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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.10.1928
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19281003020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928100302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928100302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-10
- Tag 1928-10-03
-
Monat
1928-10
-
Jahr
1928
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.Dresdner Nachrichten* Mittwoch. Z. Oktober 182, Nr. 468 Sette? Die Vernebmuns zur Person e»nil't »Ickis Der GerichtSvvrsitzende verlieft die An anbei, über den Gebens,lang Treibers, die dieser ruhig und i» slicftender Spruche ergänzt. Treiber ist als Sahn eine- Justizwachtmeisters i» Kranichfelü geboren, hat Bürgerschule »ud Realgniniiasiu»» besucht n»d ist als KriegssrclwUltger beim Oteserve Iiisaiiteriereginient 288 eingetreten. wo er de» Bruder seiner spateren Frau Ilse Martha ff rot scher kenueulcrute. Dieser ist im Kriege gefallen. Al» Treiber Sarausliin an dessen Eltern schrieb, wurde er von diesen nach Arnnaöt eingelade». Er wurde mit der Schwester bekannt, verlobte sich mit ihr und heiratete sie Ende de» Jahre» 1920. Der Schwiegervater, ein Zeitungsverleger, ist durch eigen« Hand gestorben. Wie Treiber sagt, sei er durch den Tod seine» Sohnes und die politische Lage niedergedrückt gewesen. Dazu sei die Berschicchteruug des Geldmarktes gekommen. Im Grunde habe aber geschäftlich kein Grund zur Verzweiflung Vor gelege». Treiber ist nach dem Kriege in Saatfeld in Stellung gewesen und daun I92l als Abteilungsleiter bei der Firma Hoffman», Dresden, Lenbnttzer Strafte, ein- getreteu. wo er l5»x> Mark Monatsgehalt bezog. Das war aber bereits zum Beginn der Inflation. Die Vernehmung zur Sache Treiber hat nach seiner Verheiratung mit seiner Frau fast jedes Jahr eine Reise unternommen. Beide waren im HoUeuial im Gebiet der Zugspitze, im Fichtelgebirge, am Bo-em'ee und 1921 in Baurenth. Der Vorsitzende fragte den Angeklagten, ob er im Höllental die gefährliche Stelle. daS sogenannte Brettl, die mit Eiscnstiften versehene Wand, passiert habe. Treiber verneint dies. Sehr viel Zeit beansprucht die Verlesung der bei dem Angeklagten Vorgefundenen Briefe seiner Fran von einer Badereise nach der Ostsee. Es geht daraus hervor, bah di« Verstorbene sehr an ihrem Platten gehangen hat. Die Alpenreise -es wahres 1826, von der Frau Treiber nicht wieder zurückkchrcn sollte, wird von dem Angeklagten eingehend geschildert. Seine Frau habe anfangs gern nach der See gehen wollen, man habe sich aber schließlich auf die A l p e u geeinigt, zumal der Schwieger vater passionierter Alpinist gewesen und einmal die Be steigung des Großglockners versucht habe. Als Standort habe man Heiligenblut gewählt. DaS Ehepaar hat von dort aus verschiedene Touren unternommen. Beide haben sich das Heiligenblutcr Tal an gesehen und sind am II. September zum Groftglotkner ausgesticgen, und zwar über die Franz-JosephS-Höhe, die Pasterze und den HossmannSwcg. Hinter der Adlersruh am Kleinglockuer hat Treiber seine Frau z u r ü ck g e l a s s e n, weil er, wie er sagt, ihr keine weiteren Anstrengungen zu mute» wollte. Dann ist er mit ihr wieder bis zur Franz. Josephs-Höhe abgcstiegen, hat dort den Bergführer ab- gelohnt und ist in der Dnukeiheit mit