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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.08.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280806011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928080601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928080601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-06
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.08.1928
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Rr. Z-7 S-1»e r .Dresdner Nachrichten" M«üag. L August M» MM Nr Rarincbtintikk ia vkkün Sine Re-O Gcheers (Dra-tmrldung unser«» U,rlii>er»chr>ftl«i»»n»J Berlin. S. August. Unter Harker Antellna-m« »er Oegert». lichkeit fand heute vormittag auf der Nordschletfe der Avus als -löschinß de» offiziellen Teiles des großen Marinebnndes tage» eine Gefallenenehrung. verbunden mit Fetdgvltesdienst, statt. Bel der Totenehrn«, sammelte sich Trupp für Trupp von Männern in blaue« Jacken und Schirmmütze» mit Fahnen und vtainenschildern der Vereine. (Lin großes Transparent zeigte das Bild vom gefallenen Marinekaineradeu. der unter der alten Kriegs flagge ruht. Unter den höchsten Offizieren sah man die Admirale v. Schröder, Scheer, ». Thomsen. Reuter, Man they. Rösig und viele andere, Admiral Scheer schritt di« Front ab und begrünte die Marinebiindfer. Hierauf wurde das Flaggenlied gespielt, Nachdem das große Orchester „Wir treten zum Beten" gespielt hatte, betrat Marinevberpfarrer Ronneberger «Wilhelmshaven» die Kanzel und seierte in seiner Rede das Baud treuer Kameradschaft, jener Kameradschaft, die besonders in der alten Marine so sehr Hochgebalten wor den sei. Nach dem Musikstück „Tie Himmel rühmen des Ewigen Ehre" bestieg Admiral Scheer die .Kanzel und führte u, a, aus: „Ein altes Seemanuowvrt lautet; Es ist leichter, das Fähnlein vom Mast zu hängen, als eS oben zu lassen. Unsere Schiffe sind alle mit wehender Flagge nutergegangen. Heute aber leiden wir noch alle unter dem Truck de- Schuld bekenntnisses. das mau uns auszwang. Wo ist die Gleich berechtigung, von der Ehainberiain kürzlich sprach? Als unser Reichspräsident bei der E n l h u ll n n g d e s Tanne n- b e r g - T> e n k m a l S gegen die K riegsschuldlüge sprach, hat er bei der englischen Regierung keinerlei Unterstützung ge funden. .Kameraden, soll das immer so bleiben? Alles Ge fühl für Stolz und Ehre scheint noch nicht erloschen. Da» be kundet mir Eure Anwesenheit aus allen Gauen Deutschlands. Das haben auch die machtvollen Kundgebungen jetzt in Wie» und Köln gezeigt. Besinnen wir uns ans die großen Tra ditionen unseres Volkes, das immer führend war. Seien mir alle einig in dem Gedanken aus unsere ruhmreiche Vergangen heit zu Wasser und zu Lande. Und so werden wir auch wieder die Zukunft sieghaft meistern." — Hierauf formierte sich der Festzug. Es hatte ein wenig aufgeklärt zu regnen und so war der Zu strom von Menschen, die den F-estzng ansahen und lebhaft be grüßten, sehr groß. Mit vieler Liebe und Sorgfalt aus geführte Modelle wurden im Zuge getragen, so ein Modell eines MarinemuseumS, das Deutschland noch immer nicht be sitzt, das Modell einer kurbrandenburgischen Fregatte, des Schoners „Franenlob". des Linienscliifscs „Brandenburg", des Panzerkreuzers „Moltkc", der Torpedo- und I7-Bvote, dcS Marine-ZeppelinS und so fort. H»nber«tansen-e jnHekte« »e« vkan»J«cke« ,« eine De« st»: Pfiffen und «tnschreiten geriet, ging Lchmährufen empfangen wurde, ivvbet die Polizei utttßle und mit den Rvwdie» der Retchömarinetag zu Ende. he« >gra« der Chefredakteur des Belgrader in Handgemenge Schon am Nach- mittag reisten die zahlreiche» Truppen in ihre Heimatstätt« aß. Grr-eten-eutsche Arbeitsgemeinschaft ' Prag, S. August. Rach einer parteiamtlichen Meldung haben die Vertreter der Deutschen Gewerbepartei und der D e n t s ch d e in o k r a t i s ch e n Freiheits- Partei, sowie