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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.08.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260811024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926081102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926081102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-11
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
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Nr. 3?4 Seite 2 Zeit der tiessten natiouaten Not. sic /um aiö Stbschluß einer Reovlutton, sie kam einem im Traucraewande und in Sklaven fetten einliergelienden Volke. CS ist klar, das, eine Verfassung, d,e entstanden ist in der düsteren Attnospliäre äußerer Nieder» luge und inneren Zusammeiibrnäies, nicht nun varnberein im tz-olke so seit ivnrzel» kann, wie eine 'Versassuna, die aus der Oaiie außenpolitischen ErsolgeS sich gennnermaßen von selbst emstellte: n»d dach ist die Bedeulnng gerade einer solchen Ber» sassuna ungleich ,rrös!er. Cs Mi," kein zweites Beispiel i» der Geschichte der Welt» wo e>n Volk in einer Zeit sv furchtbarer Heimsuchung so schnell Willen nnü Kraft zu einer von so ttesem, sittlichem Ernst ae» traaenen Ncllvrdnnng seines naaiiichen Lebend sand. Wer riäitig erkennen will, was eine solche rNeuordilniig in der Zeit, in der sie aeschafse» wurde, bedeutet, der muß sich einmal in die Sumninng unserer damaligen Feinde versetzen. die aus den Zersali öeS deutschen Reiches gehoisl batten und nun un» inilieibar nach dem Diktat von Versailles nicht den Zerfall dieses Reiches erlebten, sondern in der aus dem RechiSbvdcu der Verfassung von Weimar erstellenden deutschen Republik ein neues Deutsches Gleich von starkem Selbsterhattungswille» vor sich saben. lind er »ins; sich einmal in die Stimmung der- jeniaen tlladikalrevolntionare liineihidenken, die die Revolution in Permanen, erklären ivoliteu und nunmelir lveniae Monate nach dem Z,usam>»e»br>ich des allen Staates eine durch das Volt selbst acsibassene neue staatliche Ordnung vor sich saben. Wenn man die Dinge Io betrachtet, dann erscheint die Versasinng von Weimer als der Sieg des staatlichen «elbsterbaitunaswillens des deutschen 'Volkes gcgcn- iiber dem von ans,e» und innen andriinaciiden LlernichtunaSwillen. Getvin: eine 'Verniünnr in inline- IleberirdisibeS und nichts Unveraanalicbes. aber iiir Slesiand wird nin io geseitigter sein, je stärker i!ir Znbalt die volilischen, sittliche» und wirtschast- Ucheii Kräite des Volkes der Gesamtheit dieinibar macht. Die n,et!aünun von 'koeimar tut das. ^>e ist als Llaalsgrnndgeietz die dlmimi ( li.itbt der deitlichen Republik. Aber sie ist weit mehr als das: sie a>bl neuen und tteiiten Inhalt der Tiaatsidee, der Voltsidee. der Menichbeilsidee. Der Staat bi» ich. dieser Tal? ailt aiiäi snr die RepnöUt, aber hier nicht nur sur eine», son dern siir jeden, hier nicht im herrschenden, sondern im dienen den Liniie. den» ieder in selbstverantwortlicher Mitiraaer an, Dchieksal seine-.. 