seiner Frau nach dem GloctnerhanS gegangen. Die Tour zum Sonnblick hat am 8. September stattgesunden. Das Ehepaar hat Heiligenblnt gegen 8 Uhr früh Verlagen, ist gegen Mittag auf dem SecbichlhauS angekommen und hat nach den Angaben des Angeklagten den Svnnblick gegen 5 Uhr erreicht. Der Angeklagte erzählt weiter, daß es sehr neblig ge wesen und sie das Sonnblickhaus erst zwei Meter vor der Ankunft gesehen hätten. Man habe sich insolgedesien ent schlossen, auf dem Sonnblickhaus zu bleiben. Unwohl sei seine Frau während der Nacht nicht gewesen. Am nächsten Morgen seien sie nach dem Frühstück gegen 8 Uhr früh aus Sem gleichen Wege wieder nach dem Seebichl- hanS abgestiegen und dort gegen Mittag angekom- m e n. Durch den Nebel sei der Schnee sehr weich gewesen. Man habe sich entschlossen, ans dem Seebichlhaus zu bleiben und sich in der Umgebung etwas umznsehen, da man sich der Wirtin verpflichtet gefühlt habe, die sich am Tage zuvor sehr um die etwas erschöpfte Fran Treiber bemüht habe. Gegen Uhr sei man ohne Rucksack ausgebrochen. An der Hand der von der Gerichtskommission an Ort und Stelle aufgenommenen Bilder erzählt der Angeklagte, welche Wege er mit seiner Fran eingeschlagen habe. Es ging znm Goldzeckhorn. Er sTrciber) habe seinen Bergstock zurück- gelassen und man habe sich an dem Bergstock seiner Frau über die Blöcke gezogen. Beim Einstieg i» «tneu Kami« sei seiner Fra» der Bergstock entglitten und in Verlust geraten. Später habe v, und seine Frau »ie L teig eisen abgelegt, da man sie nicht mehr gebraucht habe. Der Angeklagte gibt weiter an: Meine Krau und ft sahen ans einer yelSstufe und hatten einen schönen Stnblt in« kleine Kleißtal. » wir ein« «eile bar« gesessen hatte«, sagt« «ein« an. sie »»Ie ein« sogenannte OrienUerung»reise unterne-men, d. h.. sie wollte sich die Umgebung allein etwas ansehen. Sie Überstieg einen kleinen Einschnitt. Ich blieb fisten. Nach einigen Augenblicken hörte ich einen AuSrus von meiner Frau, etwa wie «Teufel". Sie mochte aus eine» losen Stein getreten sein. Das war das lestte Mal. daß ich m^.,e Fra« ge sehen habe. Ich wandte mich wieder der Abeudstimmuug im Fleifttal zu. Da hörte ich plöstlich so etwas wie Scharren aus den Steinen und danach ein Ausschlagen. Ich sah mich »m und erblickte meine Frau nicht mehr. ES kam mir zum Bemufttscin, daft meine Frau abgcstiirzt sei. Ich war sehr erschrocken. Mein erster Gedanke war. Hilfe zu holen vom Seebichllians. Es waren aber »ur die beide» Frauen anwesend. Der Manu war zu einer Be sorgung sortgcgangeu. Wir nahmen eine Tragbahre mit. Mein« Frau lag offenbar ans einer Geröllhalde. Die beiden Frauen erklärten, hast sie da nicht hinuntcr- konnten. Ich habe dann Hilfe aus Heiligenblnt geholt. Wir haben bei Nackt mit der Laterne die Gcröllhalde abgesucht. Erst sandcn wir einige Rlutspnren »ud weiter unten die Leiche meiner Fran. ES sing unterdessen an zu tagen. An der Bergung waren mehrere Bergführer und ein Gendarm beteiligt. Ich sah, daft der Hinterkops meiner Fran stark verletzt und ein Schienbein völlig durchgeschlagen war. Das Gesicht war wenig verletzt. Mund und Augen waren fast geschlossen. Die Führer löschten nun die Laternen aus. wickelte» die Leiche in Decken und legten sie aus eine Bahre. Meine Fran wnrde nach dem SecbichlhauS gebracht. Ich ging mit dem österreichischen