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Träume bitten, daß er mich diese Nacht vor Alpdrücken bewahre/denn ich bin noch ganz angegriffen von dem Hürenwollen aber Nichthörenkönnen dieses AbendS. Soll und muß »ch aber von diesem Eoncerte träumen, so erbitte ich mir von thm als Traumbild: die reizenden Flöte-Variationen deS Hrn Zippel, welche auch einige Ausmerksamkeil beim Auditorium erweckten. Rach Singapore. (Fortsetzung.) Wir erwarteten, dort Vieles von den allen Pharaonen und deren pracht vollen Gräßern zu sehen. Ein tiefer Schlund, lebensgefährlich hinabzufteigen, nahm uns, jeder mit einem Lichte versehen, auf, nachdem wir, gestützt auf unsere Führer, einige hundert Schritte theilS gerutscht waren, thelis uns aus auStzetretekern Treppen festgehaltcn hatten, mitunter auch gekrochen waren, kamen wir wieder an einen aufwärts gehenden Weg, der aber insofern noch gefährlicher war, als sich auf der andern Sette ein Abgrund bot. Wir hatten jedoch alle auf unsere wilden Führer Vertrauen und so gelang ten wir endlich in eine groIe ganz mit Alabaster auSgelegte Halle, m der ein ebensolches, jedoch leeres Grad stMW.^Ebnchp rrbttchU« wir »MS Loch, welches bei der Berührung de- ersKs Gtrahl» bBk MsgeheMM^ Goune nach dey früheren Berichten einen lauten Ton von sich gegeben haben soll. Wir glaubten nun weiter gehen und die eigentliche Pracht der Graber erst sehen zu können; aber wie getäuscht wurden wir! Es war dieß, was wir . geschaut, das Einzige, waS die Pyramiden den Fremden boten. Wjr wa ren daher genöthigt, wieder umzukehren, welches womöglich noch gefährli cher war, und schritten bei unserer Ankunft im Freien dazu, d1ie Pyramiden von außen ganz zu besteigen. Vorher warf jeder noch eine Hand voll Sand in die Gegend zu, wo jeder seine Angehörigen hat, gleichsam um sie zu grüßen. Die größte der Pyramiden, welche wir besteigen wollten, war vvn ungeheuren Sandsteinblöcken gebaut, welche hervorragten und daher eine Art ttem Treppen bildeten. Mit Hilfe von 3 Führern, 2 an den beiden Armen, 1 schiebend, fingen wir nun an zu klettern. Ich selbst hatte zuerst bloS einen, denn ich glaubte mir soviel Kräfte in den Wa den, um es allein "zwingen zu können, allein die ungeheuren Stufen, welche zu steigen waren, griffen mich so an, daß meine Beine wie Espenlaub «letzt zitterten und ich daher gerne noch eine zweite und zuletzt selbst eine dritte Stütze nahm, wie jeder andere. So gelangten wir endlich auf die . Spitze, nm hier die Sonne aufgehcn zu sehen. Außer den Sphinven, die' wir hier von sern erblicken konnten, war dieß daS Einzige, was unsere Mühe belohnte. Zum großen Theil unbefriedigt kehrten wir endlich zurück, hatten in Cairo eben noch Zeit zu frühstücken und eilten nun nach dem Bahnhofe, um den Zug, der unS weiter durch die Wüste «ach dem rothcu Meere zu bringen sollte, noch zu erreichen. Bald darauf brauste derselbe davon und mußte ich sehr bedauern, daß wir in Cairo nicht so viel Zeit halten, die Citadelle und die Hauptmoschee, welches beides sehr deiner» kenSwcrth sein soll, zu beschauen. Auch daS PalaiS deS Pascha soll sehr hübsch sein. DaS Einzige, waS ich von letzterem sah, war eine Earosse mit 4 Pferden, denen ein Vorreiter vorher ging und die wahrscheinlich bestimmt waren, ihn selbst abzuholen. Das Ganze strotzte von Gold und war dabei geschmackvoll. Wir fuhren von */,9 Uhr Morgens bis 2 Uhr Mittag zur Endstation der Bahn. Wir befanden unS hier mitten in der Wüste uuv nur ein Bretcrhaus nahm unS da auf, wo wir etwas schlechtes zu esseu bekamen. Bald nachher gingen wir zu den VanS, kleine und sehr leichte luftige Wagen auf 2 Radern, worin Platz für 6 Personen ist. Vor jeden solchen Van sind 2 Maulesel und 2 Pferde gespannt, Virigirt von einem Araber und einem Neger, von welchen Letzterer meistens neben den Pferden Herluf, um solche zu immer größerer Eile anzuspomen. — ES waren im Ganzen 26 Wagen, und nachdem diese bereit, ging eS von dannen, aber in einer