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Dresdner Nachrichten : 09.10.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189110095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18911009
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18911009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-10
- Tag 1891-10-09
-
Monat
1891-10
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.10.1891
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ItrosSnov Wtr<Hvi<Hten. Str. Lette L. »» Areitag. ». lOct. 1^ s fwffvrnigen tu schließen wt« die- von deutschketstnniaer und strZ- relondeie indischer Seile mit frohlocken ausgenommen wird, geht aus dem bekannten jüdischen Demagoaenorgan. der „Frankfurter Zeitung-, hervor, in deren Nummer 280 nach einer Charakteristik de- DablprograuimS de» Herrn Dr. Ritter es heißt: .Ta» sind wesentliche Foiderungen. die auch von den Sozialdemokraten und Deutschfreisinnigen gestellt werden. Daß ein nationallideraler Londtagskandidat diese Forderungen so energisch vertritt, wie eS seiten» des Tr Ritter geschah, ist seit der Kartellgründnng in Sachsen unerhört.- Das Borgeben der Dresdner Nationalliverale» findet in den eigenen Parteitreuen, nainenilich bei ihren Prrtletrrn im Landtage, wenig Vrrständniß Ta» Liebangeln mit Freisinn und Sozialdemokratie, das die angezogene Frankinrter Zeitung sehr richtig andeulet, werden die Dresdner Herren schwer bezahlen müssen urid noch bitter bereuen Auch in unserer Stadt ist man seitens vieler Rationalliberalen mit dem Vorgehen der Herren Ritter u. Genossen nickt einverstanden, wir schon am besten daraus hcrvoraeht. dvß Nationalliberale den Ausruf sür Weklich mit unterschrieben baden CS stellt bei dem bevorstehenden Wablkamps zu viel aus dem Spiele, um persönlicher Interessen wegen der ge meinsamen Sache aller OrdnungSstcunde schwere Schädigungen uifügen zu können Diese Aussiihrnngen kan» man nicht besser schließen al- mit den Worten de- Ausgang» des gedachte» Ausrufs deS nationalliberalen Verein» für das Königreich Sachsen, aus dem derselbe Ton herausklingt. wie an» den vorstehenden Zeilen : .Vor Allem ist eS die Sozialdemokratie, die erklärte Feindin unserer ganzen Staats- und Grsellschasisordnung, und das von >hr versuchte immer wcilere Eindringen in unseren Landtag, wo gegen unsere Partei. Schulter an Schulter mit allen übrigen HrVnungSparteicn. entschieden Front zu machen hak Wo es biete» >tamps gilt, da muß jede andere Rücksicht schweige». Aut Eins >ci dabei noch aufmerksam gemacht. Unser sachsrtches Landtags- Wahlgesetz kennt keine Stichwahlen: eS laßt schon beim ersten Mahlgänge jede Mowrilat, auch eine relative gelte», sobald sie »ur mehr als ein Drittel aller abgegebenen Stimmen betragt. Eine Svallung der OrdnungSparleicn in, ersten Wablgaiige würde daher hier rncht. wie bei den ReichstagSwahlen. in der Stichwahl wieder gut zu machen sein, viclinchr möchte leicht ei» sozial demokratischer Kandidat auch mit nur mäßiger Stimmcnzahl ledem euizelucn von zwei OrdnungSkandidate» obsiegen Vermeide man daber von vornherein eine solche Spaltung! Im klebrigen kann man nur immer und immer von Neuem die Mahnung wiederholen: ebne am Wahltage Jeder leine Pflicht! Denke Keiner: .Ans deine, eines Es»,einen. Stimme kommt eS nicht an!' Bon eure, einzigen oder einigen wenigen Stimmen hängt oft der Ausfall einer Wahl ab. und für den ungünstigen Ausfall einer solchen und Tie verantwortlich, welche versäumt haben, ihre Pflicht zu thiiii!' — In den vier Wahlkreisen Dresden Altstadt. Dresden-Neu stadl. im 10. ländlichen und 24. ländliche» Wahlkreise