Gendarm hinter dem Transport. lieber die Ausrüstung der Frau Treiber sagt der Angeklagte aus Befragung des GerichtSvorsihenden, daft st« Lederschuhe mit hohen Schälten und einfacher ve- nagelung, also keine Klammer», getragen habe. Wir hatten während unseres Ausenthalte» in Hetllgen- blut auch den dortige» kleinen schönen Frie-dhos besucht. Ta hatte mein« Frau geäußert, fte «Icht« gern ans dem Heiligendlnter Kriedhos be erdigt werden, wenn sie einmal sterbe« sollte. Schade, daft er so wett von Dresden entfernt sei. Ich habe daher die Beerdigung in Heiligenblut angeordnet. Dies wurde mir auch von dem Polizetinspektor von Heiligcnblut empfohlen, da die Genehmigung zur Uebersührung der Leiche sehr lange ans sich warten lasse. Ich habe «einer Fra« eine« Felddlnmenftraus, In den Sarg «ttgegebe». de» ich in der Umgebung unserer Wohnung selbst gesackt habe. Der Angeklagte bestätigt ans eine Frage de» Vorsitzenden, daft er aus Gründe» der Pietät seiner Frau den Schmuck, Halskettchen, Ehering und Armbanduhr, nicht abgenvm- men habe. Treiber ist später »och einige Male in Heiligen blnt gewesen. Auch mit seinem Vater hat er das Grab seiner Frau besucht. Er hat einen Stein setze» lassen und daraus den Trauspruch des Ehepaares anbringen lassen: „Glaube, Liebe. Hosfnnng. diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen." ES werben dann Briese verlesen, die Treiber an ver. schiedene befreundete Familien geschrieben hat. Treiber schreibt darin u. a., seines Wissens habe seine Frau daS monatliche Unwohlsein erwartet, und sie sei wahrscheinlich gn der Unglücksstelle bewußtlos geworden. Auf die Frage des Vorsitzenden sagt Treiber, daft er beim späteren Ausräumen des Koffers unter dem Nachtzeug seiner Frau auch die Monatsbinde gesunden habe, die »er. inutlich vorher in dem Rucksack gewesen sei, den seine Fra» eingepackt habe. Ueber das eheliche Verhältnis zu seiner Frau äußert Treiber: Ich habe mich mit meiner Frau stets sehr gut verstanden. Wir haben gemeinsame Interessen gehabt und haben biß zuletzt sehr gut zusammen gelebt. Die Frage des Vorsitzenden, ob seine Fran stets gesund gewesen sei, wird von dem Angeklagten bejaht. Gegen 1 Uhr wird in eine cinslündige Mittagspause ein getreten. »lMlins AM »«> England na» Sachsen Berlin, 8. Oktober. Um 2 Uhr nachts erreichte daS Luft schiff die deutsche Küste »nd überflog OstsricSland. Um 3 Uhr erschien eS über Breme« und flog in Richtung Hamburg weiter. Die wenigen auf den Straften befindlichen Passanten jubelten dem Luftschiff be geistert zu. Zwischen Bremen und Hamburg bog „Gras Zeppelin" nach Nvrdostcn ab und hat Schleswig-Holstein an- gestenert. Um 4,15 Uhr früh befand er sich über der Stadt Schleswig. Morgens »in 6 Uhr flog das Luftschiff über K i e l. Es flog in südlicher Richtung weiter und traf 6,50 Uhr über Hamburg ein. Während seines Fluges über der Stadt war «s von einem Flugzeug begleitet. Bei herrlichem Svnncnschein und klarem Himmel hob sich der silberglänzende Niesenleib des Luftschiffes wundcrooll vom Firmament ab. Dte Menschen ans den Straßen jubelten dem Luftschiff begeistert zu. Um 6,55 Uhr setzte „Gras Zeppelin" seine» Flug in Richtung auf Berlin fort. 9,20 Uhr traf daS Luftschiff „Gras Zeppelin" über Berlin ein. Schon lange vorher waren die Dächer der Stadt dicht von Menschen beseht. Das klare