der Abgeordnete und frühere Obmann der Deutschen Nationalen Partei, Dr. Rosche, der vor kurzem infolge von Unstimmigkeiten innerhalb seiner Partei in der Frage der Einstellung derselben zur aktivistischen Politik der Deutschen sein Mandat und auch sein Amt als Obmann nte-eraelegt hatte, beschlossen, ihre Gruppen zu einer Arbeit», nnd Wirtschaftsgemeinschaft ztisammenznschlteben. Nach dem vorliegenden Kvnimuntqns ist das Ziel dieser deutschen ArbettS- und Wirtschaftsgemeinschaft die Verständigung innerhalb der s u d e t e n d e u t s ch e n Parteien und di« Erreichung eine» gerechten Ausgleiches zwischen den Völkern des Staate». Auf dem Boden aktiver und positiver Arbeit im Staate stehend, tritt die neue Arbeitsgemeinkct'aft in nattoualpolitischer Hinsicht auf der Grundlage deS Selbst- bestinimiingSrechteS der Völker für die nationale Selbst verwaltung de» Staate» mit aller Entschiedenheit ein. » Der Zusammenschluß der drei deutschen Gruppen bedeutet zweifellos einen Fortschritt in der sudetenüeutschen Politik, der von allen Kreisen der Bevölkerung, die eine einig« und geschlossene Führung des nationalen und politischen Kampfes wünschen und herbeischnen, begrüßt wird. Wenn es vorläufig auch nur gelang, zwei kleine Parteien unter einen Hut zu bringen. Das „Prager Tageblatt" schreibt: Diese Parteienvereinigung soll einfach den Zweck haben, die Deutschen in der Regierungskoalition zu stärken. Die deutschen Regierungsparteien sind in die Koalition ge gangen, ohne sich feste Zusagen über den Anteil der Deutschen an der Macht geben zu lassen. Nach und »ach zeige eö sich, daß sie wohl einige Erfolge erzielten, daß sie fedoch wahrscheinlich mehr erzielt hätten, wenn sie ihre Mitarbeit nicht im Vertrauen auf daS Entgegenkommen ihrer KvaltttonSfreunde ohne einen festen Vertrag hergegeben hätten. Was die Deutschen unbedingt verlangen können, wenn sic in gröberer Stärke an der Rcgiernngskoalitim, teil- nehmen, ist eine den berechtigten Wünschen DcntschlandS freundlichere Stellung der Tschecho-Slvwakct innerhalb ihres Bündnissystems. Rütitmng tim für Segknleistungen „Micheidene" skimMKk Avrttnmgkli Berlin, 5. August. HerriotS Reden in Köln sind in der Pariser maßgebenden Presse als „theatralische Demon strationen" gewertet worden, durch die nur „neue Mißver ständnisse" entstehen konnten. Und daß man in den führenden politischen Kreisen Frankreichs gar nicht daran denkt, die Nheinlandfrage ans der Grundlage der Verträge und des Rechts zu lösen: dafür ist der Leitartikel der wichtigsten fran zösischen Zeitschrift ein neuer Beweis. Die „L'Enrope N o u v e l l e" stellt zunächst seil, daß die „Besetzung ei» interalliiertes Band ist, dessen Preisgabe die Zu stimmung aller Regierungen der ehemals verbündeten Mächte nnd vorherige Verhandlungen zwischen diesen Mächten vvr- anSsetzt", an denen auch „zweifellos in einem noch zu be stimmenden Maße Polen nnd die Tschecho- Slowakei teilnehinen müßten". Schon diese Forderung widerspricht den Locarno-Verträgen, die klipp und klar die Besatznngsfrage zu einem nur von den Westmächten zu lösenden Problem machten. Die „L'Enrope Nonvelle" will aber auch die Verhandlungen für „den Augenblick unbedingt nur ans die Räumung der zweiten R h e i n l a n d z o n « beschränkt" wissen. Tie Zeitschrift kommt dann aitf die „be scheidenen Gegenleistungen" zu sprechen, die Frankreich von Deutschland verlangen kann: „Ans dem Gebiete der Sicher heit. Streseinann hat im Januar 1628 erklärt, daß Deutsch land, falls die vorzeitige Räumung in Paris in Aussicht ge nommen würde, die Fragen bezüglich der U e b c r w a ch n n g der Grenzgebiete bis zu dem Augenblick der Beendi gung der Besetzung, d. h. bis zum Jahre 19-85, prüfen könnte. Es ist wahrscheinlich, daß die französischen und alliierten Unterhändler diese Frist alS ungenügend betrachten und versuchen würden, die