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Dresdner Nachrichten : 29.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189607294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-07
- Tag 1896-07-29
-
Monat
1896-07
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.07.1896
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»geouyr »«. imra Ipnadmc von rlnkiiiidmuiiak! onrnsrr ^S p Lonn.s-s lNirNo E ii-'/,l Udr» Mdt: Ü>r -lolikr,.s nur a» ^sen bi» LilnrNackimittaat. !« Ilvalnak a>rn„d«ile swlir s Silben« ik Pia., «n. ^iin-eii an bei PrivaNcilc Keile NI,: Ppb»el>eile. imicrm Strich' «bp , ^ „ «lonlaae ober nach ilelitaae» so Ps„ »ur Jänilllciiimchnchle«« >c.«, br» -"<."P-^'"4.E<>o„bkrkin Tarif. tUibwümae »knilrSae »nr aeaen ^ «orauobelabinna, »Mnbiaungeii nelimcn liimmilich« ininilifliik Annoneenbnreniir an. veleadinller «vcrben mit io Bla. .. bencknet. L»rnl^»r«k1,l1»Nc Uv. 1t. 41. Jahrgang. ß «.«K8!8k ch XvnIxUoNsr NotUstsranL llrösstsr 8psotsl8vi»vllsN lür «still. llsockardoitsa. Z Uvrvorrtt^iulo IV«»I»vlt«ii <I<» 8rli8<»n. ^ parulrt« liraiillil»»»'» In »Ilcn I'r,>I»>»»e„. 4u»M»bI »Iler I'»pl«»srl«-H»l«rI»Il«n. «i Unfliosorruiton t^oinor Zln^oEt 605 von ^aett^on. <1I»o«»I»«Ivn, 41»«»»?«, IVv^^vi-t^. blin/.alvorlcuiis ^Itionnlvt 2. U. Vkilviikiiki' 11««»«Ivii,4V»II»«ti »»«^« 14. «>«»> inj;«» cler Wilim.i^oluiion- uncl b'uliii-iä-b'ribrilc vorm. 8oiclol ^ Xuumann, Orvüäv». 1 x Dresden. pnrMru« a. <1. Llarlitkall« -lliilliiilinx ^ IN«x: - Itniiatli, ^Vailntr. 8. Zoimvnsekirmv böäeutöNl! billigöi-. v. H. ?Vl80llKv, Nr. 208 - Zur Feier in St. Dis. Hosnachrichtrn, Handwerks - Ausstellung, Gcsamnitralhssitznng, Walther-l Muthmrißliche Wittcruiiq: ^onecrt, Gerichtsverhandlungen. I Gewiltcriieiaung. HH ri«4Lru»vriHt». ZV. ^unvnstp. -V ^81all1bau8). Mittwoch, Zr). Juli. Iiir die Mimte Alt<i>»It mid KePkeiiilier lvcrden Bestellungen ans die „Dresdner N»rch- richten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäfts stelle zu I Mark 70 Pfennigen, kür auswärts bei den >iaiserlicheu Pvstanstalten im Deutschen Neichsgcbicte zu 1 Mart 8-1 Pfenirigeii, in Oester reich Ungarn bei Veit K. Ki. Postämtern zit 1 Gulden 6!> Kreiizerit angenommen. GtschliftsScllc der „Dresdner Nlulirichlen". MltricnürnkcZ8. Erdgeschoß. Politisches. Seit Herr Hanotam ivicder am Wcbstnhl der auswärtigen Politik der französischen ffi'evnvlik sitzt, läßt er keine Gelegenheit vorübergchen. nm sich seinen Landsleuten in cmpschlcnde Erinner ung zu bringen nnd ihnen zu zeigen, das; seine staatsmännisch- diplomatische Kunst für die auswärtigen Beziehungen Frankreichs eine zuverlässigere Grundlage schasst als die fragwürdigen Rezepte, nach denen in der Retorte des Chemikers Bcrthelot eine Zeit lang am Quai d'Orsay gekocht zu werden pslcgtc. Tie Enthüllung drS Denkmals für Jnles Fern«, die dieser Tage in dessen Vaterstadt St. Di« stattgefnnden hat, bot Herrn Hanotaux willkommenen Anlas;, um nicht nur Fern, zu ehren, sondern auch sein eigenes Licht gebührend leuchten zu lassen. Tie Gedächtnißfeier für Jnles Ferm ist bezeichnend für den Wechsel der Anschauungen, der sich ini Laufe der Zeit in Frankreich, wenn nicht vollzogen, so doch angebahnt hat. Ferm, weiland Minister- und Scnatspräsidcnt. war zu seinen Lebzeiten der bestgehaßte Mann der dritten Republik. Die Feindschaft, die man ihm entgegrnbrachte, beruhte aus zwei llriachen: einmal war daran seine wcitangelegte Kolonialpvlitik schuld und zum Anderen die ruhige nnd entschieden versöhnliche .Haltung, der er