrves durch Frl. Smi iie ^ oisjet. Dt« »arte lungeDame mit ieingeschntttcne» Zügen und energischem Blick beobachtet die distinguirteNeHaltung, sei rö baß sie als Manu gekleidet das frei laufende Pferd btrigilt, oder baß sie als kühne Reiterin aller Gefahren spottet immer ist der Eindruck ein harmonischer unv derührt äußerst sympathisch. Den Herren Osenheizern ve» ClrcuS empsehlrn wir recht fleißige Thätigkeit in diesen Wlntcttagen. — Am verflossenen Sonnabend bat sich der Kaufmann und l Baumatcrialhänbler Herr Richard Fiedler in Ratebeul ein 1 allgemein beliebter und geachteter, strebsamer Mann. angeblich per Eisenbahn nach Großenhain begeben. ohne vis letzt von dort zurückgckebrl zu sein oder eine Rachricht von sich gegeben zu haben, nnd giebt mau nicht ohne Grund der Vcrmuthung Raum, daß er sich ein Leid angclban habe. - 2» der Nacht vom st. zum 4. d. M. ist einem Fleischer und Schänkwirts) zu Hänichen cin geschlachtete-Schwein In zwei Hälften und das ^ungenzeug von einem Rind aus dem Schlacht dause gestohlen worden. — Der Hilfübrcmser Kirstan hatte sich auf dem am 2. No vember Nacht« 11 Uhr von Dresden in Kamenz ankommenden Zuge auf seinem Wagen aufrecht gestellt und schlug dabei mit dem -stopfe an der Uebergangsbrücke bei dem Gerichtöamtsgebäudr so hef tig an, daß es zweifelhaft ist, ob er wegen der dadurch erhaltenen schweren Verletzungen mit dem Leben davonkommen dürfte. — Verlautbarungen im Handel»register. An der Firma: „E. Schuster L Coinv." ist der bisherige Mitinhaber der gcnaniiten Firma. Herr Gustav OScar Zimmermann a»ö- acschiedcn und der Kaufmann Kerr Ernst 2obann OScar Schuster In ktcielde elngctreten. Auö der Firma: ..Silberman» <LMeyer" ist der bisherige Mitinhaber. Herr LouiS Silbrrmann, auöge- schiede». Eii.gctr. die Firma: „Ludwig Phillppsohn zuuior"; Inhaber: Herr Ludwig Phlliphsohn hier. Eingctr. die Firma: „Win. Häusel"; Inhaber: Herr Johann Heinrich Wilhelm Häusel hier. - O e i se n t I icbeGer icvtSsi tz ung am l.und L. Nov. Der Handarbeiter und Kutscher Karl Friedrich Anaust Hiiblg von hier. 22 Jahre alt und viöher noch unbcstralt, stahl bet seinem ehemaligen Prinzipal In Loschwitz, nüchtern cr besten Dienst wegen Unpünktlichkeit verlassen mußte, eine» großen Waschkcfsel, was ihm 1 Jahr Gesängniß und 2 Jahre EhrenrechtSverlust ein- viachie. Den ans dem Maucrwerk mir möglichsterKraflanitreng- i»ig herausgerisicncn Waschkesscl langte er eincm anderen Mause- collegen, mit welchem er sick' bereits verder verständigt hatte, über die Mauer und dann ging'o nach Dresden zu. wo der Kessel verkloppt werden sollte. Der Spitzbube fand bereits lluterwcaö Gelegenheit, denselben für 1> M. a» den Piau» zu brlligcn. Er gestand heute sein Verbrechen ohne llmsck'wei'rein. —DieHaubt- vcrbandluug wider den Maurer Karl Heinrich Dindor! auS Mo horn und Gen. wegen BerrugS bez. Begünstigung ward wegen Vernähme weiterer Erörterungen vertagt. — Helcne Pauklne Höincr, eine nicht mehr ganz jugendliche Collegin der am Museum scilhailcnden Kunsthäiitlcr und Händlerinnen nahm mehrere Male im Innern des »ach dem Zwingerhole führenden Durch gangs rcsp. vor dem Eingang in die Bildergalerie Ausstellung, odschon rer Virnenthali an diesen Orten streng verboten ist. Panline giebt dies durchaus nicht zu und will bloS ganz einfach durck'gcgangen sein, um ihre stärkere Ehehälfte im Zwinger- hcffc sprechen zu können, und giebt sich daher auch nicht mit der Slra-c