Zustimmung Deutschlands zu einem ans längere Dauer zu vereinbarenden „Statut der geräumten Gebiete »nd der entmilitarisierten Zone" zu er langen. Es genügt jedoch, daß die deutsche Auffassung als Grundlage zur Einleitung von Verhandlungen dient und daß Einverständnis darüber herrscht, daß das zu schaffende Statut unter den Schutz und die Kontrolle deS Völkerbundes gestellt würde," Also: Wenn Deutschland die berüchtigten „slöments Stahles" über 1985 hinaus nnd unter VölkerbnndSgarantie annimmt, dann will Frankreich räumen — aber auch nur die zweite Zone. Doch selbst die „ölemants st,adle-," genügen noch nicht für Frankreichs „Sicherheit". Paris verlangt darüber hinaus ein „Statut der geräumten Gebiete...." Aus diesem Wege hofft Frankreich nämlich die Abtrennung der Rheinland? vom Reiche doch noch erreichen zi« können. WaS die Räumung der dritten Zone gnbetrtsst. so meint die Zeitschrift, daß „deren Zeitpunkt in hohem Maße von der endgültigen Regelung der durch den Krieg ent standenen F-inanzproblcmc und zweifellos auch von der Organisierung der allgemeinen Sicherheit unter Berücksichti gung der besonderen Lage der an den Ostgrenzen des Reiches gelegenen Länder abhängt". Also schrittweise soll Drillich- land zn immer neuen Zugeständnissen gepreßt werden. Daß diese bemerkenswerten Aenßernngen nicht ohne Fühlung nahme mit dem Quai d'Orscm erfolgt sind, darüber kan» kaum ein Zweifel sein. In jedem Falle beweisen sie/wie verkehrt der Optimismus der unentwegten Verständigungs politiker ist. die eine reibungslose Erledigung der RänmungS- frage bereits im Geiste vor sich sehen. Wie sich Frankreich -as Saargebiet sichern will Saarbrücken, 5. August. Soeben werden Absichten der französischen Negierung im Taargebiet bekannt, die. wenn sie sich bewahrheiten sollten, geeignet sind, größtes Aussehen zu erregen. Bekanntlich hat die französische Regierung der Regiernngskommission des Saargcbicls zur Erbauung von Zollbahnhöse» »nd zur Errichtung der Eiien- bahn-Zoll-Wohnbauten einen Kredit von insgesamt 75 Mill. Franken gewährt. Von diesem Kredit sind zurzeit ungefähr kill Mill. Franken in Anspruch genommen. Zur Sicherheit für dieses Darlehen hat die französische Regierung verlangt, daß die Regiernngskommission ihr zur Hälfte das Mit eigentum an allen mit den obigen Mitteln erworbenen Grundstücken nnd den darauf errichteten Anlagen übertragen solle. Die Verhandlungen stehen bereits vor dem Abschluß. Sie werden zurzeit nur dadurch anfgehalten, daß die Regie- rungSkvmmission einen Weg sucht, um im Interesse der fran zösischen Regierung die Zahlung der sehr bedeutenden Steinpclkvsten, Gerichts- und Nvlargebühren zu umgehen. — Die Oeffcnllichkelt dürfte ein erhebliches Interesse daran haben, den Inhalt dieser Verträge zn erfahren, da unter Um ständen die Gefahr besteht, daß der französische Staat Rechte im Saargebiet erwirbt, deren Ausübung später auf Schwierigkeiten stoßen könnte. S0ie-ee unerhörte Vefatzurr-s Llrteile Berlin, 5. August. Wie ein Berliner Blatt aus Frankfurt am Main meldet, fällte das französische Kriegsgericht in Mainz wieder einmal zwei unerhörte Urteile. Im Juni dieses Jahres wurde ein 18jähriges Dienstmädchen ans Gon senheim von einem im Zickzack fahrenden Kraftwagen an einen Baum gepreßt und totgcdrückt. ES wurde festgestcllt, daß der Lenker, ein französischer Soldat, das Auto widerrecht lich zu einer Spritztour mit anderen Soldaten benntzt hatte, auf der sie sich alle betrunken hatten. Das Urteil lautete jetzt auf AI Monate Gefängnis mit Strafaufschub. Ein franzö sischer Soldat, der im Juni b. I. mit einen, Lastkraftwagen den 17iährigen Maurerlehrling Ptrow aus Weißenau tvt- suhr, wurde zu 15 Franken Geldstrafe mit Strafaufschub ver urteilt. Ammer wieder polnischer Terror Kattoivisi, 5. Angnst. Die Ortsgruppe Knnzcndorf deS Verbandes deutscher Katholiken wollte einen