sind gleich- iilteude Flugblätter zu Künsten der Kandidaten der Ordnung i» den lebten Tagen verbreitet worden. Durch ein Berschen ist bei der Diucklcguiig dieser Flugblätter in Leipzig der für den Allslüdter Wahlkreis berechnete Schlußpassus, daß die Wähler .den bisherige» bewahrten Abgeordneten- Wiederwahlen möchten, auch aus das im R e u i: adter Wahlkreise verbreitete Flugblatt gekommen. Bon wiiold.'inokraii'cher Seite wild natürlich dieses jedem billig denkenden Mann wiort in die Augen springende Penehen zu einer großen Asiaire anfgrdauscht. Wir wollen diesen Herren ihr kind liches Bergungen nichl slören und deshalb kein Wort writcr darüber verlieren. — In der nation-illiberalen Wählerversammlung, welche vorgestern Abend im Weißen Saale des Restaurant- .Drei Raben- statlsaud. richtete der Kandidat Herr Dr.Ritter bei Beginn seiner Rede zunächst eine persönlich« Bemeikniig an die Presse. Er wolle sich bemühen, irdweden Dropsen Bitterkeit a»S der Wahlkampagne fern zu hatten und sich tbirnlichst der Sachlichkeit und der Ruhe zu befleißigen. Tenn es könnten dir Tage kommen, wo die Ord niingSpmteirn wieder aufeinander angewiesen sein würde» : daher sei eS nicht angebracht, sich gegenseitig so zu verbittern, daß es nicht mehr möglich sei. einander nahe zu treten. Die „DrrSdnci Nachrichten-, da» belesenste und mächtigste Blatt des Landes, habe über seine erste Wahlrede einen Bericht gebracht, welcher falsche Auflassungen enthalte. Er sei eS sich und leinen Freunden schuldig, gegen zwei Unterstellungen Einspruch zu erheben. Es >ci nn ge nannte» Blakte behandlet worbe», daß er ein radialer Gegner der Laiidivirthschast sei. Da» sei aber durchaus nichl der Fall. Ferner werde in dem Bericht der .Dresdner Nachrichten- die Auflassung erweckt, al» habe er sich zum Berlbeidiger des Iudenthiims aus- geworsen. Dies sei aber keineswegs seine Absicht gewesen. Er richte an die „Dresdner Nachrichten" die Bitte, gerecht und vor- urkbeilSlos gegen ihn zu verfahren. Objektivität ici die höchste Pflicht des Journalisten (Wir hemerken hier;», daß unser Bericht über die erste Wahlrede des Herrn Tr. Ritter gar nichl die auSdruck lichc Behauptung enthielt, t ' " der Landwirthschast und ein dingS lag eS sehr nahe, aus 'einen Wunen derartige Folgerungen zu i ziehen. Mit Genugthrning konstatircii wir aber, daß Herr Tr. Ritter nicht den Eindruck hatte Hervorrufen wollen, al? leier ein entschiedener Feind unserer Landwirthschast und ein begeisterter Freund desIudeii- tlunnS.) Ter Vortragende ltizzirte hier-nis l» kurzer Znianiniensassiiiig dkd Ausführungen der vorbergegangene» Wäl,lerver>aiiiiuttiiig. Das Hanpilhema des diesmaligen Vorstages bildete dir Sck.ul'ragc. Der Redner iprach sich hierbei mit Eittschiedeuhcil gegen die Bestreb ungen auS, die ganze Lehrerschaft vollständig in die große Hierarchie des Staates einzuordneii. Er erklärte eS inr bedenklich, eine io Abend« 8 Uhr im S«ik«»z Saal« de» Restaunmt» .Drei Raben-. Marirnstraße. über folgend« Gegenstände K> rechen: Die soziale Frage: Arbeiterwohnungen: di« Lage der Subaltern-Beamten der «taatsbahiie» und die Eisenbahn-Politik: die Eisenbahn- und Hajen-Neubauten Dresdens: die Reform der Tarife. — Gestern Bormitiag '/«l Uhr verschied Herr Generalmajor z. D. Han» Otto v. Sch l in v s Die Beisetzung findet Sonnabend, den 10. d. M.. Nachmittags 5 Uhr, in aller Still« von der Leichen halle de» inneren Neustädter Kirchhofes auS statt — Ein hochgeachteter Mitbürger: Herr Sladlratb Kausman» G A. Rösenberg ist vorgestern Abend im besten Mannesatter, mitte» au» dem Kreise seiner zahlreichen