von st M. zufrieden, wogegen sie heute erfolglos Einipruch eihovcn hatte. — Marie Iobanne Arnold, eine stille Liebe für Alle, aus der Zahnsgasse dvmiciiircnd, war trotz dcS strengen Ver botes am Abende des l». Septembers an der Hauölhür zum Vor- 'chcin gekoinmen und von dem scharten Auge eines GciiSdarincn entdeckt worden, was ihr wegen Rückiälligkcit 10 Tage Hast ein- dlachke, wobei eS auch heute verblieb. - -Die iür den 4. Novbr. anbelaumte Hauvtvcrhandlung gegen den Restaurateur Johann 'August Hcnnig auö Kupp ritz und dessen Chesrau, > regen Unter schlagung bez. Beihilfe hierzu, mußte vertagt werden, well das angcklagteEhepaar trotz erfolgter bestimmter Vorladung eö bor- gezogen batte, nichtzu erscheinen. - A ng e k ü n d i g te G c ri chtS - V crban dI una e n.. Heute Vormittag '.»Uhr, Hauptverhandlung wider den Hand arbeiter Carl Gottlieb Hcffmann in WabnSborf, wegen Dieb- stablS. - i'insprüche: 0 Uhr. in Privatklagsachen wider Franz Lutwia Böhme vier und Genossen, we^en Beteidigung. — t> ^, desgleichen wider Ehristiaue vcrw. Lücigel und Genossen, wegen Beleidigung. 10' -.>, wider Eduard Wilhelm Bcgcr hier des gleichen. Ii. wider den Kellner Louis Telle i» Radcdurg, wegen Beleidigung. -- wider Car! August Rudolph in Döhlen, wegen Körperverletzung rvittcrungs-Beodartitung .vbr., 'Abd. ü U. ff'aromctcrilant nach Otto L Bösoit hie, Paris. Zoll 1 L. jseit gestern i'/s L. gefallen». idhernieincter nach Reanmur: 2 Grad über Null. — Die Schloßthurintahnc zeigte Ost- Wind. Himmel: hell. — Elbliölie in Dresden, 5. Novbr., LRilt.: 106 Cent, unter 0. Tages,u'schtchtc. Deutsches Reich. Wie man der ..'östcl. Zeitung" mitrbeilt, hat der Inslizausschnß des Buncesrathü beschlossen, bei dem Ple num c ne Reihe lwu 'Abäntcrungsvorichlägen zu der Strafgesctz- »ovelie zu v.antragen; indcsscii sind dieselben keineswegs von drirchgreilender vrineivieltcr Bedeutung. Die Vorlegung der Slraigcsctzrwvelle an de» Reichstag wird gegen Mitte dieses Monats iii »Aussicht gestellt. Bcdur tc cs also noch einerAbküh. Iu»g der in dci> letzten Tage» merkwürdigerweise auch in cnt- schicdcn liberalen 2'lättcrn aulgetanchtcii Hoffnung, die Majorität dcS Bunkcoraihs werde plötzlich gegen die reactionären?ieigu»gen der preußischen Regierung nnd des Reichskanzlers Front machen, so ist sie damit i» bester Form eriolgt. Eö wirb sich min bald zeigen miisicn, ob das Zcugniß des Wohlvcrhallcnö, tag die,,N. A»g. Zlg " und die übrigen Osticlösen dieser Tage der „K. Z." wegen ivrcö Verhaltens gegenüber dem t» Rete stehenden Ent- wnri ausstellten, auch von der nationallibcralen Partei «strebt werten wird und ov in ihrer Haltung der bei lenen Blättern ge rühmte „crireuliche Umschwung" bezüglich der Vorlage cingetreten ist — als ein neuer Beleg zu dem vielgenannten Wort eines be kannten Abgeordneten: „Hunde sind wir ia doch!" Die Geschenke des Königs von Italien für Se. Mai. den Kaiier und dessen Reisegcsolgc sind am Sonntag in Berlin ein- getroffen. Unter denselben be'and sich auch, wie verschiedene Zeitungen berichte», baö lebensgroße Bild Victor Emanuel'ö für den Grase» Moltke. Da die Klsten sämmtlich a» daö Hofmar schallamt adresslrt waren, so wurde auch die iür Moltke bestimmte aus Neugierde dort geöffnet. Gras Moltke. der daS Bild alö Schmuck l»r seine» Herrensitz Erclsau bei Schweidnitz bestimmt bat, war über die Zerstörung der sorgsamen Verpackung nicht sehr erbaut. In seiner gewohnten