Ausflug, verbunden mit einem Kinderfest, veranstalten. Die Ver anstaltung war rechtzcitta der Polizeibehörde angemeldet worden. Die Polizei hat jetzt dem Verbände nntgcteilt, daß die Veranstaltung verboten wird. Wie auS diesem Verbot nnd dem erst vor wenigen Tagen erfolgten Verbot der Scckzigiahrfeier deS Katholischen Gesellenvercins in Nikolai hervorgcht, wollen die polnischen Behörden unter allen Um ständen das deutsche Vereinsleben, das mit einen Haupthort des Deutschtums bildet, unterdrücken und jegliche festliche Zusammenknnst von Deutschen unterbinden. Polizeikommissar Dauer noch in Saft Landan, 5. August. Wie der Vertreter der T. U. erfährt, befand sich Krimtnalpolizeikommtssar Bauer am Sonntag abend noch im MilitärgefnngniS in Landan sPsaszs. Bekannt lich hat das französische Generalkommando der Pfalz am Sonnabend in einer Sitzung in Kaiserslautern über den Haft- cntlassungSaiitraa verhandelt. Den deutsche» amtlichen Stellen ist jedoch von dem Ergebnis dieser Verhandlung noch nichts bekannt. NMnMitttM der varlaimntarischen Technik Frankfurt a. M.. 5. August. Wie von beteiligter Seite mitgcteilt wird, liegt dem Prenßischcn Landtag zurzeit ein von dem Konsortium M a t t e I a t - I a s p c r t anS- gcarbcitetcS Expose vor, das eine Vereinfachung und Rationalisierung der parlamentarischen Technik anstrcbt. Es handelt sich In erster Linie darum, die Dauer der heute für eine Abstimmung notwendigen Zeit von etwa einer Stunde durch den Gebrauch elektrischer Zählantomatcn und A d d i t i o n s m a s ch i n c n a»f die Mindestzeit von einigen Sekunden abznkttrzen. Abgesehen non der beträcht lichen Zeitersparnis würde durch das neue Verfahren gleich zeitig eine absolut einwandfreie Kontrolle und Sicherheit er reicht. die im Interesse eines reibungslosen Verlaufes einer allgemeinen oder namentlichen Abstimmung sehr zu begrüßen wäre. ES wird ferner auch da« Snstem der Wortmeldung »nd des telephonischen Anrufes berücksichtigt, die durch die Einführung der Neuerung a»f eine vereinfachte, den neu zeitlichen Anforderungen entsprechende Basis gestellt werben können. Der Preußische Landtag wird sich demnächst mit der Ueberprüsnng, der Rentabilität und der Schaltitiigstechnik des Planes beschäftigen. am Voltttschrr Mord in «gram -r-, »«-Int-Ilnu «>»,, li»,« «w»» erfchoffe«. rat. S. «,»g. Wie aus «gram gemeldet wird, wurde int«» lnn 2 Uhr früh auf dem Jrlatfchttsch-Platz in ^e-tnstvv" vlaöo Rtstowttsch. von ra-tkalen Blatte» einem Eisenbahn. arßelt«, durch fünf Revolverschüsse getötet. Durch de» sechsten Schuß wurde «in P o l i» e t b e a m ter schwer getroffen, währen- der siebente Schuß einen vorüber- gehenden Bankbeamten leicht verletzte. Nach der Tat flüchtete der Mörder in den »Agrarner Ttadtkeller", wo er im 8. Stock- werk gefunden «nd verhaftet wurde. Schunitsch, der Anhäiigcr der Raditsch-Partet ist, gestand, daß er Ristowitsch wegen der zum Mvrde gegen Pribttschewitsch und Städtisch aufhehenden Artikel seines Blattes getötet habe. Er habe Ristowitsch bereti» seit zwei Jahre» gekannt und seine Tat schon seit langem vor bereitet. Ter Attentäter verhielt sich sehr ruhig und erklärte, daß er seine Tat nicht bereue. Die Rettwlo Vertrage angenommen Belgrad, 5. August. Im Belgrader Parlament». ausschuft wurde» am Sonntag die Neltuno-Berträge und Berner Konventivnen unter dem Vorsitz des ehemalige» siid- slawischen Gesandte» tn Wien, Dr. Milan Milvjevilsch, durch. beraten. Nach kurzer Aussprache wurden die Verträge mit Stimmenmehrheit angenommen. Pilsu-skts Veftnöen wteber verschlechtert? Warschau, 5. Angnst. Die in der In- und ausländischen Presse erschienenen Meldungen Uber die polnisch, litauische Frage haben, je mehr sich der Zeitpunkt der Wilnaer Legionärstagnng nähert, auch in hiesigen gntiinterrtchtctcn politischen Kreisen großes Rätselraten hervorgerufen Jedoch glaubt man