'Volles. Der Staat soll nach der Versasinng incht der Baden sein, an' dem selbstsüchtige Intcrcsien sich hcm- ninnaslos anstaben können, sonder» er in eine ErziehinigS- an''',Ui zur Menschbeüsvsücht. und die 'Versasinng in hierzu da- 'Wad und Vebri-t-ch. Auch das dent'che Volk als Ganzes stellt die Bersaonna hinein in den »reis der Pflichten aeaen die Menschheit, von dem Willen beseelt, dem änk-eren Frieden zu diene». Bleies Ziel bat die Versasinng erkannt, wen» sie den Geist der Völkerversöhniiiig a>S (5r,ieb»nasziel ansstellt. Wir werden nnier hartes Schicksal meistern, wenn u»S eine Zu- sammeiisaänna »nd eine ricbtiae Einstellung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Energien unseres Volkes ge- linal. Der alte Staat ist acstiirzt. ein neuer Staat ist gekommen, das deutsche Volk ni geblieben. „Staaten stürzen im Sturm der Zeilen, schassende 'Böller trotzen der Welt." Die preußische Staatsregiernng veranstaltet heute abend um -z Ubr in der Hochschule für Nlnsik ihre VersasilingSseier. Woblsalirtsminisker Hirtsie'er wird die Festrede halten. Nach Schills; der Feier werden Teile des Reichsbanners Schwarz-Rvt-Gold einen Fackelzng vor der preußischen Regie rung. der an der Hochschule vorbeisühren wird, veranstalten. Nach Dr. Külz ergriff Reichskanzler Dr. Marx das Wort und führte folgendes anS: „Hochgeehrter Herr Reichspräsident! Meine verehrten Damen und Herren! CS ist ein erfreuliches Zeichen der Wie- dererstarlnna der Lebenskräsle de-S deutschen Volkes, das, in immer weiteren Voitskreisen sich die Uebcrzeugnng Bahn bricbt: Die Weimarer Verfassung bietet die Plattform, ans der allein der Wiederaufbau unseres Vaterlandes vor sich gehen kann. Wenn heute überall in deutschen Landen der Geburts tag der Verfassung in schlichten, aber eindrucksvollen Feiern begannen wird, so geschieht dies nicht nur, um dankbar der Schövier der Versa»»»» zu gedenken und ein offenes Bekennt nis zu ihr und ihren ethischen Grundsätzen abzulcgen. Es ge schieht zu gleicher Zeit, um der Liebe und Treue Ausdruck zu verleihen, die »ns alle mit unserem deutschen Vaterlande ver bindet. Noch immer trennen gewaltige »lüste weite Kreise unseres Voltes. Noch immer stehen grobe Volkötcile ablehnend dem neuen Staate gegenüber. Aber wie auch die Einstellung des einzelnen sein mag. darin sind wir alle einig: Dem Wöhle unseres Vaterlandes und unseres Volkes zu dienen, soll Inhalt »nd Ziel all unseres Denkens und Handelns sein. Geloben wir am heutigen Tage, in diesem Dienste an Volk und Vaterland uns gegenseit'g zu überbieten und niemals de» Glauben an die deutsche Zulu»'', preis,»geben. Ich bitte Sie, Herr Reichs präsident, und Sie. meine Damen und Herren, in diesem Sinne mit mir zu rufen: Nicker geliebtes deutsches Vaterland, das in der Republik geeinte deutsche Volk, sie leben hoch!" — .Dresdner Nachrichten" — England UN- -er Englische Millelmeersorgen. London zum italienisch-spanischen Bertrag. London. 11. Aug. Der Abschlns, des italienisch-spanischen FrcnndschastovertrageS wird in London stark beachtet. Nach dem diplomatischen Korrespondenten des »Daily Tele» graph" geht die Londoner Aussaffiliig dahin, bah eine An näherung zwischen den beiden Seemächten, die beim Abschluß des Vertrages die Anerkenn»»«, der vitale« Interessen Groß britanniens an sreien Verbindungslinien Uber das Mittel ländische Meer erneuert hätten, an n»d für sich keine Ve nn r u h i g u n g zu verursachen brauche. Die „Daily News" äußert sich dagegen sehr kritisch. Das Blatt sagt, der Vertrag habe anscheinend im englischen