sich Deutschland gegenüber konseguent befleißigte. Ferch hat zu seinen Lebzeiten alle Bitternisse durchkosten müssen, niit denen die zügellose französische Oeffentlichkeit gegenüber einem bei ihr in Ungnade Gefallenen nicht zu geizen Pflegt Bei Alle dem wußte sich Jules Ferm aber die unantastbare Würde eines mit sich selbst im Reinen befindlichen Gewissens zu bewahren, und schließlich hatte er auch noch die Gcnugthuung, daß sich zwar langsam und still, aber doch deutlich erkennbar ein Wandel in dem Ilrthcil seiner heißblütigen Landsleute über ihn am Abend seines Lebens vollzog. Zum greifbaren öffentlichen Ausdruck ist dieser Umschwung in der Feier gelangt, die sich jetzt in St. Tis vollzogen hat. Die Enthüllung des Denkmals Jerrp's bedeutet eine Hul digung der Manen des Dahingejchicdcnen. durch die dem sittlichen Rinthe, der politischen Klugheit nnd der wahren, von Ehauvints- mns freien Vaterlandsliebe des Mannes eine verspätete Anerkenn ung seitens der französischen Nation zuthcil geworden ist. Insbesondere die Ausführungen über die französische Kolonial politik, mit denen Herr Hanotaux den feierlichen Akt begleitete, enthalten, wenn man von den unvermeidlichen französischen Tiraden absieht, einen auch für uns beachtenswerthen Kern. Herr Hanotaux rühmte die „klare Kenntnis; der Vergangenheit und den scharfen Blick für die Zukunft", womit Jnles Ferm die Grundlagen des französischen Kolonialprogramms vorgezeichnet habe. Der patrio tischen Einsicht Ferry'S sei es zu verdanken, daß Frankreich bei der kolonialen Theilnng der Welt nicht zu kurz gekommen sei. Die Thatsache» seien vollendet, nnd Frankreich könne mit Stolz der Welt neue Töchter zeigen. Wir haben es bei uns in Deutschland im Allgemeinen gewiß nicht nölhig, unsere nationalen Vorbilder ans Frankreich zu holen. Wenn man aber von offizieller franzö sischer Stelle eine solche versttindnißvolle Würdigung der Kolonial politik hört, so möchte man doch wünschen, daß im Deut schen Reiche der kolonialpolitische Geist noch rühriger würde. Ganz besonders liegt bei uns noch die Kunst in den Windeln, ein nicht direkt zugehöriges, aber doch dem deutschen Einfluß unter stehendes nnd mit deutsche» Interessen eng verbundenes koloniales Gebiet wie z. V. in Südafrika für die deutsche Einwirkung offen zn halten nnd gegnerischen Manipulationen rechtzeitig unter der Hand ein Paroli m biegen. In dieser Beziehung fei nur an die lang fingerigen Operationen erinnert, die von englischer Seite gegen über der Dclagoabai angestellt werden. Auch sonst giebt cS noch gar Manches bei n»§ aus kolonialem Gebiete zu lhun nnd zu lernen, worunter in erste, Linie der Ausbau unserer Flotte m einer dem thalsäcblichcn koloniale» Schutzbedürfniß voll entsprechen den Webe zu zählen ist. Es kann daher für »ns nur nützlich sein, wenn wir die Rede Herrn Hanotaux' znni Anlaß nehmen, nm unser eigenes koloniales Verhalten einmal kritisch Revue passircn zu lassen. Würde es nicht überaus beruhigend nnd wohlthuend wirken, wenn auch einmal von amtlicher deutscher Stelle eine so lebendige Würdigung der nationalen Bedeutung einer vernünf tigen Kolonialvobtik. natürlich ohne die in Frankreich übliche rhetorische Nebertreibung, gegeben würde? Ganz ist freilich Herr vanvtanx nicht bei der Stange ge blieben, insofern er cs. im Gegensatz zn dem Manne, dessen An denken er verherrlichte, nicht über sich gewinnen konnte, die Opfer ung eines Obolus ans dem Altar des EhauvinismnS z» unterlassen. Er meinte nämlich, die Kolonialpolitik habe Frankreich