lakonischen Manier meinte cr bei dem 'Anblick der übereifrigen Tbat: „Daö konnte ick allein besor gen!" und ließ bann schleunigst den Teckel wieder schließen. Eine nähere Prüfung de- neuen Etats craiebt daß die Ver einigung der Post nnd Telegraphie vorläufig keineswegs sehr er bebliche Kostenersparnisse mit sich bringt. waS freist» au» nicht sür sofort zu erwarten stand. Das höbcre Personal der Telegraphie erfährt nur in soicrn eine Verminderung, als die 12Telearaphcn. direciore» in höhere Postämter cinrücken, dagegen wächst die volle Zahl der TelegraphentirectionSräthe den vereinigten Directionen zu, während die Klasse von (Stz) Telegrapheninspectoren bei den Directionen neugeschaffcn wird. Auch wird eine neue Klasse in den Obcrtclkgrcw hcniecretärcn abaezweigt; die Stellen dieser und der Tclcgraphcnsccretäre erfährt eine Veruiehrnng um 2.1. Da gegen erfährt allerdings daö aus dem Untcrosfizlersstande bervor- gcbende Personal der Obertelegraphistcn Einschränkungen, na mentlich. well gerade die von diesen verwalteten, bisber selbst ständigen kleineren Telegraphenämter mit Postanstaltcn verbunden werden, waö allerdings nur zu billigen ist und höchstens früher hätte geschehen sollen Die Zahl der Obertelegraphtsten soll 1«?0 von 1820 aus 1100 und demnächst aus 1L00 »»rückgeführt werbe». « ». nvvMGsr UMK -- -' Nach einer lm Reichstag von sonst wohl «»tsMchleter EM. verbielteten Nachricht wäre di« Ankunft tz«s Reichskanzler» Fürsten Bismarck in Berit» jwtfchen dem 1s. und >0. l M. zu «warten. ^, Der badische Reichstagsadgeordnete Robert v. Modi, weichet noch der Donnerstags-Sitzung des Reichstags detgewoynt satte, ist ln voriger Nacht gestorben. In der Nacht vom 2. zum 8. November ist in Rendsburg das Arsenal des ». «rmeecorps tbeilwelse nicdergrbrannt. Da» Feuer wurde um I Ubr Stacht» bemerkt: noch bevor die Spritzen chre Thätigkeit beginnen konnten, war der nördliche Flügel nicht mehr zu retten, von dem westlichen Flügel war die anstoßend« Hälfte bereits in vollen Flammen und man mußte st» daraus beschränken, den südlichen Flügel, iowie die angrenzenden Ge bäude, namentlich da» Laboratorium, Milltärgtiangmb, die Ka sernen re. zu schützen, was denn auch glücklich gelang. Der ent- standene Schaden ist ein sehr bedeutender. Es verbrannten u.A. 40.000 neue Mauier-Gewebre ls ro Tbir.-girtch 800.001) rbir.s, etwa eine gleiche Anzahl von Gewebrrn älterer Constructtvn, der Inhalt der Geschirrkammern zweier rettenden Batterien ic., und scheint es daher nicht zu doch gegriffen zu sein, wenn der verur sachte Schaden an Waffen. Gebäuden w. aui 1,500,000 Thlr. anaenoiittnen wird Der Umsicht und Energie de- Herrn Gene ral» v. Roienzweig und deö Herrn Hauptmaun» Wagner ist es ivobl in erster Linie zu banken baß dem Staate kein größerer Schaden, alö gescheben, erwachsen ist. Da» „Rend-b. Wochnbi." schreibt: „Einen grausig schönen Anblick gewährten die in vollen Flammen stehenden Gebäude vom inneren zweiten Hose auö ge sehen, nnd einen unveimiichen Eindruck machte eö, alö die Flam men die Eckräume des Ouergebäubeö erfaßten, worin eine Masse Platzpatronen, Zünder u. dergl. aulgestapelt waren, die, von dem hcrabialleuden Fcurrregen entzündet, tbeilS in geringeren, tbeilS in größeren Ouantitäten nach und nach explovlrtrn nnd einem andauernden, mit einzelnen Artillerteichüflen und Bataillonösalvrn untermischten Tirailleurteurr glichen." Der „Magdeb. Ztg." schreibt man au» Gotba. 