Auswärtigen Amt völlig überrascht. Frankreich werde jetzt wahrscknin- lich noch mißtrauisäier werden. Das Ergebnis werde schließ lich sein, daß Mißtrauen und Eisersucht zu einem neuen Kriege führen. Der diplomatische Korrespoirdent des „Daily He- rald" meint, der neue tziertrag sei ein weiterer Schlag gegen das P r c st i g e des Völkerbundes, den» Spanien könne nicht mehr als vollwertiges Mitglied des Völkerbundes angesehen werden. Der Vertrag sichere Italien die Unterstützung Spaniens im ttampsc gegen Großbritannien und Frankreich um die Kontrolle des Mittelländisck»en Meeres. Aehnlich. wenn auch in der Form weniger scharf, äußert sich die rechtsstehende „Morning Post". In den maßgebenden englische» Kreise» ist die Sorge um die Mittelmeer - Interessen unverkennbar, auch wenn man erklärt, daß der Vertrag, der eine Schiedsgerichts- »nd Versöhnuugsklaiisel sowie ein Versprechen gegenseitiger Neutralität bei einem nnprovozierten Angriss durch eine dritte Macht enthalten soll, nicht den Bestimmungen des Völkerbundes widerspreche. Wichtig könnte, falls Spanien im Völferbunde bleibt, die Zusammenarbeit der beiden Staaten in Gens werden. Spanien oder Italien könnten bei jedem Konslikt, in den einer der beiden Staaten verwickelt würde, eine Entscheidung gegen de» anderen verhindern, da die Entscheidungen des Völkerbundes nach dem noch gellenden Statut ja einstimmig sein müssen. Man glaubt ferner, daß nnnmchr Italien Spaniens Anspruch ans einen ständigen Ratssitz unterstütze» werde. Von britischer Seite wird betont, daß man bisher keine >i e n n t n i s von dem Entstehen des Vertrages gehabt habe. Gleichzeitig wird bemerkt, daß die Wirkung des Vcr- i träges ans die össentliche Meinung I» Frankreich möglichcr- ! weise nicht unbedingt beruhigender Art sei und mit der Zu- sainnrenknilst Ehambcrlains mit Mussolini in Rapallo sowie mit der Londoner Reise des spanischen Königs in Verbindung gebracht werden könne. Den Aenßernngen der französischen Blätter wird daher mit großem Interesse ciitgcgengesehcn. Im Zusammenhang mit der britischen Stellungnahme in der Frage der Beteiligung Italiens am Tanger-Problem, die sich bekannNich mit de», französischen Standpunkt nicht ganz deckt, wird zugegeben, daß es die Politik Großbritanniens sei. keiner Nation überwiegenden Einfluß in dieser Frage eitt',»räumen. Italien und die spanische Ralssih-For-erung. Die Auffassung der französischen Presse. Paris, 11. August. Zum Abschluß des spanisch-itglienischen Vertrages schreibt der Londoner Korrespondent des „Echo de Paris": Italien werde die Forderungen Spaniens beim Völkerbund unlerstützen. Grandi habe, wie es heißt, in Genf TanguaS kategorische Zusicherungen gegeben, ebenso auch jüngst der italienische Botschafter ln Madrid, Marquis Magas. Es sei ivahrscheinlich, daß England aus die spanische Taktik eingelten werde unter der Vedingnng, daß der spanische Botschafter i» Paris, der snr allzu sranzosensrenndlich ge halten werde, abbernsen werde. Man sei in London weit davon entfernt, die Politik der spanisch-italienischen An näherung ungünstig arisziisassen. Der maßgebende Eiicklnß Englands auf Spanien und Italien werde auch in Genf iik Erscheinung treten. Dort werde England vor allem in der cibessinjschen Angelegenheit über eine