nicht vc>>' den „europäischen Problemen" abgelenkt. Frankreich „erwarte Alles von der Zeit, denn die geschichtliche Enlwickelung beweise, daß bei den menschlichen Dingen Gerechtigkeit walte". Zugleich pivklamirte Herr Hanotaux einen »och intimeren Anschluß an Rußland. Man darf Herrn Hanotaux dieic llcinc Abschweiinng nicht übel nehmen. Ein französischer Staatsmann, der eine Rede über die auswärtige Politik hält, würde ganz sicherlich schlecht abschncideu, wenn er nicht wenigstens eine versteckte Anspielung auf die gewissen Dinge machte, an die nach Gambctta jeder Fran zose unausgesetzt denken, aber von denen er nicht oder doch nicht direkt reden wll Im Nebligen hat Herr Hanotaux sich durchaus innerhalb der Grenzen der Mäßigung gehalten, niid was er mit Bezug auf Rußland gesagt Hai. branchl man keineswegs in dem Sinne konkreter Thatiachcii zu verstehen. Die sranzösischcn Minister lind nicht eben skrupulös. wenn es sich darum handelt, die össentlichc Meinung durch angebliche in St. Petersburg erzielte Ersotgc zu kaptiviren. Eines der letztvcrslossenc» Ministerien hatte sogar einmal schlankweg offiziell geflunkert, das; c-s den geschriebenen Bündnißvertrag mit Rußland in der Tasche habe. So Etwas vergißt sich schnell wieder. Die Hauptsache ist, daß cs snr den Augenblick seine Wirkung thnt. Man darf auf deutscher Seite das leise Anklingcn der chauvi nistischen Glocke in der Rede Herrn Hanotaux uni so eher über hören, als der französische Minister des Auswärtigen zugleich in nachdrücklicher Weise die sranzösiichc Friedensliebe betont hak. Das geschieht einmal durch den Hinweis auf die Pariser Weltaus stellung im Jahre IlOO, die klar beweise, daß Frankreich sich für mehrere Jahre dem Frieden gewidmet habe, und sodann durch die Erklärung, daß „Frankreich treu am Frieden hänge", eine Erklär ung, der um so mehr Gewicht bciznlegen ist. als sie gerade im Zusammenhang mit dem Hinweis ans die „Gerechtigkeit" der Zu kunft gegeben wird nnd so icde etwaige chauvinistische Wirkung dieser Stelle wieder anfziihcben geeignet erscheint. Tie „Post" steht denn auch nicht an, Herrn Hanoianx rnnd heraus das Kompli ment zn machen, das; es zn einer „prinzipiell io klaren Betonung friedfertiger Gesinnung seit Unterzeichnung des Frankfurter Friedens- Vertrages noch kein französischer Staatsmann gebracht habe". Unter den übrigen Reden, die bei der Feier in St. Diö ge halten wurden, ist noch diejenige des derzeitigen Ministerpräsi deuten Möline hervorznheben. Herr Moline erklärte sich mit aller Schärfe gegen den Radikalismus nnd Sozialismus, sodaß. wenn den Worten entsprechende Thaten folgen, der bürgerliche franzö sische Rkvnblilanismus wohl einer Zeit der Wiederanfrichtnng ent gegengehen konnte. Gewisse Ansätze zn einer Politik der Thal gMenüber dem Sozialismus sind auch bereits erkennbar. Dahin gehöre z. B. die bisher feste Haltung der Regierung gegenüber gewissen Ausschreitungen sozialistischer Gemeindebehörden. Es muß aber eine gründliche Umbildung des ganzen republikanischen Parteiwesens erfolgen, wenn dauernde Abhilfe geschaffen werden soll. Der enge Zusammenschluß aller gemäßigten Republikaner zu einer geschlossenen Regierungspartei ist Dasjenige, was noth thnt. Es muß einer Negierung, die guten Willen hat, wie die jetzige, auch möglich gemacht werden zu regieren. Davon geschieht aber das Gcgcnlheil. wenn jede staatscrhaltende nnd die Antoritat stärkende Maßregel der Regierung von einem Theii der gemäßigten Repnblikaner selbst des Nopalismns, des Klerikallsmnsnnd