Familie, seiner rastlosen Tbätigkeit im Berufe und seiner aeiiietnnühlgen Mitarbeit bei der städtischen Bcrwalinna durch den unerbittlichen Tod gerissen worden, infolge des unglücklichen Ereignisse?, das ihn am 21. September betraf, indem er beim Ab'pringen vom Pserbrbahnwagrn »n Falle kam und ihr» dabei ein Rad über die Spitze» der Zehe» gegangen war. Trotz aller ärztlichen Kunst wendete sich der Unfall von Tag zu Tag znm Schlimmere», bi» endlich b r Engel sich ihm nahte, der allem irdischen Thun ein Ende »lacht. Herr Bvienberg war 1885 in Leipzig geboren, arbeitete in Trc-de» längere Zeit Indem Großhandelshause I. E Sebe als Prokurist, bis er sich 1809 durch Uebernahine der Lampenfabrik von Ang. Walter, selbst eta- blirte. Iin Jahre 1878 wurde er in s Slablverordnelencollegium gewählt und infolge seiner lebhaften Tbäligkrit sür das cvmmun- lichc Interesse 1888 znm Sladlrath. In dieser Stellung hat er namentlich als Deeernent für die städtischen Leihhäuser sich ver dient gemacht Die persönliche Liebenswürdigkeit des nun.Heim gegangenen ist die Ursache, daß er im Leben viele Freunde hatte il»i> daß seine» Tod nicht blos teure Familie, londer» gar viele Burger unserer Stadt ausrichtig betraurrn werden. Die Beerdigung erfolgt Sonnabend Nachm. ' - t klhr aus dem innere» Neustädter Friedhof — Am 5. d M ist der sächi. Geh.^inanzralh Göeing, Reichsbcvvllmächligtcr bei der Provinzial-«>tcnerdirek!ion in Bres lau, daselbst gestorben. — Die Unzulänglichkeit der WilSd ru sfer Straße iür den sich von Jahr zu Jahr steigernden Verkehr und die sichere Voraussicht, baß dieser Verkehr »ach Bvlleiidnng der vierten Elb- brücke eine wcilere Steigerung er'ahren wird, hat Veranlass»»-! ge geben. genaue Erörterungen darüber aiiznsteUeii, »ns welche Werse die Entlastung dieser Straße zu erreichen und die Durchführung einer neue». daS Sladtinncre bon Westen »ach Osten schneidende» Verkehrsader zu bewirken ist. ES sind hierbei verschiedene Straßenlage» in Aussicht genommen worden und ergab sich, daß überhaupt nur drei Linien in Frage kommen können: die Linie Taschenbeig Spvrergassc-Ncnmarkt. die Lime kleine Brüdergasse- Iüdenhof Neinnarkt und die Linie Postplatz-Grvße Brüdergasse- Nemnarkt Genaue Elmttlcttmgrn haben nun zu der Ucberzeug- mig geführt, daß der Aiflangspnnkt einer neuen von Weste» nach Osten führenden Verkehrsader möglichst nahe am Poslvlatz liegen, die Linie Taschcribera-Sporergasse Nemn-irkt aiia ais die am wenig ste» geeignete bezeichnet weiden müsse. Die Vorarbeiten eines neuen Durchbruches sind bereits flott im Gange inrv es ist zu er warten. daß in kürzester Frist Verhandlungen mit der Sladlvcrtrct- nng eingeleitel werde». Leider haben eine Anzahl hier in Frage komniender Grundstücksbesitzer io hohe Forderungen gestellt, daß nur. wenn es gelingt, eine Erinäßignng dieser Verkaufspreise her- beiznjührcn. die Lebciissabigkeit des Unternehmens gesichert er scheint. Wenn auch die geplante Straßen-rr-Iage groxe Omer er fordert, io stehen dieselben doch in keinem Verhättniß zu den Opfern, welche bei Verbreiterung der Wilsdruffer Slraße anfzirbriiigen sein würden. — Wie bereits im Anschluß an eine telegraphische Nachricht ans Berlin vernntthet wurde, hat der dochverebrie Seelsorger an der Dieikönigskrrche Herr Pastor Dr. Sülze thatsächlich eine» Ruf als erster Geistlicher in der MarkuS-Gcmciirde in Berlin erhalten. Diejc Gemeinde nmsaßt 110,000 Seelen. Auf Wunsch ihm nahestehender Gemeindemikglieder hier hat er diese Berufung aber abgclchnt. In der leisten Sitzung gab der Kirchenvorstand seiner Freude darüber, daß Herr Pastor blitze der