sichere Mehrheit ver fügen. Der Äußenpolitiker des „Journal" fragt, ob Spanien etwa habe beweise» wollen, daß es auch außer halb des Völkerbundes Vorgehen könne, um so auf Genf einen Druck im Sinne einer günstigen Regelung der Nats- sragc anszniiben. Znm mindesten müsie man feststellen, daß durch solche Verträge, die nun überall abgeschlossen würde», die Schwächen des Völkerbundes h e r v o r g e h o b c n würden. , Ungünslige Vorzeichen für -ie Dölkerbmrds- laqung. Polnische AbäiidcrungSantrSge. Paris, 11. Aug. DaS „Echo de PariS" besaßt sich ein gehend mit der bevorstehenden Tagung des Völkerbundes inld erklärt, die kommende Völkerbundsvcrsammlung kündige sich Kunst und Wissenschaft. ß* Mitteilungen der Sächsischen StaatStheater. Schau- foielh a n -v Moittag, den 16., und Dienstag, den 17. August, werden an der Schaickpiclhauskasse in der Zeit von 16 bis ttl.r die f r c i g e w o r d e n e n Anrechte für die neue Spielzeit an neue Interessenten vergeben. Gleichzeitig findet auch die Ausgabe der zurückgelegte» bzw. nciibcstcllten und noch nicbt abgeholtcn Anrechtskarten statt. V* Die Winterpläne der Elromnitzcr Theater. Am 29. Ang. crössnet die Ebemilitzer Gcneralintendanz die Winteriatson i» den Vereinigten Chemnitzer Theatern mit der Verdtschcn Dver ,.D i e M a cb t d e s S ch i ck s a I s" in der Franz Werkel- schen Bearbeitung, die er» vor kurzem in Dresden ihre Ur- anssnbrnng erlebte, im H'vernhause und mit dem Lmtt'picl „M r s. E b e n e n s E n d e" von LonSdalc im Schanipielhanic. Außerdem ckt Ludwig Wnllncr, mit dem auch ein Gastspiel als Wallenüein in der „Wa!lenstcin"-Trilogie vorgesehen ist, zu einer Gveihe-Morgcnseier am Erüsniungstage gewonnen worden. AIS erste Dv-ern-Uranssührung iit „Ekkehard" von Eina.'a ö weitere Nencinstudicrungcn der nächsten Wochen „Sanckon und Dalila" von Saint-T-ai-ns, „Das verlernte Lachen" von Eortolezis. „Tnrandot" von Pnccini, ..Die Lästcr- schnle" von Paul Klenan und „Eardillac" von Paul Hindc- nckth. als 'Vallcttnciiheiten „Petrickchka" und „Pulcinella" von Strawnckkn und „Scheherazade" von Rinckkn-Korsakoff vorgesehen. TaS Schaickoiclhans bereitet die Uraufführung des Lustspiels „Levnie" von Lenz, sowie die Aufführung von „Der «''arten Cden" von Bernauer und Sestcrrcichcr, „Nickel und die W Gerechten" von Nclssiich, „Das Grabmal des un bekannten Soldaten" von Romains, „Der grüne Hut" von M. Arten, „Feickier" von G,-,iswortbn, „Kyritz-Pnritz" von Wilken und I'.cktinns. in der Berliner Nenbearbeitung von Reimer, mit Munk von Hugo Hirsch: ferner die Nencin- stndierung des Schmidihvnickchen „Gras von Gleichen" und des „DaS vierte Gebot" von Anzengruber vor. An klassischen Werken beabsichtigt man n. a. den „Urfgnst" von Goethe und „Faust", l. und 2. Teil, an einem Abend, bearbeitet von Medcrvw. hera » Sz» brin ge». ß* Universität Leipzig. Dem Dr. med. vet Wilhelm Krznwanck iß die Lelnbcrcclüignng für das Fach der Pbvsiologie in der veterinärmedizinischen Fakultät der Uni versität Leipzig erteilt worden. z.» Prager Mozartstätte „Bcrtramka" im R<ck>ke deS Salzburger Mozarteums. In den nächsten Tagen wird die Stistungsurkunda der letzten Besitzerin der Billa und des Gutes „Bertramka" i/l Prag dem Verein „Internationale Stiftung Mozarteum" in Salzburg gesendet