sonstiger dunkler Motive bezichtigt wird. Ter sranzöshche Nepublikanismns hat aller menschlichen Voraussicht nach nicht mehr viele Fehler zu begehen übrig. Ist er nicht im Stande, mit einem Manne wie Mölliio positive Arbeit zn leisten nnd die Begehrlichkeit des Radi kalismus nnd Sozialismus niederznhalten, so wird er sich nicht wundern dürfen, wenn der Gedanke einer monarchischen Restau ration in der bürgerlichen Gesellschaft Frankreichs allmählich doch festen Fuß fassen sollte Aernschreib- und Fcrnsprcch-Berichte vom 28. Juli. Berlin. Im SitzungSsaalc des Abgeordnetenhauses ist heute hier der Verein deutscher Eisenbahn-Verwaltungen zu seiner dics- lährigcn Vereinsversammlnng zusammengetreten. mit welcher zu gleich die Feier des Miährigen Bestehens des Vereins verbunden ist. Nachdem der Präsident des Vereins. Kranold. den Verein nnd die Gäste begrüßt hakte, übcrbrachte StaatSministcr Thielen im Aufträge des Kaisers dessen beste Wünsche zur öOjähriacn Jubel feier nnd znni weiteren Gedeihen des Vereins. Der Kaiser hat aus diesem Anlasse in huldvollster Anerkennung der Bestrebungen des Vereins Auszeichnungen verliehen, welche der Minister mittheiltc. Zugleich übergab der Minister Namens der Staatsrcgierung eine Festschrist über Berlin und seine Eisenbahnen kW, bis 1896. Namens der Königl. sächsischen Staatsregiernng begrüßte Finanz- minister v. Watzdorf die Versammlung nnd übermittelte verschiedene Gnadenbewcisc des Königs von Sachse». Der bayerische Minister präsident Freiherr v. Ermlshcim übcrbrachte die Glückwünsche des Prinzregcnten von Bauern, der Sektionschcs Ritter von Äittek die des Kaisers von Oesterreich. Der Generaldirektor der Sächsi schen Staatsbahne», Geh. Rath Hoffman» beantragte die Ab senkung eines Huldignngstelcgramms an den Kaiser, welcher Antrag einmiithig angenommen wurde. Ter weitere Verlauf der Verhand lungen brachte zunächst einen fesselnden Rückblick des Königl. säch sischen Obersinanzraths Ledig ans die Mjährige Entwickelung des Eisenbahnwesens nntcr dcr Aeglde des Vereins deutscher Eisen bahn-Verwaltungen. Nachmittags begaben sich die Theilnchmer der Versammlung nach der GewerbcnnSstcllnng, wo ihnen zn Ehren Minister Thielen im Hanptrcstanrant ein Festmahl gab. — Der erste Staatsanwalt Förster in Stettin ist. dortigen Blättern zufolge, als Reichsaerichtsrath an das Reichsgericht in Leipzig bernwn worden. — Zn den Nachrichten über die Flvttmachuiig des französischen Passagierdampfers „General Ehanzy" durch die „Gefion" bemerkt die „Norddeutsche Allg. Ztg.". das; die „Gefion" thatsächlich dem „General Ehanzy" auf direkten Befehl des Kaisers zn Hilfe gekommen sei. Das in Berliner Blättern nach Pariser Zeitungen Berichtete über den Ansenthalt in Stalhcim gehöre in das Gebiet dcr Phantasie. Der Kaiser habe die Ankunft »nd An Wesenheit französischer Touristen in dem von ihm bewohnten Hotel weder vorher gewußt, noch besonders bemerkt. — Neber Schröder wird einem hiesigen Blatt noch Folgendes mitgethcilt: Daß er die Kopirpresse als Dnumenichraubc in Anwendung brachte, ist jetzt bekannt, noch nicht bekannt aber ist, wir er einmal ein junges Negermädchen, das ihm Abends nicht hatte zu Willen sein wollen, eine ganze Nacht hindurch unter dieser Daumenschraube hat schmachten lassen. Als die Beamten Morgens das Vurcan bc traten, fanden sie das »»glückliche Opfer ihres Chefs hier nnd bc freiten cs schleunigst. Einen Granesen (portugiesischer Mischling«, der die Wäsche nicht sauber genug gewaschen hatte, ließ er an einen