Wetter ermöglichte auch eine gute Sicht, so daft man das Lustschisf mit einem guten Glase schon bald, nachdem es Staaken passiert hatte, sehen konnte. Eine Verkehrsfliegcrstafsel von fünf Flugzeugen sowie zahl reiche andere Flugzeuge waren dem Lustschiff entgegengesloge» und begleiteten eS auf seinem Nundflug über Berlin. Oberbürgermeister Büß richtete auf funktelegraphischcm Wege an das Luftschiff folgenden Gruft: „Dem „Graf Zeppelin", seine Erbauer und seine Führer grüßt die Rcichshanptstadt, ihre Bevölkerung und ihre Verwaltung herzlich,'». Das ncne deutsche Luftschiff möge als willkommener Gast bald bei nn» cinkchren." Schneller, als man geglaubt hatte, kam ganz Berlin aus die Beine. An allen Straßenecken und auf allen freien Plätzen bildeten sich Gruppen von Menschen, der Verkehr begann zu stocken. Im herrliche» Sonnenschein kreuzte in ruhiger Fahrt „Graf Zeppelin" mehrfach über der Millionenstadt, begleitet von einer Flngzeugstaffel und anderen vereinzelte,, Flug zeugen. Immer wieder sahen die Passanten den grausilbrtgen Fischleib des majestätischen Luftriesen zwischen den Häuser» hindurchschimmcrn. Bon Norden kommend, wurde bas Luftschiff zuerst in der Gegend von Töberitz gesichtet. Langsam steuert „Graf Zeppe- ltn"'auf die Mitte der Stadt zu. Fast regungslos scheint der Riesenfisch in der Lust zu liegen. Glocken läuten, Fabriksirenen heulen: nun stehen schon dichte Scharen von Menschen auf den Straften, alles starrt in die Luft, alles grüßt und ruft. Ter seit langem ungewohnte Anblick weckt neue Begeisterung: die bei dem Bau dieses neuen und jüngsten Luftrtesen, der Deutschlands Eigentum ist und bleibt, erstrebten Forme», die Verbreiterung des Lustschifskopfes und die n, ehr ins Bräunliche schillernde Uebertönung des Rum p fe s vermitteln einen unerhört künst- lertschen Eindruck. Noch kreuzt der Luftriese über der Stadt. Es sind etwa 400 Meter Höhe. Man versucht, ejne Verbindung mit ihm herzustellen. Zuerst will cs nicht gelingen: > Sft/M YSHkSN 6/v/ops, ^c-KttnIumckUoetch Jubiläums Layuns -es Reichsverbanöes Deutscher Lonkünstler und Musiklehrer Durch einen feierlichen FcstaktnS wurde am gestrigen Dienstag in Tarmstadt die Tagung des genannten Ver bandes eröffnet, dte In Anwesenheit der meisten prominenten Persönlichkeiten des deutschen Musiklebens — genannt sei hier nur der Ehrenvorsitzende Max v. Schillings — vom I. bis 6. Oktober ein Bild geben soll von dem gegenwärtigen Musikschaffen in Deutschland. Zugleich begeht mit dieser Tagung der Ncichsvcrband die Feier seines 25jährigen Bestehens. Die Eröffnung in dem schönen Vestibül des Landes- miiicinnS begann mit der Ausführung von drei geistlichen Frauenchvreii a oappvila von Robert H c r n r i c d. Es war ein schöner Gedanke, die Feier mit diesem ernsten und, wie man glauben sollte, auch einfacheren Ohren verständlichen Werke einzulciten. Es ist eine ungemein innige Musik, er» füllt von einer einfachen »nd echten Frömmigkeit, die — heute selten und ausfallend genug — um so schöner wirkt, als sie scrnbleibt von aller Sentimentalität. Zarte Marienverehrung klingt ans diesen Ehöre». Und man wünscht, diese Musik zu hören nicht i» einem weltlichen Raum, sondern aus der Höhe eines Domes leise herabklingend auf eine gläubige Gemeinde. Daher konnte der Komponist auch den schönsten Beifall ernte», den