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I VoigÜMMtr AWiger f Amtsblatt für die Gericht-ämter md Stadträthe z« Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck «»d Mühltroff 4. I««« 18». Seinem Plaum keim Jahreswechsel l8SS -weiten Sohn,Alerand er Karageorgew > »4 Dieses Blatt «rscheio» »bcheutttch dreimal, and -mar Dieastaß«, Vonaerstag« and Sonaabeudr. Jährlicher Adonnementsprei», aach det Bezietzaaß durch die Gast, t Lhlr. Ist Nß«. — > n > »neea. die di» Ritt«-» Ist Uhr eia-ehea. »erden in dl« Lag» darauf erscheinend« A«»»«r aufgens»»«», st>ät«r «in-thrnd« Annaneen Waden in der nächstfolgenden Nammer Aufnahme. — Inserate »,rde» mit 1 R-r. für die gespalten« Corvas-Zrtl« der«ch»«t. Gachft«. Leipzig, 28. Der. Di« hiesige Ei»«Oh»«rzahl st« ßch feit der letzten Zählung vo» 70,Old aut 74^097^WermrhR, M^ei »Och tzll bische Revolution Anlaß zu neuen Verwickelungen, neuen Conftreazea. , Zur Kenntniß der Stellung, die Serbien zur Türkei einnimmt, sei nur noch erwähnt, daß eS an de» Sultan, den Suzerai», (nicht Souberai»^ unmittelbaren Landesherrn) d. h. etw- den mittelbaren OberhekM deck Landes, einen geringen jährlichen Trjdut bezahlt, sonst aber vollständig unabhängig ist, unb daß die Türken die Festung Belgrad besetzt h-ktMs sonst aber nirgend- im Lands wohnen dürfen. Rchenzigfter Jahrgang Verantwortliche Reduktion, Druck und Verlag von Moritz Bei zweier Jahre ahnung-reicher Schranke Flieht zu den Tage, der VergaimeMhett Mit wehmuth-voller Sehnsucht der Gedanke. Trübt ihn auch mancher Blick auf schwere- Leid, Ermahnt er uns doch zu dem wärmsten Danke Für all da- Glück, da- Gott zu jeder Zeit Aus liebevoller Hand ließ niederthauen Mit Ba^erhuld auf unser liebes Plauen. Mit seinem starken Schilde «oll* er decken Stets unsre Stadt im friedlich stillen Thal, Daß nlmMer wilder Flammen gierig Lecken Ihr eine Quelle sei vvn Leid und Qual, Daß nimmer ungestümer Wogen Schrecken Bedrohen Gut und Leben allzumal. Es möge nimmer der Vernichtung Grauen Mit feiue^Nacht bedrohen unser Plauen. Ja, mög* in ihm ein immer frischreS Leben, Da- altgewohnten Fesseln sich cntrafft, Dürch aller Stande engverbundnes Streben In Kunst, Gewerbfleiß und in Wissenschaft Zu. neuem Fluge seine Schwingen heben Mit ihre- Werthe- frohbewußter Kraft! Herr Gdtt, so laßt uuS flehen voll Vertrauen Gied Deisten Segen ferner unserm Plauen. Da- Weihnachtsfest bat uns auch eine politische Bescheerung g«bracht, eine Revolution in Serbien. Diese- Land, etwa 1000 Geyiertmeilen groß mit 1 Mill, slavifcher Einwohner, hinter Döhmen und Ungarn, etwa ILO Meilen weit von unS, nach Mokgen hin gelegen, gehört zur Türkei, ist also ein Glied d« Frauken Mannes." Ein gesunde- staatliche- Leben herrscht m Serbien allerdings nicht, dafür zeugt diese Rwolutiou, und wenn der ganze türkische Etaat-körper krankt, so kann natürlich dieses einzelne Glich desselben auch nicht gesund sei«. Aber gleichwie die Krank heit de- »Franken VadaeS", der Türket nämlich, absichtlich gehegt und gepflegt wird durch die