Drcikönigskirche erhalten bleibt, durch Erheben vom Platze einmnlhigen Ausdruck — Gestern Nachmittag wurde der Grundstein zu der Kirche in dem benachbarten Dorfe Gruna gelegt. Der feierlichen Haiidlrmg wobnien neben zahlreichen Seelsorgern, an der Stütze der Kirchenvorstand und die Geistlichkeit der Krenzlirchen-Parochie, Verlreter deS cvangelisch-littlierflchen LandeskomistoriniiiS. der König!. Kreis- und AiittShaiipliiiaiimchast. des Stadtratbes z» Dresden, der Schulbehörden, sowie der Genic-nderath und viele Elnwohrrer Grnna's der. Ebenso waren Vertreter anderer Kon fessionen erlchienen. Nach dem allgemeinen Gesang .Lobe de» Herrn" hielt der Ortsgeistliche. Diakon»? Liebster, die Weihcrcde, in welcher er die tircblrchc» Verbättuisse der zur Kreuzkicchen- Parockle eingepsarrten Gemeinde beleuchtete und in ebrendsier Weise derselbe 'ei ein leidenschaftlicher Gegner j zunächst des he»ngeg-mgenen Kommerzienrat!,es Rothermmidt gc- r Vertherdiger des IndenlhnniS. Aller-> dachte. dessen Erben rm Sinnendes Verewigten 20.000 M. znm ü'irchenbau geivendet haben. Sodann dankte Redner der Frau Rosine verw. Beil in Gruna, die sich ebenfalls m hochherziger Weile durch eine Schcnknng von jo.'XO M. zu glcichein Zivecke verdient geinacht Hai. 'Nach einem Gelange der Schnltiiider hielt Herr Konsistoualrail, Snperi»tc>'de»t Dr. Dibelins rrne Ansprache und dankte hierbei u. A. au's 29ärmste Herrn Gemeinhcvvrstand Thiele, der leine Muhen und Aasstenglinge» gescheut hahe. um der Gemeinde zu diesem Festtage zu verhelfen. N,»I,deni er den Vvrstand der Krenzkirchenparochie gebeie», der Gemeinde seine Für'orge zu erhallen, siraie er bie Urkunde über den Kirchcnbau in den Grundstein cur. Die ersten H-nnnre-schlüge gab TiakonnS Liebster, chm föchte die Reche o'sizieller Verirrter bei der Feier Mil Gebet und Segen, sowie dem allgemeinen Lchlnßgeiang „Lob, Ehr' und Preis sei Gott" endete die Feier, und derselben folgte eine ge'ell'ge Bereinigung der Theilnehmer im Saale des GaslhoseS rur Grünen Wiele. die mit einem Hoch »ns den allverehttcn Landes Herrn. Se. Majestät den König, von Herrn Tr Drbeiinö erössnct wurde. Weitere Trinkivriiche galten den Vertretern der weltlichen »nd f.eistlichcn Behö-den und allen g.ensenigen. die sich um dir Entwickelung des kirchliche» Wesens, um die Förderung des Kirche>röal»-UMer>ie!i»ic»s verdient gemacht haben. — Ter Banplntz dcs GottcsliaifleS. zu welchem Hrrr Architekt Schramm die Pläne geliefert, bcsindet sich an der DreSden-Pirnaer Ehanssee. welche! bekanntlich Aligrnna drrrchschneidcl. Tie AnSsrihnrng deS BaricS! im Renaissance»»! — Ziegelrohba» mit Sandsteinsockcl — ist dem bewährten Baumeister Uebe-Ncngrnna übertragen. - - In Wirr,bürg ward am 7. d M. nach einer vorhrrgegange- nen AussichtsrnihS Litznng die 22. Generalversammlung der Inter nationalen Vereine der G a I! b v s s b e i > tzcr eröffnet Ter Prä große Körperschasl wie den Lehrerst.md in der Allmacht dcs Staates ausgehen zu lassen. Herr Dr. Ritter ist ferner vrinzrpiell gegen die Anstrebung dr-S Schulgeldes Es wi nicht gut, Ieniandem eine Wohlthat zu elwelseu, welche er in kurzer Zeit nicht mehr als eine wiche, wnoern vielmehr als ein Reckt betrachten winde. Im ein zelnen Falle möge man indeß bei Erlaß des Schulgeldes io weit geben wie nur irgend möglich Die VolkS'chnle wlle bleiben wir sie ist Lie habe Großes geleistet. Der deutsche Lehrer habe Königgrätz und Sedan gewonnen, nichl Gewehr und Flinte In eingehender Erörterung der Schnircfoimsrage tm engeren Sinne cekamv'ke Herr Tr. R-tter die erstem-:» Auflassungen von recht? und links, insbesondere