er sich erhoffen konnte: niemand wagt« die Hände znm Beifall zu erheben, im Gefühl, daft es sich hier um ein frommes Bekenntnis handele, das man ohne lauten Beifall still hinnehmcn müsse. Den, Ehor, der Ver einigung Tarmstädter Solistinnen, unter Leitung von Bern hard Zeh, gebührt hohe Anerkennung für die Aufführung. Dann folgten die Ervfsnnngsivorte des Ehrenvorsitzenden Max v. Schillings, die Festrede von Professor Dr. Arnold Schering, der höchst interessante Einblicke gab in die geschichtliche Entwicklung der Mnsikcrorganisationen vom mittelalterlichen Znnftivcsen bis zu unseren großen Mnsikerveibänden. — seiner Begrüßungen durch den Ver- bandsvvrsitzcnden Arnold Ebel und durch Vertreter des Reiches, der Behörden und besrcundetcr Verbände. Be schlossen wnrde die ErössnungSfcier durch ein Streichquartett von Robert Müller-Hartman». Das Werk, ge- spielt von dem ausgezeichneten S ch n » r r b u s ch - Quartett, erfreute durch große Klaugschönheit und durch seine Herkunft aus einem vollen Küiistlcrhcrzen. das sich nicht anhängt an irgendeine der heutigen musikalischen „Richtungen", sondern einfach »nd schön ansznsprcchcn weift, was es zu sagen hat. Reicher Befall wurde dem >rv»,po»islen »nd den Aussührcn- ben zuteil Hellmuth P a t t e n h a u s e n. Kunst un» Wissenschaft ft* Vorstcllongöänderung im Opernhaus. Wege» Heiser keit von Kammersänger Ludwig Ermold wirb heute statt „Ec>K kan tuttc" Puccinis Oper „Manon Lescaut" mit Meta Seinemeyer, Max Hirzel, Paul Schäffler, Rudolf Tchmalnauer, Heinrich Teßmer gegeben. Musikalische Leitung: Hermann Kutzschbach. Regie: Waldemar Stacgemann. An fang: ft-8 Uhr. ft* Mitteilungen der Sächsische« StaatSthcater. Opern haus: Freitag, den S. Oktober, für die Freitag-Anrecht- inhaber der Reihe -V vom 28. September, „X e r x e s", mit Max Hirzel, Helene Jung. Rudolf Schmalnauer, Willy Bader. Angela Kolniak. Erna Berger, Ludwig Ermold. Musikalische Leitung: Hermann Kutzschbach: Regie: Alfred Neucker. — An» schließend „Die Verliebten" nach der Musik von Mozart. Vallcttpaiitvmimc von Ellen non Eleve-Petz, mit Ellen von Eleve-Petz, Susanne Domboiü, Hilde Schlicken, Gino Nevpach, der Tanzgruppe. Musikalische Leitung: Ernst Richter: Tanzregle: Ellen von Eleve-Petz, Anfang >48 Uhr. Die nächste Aufführung von Richard Strauß' Oper „Die ägnptischc Helena" ist für Sonnabend, dcn»6. Oktober, an- gesctzt. Es ist dies die 15. Wiedergabe in Dresden. Tic Gencralintcndanz hat HanS PsttzncrS Mnsikdrama „Der arme Heinrich" zur Erstausführung angenommen und den Komponisten, Professor Dr. Hans Pfitzner, der im Mai 1929 seinen «!0. Geburtstag begehen wird, etngcladcn, die musikalische Leitung seines Werkes zu übernehmen. Die Ausgabe der Opcrn-Anrcchtkartcn für den zweiten Teil der Spielzeit 1928/29 ssc sechs Vorstellungen der Reihe /V »nd Ns erfolgt von Montag, den 15. Oktober, bis mit Donnerstag, den 18. Oktober, täglich von 10 bis 2 Uhr an der Anrechtkasse des Opernhauses. Schauspielhaus: Freitag, den 8. Oktober lAnrecht- rcihc N», „Pr tnz Friedrich von Homburg" von Kleist. Spielleitung: Josef Gielen. Anfang !48 Uhr. ft* rpielplanänbernng im Alberttheater. Insolq« Sc» große» Erfolge« von „Zaza" wird die Premiere von Heinrich Lautensacks Schauspiel „Da« Gelübde" aus Montag, den 8. Oktober, ver- lchvbcn. f* Die Komödie. DonnerSiag, 4. Oktober, letzic Nusstthrung der Passe mit Gesang ,.M amzclle N > ! o » ch e' mit Grete Brill und Fcio bischer. — Erüisiniiig der WiiUcrspickzcii Freiiaq, i>. Oktober: .,P c r! v h c r i c" von Kr. Langer, Regie: Direktor Paul Wiecke.