2. Novbr. Heute Mittag warb in der unmittelbaren Stäbe der Promenade, und zwar in dein Theiie der Reitbahn, weicher dem Museum gerade gegenüber lieat. ein etwa breizcbnläbrtger Knabe - er- hängt gefunden. Das umstehend« Gebüsch batte ihn lange ge- nug verdeckt. um sein trauriges letzte» Unternchmen vollständig gelingen zu lassen, und eö war gänzliche Todesstarre bereit» ein- getreien, alv man ihn fand. Eln Anderer soll Im Krahnberge ebcnialiö sich das Leben genommen baden und ein Dritter ver. mißt werben, so daß die mir zugrkommene Nachricht nicht un glaubhaft erscheint, es habe sich eine kleine Genoflenichast srüb- reifer Jungen dermaßen vergangen, daß sie auö Furcht vor der Strale eins wurden, sich derselben aut solche Weise zu entziehen. Der Eine ist ker Sobn eines achtbaren EInwodnerö hier. Oesterreich. In Stroußbcra'ö Kovlenwerken in Schatzla» betragen die Lohnrückstände 40,000 Gulden, da seit 2 Monaten keine Löhne auögrzablt wurden. - Die Bubnaer Arbeiter wähl ten eine Deputation, welche nach Wien gehen soll, um eine Staatöintervention zu erzielen. Der am 'November Abends von Wien auf der Franz. Josephs-Bahn adgeganaene Personenzug ist nach Mitternacht zwischen den StationenGopsritz undSchwarzcnau (NiebrrLsterrrtchl entgleist und Lokomotive, Tender und acht Wagen sind in einen furchtbaren Abgrund von über 40Ellen Tiefe binabgestürzt. HerauS- genommen gewesene Schienen baden daS schreckliche Unglück berbeigeiübrt. durch welche» :r Personen des Zugpersonal- sofort getödtet, mehrere Sielsende aber schwer verwundet und arg ver stümmelt worden sind. Eine im Zuge befindliche Frau ist in Folge sofort eingetrctener Gedurtöweben bet der Entbindung gestorben. Fernere Erhebungen, welche die Wiener General- Direktio» der Franz-Jvlephbahn an die Zeitungen versendet, haben cvnsiatirt: ES wurden von den l28 auf dem Zuge befind lichen Menschen 1 getödtet <1 Postbeamter, 1 Schaffner und 4 Passagiere>. 0 verwundet (2 Postbeamte und 1 Passagiere) und 2 sMaichinist und Heizer) werten vermißt. Durch Mitreisende ist bereits erwiesen und an Ort und Stelle kestgestellt worden, daß Frcvlelhände 2 Schienen an jenem bohenDamm loSgeschraubi hatten sdie Laichen und Nägel lagen unversehrt daneben) und bcrcilS ist die »ädere Untcriuchnng gcrichtöamtlich ringeleitet. Die entbundene Frau war aus Pilsen gebürtig. Ihre Mutter, eine Braumeistcrin, war ihrer aus Wien beimkcbrcuden Tochter cntgcgcugeiahrc». Nach kurzer gcmelnschaftlichcrWeitcrfabrt trat die Katastrophe ein, wobei die Mutter und daö Dienstmädchen getödtet wurden, während die Tochter vor Entsetzen von GeburtS- wehen überiallen wurde und auf der Unglücksstütte mit einer Frühgeburt niederkam. Die Verwundeten sind zum Theii nach Wien tranbportirt worden. Unter den unter den Wagcn- irü»in,ern hervorgeholten. Verletzten sind glücklicherweise die Meiste» nur leicht contustonirt. Frankreirij. Die Naiionalvcrsammiung Hai Ihre Sitzungen wieder begonnen. Der Minister des Inner», Buffet, beantragte, daS Wahlgesetz aui die Tagesordnung zu letzen. Pascal Duprät «von der Linken» stellte den weiteren Antrag, daß zwischen ker zweiten und dritten Bcrathung deö Wahlgesetzes die Vorlage über'Aushebung beS BeiagerungSzustandeS und über Organisation der Municipalltälcn berathcn werbe. Beide Anträge werden a» genommen. Die Regierung will an dem gegenwärtigen ModuS der Ernennung der Maires iesihalten, in eine Aushebung