den radikalen Realismus. Man dürfe nflbt in militärischem Tempo mit de» höchste» geistigen Güter» innerer Nation umiprrngcn. Er iei ein begemerwr Freund der gvmnasialen Bildung. Die Technik, die Methodik des «sihnmas-nnis. bednrse allerdings der Verbesserung. Der Redner stellte hierbei n A die Forderung auf, der sächsische Staat rolle etwa '-0 Lehrer lährlich behins gründlicher Ausbildung in dcn neueren Sprachen in'S Ausland schicken Beiden Weltanschauungen, dem Realismus und dem Humanismus, solle die Bahn ircigegeben werden. Lamtt' sideitt. Herr Hvher-Aachen. begrs-ßte die erschienene» ea. lOO Kollegen sie ehrlich miteinander ringen könnten. Beide wie» gleichberechtigte an? aller Herren Länder und hieß be>o»derS den Ehrengast, den Ober- Faktoren Eitlerer Bildung Ter Trenmiiigspiinkt zwischen beiden, bürgermemer der Stadt Wiirzduig. Herrn Hofratb Dr. Strudler, bolercn Dchiilcn müsse möglichst bock hinan' gelegt werden. Der > welcher den Verhandlungen beiwohnst», herzlich willkommen. Tie- Redner ist nicht dagegen, daß den Rcal-Ghmnasiasteii de, Zutritt zur selben ergaben in der Hanpflache: Enverbnng der KorvorationSrechst Universität gestattet werde. Ader man solle nicht sluckwcoc vor- ^ nach den Vorichn'tcn des Königreichs Preußen mit dem Sitz in gehen: entweder gebe man Alles, oder man warte noch ab Ten xöln o. Rb und die hierzu erforderliche Statnlenändernng. ferner deutschen Regierungen möchte er zurusen, zuerst zu sehen, ob der! Gewährung einer Beihilfe von MX« Mk. zu der in Franksnil ge- Boden fest r'k. den man betteten wolle: wenn sie zu der lleber- gründeien Fachschule sür Hotel-Angestellte des Herrn RodnnSky und seien, daß dies der Fall, dann sollten sie auch ! Gewährung von >e l goldenen und 2 silbernen Medaillen 1> zur mehr zaudern. Ter Redner befürwortete ierner! Ausstellung gastwirth'chastlicher Betricksgegenstände deS Derban- emr tzründliche Reform der sächsischen Akademien. Man müsse sich ^ des der Deutschen GasthosSgehilsen in Dresden im Dezember l. I.. B zenguna gelangt leinen Augenblick eine gründliche R . vor Allem zur Aushebung der Forstak-rdemie zu Tharandt und der Be-gakadenfle zu Frciderg ent'chlseßen. Dir Mehrzahl der Besucher beider Anstalten seien Ausländer. Ter Bedarf an sächsischen Forst- und Bergbeamten sei ein ganz gcringcr. Die Bcrgabtbeitniig am h'es.gen Polytechnikum und die landwirlhsch-fltliche Abtlieilung an der Leipziger Universität würden vollkommen sür die Bedürfnisse des kleinen sächsischen Lande« genügen. Wenn die betreffenden Sludirenden in diese Hochschulen eingereiht würden, werde auch die geistige Dressur beflecken eine allgemeinere sein (vereinzelter Wideripruch). lieber die Leistungen der Dresdner Kunst sei kürzlich aus Anlaß der Internationalen Kunstausstellung in Berlin ein vcrnichiendeS llrihetl gefällt worden. Frisches Blut und Leben müsse rn dieselbe wieder hineinkommen. Einsichtsvolle Kreist ver langten eine Reform der Kunstakademie durch Beseitigung der Abtbcilnng iür Architektur. Dir Ausgaben unserer Akademie müßten uns die eigentliche Kunst, aus Malerei und Skulptur. Ke- «chronkt werden, dann werde wieder mehr geleistet werden können. Zur Zeit stände Dresden aber in Bezug aut Kunst nicht bloS unter Düsseldorf und München, sondern sogar unter Weimar. Die Resormvorichläge hinsichtlich der Leipziger Universität bestanden in den Forderungen, daß sobald wie möglich eine staatSwissenichast- licke Fakultät ge'chassen werde, und daß schleunigst praktische Se minare. insbesondere für Aerzte. eingerichtet würden. Ter Univer- sttäts-llnterflcht gebe gegenwärtig nicht