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Dresdner Nachrichten : 10.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187908105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-08
- Tag 1879-08-10
-
Monat
1879-08
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.08.1879
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»r. »»» » - SovLt,«. s» >«i 1S7V üverttageo. Wir übergeben drr K»r»e bald« d«s dunkle rreiben zwtsche« Man« und Krau l> de» küderen Iavren und verweisen tunlichst aus einen „Kauf". den der AngrNaatt uuter tem S. Juni 1877 mit dem Besitzer etvrs Grundstückes in Ldöta« rnttirke und das manchmal in den Besitz eines aewlssea Lehmann überging. der seinerseits L (»rundstacke in Großenhain an Sterz itir 42,(«0 Mk. bez. 15.006 Mt. vrrkauste. Diese wurden später iar 20,100 Mk. bez. I0.ü00 Mk. bei der notbweneigrv Subda- station erstanden. Die Großenbainer Grundstücke belastete der Angeklagte alsbald aus den Namen seiner Frau mit einer weite ren Hypothek von I2,l>00 Mk und über die Entstehung der selben betragt. giebt er die Erklärung, er sei im Lause der Zelt noch mehr ais diese Summe seiner «betrau schuldig geworben, Au Bezahlung der Hypothekenzinsen dachte Sterz tlbervanpt nicht und so kam cö. das, die Gläubiger klagbar wur- trn. der Bttethzins inhibirt werden mußte u. s. >v. Inzwischen bemühte sich St., von Neuem Grundstücksküuke zu entriren und trat er zu diesem Zwecke auch mit der Zeugin Schulter in Ber« bindung, die am der Werneritrahe in Lobtau ein Haus besitzt. Diese traute aber nicht ebne Weiteres de» Versicherungen des 'Angeklagten bezüglich de>sen „guter Hypothek" aus den Großrn- hainer Grundstücken, sondern zog lolort an Ort und Stelle Erkundigungen ein. deren Resultat ihr natürlich sofort weitere Unterhandlungen verleitete. Dagegen gelangen die Schwindelmanöver gegenüber den Zeuge» Beier bez. verehtl. Beier, der inzwischen verstorbenen russischen StaatSräihin Emilie von Sievero und deö Zeugen Grieöbach vollslänbig. denn die Genannten verknusten ihre Grundstücke in der That an Sterz, wobei dieser die daraus ruhenden Hypotheken übernahm und den Verkäufern an Stelle vaaren Geltes „Hypotheken" auf die Groüenlainer Grundstücke in der Hübe von 5650, 6000 und 12,000 Mark eiulragen lieb- I» ledern einzelnen stalle nahm er zu falschen Vorspiegelungen u. s. w, über den Werth der Grundstücke seine Zuflucht, um die Verkäufer zur Sinnabnie ber völlig wcrthlosen Hypc: .kc» -u belvegen. Der rilnacklagte suchte sich während der ums» »aOchm Beweisaufnahme oit in herauSlordernder Weise von seiner schuid zu reinigen und der Her. Präsident mußte wiederholt Ihn auf vatz Unslatlhaile seines Gebahrenö verweisen. Die Entschuldig ungen er habe in der Tha: die Grundstücke nicht iür üderlastrt und eine Schädigung der von ihm hinters Licht geführten Hypo- thekengläubiger nicht für möglich gehalten, erzielten oit das Gegentheil und übrigens spricht das Echulvbewußtscin Sterzö in berevkcr storm aus einer von ihm während der Untersuchungs haft a» seine strau gerichteten und auigrtundenen Zuschrist. In derjeiden gicbk der Schreiber Raihjchläge. wie sich seine Ehe- vältte mit den gl-l yckvi^ten Gläubigern schleunigst vergleichen solle u. s. w. und.onimt darin auch der Passuö: „Nett . rette, rette mich, sonst di» ich unglücklich!" und: „Ich habe die Häuser iür Dich gckauit und leide iür Dich, wie Jesus, lin kere meine» Schmerz, sonst muh sch verschmachten re." vor. Herr Staatsanwalt Richter entrollte nach einer trefflichen Elnlellung über das fetzige Hydothekenunwese» daS Gesammtbild der Anklage und beantragte die Vernrtheilung zu einer der Verschuldung St'ü entsprechenden Strafe. Die Vertheidigung führte in ge wohnter scharfsinniger Welse Herr Iustizrath Ur. Schafsrath. DaS Schöffengericht unter dem Präsidium des Herrn GerichtS- ralh von Mcw'o'dt, erkannte wegen wiederholten Betrugs aut 4 Jahre Gelärm i 3000 M. Geldstrafe und entsprechenden Ehren. rechrSverlust. ^ —Die kdntal. Polizei-Direktion zu Dresden schreibt uns: Vk .Dresdner Nachrichten" euthaltcn aus Seit« 1 ber Nr. s»4 -Ms. d. M. einen Artikel über Stellennachweis»»««- Bureaus, mit Rücksicht auf welchen die Unterzeichnete Polizei- Direction. welcher die Auisichtöiührung über derartige Institute oblltgt. im öffentlichen Interesse Ihnen Folgende- berichtigend mitzutheilen keinen Anstand nimmt. Jedem Inhaber eines Dienstboten.NachwciiungS-Bureau ist die Vervsttchnmaauserlegt. orvcntliche Bücher nach einem ihm vorgeschriebenen Schenm zu sti-ren und zwar ein Buch zum genauen Eintrag der Aufträge der Dienstherr,chatten und eines zum Eintrag der Aufträge der Dienstsuchenbe». au- welchen deutlich zu ersehen ist. welche Art von Geschälten, mit welche» Personen, in welcher Weise und gegen welche Gedühren dlesclden auSgeiührt worben sind. Der Gebührensatz unterliegt vertrete». gegenseitige» Vereindarung; es hat aber eine Anzahl ber hiesigen Bureau-Inhaber in Ihren Ge- fchäitLtokalirätcn die Bedingungen, unter Vene» sie Geschälte ver mitteln. zur Etniichtnahme der Betbetltgtrn durch Anschlag zur Kenntniß deö Publikums gebracht. Gegenwärtig bestehen in hiesiger Stadt85 Diemtbsten-NachweisungS-Bureauö. in welchen von Zelt zu Zeit von der konigl. Poiizeibicectlo» eine strenge Revision der Ge'chstattttndet. Die letztere wirk tn der Regel in aur» cL,e>chattolt' alen an einem Lage zur Ausführung gebracht «ab so angeoronet. bah sie leben Inhaber unvorvercitet trifft. Allerdings sink bei kiesen Revisionen hstr und da verschiedene Unregelmäßigkeiten zu Tage getreten, dieselben sind ader gebührend geahndet uno adgesteltt worben. - „Auöde m i ä ch i i > ch c n ErzgebIrg e". so beginnt ein Aussatz in Rümmer 210 I!weS geschaßten BiattcS. Rtanchcr Leier wird geglaubt haben, ber Herr Korrespondent trägt mit starken starben am. Dem ist aber nicht io. ES dürste wobl kaum eine größere strechdrit und Rohheit gebe», alö Rachts sich zusammen zu rotten, in eine fremde Waldung einzudringeu und die entgegcnirekciibc» Forstbeamke» tötl >cl> zu perlctzc» und kür todt aus dem Platze liegen zu lassen. Warum vcuchwcigt ber Herr Korrespondent, baß er icldil an diciem Nlorgcn In feincin Dienste von dieser Rotte insnltirt und detrohl worden isti Warum nennt er nicht de» Rainen bcS allgemein und auch ihm bekannten Anführers dieser Rotte, Scidt auö Seinen, und den Namen derjenige» Person, welche tem steriler Schindler die fast todtltche Verletzung am Kopie beivrackke, Glöckner auö Heidel berg» Das Verbrechen ist verclkö dem k. k. Kielögerickst in Brür angezeigr und wen» die Thäter geglaubt, sie köimen jenseits ber Grenze »nbcstrast Mord und Todfschlag verübe», >o