werden. Die Schenkung vertritt der Prager Rechtsanwalt Tr. Smejkal, der die Gründung einer Mozarigcmcinde beabsichtigt, die sich mit der Salzburger Zentrale über die Ucbcrnahme der Für sorge einigen soll. Die Villa „Bertramka" ist bekanntlich das kleine Hänschen in der Prager Vorstadt Kosir, wo Mozart seinen „Don Juan" vollendet hat. z» Die Sängerin Elairc Dur. die in EHIkago den Multi millionär Sivist geheiratet hat, erklärte, daß sic sich zwar end gültig von der Bühne zurückgezogen habe, aber alljährlich eine Konzertreise in die Mnsikzentren Berlin, Wien, Paris, Lon don nnd Budapest unternehmen werde. ß* Deutsche Dhcatcr-Ausstcllnng Magdeburg 1927. Die Magdeburger städtische» Körperschaften haben für die Durch führung der.^Deutschen Theater-AuSstclIung Magdeburg 1927" bedeutende Mittel zur Beringung gestellt. So wurden neben einem Garantiefvnds von 296 999 Mk. der Ansstellungsleitung Kredite in Höhe von 1'91>99 Mk. bewilligt nnd außerdem der sofortige Bau einer Elbhalle auf dem rechten Elbufer am Ausstellnngsgcländc beschlossen, für den zunächst die erste Rate von 599 999 Mk. bewilligt wurde. Damit ist der AuSstelllings- leitnng die Möglichkeit gegeben, die „Deutsche Theater-Nus» stcllung Magdeburg 1927" in einem über die ursprünglichen Pläne weit hinausgehenden Rahmen durchzuführen. ß* Richard Wagners „Siegfried" als Filmover. Im Neuyorker Eentnrn Theatre ist eine Verfilmung von Richard Wagners „Siegfried" ausgeführt worden, wobei die ori ginale Musik Niclzard Wagners von einem Sninphonieorchestcr ansgeführt wurde. Tie Ncuyorker Presse verhält sich zu dem Erveriment ziemlich ablehnend. ß* Schädigung des deutschen Dheaterwesens in Rumänien. Das rnmäni'che Killtusministcrlum hat in der Frage der Theaterkonzeisiviien eine Verfügung getroffen, die für die deutsche Kultur i» Rumänien eine überaus schwere Schädi gung darstcllt. Nach dieser Regelung ist jedes Mindcrhciten- thcaier verpflichtet, seine Bühne mvnatltch an acht Tage» rumänischen Schampielcrtrnppen entschädigungslos zu über lassen. Ferner müssen der Thccttcrdirektor und alle Mitglieder der Truppe nimänischc Staatsbürger sein. Ausländer können nur mit besonderer Bewilligung des Kultusministeriums als Gäste auslrcten. Während einer Spielzeit müssen zwei aus dem Rumänischen übersetzte Theaterstücke ausgeführt werden. Diese Verordnung bedeutet einen schweren Anschlag aus das deutsche Thealerwescn und die deutschc Kultur in Rumänien. Namentlich die Bestimmung, daß die Mitglieder der Minder- heitcntbeater rumänische Staatsbürger sein müssen, kann zum' Mittwoch, 11. August 1926 Ma-ri-er Vertrag. wenig günstig an. Spanien habe jetzt die Wahl, sich entweder tu gleicher Weise wie Brasilien vom Völkerbund ziirückzuzlehen, oder seine künstlge Stellung völlig von der Entscheidung Deutschlands abhängig zu mache». Polen hasse immer noch, einen ständigen RatSsitz zu erhalten. Andernfalls werde eS sich vorläufig mit einem nichtständigen wtebermähl» baren Sitz znfrlede» geben, wie er im Mat von ber Studien» kommission vorgesehen worden sei. ES werde aber zwei Be- bingungen stellen, die eine radikale Aenderung der Artikel 3 und 8 deS VölkerbundSpakteS bedeuten würden. Die polnisch« Regierung «erde beantragen, daß t« Gegensatz zu den Bestimmungen des Artikels 