überall eine genügende Vorbildung sür da» praktische Leben. Die Rede fand am Schluß den lebhaften Beifall der Versammelten, welch« dm Saal bi» auf B zur Ausstellung der Vereine vom Rothen Kreuz in Leipzig im Februar und der KockkunstauSstelliing in Köln. Ferner be schloß man de» Ankauf eines eigene»« Hauses, außerdem die Ein führung gleichmäßiger Zeugniß- und LebrIi»gSp>üsu»gSschemaS. Tie nächste Generalversammlung findet in Aürich statt — Ter reiche Amerikaner Bänder dttt verbleibt noch bi» Mitte Noveniber hier im Hotel Bellevue und kehrt alsdann über England in die Heimath zurück. — Ter BarmberzigkeitSverem »Bettelstudenten-, besten Veranstaltungen und Festlichkeiten von jeher schon gern besucht waren, eröffnet sein diesjähiiges Wintervrogramm am Sonntag, den 11. d Lik., mit einem Theaterabend im großen Saale deS Ge- werbehauje». DaS in 4 Aufzügen bestehende Lustspiel „Die reli- girten Studenten-, welches wohl mit Recht die Bezeichnung eine» wahren Zugstücke» verdient, soll hierbei znr Aufführung gelangen. In dcn Zwischenakten wird die Kapelle des Königl. Sächi. Pionrn- BataillonS, deren Leistungen hier jo ebenfalls bekannt genug sein dürsten, concrrtiren. und hierauf soll sich ein animirter Ball an- schlstßm. Bei dem durchaus gemrinnüdigen Ebaraklrr oller dieser Veranstaltungen ist ein recht zahlreicher Besuch nur zu wünschen — Mit einem Agio von 1— 2 Mk. pro Stück sind in dm letzten Tagen Zw a n, i g m a rkft ü cke. die da» Bildnis, de» Kaiser» mit dem Vvllbart tragen, gehandelt worden. Diest Gold stücke. welche zuerst von der Reichsbank in Posen ausgrgrben wurden, find vorzüglich ausgesührt. — DI« von den Tbcilnrhmrrn an der Stadt-Fern sp rech- gütungen muffen lue Vermeidung von Erinnerungen späteste»» bi» zum v. d M an die Posltaste etiigezahlt sein. — Die Taeifverhandlunaen der Buchdrucker, die am Dienstag und Mittwoch in Leipzig geführt wurden, find, wie es heißt, aeicdeslert. Die Gehilfen bestanden auf der Bewilligung deS neunstündigen Arbeitstage», die Prinzipals Vertreter lehnten diese Bewilligung ad. In Folg» dessen erklärten dl« Vertreter der Gehilfen, nicht weiter verhandeln zu könne». Die Folge davon war. .daß die Prinzipalverireter auch dir bereits bewilligte füni- prozeittige Lohnerhöhung zurückzvgeii-. — Einen Streik mittels Koniraktbrnche» kündigte der „Korrespondent-, da» Organ de» Gr« hil-enverbandeS der Buchdrucker, sür den Fall der Adlehnung der Forderungen in Leipzig an. indem er phrasenhaft schreibt: -Die Gehilfenschaft Harri mit erhabener Ruhe des Resultates. Wider- spricht eS ihren berechtigten Erwartungen, so süblt sie sich bereit. eS aus ihre Art zu korrigiren. Die Kunde auS Leipzig wich je nachdem sür sie den Marichbesebl. besten sie gewärtig ist. be deuten. An die zwanzigtansend Mann stehen hart an der Grenze — wünschen wir nochmal», daß sie zurückkehren dürfen in ihre Ouartlere " — Gestern Vormittag fand im kleinen ÄewerbehauSsaale die Versteigerung einer großen Anzahl verfallener Gewinngrgenständc von der Keramischen Ausstellung statt. — Der Militärvercin .Deutsche Kavallerie- veran staltet am 15. d. M tm .Tivoli" die Feier leine» U). Stiftung», festes, bestehend i» Eoncert und Ball. — Der Dresdner Gejlügrlzüchterveretn unier den, Protektorate Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde, Her zogin zu Sachsen, hat beschlossen, seine 28. Allgemeine große Ge- fttigel-AnSsiellung. verbunden mit Prämiirung und Verloosung, vom 12. bis 15 Februar >892 in den Sälen de» Sladtwald schlößchens hierselbst »bzuhalten — Vorgestern wurde ein 22 Jahre alter Arbeiter bei seiner Beschäftigung