Baum binden und setzte ihn stundenlang den glühenden Strahlen dcr afrikanischen Sonne ans. nachdem er die entblößten Arme mit einer Lockspeise für die Inletten bestrichen hatte Schröder wurde deshalb angeklagt. kam aber mit einer Geldstrafe von einigen hundert Rupien davon. Seine schwane Geliebte bat er. nachdem er sie krank gemacht bei lebendigem Leibe verinnlcn lasse», ohne auch nur den Finger gerührt zn haben, damit ihr Leiden durch ärztliche Hille gelindert würde. * Berlin. Anläßlich der Öttiährigen Jubelfeier des Vereins Tcnlschcr Eiseiibahnverwaltungc» fand Abends ein Festbankett im Hanvtrcslaurani der Gcwerbe-Ansstellnng statt. :!(««« Theil nehmer, darunter viele Ehrengäste, ehemalige Vcrbmidsgenosseil. Vertreter des Handels nnd der Industrie nahmen Theil. Der bayrische Ministerpräsident v. Crailsheim brachte ein begciilcrl ausgenommeiics Hoch anf den Kaiser ans. worin er den Kaiser als einen warmen Förderer des Verkehrswesens schilderte. Stnale- minister v. Bötticher toastete in ausgezeichneter Rede ans die Sonveräne. welche Vertreter zn dem Verbandstagc gesandt haben. Stnatsminister Thielen toastete auf den Verein nnd rrwähnle unter lebhaftem Beifall den .',0 Jahre dem Vereine angchörigen Vcrbandsgenossen Lcbitzcr. Ter österreichische SettwnSchef Wille! toastete ans das prcnßilchc Staatsministcrilim. Tic Feier verlies anf das glänzendste. Berlin. Tie Subskription aus die neue llprozcntigc Anleihe ist Nachmittags 3 Uhr an allen deutschen Plätzen wegen starker Ueberzeichmmg geschlossen worden. Köln. Der „Köln. Ztg." zufolge wird aus Konstantinoptt telegraphirt: Die Pforte habe vor einigen Tagen durch ein Rund schreiben die Aufmerksamkeit der Mächte aus die Haltung der griechischen Regierung zu dem lretensischen Aufstand unv dem Ein-> fall griechischer Banden in die linkischen Grenzprvvinzcn geteilt! und darin nachdrücklich die Beschwerde darüber geführt, daß von ariechischcr Seite nicht nur nichts geschieht, nm die Zninhr von; Menschen nnd Kriegsmaterial zn verhindern, sondern daß sogar griechische Offiziere die Erlaubnis; erhalten hätten, nach Kreta zn gehen, nm an dem Ausstand Theil zn nehmen. Auch unter den dortigen europäischen Botschaftern herrscht übereinstimmend die Ansicht, das; die Rathschliige der Mächte in letzter Zeit von türkischer Seite säst ausnahmslos berücksichtigt worden sind, während das griechische Kabinct eine säst nbermüthige Gleichgiltig keit gegen die europäischen Rathschläge zur Schau trägt. In hiesigen diplomatischen Kreisen erklärt man sich dieses Anstretcn der griechischen Regierung so. in Athen herrsche die Ucberzciignng. daß die Eifersucht der Mächte kein einheitliches Zusammenwirken zum Zwecke dcr Beendigung der krclensiichen Unruhen znlasscn werde: dem gegenüber muß sestgcstcllt werden, daß wenigstens unter den Vertretern der Mächte in Konslantinopel Mißhelligkcitcn be treffs der Behandlung der kretcnsischen Frage bisher nicht bemerkt worden sind. H a m b n r g. Ter Gonverncnr von Ostasrika, Major v. Wiß- mann. weilt seit Sonnabend bei Verwandten in Altona: dem Vernehmen nach wird derselbe heule dem Fürsten Bismarck in Friedrichsruh einen Besuch abstatten. Hambnr g. Die Hamburg-Amerika-Linie. welche bei Harland nnd Wolfs in Belfast einen Dampfer erbauen läßt, der mit 20,090 Tonnen Deplacement das größte Schiff der Welt sein wird, hat in dcr hiesigen Werft Blohm und Vos; den Bau eines zweiten; ganz gleichen Schilfes abgeschlossen. — Vergangene Nacht ist das! Mitglied der Bürgerschaft, Ludwig