2 eine Zweidrittelmehr heit des BSlkerbnndSrates das Mandat eines Mitgliedes weiterhin verlängern könne. Außerdem werde sie Voraussicht» lich die Aushebung des Artikels 8 verlangen, wonach die Voll- versammlung allein über die nichtständigen Mitglieder des Völkerbundsrates entscheidet. <T. Il.j Jean Luchaire iiber den Eisenpakt. ID u r ch F u n k I o r » ch> Paris. l9. August. In der „Volonts" kritisierte -er Vor sitzende des VölkerbundsinstitutS für aeistige Zusammenarbeit, Jean Luchaire, das französisch»deutsche Handelsteil- abko m me», das er sehr wenig vorteilhaft, ja sogar schädlich nennt. Alle wesenlttchen Produkte seien noch davon ausgeschlossen. Allerdings schließe die allgenblicke französische Zollgesetzgebung die Meistbegünsiigiingsklaitsel aus, während man sic von Deutschland fordere. Eine ganz andere Bedeutung komme dem Abschluß deS deutsch-sranzösisch-belgisch-Iuxem- burgischcn Eisenpaktos zu. Man werde sich damit nicht nur gegen die amerikanische Konkurrenz verteidigen, sondern auch ei» gemeinsames Vorgehen aus dem Weltmärkte vorbercitcn. Das sei ein wirklicher Anfang auf dem langen Wege zu den Bereinigten Staaken von Europa, denn ein Bor» gehen dieser Art werde Europa sein seit 12 Jahren verlorenes Terrain wiedergewinnen und ans diese Weise werde sich auch der Friede festigen. Je mehr Frankreich und Deutschland ge meinsam Eisen fabrizierten, um so weniger würden sic Ka nonen gegeneinander Herstellen. sA. T. B.) Der Warenaustausch mit dem Saargebiel. Der Saarvcrtrag im Handelsprovisorium. , Saarbrücken, tt>. Anglist. Die Handclskammcr'Saarbrücken teilt auf Grund ihr zugegangcner Informationen Einzelheiten aus dem am 5. Anglist abgeschlossene» Saar-Zwischciiabkommcn mit. Stach diesen Mitteilungen übernimmt das neue Ab- kvin'inen sowohl hinsichtlich der Einfuhr in das Saargebiet wie der Ausfuhr nach dem Reiche nur einen beschränkten Teil der im vorjährige» Abkommen vom 11. Juli getroffenen Vereinbarungen. Insbesondere ist zu beachten, daß bei der Ausfuhr nach dem Peiche alle »iit der EI sc »frage irgend wie zusammenhängenden Positionen kür die eisenschaffende nnd weiterverarbcitcnde Industrie unberücksichtigt ge» blieben sind. Von den im vorjährigen Abkommen enthaltenen F a r b c n p v s t t i o n c n wurde dieHälft c.dcr im Vorjahrs sestgeslcllten Mengen zu.m Mlntmaltarif zngelasscn. Außer dem enthält die Liste ein zollfreies Kontingent tu Höhe von 690 990 Franken für die Einfuhr deutscher M edikainente. Zusaiiimcnsajscnd muß fest-gestellt werden, daß die Frage der Versorgung der Bevölkerung des Saar» gcbictes mit deutschen Arzneimitteln für die nächste Zukunst sichcrgcstellt ist. Auch für die Ausfuhr des Saar geb ict es In das deutsche Zollgebiet sin-d nach Feststellung der Handelskammer Saarbrücken Erleichterungen eingctretcn. Die Kablneüssihung am Donnerslag. Berlin, 11. August. Wie die Morgcnblätter erfahren, wird die für Donnerstag angesetzte erste Sitzung des Reich skabinctts nach den Ferien schon am Vormittag beginnen nnd nmhrscheinlich den ganzen Tag in Anspruch nehmen, da die in Berlin weilenden Minister über den Stand der Arbeiten in ihren Ressorts ausführlich berichten werden. Abschließende Entscheidungen seien nicht zu erwarten. Zur Beratung sieben vor allem Völkerbund- «nd