haben sie sich schrecklich geirrt. ES dürste aber auch wobl feilen irgendwo solche verwilderte Individuen geven. alö in den Ortschaften Griffe» und Heidcldcrg. ohne ocöoaib mit dieser Behauptung den sehr zahlreichen guten und ehrenwertbeu Bewohnern zu nahe treten zn wollen. Wer je Gelegenheit gehabt. Nachts einige Tanzplätze daselbst zu vciuchcn, ber wirb sich mit Ekel von tie fem Treibe» adwenc.n. Sink doch rie bewaffneten Aunickstö orgcme. wen» sie nicht energisch auitreten, in solchen Lokalen und Rachtö aus den Straßen vor Insulten, als Lnrcmpei», An- brüllen. Lteinwcrfe» re. nichr sicher, und Ercessc, Schlägereien, steiistereinwenen und sonst allerhand Rohheiten, alö Baumfrevel, Lachdeschädigung, sind turchaus keine Seltenheit. Alö im vorigen Herbst und Winter die Mißcrnre der Kartoffeln Rokh und Sorge in kiese Ortschaften brachte unh die Epidemie unter den Kindern arge Verwüstungen anrichtetc. da glaubte man, dergleichen Ausschreitungen würben nuniiiehr unterbielden. Weit gestblt. Ja, um Hilfe wurde alödald geschrien, Bittgesuche Nb r Bittgesuche würben und werten noch bis an tie alierl'öchsten Herrschaften geschrieben. Die König!. Regierung nahm sich ber Roth an. Die Kgl. AmtShauptmannschast kauste Erbswurst unb Samcnkanoffeln unb vermikkclle milbc Spcnben an Gelb unb Kleidungsstücken. Reiche Private iandrei. Geldgeschenke ein. Unb ber Danke Die Erbswurst schmeckte vielen nicht unb tie Vertbeilung ber Geldgeschenke, Kleiber und Samenkartoffelii er zeugte Unzufriedenheit und Murren. Wunder nimmt die Ent sittlichung Oenstlilacn nichr. welcher Gelegenheit gehabt, Einblick in baS Familie".!'den in dergleichen Haucwaltimgcn zu khun. Wenn halb und ganz erwachsene Löhne unb Töchter, auch bei besser stkuiiten Eltern, geschweige bei ganz auncn. den Sc!'lai- raum mit letzteren thcilen. wenn letztere, statt ihre schulpflichtigen unb kgum auS ber Schule -Lic.sscnc» Kinderfflbendo nndäliachtö in ihrer B-obnung zu bebakt >- >ie. unkekoni.l ioe, stchherumtrclvcn lassen, sie selbst aber, statt . gen streu Pfff.ohn nachzukomincn, sonst etwas betreiben, so kann hlc Folg? 'eine andere sein. - Gestern Vormittag warb die Prämiirung auf der Leih z i ger K u » st g e w c r b e - A u ö st c l! n n g veröffentlicht. Von Dresdner stirmc» erhielten erste Preist: Gebe. Bernhardt, A. Patzig, A. O. Richter, Ehr. Seidel u. Sohn, Architekt Semper, O. B. Friedrich, G. Udiust u. Hartmann, Hcinr. Mau. M. Scherer u. H. Englcr; zweite Preise: Prölß ren. El. Söhne, Gusta» Schreiber, W. A. Sck'aöe!schul n. Eomp., Eml! . ,bcr u. Theodor Rtebel, E. Hauer u. W. Schreiber, Louis Herrmann, Winter u. Berndt, Eduard Pachtmann, Röwmlcr ». JonaS. — Die Ursache de? Uuglücko, welches ein Rlitg'.icd des hiesig gen Vereins katholischer L->enbe.i „Ieoncta" neulich bei e-uciiE Gestllschaitsauöfluge auf ber Bastei betroffen hat. scheint taö! hstsigc. Benno-Blatt ' darin erblicken zu wollen, baß tie"streins- mltglleber am Morgen des bctreffenten Si.nntagö nickst der i Messe beigeinohnr bad.n. DaS genannte Blak! stigk an ackießenb an tie Miklhellnng über ben Unstast: ..DaS zweite Kirch.»gebot verpstickstet iercn Katholiken, an allen Sonn- »nt Feiertage» ber Blesse mit Anbacht beizuwohnc». Wer dieicö Eickot in schuld barer Welse verletzt, mackst sich schwerer Sünde »huldig." — In der AUg.Ausstellung