Schlick, gestorben, Braun schweig. In dcr Jcldschlößchenbrauerei hat heute das gesammte Brnuerpcriona! die Arbeit nicdcrgelcgt wegen dcr Berufung eines nichisozialistisch gesinnten Kellermeisters ans Hannover. Tie anderen hiesigen Brauereien Häven sofort Hilfs personal entsandt. Breslau. Heute früh wurde der Kassner der hiesigen Grnn wald'schen Spritsavrik. bei dem ein bedeutendes Kasscnmanko eni- deckt wurde, in Untersuchung genommen. Das Kasscnmanko soll seit Jahren bestehen. Ter Kassner leugnet jede Schuld. M a i n z. Der Schriftsteller Rudolf Nottgcr, früher Offizier, hat sich in Folge Lebensüberdrusses im Volksbade vergiftet, Mainz. Ter Reichstags- und Landtagsabgeoldnctc Jorst veröffentlicht eine Erklärung an seine Wäbler, nach welcher er seine Mandate znm Reichstage und Landtage aus Geschäfts rucksichtcn mit dem heutigen Tage nicdcrlegt. M ocIln lLanenbnrgs. Tw städtischen Kollegien habe» die Erlaubnis; zum Beginn des Baues des Elbc-Trave-KannlS ver weigert. bis die Wasserstandsfrage dcS Mocllner Sees geregelr und der Grimderwerbsvertrag rntifizirt ist. M e tz. Der „Lothringer Zeitung" znsolge hatten die beiden gestern Verhafteten das deutsche Fort photographirt, sie winden als der Eigentlnimcr Tuten und dessen Sohn ans Monimagn» bei Paris rckognoSzirt nnd nach ihrer Vernehmung sofort wieder frei gelassen. Wien. Die Landtage von Ober-Oesterreich. Steiermark. Kärnthcn nnd Schlesien sind aufgelöst worden. Paris. Aussehen erregt eine Tonloner Meldung des „Jn- transiaeant", wonach vorgestern Nacht drei italienische Torpedoboote nnnnsfällig sich dem Tonloner Hafen näherten und an dem Saiiu Margneritr-Felseii anlcgten. Eines der Boote, die allciammt von der Hafenwache für französische gehalten wurden, drang wgar bis zn den Pontons des Tontoner Kricgshasens vor. Am folgenden Morgen fand man im Pontongelände folgende befestigte Visiten karte: Eduardo Giros,. Schiffsleiitnant. Kommandeur des Torpedo boots Nr. kW in Spezzia. Alle drei italienischen Boote waren nach diesem kühnen Wagstückchen in das Meer lnnnnsgrfahren nnd davongrdamvst. Paris. Bei dem Leichenbegängnis; des früheren Ministers Spuller wies der Minister des Auswärtigen Hanotaux ans die hervorragenden Eigenschaften hin, die dcr Verstorbene gezeigt hatte, als er Minister des Auswärtigen war. nnd fuhr fort : „Sic erinnern sich, mit welcher Autorität und mit welchem Takt Spuller es verstanden hat, von dcr Tribüne der Tcpiitirtcnkammer Denen zn antworten, die es krilisirlcn, daß Frankreich die Einladung der kaiserlich denlschen Negierung zn der internationalen Arbcitcr- konfcrcnz angenommen halle: welch' einstimmigen Erfolg er damals davontrug nnd wie er selbst seine Gegner zn seiner Meinung be kehrte, als er den Nachweis führte, daß das mit allen Mächten in Frieden lebende Frankreich eine andere Rolle zu ipielcn habe, als sich abseits zu halten; das; Frankreich überall mit Würde den ib», znkommcndcil Rang cinzunehmen habe nnd daß Frankreich stets überall da sei, wo es sich nm edelmüthige Ideen nnd nm Bestreb ungen handle, die der Menschheit zum Vortheit gereichen. * London. Prozeß Jamrion. Sämmtliche Angeklagten wurden dem Wahrsprnch der Geschworenen gemäß ffir schuldig erklärt. * London. Jgmeson wurde zu 1", Monaten Gefängniß ohne Zwangsarbeit. Major Willoughb» zu >0, Major White zn 7. Coventry Grey und Oberst White z» >c 6 Monalcii Gesang': s vcrnrtheilt. «» -H-lM.-I -lansÄia -,i>!p,o^ „ g -- A I,kl,.,> , .,»«- agvqooiN «s qsiapauz
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