Rhciuland- sragcn, das Arbcitsbcschassungöprogramm im Zusammen- Hann mit der Finanzlage des Reiches, da? Ncichüehrcnmal und der Stand der Verhandlungen mit der Neichsbahu- gcsellschast. Durchführung -er Flaggenveror-rrung am Derfassungslage. Berlin, 11. August. Der Demokratische ZeituugSdienst teilt mit: Das Auswärtige Amt hat die diplomatischen Ver» tretungen im Ausland aus die amtlichen Berfaffungssetern der Reichs- und Staatsbehörden hirrgewiesen und angeregt, am Verfassungstage gleiche Feiern auch im Ausland unter Beteiligung der Ausländsdeutschen zu veranstalten. Im übrigen wird am <1. Angnst die neue Flaggenverorduuug bei den deutschen Auslandömissioncn überall wirksam werden. Ruin des deutschen Theaters in Rumänien führen. Weder die Sicbenbürger «Sachsen noch die «Schwaben des BanatS habe» so viel Schauspieler in ihrer Heimat zur Verfügung, daß sie mit ihnen die Aufgaben eines Theaters voll durchführen könnten. Es ist nicht zu verstehen, daß die Negierung, die ln der L!csfcntlichkcit viele Wvrtc um die Pflege ihrer Minder heiten macht, sich in Wirklichkeit zu solchen schwerwiegenden Maßnahmen bcrcitfindct. ß* Prof. Ernst Samter, der bekannte verdienstvolle Fo>- scher am dem Gebiete der Religionswissenschaft und Studien» rat am Gymnasium znm Granen Kloster in Berlin, ist ün Alter von 58 Jahren gestorben. Von seinen zahlreichen Schriften seien besonders genannt: „Die Familienfeste der Griechen und Römer" s190U, „Die Religion der Griechen* s1914>, .Zbulturuntcrricht" s1918> und „Volkskunde im alt sprachlichen Unterricht" s1923j. Im Jahre 1913 gründete er die „Rcligionswissenschastliche Vereinigung". s* Bernhard Shaw und der Berliner Nundsnnk. Die deutschen Nundfiiiikgescllschaften, an der Ersitze die Berliner Funkstilnde. beabsichtigten, in der nächsten Zeit Stücke aus Bernhard Shaws Dramen im Nundsnnk zu verbreiten. «Shaw hat jetzt mitgetcilt, daß er keineswegs die Erlaubnis geben würde, seine Stücke für den Sendcdtenst zu benutzen, zumal er bekanntermaßen ein erklärter Feind des Rundfunks Ict. was ihm die englisch« Regierung soeben erst bestätigt habe. Dagegen hätte er nichts kinzuwenden, wenn Vorreden und Essays sowie -ie kleinen Prosaschrtften verbreitet würden- -f* Römersnnde bei Speyer. In Svener wurden bei Erdarbeitcn in der Großen -Himmclsgasic Neste römischer Bauten aufgedeckt, die aus ber zweiten Hälfte des dritte« Jahrhunderts stammen. ß* Die Hauptversammlung der Dcntschen Akademie für 1926 wirb am 21. und 22. Oktober in Köln stattfinden. I« Aussicht genommen sind Beratungen der wissenschaftlich"»« Sektionen, Sitzungen des Senats und des Große» Rats I« der Universität, ein Festakt tm Gürzenich »nd ein Festmahl, F"r den 23. Oktober ist aus Anlaß der Gründung der Orts gruppe Bonn eine festliche Versammlung mit Dortrag in bei dortigen Universität gevi"nt, ber sich Mittagsmahl und Aus flug anschließen. Tie Akademie zählt jetzt 28 Freundeskreis« und Ortsgruppen. Ein neues Opfer beS Radium. In Paris starb dieser Tage der Arzt und Radiologe Maxime M s n a r L als ein Opfer seiner Wissenschaft. Er hatte 1908 in seinem Gartenhaus die Radiumtherapte eingerichtet und zog sich bei seinen zahl reichen Versuchen ein« Reihe schwerer Gesundheit»« ^
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