iür die Jugend iDslraa'lec ll2, findet heute abermals großes M l I i r ä r e o n c e r r ohne Er höhung der Elntrcktoprcist statt, Dstsclbe wird heute auch von den Mitgliedern deS Gewerdcveremö 's. Inserat! zum 2. Maie bestickst werden. Nächsten Freitag u> terniimnt der genannte Verein eine Ercurston nach Meißen iBestich der Alhrcchlöburg.'c., — Unser sZchs. Erzgebirge wird wohl ungerechtfertigter Welse baS sechs. Sibirien genannt. AuS M aricuberg wirk unö eine auf tmckger Flur gcwachsca: sstlcstuäbrc gc chickt, tie ca. 80Körner enroalt, also 80iäittg ist. Wenn allcAedrcn io trügen bann ^rauchten wir ben Getreckezoll nickst sti iürchten. Vom Ber,agnt Ro>enthal bet Oschatz gelt uns, als Zeichen eines fruchtbaren IahrcS, ein Hastrhalm zu, ber:r alte Ellen (i7o tiS 180 Eentim.) mißt. — Die Ausstellungen wachsen wie kie Pilze aus der Erbe; am 16. klestg wird wlekee eine EstwcrbeauSslcllimg I» Schan dau eröffnet. Die AuZneckungShalle wird auf be" sogenannten Babewicse errichtet. Le. Niaj. der König hat seinen Besuch zuzcsagt. — Repertoir b e s l ö III g l. H o s t h eg k c r s I n 2l I t - stabt. Sonntag: Tannbänstr. >2Ins. -- Montag: DaS Testament kes groben Kurfürsten. — Dienstag: Der Liebes trank. — Mittwoch: Was ihr wollt. lZum I. Mal in vieler Bearbeitung.) - Den!! rstag: Dist Freischütz. Freitag: Waö ihr wollt. — Sonnabend: ViolcEr — Heute begeht ber bieiige Verein Ulk - Ka p p e mit seinen Freunden ein solennes Sommerics! in den herrlichen Räumen und Anlagen deö Pirlhetcl« zu Blasewitz, wo cS an hcstclcn Scherzen und launigen Ucbcrraschnngcn nicht 'ehlcn wirb. - AlS am Freitag ei» Einwohucr von Trachau dem GclelS der Leipziger Bann ent ang ging, bemerkte er plötzlich einen Sperling, der mälstam za stiegen versuchte. Bei näherer Untersuchung stellte cö sich heraus, daß daö armeTblervoueinemj neuen 2zöl1igcn Drahtnagcl durckstol rt war. N.öglich, daß der Nagel in den Vogel geschoben worden war. DaS T lst.rchen wurde sofort getödlet und so von wcttcren Schmerzen erlöst. — Die Menagerie von E. W. R i c c am der alten Vogel wiese an der Blaiewltzer-Straße wird nur necy bis übermorgen hier verweilen. Erfreulich ist, daß der Beutzen den Eintrittspreis herabgesetzt hat, wodurch auch weniger Bemittelten Gelegenheit geboten ist, die hochintcrcssantc Sammlung zu besichtigen. - Wie schon gemeldet, wird tie eigentliche Verschmelzung deS hiesige» Vereins arkeitgcbendcr Klempner mit der Klempner- Innung am 14. d. stattnnten. Es ist dies tcx IubiläumStag deS 200jährigen Bestehens der DreSencr Klein»»-!- Innung. Gewiß konnte ein geeigneterer Zeitpunkt zur Wicdee- vercinigung nickst gewählt werden. DaS Fest wird natürlich ein glänzendes werden. - Gestern Nachmittag kam eine die Marlenstraße hcrauf- kommende Drosch' e, mit zwei Damen und einem Kinde besetzt, nahe dem Dippoldiöwalbaer Platze dadurch zum Umfallen, daß der -Kutscher ,i»«s au» de, Gtrede ftrdeudeu Karre»« »raen etwas kuu tm Vogen kusr. Dl, Insassen der Droschke, welche unverletzt davon kamen, fuhren, nachdem dies Gesädrt aulgerichtet worden, zum Babnbos weiter. Ein au» dem Bocke befindlich ge- we enrr Kinderwagen sowie ein Wäschekorv dattea aber einige Drsette erlitten. — Die kat. Amtshauptmannschaft Leipzig bat auf die Er mittelung iencö ruchlosen Buben, welcher vor Kurzem 21 Pap peln und 3Odstbäume