de» BelagernngölustandcS nur na» Genehmigung dcS Preßgesetze» willigen und selbst hierbei einzelne größere Städte ausnebmen, in Lene» der Belagerungszustand iortdauern soll. Italien. Ans den Berechnungen, die man über den Freu" tenzurlnß während der Feste in Mailand gemacht, «giebt sich, daß in jener einen Woche mehr alS zwölf Millionen auSgegeben worden sind. Die Einnahmen der Casus zweiten Rangrö sind nie mals unter tausend Franken täglich gewesen, während die ersten Ranges, wie z. B. daö Cafo Bnfl i» der Galerie Vitiorlo Ema- nneieEinnahmen bis über 25,000Franken täglich erzielten. Der Regen, der so viel beklagt würbe, war eine wahre Wohlthat iür die Schirm'abrikantcn und die Kleiberverkäuicr. deren Magazine ganz auögeräumt wurden. Die Brüder Bocconi verkauften über 12,000 Schirme und eine enorme Anzahl von PardessüS. Spanien. Von dem tungen König von Spanien wird fol- gei'deo pikante Histörchen erzählt: „König Alsonso, dem, wie dir Blätter behaupten, eine preußische Prinzessin zugedacht sein soll, hatte sich in die reizende Gemahlin einesHauptmannö von seiner Armee verliebt, und die Schöne erwicderte die königliche Neigung lm vollen Maße. Dem Herrn Gemahl blieb baSVerhältnitz nicht verborge», und so kam es denn, baß der ciiersüchtige Krieger die Liebenden in iis^iLuti überraschte. Er iand aber nicht iür gut, wie daö sonst in ähnlichen Fällen geschehen ist, auS der Auszeich nung, welche der Monarch seiner Ehehälfte zn Theil werben ließ, Vortheil zu ziehen, sondern schoß ganz einfach aui Se. Majestät den eigens zn diesem Zwecke mitgedrack'ten Revolver ab. wobei er ihn jedoch fehlte, rvie man glaubt, sogar absichtlich, und hier aus meldete sich der Wackere sofort In Arrest und verlangte vor ein Kriegsgericht gestellt zu werten. Natürlich machte die Sache in Madrid ungcbeureS Aussehen, und da vei den Spaniern dir Helligkeit der Ehe noch sehr ho» geachtet wird, so glaubt man, der Hauptmann werde ireigesprochcn werden, wobei aber der König, dessen Ansehen bereits ohnehin tief erschüttert ist, in den Singen der Station nicht eben gewinnen wird." — So will denn der Sohn einer mit der Tugendrose begabten Mutter ein Häkchen werden und krümmt sich bei Zeiten. Die von amerikanischen Blatter» gebrachte Meldung, daß Spa nien Sccrüstungcn pornebme und namentlich 5 Fregatten für Cuba anSrüstcn lasse, wird von unterrichteter Seite als der Be gründung entbehrend bezeichnet. Rußland, lieber die Arrctirung Stroußbcrg'ö ln St. Pe tersburg geben der deutschen „St. P. Ztg." folgende Einzelheiten u: Stroußbcrg batte, nm seine 'Abreise auö Moskau für den Sall der Verfolgung möglichst geheim zu ballen, den letzten staffagicrzug gewählt, der um li Uhr Abenbö abgcbt. Zebu Minuten vor Ankunft dieses ZugcS llcr in St. Petersburg sichren des Chef der Dedectivpolizci, Herr Klrillow, zwei Polizei« beamte in Civilanzügen und ein Gendarm«ieo'sizlcr aui einer Locomotivc dem ankommenden Zuge entgegen und gaben ihm bas Zeichen anzubalten. Der den Zug sührcnte Conbucteur konnte Herrn Stroußbcrg nick t bezeichn«), machte über die Herren aus einen Passagier ausmerksani, de während der 'ahrt beständig seinen Platz, bald in k'iscm, bald n lenem Waggon, gewechselt batte. H.rr Klrillow ging gerade weg» aus da- bezeichnet« Subiect zu und ries e« an: „Herr Sttoußf ,g!" „WaS wolle» Sielt" war die Antwort, und jeder Zwr.,el an ver Identität
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