t» einer hiesigen Druckerei irrsinnig. Ei» Kollege ging ihm nach, um ihn nach Hanse zu begleiten, da »ab», er sein Taschenmesser heraus und drohte zu stechen Mit Httte eines Beamten, der dazu kam und den Menichr» binden inußte. weil er zu rasen ansing, brachte man ihn später in eine städtische Krankenanstalt. — Kürzlich wurde inltgetheilt. dah ein hie, anshälilicher ehe maliger Techniker aus der Rheinprovriiz im Birkciiwäidchen ver hafte! worbe» sei, der sich dort in böchst verdächtiger Weise an Schulmädchen herangemacht hatte. In diesem Meiflchen ist uiin. wie man hört, ohne Zweifel eine geineingcsährliche Persönlichkeit unichädlich gemacht worden, die schon fett längerer Zeit hier ihr Unwesen getrieben Hai. ES sind ihm bereits mehrere scham lose Attentate gegen die Sittlichkeit nachgewiese» worden. eS dürsten aber noch viel mehr Falle dieser Art aus ,ein Eonto zu letzen lein Ter Fcstgcnonimcne hat übrigens bereits früher eine schwere Strafe wegen gleicher Verbrechen gegen die Sittlichkeit verbüßt. — Dieser Tage wurde ein hiesiger Arbeiter von einem Menschen aus freche Weise beschwindelt Während er Abends vor einem Schansenster der inneren Stadt stand, trat dieser Mensch an ihn heran, sagte, daß er eben vom Militär entlassen iei. sich in «roher Geldverlegenheit bcfinde und deshalb leine gute Uhrkettc und seinen Ring verkaufen müsse: Beides ici niindcilens 18 Mk werth. Ter Arbeiter ließ sich betböre» »nd zahlte für diese Gegenstände ca 4 Mk. innßle, nachher aber erfahre», daß das Zeug ganz wcrthloS iei. Der Schwindler wurde auf seine Anzeige hi» in der Person eines hiesigen Hausirers und Galaitteriewaaren- händlerS polizeilich auSgemitielt und wegen Betrugs verhaftet. — Gestern beging im benachbarten Pieschen Herr Schuldirektor G. I. D ä rr s ch in id l iei» silbernes AmtSinbiläum. Lehrer nno Schüler vereinigten sich um dcn verdienten Schulleiter, durch Ge sang. Ansprachen und llcbencichung eines werthvvllcn Geschenke» ihre Achtung und Dankbarkeit darznthu». — Leipzig. 8. Okt. Am vergangenen DienSlag wurde Seiten der Kriminalpolizei eine von ihrem Ehemann getrennt lebende. 47 Jahre alte Schnbniachers-Eheftau aus Plauen im 'Vogtland, die bereits 0 Mal kriminell vorbestraft ist und sich eist ieit Kurzem nach Verbüßung einer dreijäbrigen Zuchthausstrafe wieder ans freiem Fuß befand, wegen Betrugs, llrkundcnsalschnng, Diebstahls und Unterschlagung abermals verhaftet. Dieselbe batte einer älteren Dame in der Lnngeslraße, bei der sie Auswarlcdiensle verrichtete, eine LcbcnSverüchernngS'Police über 750 Mk. abzn- schwindeln verstanden und letztere sodann nach vorheriger Vornahme einer Fälschung sür 150 Mk. an den Mann zu bringen gewußt, ferner ihrer Herrin noch eine Partie Beilen, einen Rcg-ilator. einen Spiegel und d-verse Gegenstände, welche sic zur Aufbewahrung bekommen hatte, im Leihhanse versetzt, den erzielten Erlös aber in ihrem Interesse verausgabt. — Am DienSlag wurde in Netzschkau der dortige Feuer wehrmann P. uitter dein Verdachte verhaftet, die neuerdings dort vorgekommciien Schadenfeuer vorsätzlich vernriacht zu haben. Man würde dort die größte Befriedigung empfinde», wenn es endlich einmal gelänge, die Urheber der Brandstiftungen, durch welche seil längerer Zeit das uniere Vogtland bennruhigt wird, zu überfuhren und der verdienten Strafe znzusührcn. — I» Leipzig bekamen vorgestern die Besitzer von Hotels und Gasthäusern polizcilicherscilS Nachricht über eine H o t e I d i e b i», dahin lautend, daß sich eine innge Dame kürzlich in einem Holet einyemiethel hat, dann in der Nacht daiclbst in ein Zimmer gc- tchlichcn