aui ver Straße von Probstheida nach Dblitz umgebrochen hat. eine Geldbelohnung gesetzt. — Ein schon belabrtcr, tm hohen Grade betrunkener Mann wälzte sich vorgestern Abend aus derIohamieS-AUtc zum Aerger- niß der Passanten herum. Schließlich wurde er mittelst Droschke von einem Gendarm weggeschafft. — Während des letzten Grottauer Jahrmarktes wurde ei» schlau aiigeleatrö Eckstnugglerstückchen «nszenirt. Aus den Grottauer Jahrmärkten brrrscht immer große« Menschengewühl, welche- die rasche Abfertigung der Fuhrwerke an ber ZoU- einnadmesteUe am Ende der Grottaaer Straße nölhig macht. Gerate zur Stunde, wo sonst der tcickchenandrang am stärksten Ist, kamen 2 hochdepackte Wagen, die »ach der Deklaration mit WostabiäUcn delade» waren. Iniolge RegenwetterS war indes) diesmal kein besonderer Andrang und die Beamten hatten Muße, solgtältlg zu revidire». Dabei ergab sich, baß der erste Wagen zwar mit wirklichen Wollabiälle», der zweite aber mit ganz anderen, zollpflichtigen, Dingen beladen war. Am Mittwoch Morgen würbe hinter einer Scheune i» Kleinstarkwip ber etwa 60 Jahre alte Handarbeiter Stengler. in den letzten Zügen liegend, anigc'unden. Er starb alSbald. Zwei Knechte, die bereits verhalte» sind, wurde» verdächtigt, den alten Mann, de» sie am Abend vorder über einem Gartenbteb- stadl bei ihrem Herrn erwischten, übermäßig geprügelt zu haben, so daß sie irinrn Tod verursachten. - Auf dem Marktplatz i» O d c rw t e sen tha i wen b am 5. d. durch einen fallenden Baumstamm der Fuhrmann August Scltman» erschlagen. Er war erst 2lt Jahre alt und Vater von ll Kindern. - Der Geschieriührer Franz Haschke auS Schöneseih ward am Donnerstag durch sein eigenes Geschirr überfahren und getöbtet. Durch Sonnenstich getöbtet warb am letzte» Montag der öOjährige Handarbeiter Richter in Bennbors, als er au, dem Felde beschäftigt war. — Die lljäbrige Tochter deS Schuhmachermristcrö HIrtzcr i» Grimma wollte am 5. d. AbcndS «ine Katze haschen, stcl aber dabei so unglücklich über eine Treppenstufe, daß der Tod augcubltckllch elntrat. - Aul einem Felde bei Höckendorf bei DippolbiSwaldc hat sich am d. M. der >8stütckhri,',c Glasmacher Mar Bruno Bundeöinann, welcher schon längere Zeit ohne Beschäftigung war. erschossen. — Der am 31. Just iciiiem Arbeitgeber ln Zwickau mit einem Gelkbcieie von 660 Mack bnrchgrgangene Stctmnctzlehr- ling Theodor Möckel ward am 7. biö. In Zwickau iestgenommc». DaS Bürschckstn halte das Geld allerdings dringend zu einer Reise nach der Dresdner Vogelwiese gebraucht, hatte sic!» auch, um würdig erscheinen zu könne», neue Kleider gelaust. Baarev Gelb ward nick,: mehr bei ihm gefunden. - Im Kirckstelche in NengecSbori bei Eberöbach fand man am 8. d. Nt. eine» ertrunkenen fremden Mann auf. TagS vorher war er total betrunken im Dbrie lecksten gegangen. Seine Persönlichkeit konnte nicht fcstgestellt werden. — Im Walde zwischen den Dörfern Hohendorf und Rio schwitz ward in diesen Tagen ein I2jäbrigcS Mädchen auö erstgenanntem Dvrie von drei Herumstreichern überfallen und so mißhandelt, baß dasselbe von später vorbeigekoinmenen Leuten nach Hauic getragen werken mußte. - Der in der Abendstunde des 6. b. vermißte ff Jahre alte Sobn der Sckstegcl'schen Eveleute in Hohburg bei Wurzen wurde andern Tags früh tu dem vorbcifticßcnten Mühlgraben ertrunken alffgestinken. — In