Aerzte,die ßch derselben fortwährend aufdrängen und sie nicht zur Sesundhe« kommen lassen, so sind die Zeitungen auch- darüber einig, düO dir aegenwättigs Revolution in Serbien von RvßlaÄ a,geMett^ um uuf-. Rrue der Türkei und hem, feit de« Krimkriege bitter gehaßten Oesterreich Vwlegensteite» und Geldtosten zu bereiten, die Türket nicht zu AthM,A Olsten, ÜM«« »u: lgch-n.,fanden MW« Md lmmer zu schwächen, bi- H MIO auseinander -qUeum-d^Me Unche dwer werden muß, die auf die türkische Erbschaft lauern. Die Serben find ein kräftige-, überaus kriegerisches Volk, da- sich gar gern zu« Kampfe erhebt. Früher, bi- Anfang diese- Jahrhundert-, war Serbien eine der Türkei vollständig untergebrae Provinz, dte Gerben bildeten kein selbstständige- Volk, ihr Land war kein selbstständiger Staat. Da erhob sich da- serbische Volk unter eiuem tüchtigen Führer, Czerny Georg (»er schwarze Ptrorg) und erwäg zl» gcktjährigem Kampfe von 1801 —1808 seine Selbstständigkeit und ziemliche Unabhängigkeit vom Sultan, Czerny Georg wurde Fürst von Serbien. Allein dieß war ihm nicht ge nug und er begann 1813 aufs Reue den Kampf gegen die Türken. Piehr lief unglücklich ab, Czerny Georg mußte au- dem Lande fliehen und 'wurde nicht lange darquf meuchlings ermordet. Die Türke» hauste» M» Moch" terlich in Serbien. Da erhoben sich die Serbe« aufs Reu« zum Der- zweiflungSkasnpfe unter Anführung KeS Milofch Obrenowltfch Md Errangen 101b ihre Selbstständigkeit abermals. 1817 würbe Milofch zum Fürsten, 1827 zum erblichen Fürsten erwählt. Aber Milofch wurde durch fei^ Glück üdermüthig, habsüchtig, grausam, und verlor die Liebe deS Volke-, , beleidigte auch Rußland und die Türkei. 1838 ^erlangte der Lande-ob«^ Herr, der Sultan, und ein großer Theil deS serbischen Volke-, Miloßch sollte nicht mehr willkürlich allein herrsch«, sondern in Gemeinschaft «w eine« Senat (StaatSrath), auch Rechnung ablegen. Dieß wosit« er t nicht, dankte zu Gunsten seine- S^öneS Milan äd und ging 1839 nach Oesterreich. Milan starb aber schon nach 2 Monaten und nun w»rdo bemerke» ist» da- ei» Mürhnttcher Lheiü amsyM aräWeewe» und immer «ehr z»! Leipzig-BochäßMA WohiWV- OGommen h-^^NntW Z« MiloschS jüngster Sohn, Michael, zum Fürsten au-gerufen. und vo« Sultan bestätigt. Dieser gewann die Liebe deS Volke- nicht und «ußte schon 1842, durch eine Revolution gezwungen, entfliehen. Nun erttärt« eine. Versammlung der äugesehnsten Männer deS serbischen Volke- die Familie Obrenowitsch der Regierung verlustig und wählte Czerny GeoegH i tsch zum Fürsten. Djohr . Fürst hat nun seit jener Zeit bi- Weihnachten 1858 vortrefflich regiert, da- Land bedeutende ^Fortschritte gemacht und sich gehoben. Tro- de«, ist er durch di« gegenwärtige Revolution verjagt, und der alt« steinreich- Milofch, gegenwärtig 80 Jahre alt, der feiner Z-it sich auf Kostka stes Volkes berelcherte und gerade vor 20 Jahren deshalb verjagt wieder als Fürst au-gerufen worden. Denn auch halb blind, ist er doch ein zäher und entschlossener Greis. In jede« Falle giebt diese neue ser-