— Tie Tänzerin BalcSka Gerl wurde slir eine Nachivvrslellung am 27. Oktober >j12 Uhr gewonnen. ft* Daö Konzert „Jazz aof »Irr Klügeln" findet nicht heute Milt- woch, sondern morgen Donnerstag, abend» 8 Uhr, im VereinShauS statt. ft* DI« chtaatliche Kunftgemerbebibliothek, EliaSstraßc 84.1. Hai die Neuerwerbungen des letzten Halbjahrs ausgestellt, darunter da» große farbig« Tafelwerk: „Denkmäler der Theaters." Die Aus stellung ist unentgeltlich geöffnet: Montags bis Freitags von S bis 7 Uhr, Loniiabendö von ü bis 2 Uhr. ft* Tonkünstlervercin. Mit einem Kamme r a b e n d hal der hiesige TonkUnstlerveretn seine diesjährige Spielzeit begonnen. Die Auswahl wurde dem zu billigenden Grundsätze gerecht: Aeltercs bewahrt mit Treue, freundlich aufgesaßt das Neue. Die künstlerischen Kosten bestritt am Dienstag in der Hauptsache das Neue Dresdner Trio. Herren Aron, Koene und Hesse. Die Vorzüge ihres ausgezeichneten Zusammen spiels ließen dte AuSdruckSfülle in Mozarts E-Dur-Trt» zu eindringlicher Wirkung kommen. Das As-Dur-Andant« wurde zum köstlichen Genüsse. Der Dank der zahlreich er schienenen Hörerschaft kam aus beglücktem Herzen. Ihr vir tuoses Können bewies dte Trio-Genossenschaft dann weiterhin mit des Franzosen Ravel vierteiligem A-Moll-Werke, das im Tonkünstlervercin zum ersten Male znm Vortrag gelangte. ES besticht durch Klangfeinhetten, fesselt durch neuzeitliche Har monik und gefällt sich in starken Gegensätzen, die daS Zart- duftige neben leidenschaftliches Sichaufbäuinen stellen, wie ganz besonders tm zweiten Satze sPantoums, dessen Schluß reiltch etwas gekünstelt anmutet. Feierlicher Ernst erfüllt den olgenbcn D-Moll-Satz sHassa callle), der dte einzelnen In strumente wiiiidcrschön zu Worte kommen läßt. Allenthalben ist die polyphone Meisterschaft zu bewundern. Voll Lebe» und Eigenart gibt sich daS Finale. ES stellt ungeheure Anforde rungen in technischer und musikalischer Hinsicht, die blendend Erfüllung fanden. Die temperamentvolle Wiedergabe erwuchs zu einer wahren Meistertat. die mit viel Begeisterung reiche Anerkennung fand. Der Abend bot des weiteren die drei teilige Viola-Sonate in D-Dur von Kurt Veythicn. Der Verein brachte sie erstmalig. Die Schöpfung hinterstes, aber mals recht günstige Etnbrückc. In der rhnlhmischcn Erfindung herrscht zu viel Gleichmaß. Mehr Gedankenplastik könnte nichts schaden. Besonders liebevoll ist das Klavier bedacht. Viel Schönes bringen dte Anbante-Vartationen, die daö Ganze friedvoll ausklingen lassen. Die Vermittlung durch die Herren Vlnmer und Spitz ner war ln allem eine hochstehende. Liedknnst vertrat Elisabeth Ohlhofs lBcrlins. Sic sang mit klangsrischcn Mitteln und gewissenhafter Textbchandlung vier Lieder von Ernst Eduard Taubert, der vor wenigen Tagen in sein 91. Lebensjahr getreten Ist. Die Ge sänge beweisen de» fcinncrvigcil Musiker, der ans melodische Linie hält, auf Sangbarkclt und gewählten Ausdruck. Aller liebst ntinint sich das herzige „Auftrag" ans. Eine hervor ragende Gabe bedeutet das „Sonett von Michelangelo", über«
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