her Elster bei Leipzig ward am Freitag der dort'gc Lopnkellner Theodor Gerbig crlruniea ausgcfuntr». ES scheint ein Unglücks all porzullegen. - «r- rpä n g l haben sich: am 5. dv. der 64jährige Strumpf wirker Schwalbe in Rüodorfb LIchtcnstein: in W eIötropp der HansauSzügler Gottl. Peschel und am 7. dö. in Burkerö. d orl der Bergarbeiter Ferd. Rclchler. — In der vor einigen Lagen in Gauernitz augcsck'wom- mcnen Leiche ist eine hier vermißte HanSbcntzcrü-lcchcsrau. Laura Johanne Scholz ged. Sck'weyer, aus der Wllödrnffcr Vorstadt rekognoSzirt wordcn. — Ein 40 Igi re alter Zuckervä^'cr auS Böhmen, der gm Donnerstag in Waldenburg auihältlich war, sprang dort >>e gen Abend, nachdem er sich auSgellcii et batte, mit dem lauten Rm'e „Adieu Berlin" — den eine Frau deutlich gehört haben will -- in kie Mulde »nd ertrank. - Anr.L d. ging ein überaus heftige-GewitterüberE ib e n st o ck, Der Blitz ickst ug in daS HauS des Flcifchccmeistcr N'eichßn^r, daS sich im ''euergcfö.hrlichste» Stadttbeile befindet. Das Hanö brannte vollskändi,! nieder. Außerdem ickstug der Blitz noch an neun anderen Stellen der Stadt ei», ohne indeß erheblichen Schaden zu sli'ten. Ein gutgckleldeter iungcr Mann veriuciste am Donnerstag Abend aus den: Lö'nme'' Wege in Görzig sich zu erschieße». Dcr Sckuiß zrr'chmcltcrst tieKinnlade, wirkte aber nickst tötklich. Da er Papiere nickst bei sich hatte und meist bewttßllos liegt, konnte man r- ch nickst erfahren, wer er ist. — Versteigerungen in de» G eri chtöä inte rn den >1, d. M.: Lödau: Eduard Wilhelm Hoffmann'ö Haud- gl'.uwilück, 5025, Nl,; Stollbcrg: Ehrlstian Goktlleb Höscl'ö Dreikiertell'usengut in Iohnscors. 1.».4'>st M. - Den 12. d. M.: Grimma: Friedrich 'August Bciligö Grundstück, 3020 M.; Dresden: Earl Julius Handrlch'ö Grundstücke, 40,0'ß'und lff.ooo N!.; Oelsnitz: Job. Gestio. Cchmtdt'0 Grundstück in Voigtoberg. 247', M.; Edemnitz: Friodr. Aboli Hungers Grundstücke das.. 33.000, 2010, 28N,. 3600, 2880. 6' st,, 3,2». .7760, l'MO »Nd 3120 ?N. — De» 13. d. Ni.: Leipzig: Auguste Wilhclmi'ie veredel. WIegncrS Hauögrunkstück in Volk. marSderk, 13 00<>M.; Dresden: Hermann Richter S HanS- grundstück in Eokta, 20,.',00 M. tarirt. — Oesient 1 iche Gerichtssitzungen. In der Perlon deS bisher noch unbcschcltenen 60jährigen Privatuö Earl Hein rich Hcrinann Sterz auö Hohenölsen stcl der Erimiualjustiz ei» ganz beiählgtcr Hppotdekcnfchwindlcr In kie Hände. Der Ver trieb völlig wcrkblricr Hppcthcken trat tn »euerer Zeit häufig bei den Hauptverhundlungen in den Vordergrund unk wird leider durch die t»i Publikum nickst vereinzelt dastehende» falsche» Meinungen über daö Hstpothekenweien !m Allgemeinen begünstigt. So Mancher, der In die Lage kommt, bei Kaufgeschäften re. Hypotheken, mit denen andere Grundstücke belastet sind, an Zahlungsstatt anzunchmen, hält cS nicht fürnotüwcnblg, sich um den Werth einer solchen näher zu inlormiren, er begnügt sich mit einem Einblick in das Hypothekenbuch, ohne zn bedenken. daß daS betreffende Grundstück oit ganz bedeutend überlastet ist unb selbstverständlich dann die Hvpothrken an letzter Stelle nicht den geringsten Werth l aben. Nickst schwer fällt eS unter solchen Um standen, aist Kosten de- Leichtsinne- tie späteren Hypolhelcn- giäubiaer hinter s Licht zu führe» und die Vcrlustträger dieser Art haben