ist und dort einem Herrn 290 Mk. ans den abgelegten Beinkleidern entwendet hat. Nach Verübung dcs Diebstahls hat sich die Unbekannte, welche übrigens auch eine verkleidete Manns person gewesen sein kann, schleunigst entfernt. Tie Person wird als ca. 25 Jahre alt, sein gekleidet und stark verickleiert beschrieben. — In Gottleuba »nd der szesamntten Umgebung erregt die wieder in Frage kommende Fortführung dcr B e r g g i c ß h n b l e r B a h n nach PclcrSwald znm Anschluß an eine neu z» erbauende Bahn im benachbarten Böhmen das größte Interesse. Um den dabei zu Tage tretenden Würstchen noch entschiedeneren Nachdruck zu geben, sollen in dcr nächsten Zeit diesbezügliche Petitionen in de» betheiligtcn Ortschaften in Umlauf geletzt werden und bei der Wichtigkeit dcr Frage steht zu erwarten, daß sich die betreffende» Petitionen in kürzester Zeit mit einer großen Anzahl von Unlcr- ichriiten füllen werden. — Ehern» itz. 8 Okt. Schon vor längerer Zeit sind in Grundslücke» dcr Zwickancr Vorstadt mehrfach mit größter Frech heit ausgcrührte Elnbruchsdiebstühle begangen »nd hierdci größere Posten Silberzeug gestohlen worden. Trotz eifrigster Nachforschung konnte bis letzt dcr Dieb nicht ermittelt werden. Gestern gelang es der breiigen Kriininalpolizei, den Tdalcr sestznnehme». als er eben im Begriff war, in einer Schankwirthschast der Aimabcrger- straße, in welche er einaesttegen war. einen neuen Diebstahl zu be gehen. Derselbe, ein TischlergescUe. war nach ieiner Festnahme geständig, die Einbriichsdiebslahle in dcr Zwickancr Vorstadt de gangen und dort außer vielen anderen -sachcn einen Posten Tafelsilbcizkiig gestohlen zu habe». Hiervon hatte er eine Anzahl silberne Eßlöffel einer in Kapvel wohnende» FraurnSperso» ge schenkt. Dort wurden dieselbe» auch »och voraefnnden. Außerdem hatte der flecke Bursche, wie sich später noch ergab, auch in der Johannis-. Dresdner- und Schillerstrabe nächtlicherweile Dieb stähle verübt. — In Nerchau feierte cmr Mittwoch da» Bielig'sche Ehe paar seine goldene Hochzeit. Das Jubelpaar, verhältnißmätzig geiund und irisch, wurde rn der Kirche eingesegnet und dadei über reichte der OrtSpfarrcr die von Sr. Maiestät dem König über sandte herrliche Prachkbibel — Hartha. Am Mittwoch in dcn ersten NachmittagSitunden scheute in der Oberen Waldheimerstraße bicr daS P'crd eines LohnaeschirrS. Die aus Angst heransgesprungcne Insassin, Frau deS StuhlgeichäftSreisenden Beck in Rrchzenhain. brach ein Bern, während da» Geichirr bald zum Stehen gebracht werden konnte. Nach Unterbringung der Bedanernswerthen bei hiesigen nicnschcn- srrundlichcn Leuten und der daselbst ärztlicherseits vorgenomnrenen Einrichtung des Bruches mußte die Beschädigte später hciingr- fahrrn werden. dcn letzten Platz füllten. Herr Dr Ritter wird beute. Freitag.»«lnrichtung vierteljährlich im Vvrau» zu entrichtenden Ber- r«ge»aescht<»1e. Deutsche- Reich. Der Kaller ist gestern früh '/»8 Uhr von der Station Wildpark mittel» Sonderznae» zu den BeisetzungS- sclerlrchleitcn nach Lttitttaart abgereist: begleitet wurde er von den Generaladiutartten v. Wittich und v. Hahnke. den Flügrladirttan- ten v. Zitzewitz und v. Kessel, sowie vom Oberhofmarschall Grasen Eulenburg. Die „Münch. N. N." melden, daß dle HandclSvertragSverkand- lungen in einer Sitzung dcr deutschen und österreichischen Dclcg'.r- ten fortgesetzt wnrdr». Die Knme Württemberg» ist, wie gemeldet, mit dein Ableben de» Könia» Karl aus seinen Neffen, den Prinzen Wilhelm von Württemberg, übergangen, welcher sie als König Wilhelm ll über-
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