Weise, wie ich eS mir habe nie denken können; die Pferde fielen immer bis an die Knie/der Wagen bis an die Aren in Sand und trotzdem brausten wir stets im Galopp. Eine solche Hitze bei einem solchen furchtbaren Sonnenbrand muß man mitmachen, um eS zu glauben, daß es möglich sei. Wir selbst in den Wagen hatten von der Sonne nicht viel zu leiden, da eine hübsche Brise gerade während der Zeit ging, die durch die Schnelle unseres Fahrens noch vermehrt wurde, da gegen wurden wir immer von Wolken von Sand umgeben, der sich über unS schüttete und durch alles, auch durch den doppelten Mouffelin drang, den ich als Schleier vor daS Gesicht und um den Hals gezogen hatte, um sehen zu können. Die Thiere wurden natürlich öfters gewechselt und so hatten wiv immer neue Kräfte. (Fortsetzung folgt.) Briefkasten. Aus A. Bericht und Dornröschen. Blüthen und Frucht an ei nem Zweige. Dank! Sie werden gefunden haben, daß wir einen früher eingegange nen. schon gesetzten betreffenden Bericht gegeben haben. AuS P. wird, noch mehr gemildert, gegeben werden; die Reizbarkeit ist gar groß und verlangt große Schonung. AuS Rodewisch: Blühende weiße Rosen und frische Veilchen. Besten Dank! D. R. Bekanntmachung«; n. Bekanntmachung. Der übelberüchtizte ledige Johann Nikol Puchta von Autengrün, ckönigl.,Landgerichts Rehau, insgemein Zehschuster genannt, hat sich mehrerer ausge zeichneter Diebstähle dringend verdächtig gemacht, und hat sich bis zum 23. v. MtS. in der hiesigen Gegend Herumgetrieben, in der letzten Zeit aber soll derselbe in Haselrain mit einem Fuhrwerk gesehen worden sein. Da bei einem dieser Diebstähle auch ein von dem königl. bayerschen Landgerichte Münchberg für den Dienstknecht Johann Setß in Fürstenreuth äuSge- fertigtes Dienstbotenbuch entwendet wurde, in welchem sich ein alter Urlaubspaß des Seiß befand, so ist anzunehmen, daß sich Puchta nach Sachse« -der sonst in'S Ausland in einen Dienst begeben habe, und obiges Dienstbotenbuch und den Urlaubspaß zu seiner Legitimation benützt. Ich stelle daher das Ansuchen, auf denselben sorgfältige Spähe zu verfügen, ihn auf Betreten festzunehmen und in die bezirksgerichtliche Frohnfeste dahier abliefern zu lassen. Puchta ist 21 Jahre alt, 6' 1" 1"" groß, hat eine schlanke Statur, blonde Haare, eine niedere Stirne, blonde Augenbraunen, blaue Augen, eine große Nase, proportionirten Mund, rundeS Kinn und eine gesunde Gesichtsfarbe. Die Kleidungsstücke können nicht angegeben werden, da er solche durch gestoh lene fortwährend wechselte. Hof, am 22. October 1858. Der Untersuchungsrichter am kgl. b. Bezirksgerichte Hof. Zahreiß. Bekanntmachung. Bei der am 10. dieses Monats erfolgten Auöloosung hiesiger Stadtschulschuivscheine und Stadt-Schuldscheine der Anleihe der 80,000 Thlr. sind 1) die Stadtschulschuldscheine I^it Nr. 20, 32, 86, 148 und 189 L 100 Thlr., lüt. 8. Nr. 18, 26, 47, 91, 151 und 185 u 50 Thlr., lüt. O. Nr. 4, 29, 64, 129, 173, 200, 237 und 245 ä 25 Thlr, ferner 2) die Stadtschuldscheine der Anleihe der 80,000 Thlr. lüt. Nr. 51 ä 500 Thlr,. Lüt. 8. Nr. 101 unv 109 L 200 Thlr., lüt. O Nr. 42, 74 und 110 » 100 Thlr., lüt. 0. Nr. 43, 73 und 74 L 50 Thlr, lüt. N. Nr. 27 und 41 u 25 Thlr. gezogen worden. Den Inhabern der ausgeloosten Scheine werden daher die Kapitalbeträge, dui welche sie lauten, dergestalt gekündigt, daß den 31 Deeember 1838 gegen Rückgabe der Scheine nebst dazu gehörigen Zinsleisten und noch nicht fälligen Ztnsscheinen den Inhabern der gekündigten Kapitalstämme nebst Zinsen bis zum gedachten Tage berechnet, im hiesigen Sradtkassenlokal auSgezahlt werden sollen Bleiben gekündigte Kapitalien unerhoben, so werden solche nach 4 Wochen bei Stadtschulschuldscheinen und nach 3 Monate« bei Stadtschuldscheinen der Anleihe der 80,000 Thlr. vom 31. Deeember d. IS. an gerechnet, auf Kosten und Gefahr der säumigen Gläubiger beim Königlichen GerichtSamte hier deponirt und Zinsen davon vom 1. Januar 1859 ab nicht weiter gewährt.