kan» nickst einmal die Genugthuung, den vermeintlich Schuldigen zur Rcchcnschast zu ziehen. Anders verhält cö sich aber in den Fällen, wo die, wen» auch oberflächlich clngezogcne» Erkundigungen »her den Werth der Hypolhck durch günstige, der Wahrheit zn-videriaufende Schilderungen, lcez. Verschweigen der lingilnistgc. Situation hcantwrrtet werden »nd dadurch erst der Abschluß "eS Geschältes herbetgciübrt wird. Denn dann hat man cö mit dem criminellen 'Betrug zu thun und drr Im Glauben an die Bonität der Hypothek Getäuschte findet wenigstens durch eine Anzeige bei dem Staatsanwalt sein Recht, wenn auch nur in seltenen Fasten sein Geld wieder. Sterz »erstand cö meisterdait, Schwindelhypotheken anzulegcn unb mit denselben div. Personen bei Gelegenheit von Ihm bewirkter GrundstückSkäiffe zu beglücken. Obschon er Nichts Im Vermögen besaß unh seit 1874 vielfach erfolglos verklagt und auögepfändct war, brachte er eö doch icrtig, GrnnkNücke über Grundstücke zu kaufen, aus welche er nicht einen Pfennig Kausgeld bezahlte oder bezahlen konnte, und kabct war er auch noch schlau genug, die er rungenen finanziellen Vortheile stet- aus seine Ehestem zu - WiNernngS-iveodaesttung am 0. August, AbdS. 7 Ilbr. Barometerstand«. OScar Bvsolt lWallstr. ist): 75» Millimeter Erst gestern 4 Non. gemllen.) - In Aussicht: Veränderlich. - Tlmrinometrograpd .i.Rcaumur: I2ds ° W. — Differenz von gest. zu heute 3'äi": — nledr'gste Temv. I1V» ^W.. HSchslkTemp. IK"W. Die Schloßthurnstabne zeigteW.-St.-W.-Mind. Himmel: Regen. - Wasserstand der Elbe und Moldau am V. August. Bubwcio — o. Prag ch 12, Parhubitz -s- 22, Melnit — 8. Lcitmeritz - 10, Dresden — st». — Wassrrwarme der Elbe am 9. August: 1ü Grad 1i Meteorologische Beobachtungen der dnilschc» Ltewair« in Hamburg am 8. August um 8 Uhr Morgen!: krt. I », ! S»I»r. wett»». I ^ aoreilhugen , . . . 78II.7-.S vv leicht molkig st ls,l» Z Slockliolm . . . . ! 7'. 1,7 A N 8 stürmNch heiter -21,2 Havaranöa , . . . j 'üS.7 7- ff 80 leicht woNrilloi i I».t Lt. Petersburg Moskau . . . Hamburg . . Memel . . . Paris .... München ,, .. r:cip-ig 7S2,I> r>« 8,v schwach wolkig 418.5 vcrlin . Wie» . , Ibres^m 782.2 - ,v«rv leicht ! dedecktO st-15.8 I >! «esteru Nachmluag Regeuichaurr. 2) Seegang hoch. Nach» Llnri» und Regen. 2) Ecilerii btachulttlag Negcu, <> Wester» Nachmittag Ncwtttcr mtt Srbloben. >! ebcritcht b - r Witterung. Wiibrend dar barometrtlchc Sitntmum tu der »S.dUch.n Nvrdit« a- aitiviirir forlgckchritten ist. hat sich am Abend Mer Nordost- D-üiill,:.»id .ine !>c»e Depression auegcbitbel, weiche sich wahrend der Na-,i nordwürt» bis uaü. U'tSdii sortbeweaic uiid an der ostpreichtichcn Aitst« stürmitaxn West», i» tockhetai stürmtrchen Osttviud prraiilahte Neber Mitteieuropa dauert die westltchc, mctit leichte b>? madige Viistsirdmung bei veräiidcrltchrm. jedoch vorwtegend trübeui. inr Westen vietjach rcgucrtichem Wetter jort. Tie renipcratur tt-'gt tu jyankretch urrd Teutichiaiid augemctu unter der üorinaleit. Nizza: Nordost, lcrcht, Dunst, 24 Trat. «UW. Witte». 755,7 leicht wolkig 751,7 » stürmtlch heiter . . 58,7 7; ff 80 leicht wolitnIoS >58.5 60 leicht wollig 8 stiit Rege» 758 8 5- 4 8VV fchwltch bed»kt>> 75Z 7 - n stiirniisch bedeckt >il 752,6 ^ iet.lst bkdlklt -- 765,5 !Z^ inübl» dcdeckt 762, ichtvnch woikig 76«»,«^ n »>v Mvoch htitkrO 762,7 ' A, stiit bedeckt . . 762,2 - tcicht bedeckt «> raqeSttesÄtÄte. Deutsches Neich, Wie die „Vrcöl.Ztg." auS Liegnltz mst- tveiik, pot Geh. Reg. Rath Iacobi in höherem Auitrage eine Reffe n'ck, Ellaß-Lckhs'ngcn angetrctcn, „um die dortigen Ar- bcilcrpcrhältuiii. zu studircn". Der N eick, ökanzIcr wird sich, wie bereits gemeldet, von KIssingcn auö zunächst noch Gostcin zu einer »ffachkur begebe». Für den Herbst ist tonn ein längerer Auienthalt ln Vorzin in Auöstck't genommen. »Aul der Rückreise von Gastein erwartet inan den Reichskanzler auf kurze Zeit In Berlin und eö dürften alötann tie entscheidenden Beschlüsse sffr die LanbtagSsesston ge soßt werden. ES bestätigt sich, daß die Revision der pitLimacopoc-L ffoi-manica unvcrwcilt crwlgen soll die jetzt geltende ist aus dem Jahre 1875. und Las Berüniiiß nach ihrer Ergänzung hat sich vieoettig fühl bar gemacht. Die Vorarbeiten stnd im ReichSgesuntheltöamte schon seit längerer Fest Im Gange. Man ist auch mit Porbe- rathung-n eines Geietzentwurleö zur Bekämpfung deö Gebcim- mittelunwcscnö beschäftigt, nur bürste der Weg zur Ausstellung eines sörinUchcn Gesetzentwurfes sehr schwer zu finden sein, «ff Aus einem Bescheide deS mecklenburgischen Ministeriums aus eine Anfrage deö Magistrats der Stadt Parchim geht hervor, daß tie preußische Staatürcgierung in listigster Zeit wirklich der Frage naher getreten ist, ob eö sich nickst im Interesse deS allge meinen Verkehrs empichle, auS Staatsmitteln tie Berlin- Kiel e r B a h n In Ausführung zu bringen, da eö durch Privat- miite! ja doch nicht realistrbar sei, wie wiederholte vergebliche Versuche genugsam bewiesen hätten. D>e ..N. A. Z." bringt nachstehende Mitthellungen: Daö Inslstut der TcIcgra phistin »e», welches von den Anhän gern der F'.auencmancipation bei seiner Einführung In dic Reichö- tclegr .p: enverwaltung mit so großer Freute begrüßt wurde, scheint sich durchaus nicht bewährt zu haben, denn hie Relcku- tclcgravbcnverwnliiing ist bereits davon zurückgekommen. In der gciaw.micn Relchotclegrapvcnverwaltnng sind zur Zeit nur neck, 81 TclegraphcngchIIstnnc» anaestcllt, und zwar sämmtllch im Llcziik des Großhcrzvgthumü Baden. Diese Beamtinnen wur den noch von der großherzogl. badische» Teicgravhcnvcrwaltung mit übernommen. Sie beziehen Gehalte von 750 bis zu 1050 M. und außerdem den Wohnungögcldzuschuß der Klasse V des Tcttiis. Eine Äieiinnstellung von Tclcgrapbcngehilffnnen erfolgt sür die Folge nickst wehr; vielmehr wird, sobald eine dieser Beamtinnen aus dem Rclchödtcnst auvschcldet, diese Vacanz durch einen männ lichen Telcgraphc»bcan»c» ersetzt. Im Privaltclcgraphendlcnst, deinjcnigen bei den Eisenbahnen, auch selbst aut den preußischen Staatöbahncn, werden die Tclcgraphengehllfinncn jedoch noch hier und da beschäftigt. In Bremen tit der Deleglrtentag selbstständiger Hand werker und Fabrikanten Deutschlands zusammengetreten. Etwa 40 Dclegirtc verschiedener OrtSvercine uno ebenso viele Mit glieder deö Brcmlschcn OrtSvercins bilderen die Versammlung, mit Herrn C. Kröppen auö Berlin als Vorsitzenden. Aus dem Programm der deutschen Handwerker- unb Grwerbepauet sind folgende Sätze aiö charakteristisch hervorzuheben: Dir deutiche Handwerker- und Gewerbepartet ist der Urberzcugung. daß da»
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