nicht ernstlich an ein militärisches Unter nehmen Polens gegen Litauen vor der Völker« bnndstagung, zumal Gerüchte über eine angebliche neuerliche Verschlimmerung im Befinden PIlsndskis um- lausen. Die Presse fährt in ihrem Feldzug gegen Litauen fort. Wegen der in die deutsche und ausländische Presse zc- driingeiien Nachrichten über die polnischen Truppen- zusainmenzichilngen im Wilna - Gebiete, sowie angeblichen Truppenbewegungen im Korridor herrscht in Warschauer politischen Kreisen große Nervosität, zumal keinerlei authentische Angaben über die Stärke der Truppen gemacht werden. Mir Svlmlear «Mehr in den M Vor einer Demarche der Großmächte Gens, 5. A»g. Genfer unterrichtete Kreise rechnen mit der Möglichkeit einer für die nächste Zeit bevorstehenden De marche der Großmächte, die die Wiederwahl Spaniens in den Pölkcrbundörat zum Gegenstand haben soll. Die spanische Negierung hat bekanntlich im Frühjahr dieses Jahres Ihre AnstrittSerklärnng ans dem Völkerbund zurückgezogen, ohne jedoch daran irgendwelche Bedingungen hinsichtlich eine» Ditzes im Völkerbundsrat zu knüpfen. Im Hinblick auf die bedeutungsvolle Rolle, die Spanien in den ersten Jahren -cs Bestehens des Völkerbundes im Nato gespielt hat, sollen nun in der letzten Zeit zwischen den europäischen Haupt städten ei »gehe», de Verhandlungen statt- efunden haben, um Spanien nach seiner Wiederkehr in en Völkerbund einen voraussichtlich sogar wtederwählbaren Sitz im Völkcrbundsrat zu sichern. Nach der Wahlordnung des Rates scheiden im September während der Bundes versammlung Holland, China und Columbien aus, Spanien konnte somit an die Stelle Hollands treten. Die in der nächsten Zelt erwartete Demarche der Großmächte würde beim Generalsekretär des Völkerbundes erfolgen und zunächst nur eine Stellungnahme dieser Mächte zu den Modalitäten der Wahl Spaniens in den VölkerbnndSrat bedeuten. Der Standpunkt der Großmächte würde sodann vom General- sekretär dcS Völkerbundes den übrigen Mächten übermittelt werben. Spanten wird auf der bevorstehenden Vollversamm lung des Völkerbundes durch 6en bekannten spanischen Bot- schaster in Paris, Quinviics de Löon, den Botschafter in Brüssel, Palactvs, sowie durch den spanischen Gesandten in Bern vertreten sein. Deutschland zu Verhandlungen mit Bukarest bereit Bukarest, 5. August. Der deutsche Geschäftsträger, Dr. KirchholteS, überreichte am Sonnabend im Ministerium des Auswärtigen die deutsche Antwort auf die rumänische Note, die die Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Deutschland und Rumänien vorschlägt. Die deutsche Note bc- sagt, daß eine deutsche Kommission für die Verhand lungen bereits gebildet sei und die rumänische Kommission zur Wiederaufnahme der Verhandlungen erwartet werde. Deutschland sei bereit, unter den bekannten Voraussetzungen an der rumänischen Anleihe nnd an der Ltabili- sieruiigömaßnahme t e i l z u n e h m e n. Die rumänische Ab ordnung hält heute ihre letzten Beratungen mit den Ministern Dnca und Argetvianu ab und reist Anfang nächster Woche nach Berti». Rumäniens Antwort an Moskau Bukarest, 5. August. Die rumänische Regierung sandle radiotelegraphisch an den Volkskommissar für Answärüge Angelcgeiilieitcit i» Moskau folgende Antwort auf die Note Tschitscherins: „Das Verkehrsministcrinm ordnete den Verkauf einer gewissen Anzahl von Leichtern an. die als Kriegsbeute nach Rumänien kamen und durch Alter vollkommen unbrauchbar geworden sind. Unter diese» Booten befinden sich 17, die, zuerst russisch, später von den Oesterreichern erbeutet wurden nnd dann de» Rumänen in die Hände fielen. ES handelt sich um ganz nnbedeiitendc Fahrzeuge. Die durch den Verkauf dieser Boote erzielte Summe wird gerichtlich hinterlegt werde», um später den berechtigte» Personen zur Verfügung gestellt zu werden. Wir zweifeln nicht, daß in Rußland die gleichen, dem Völkerrecht entsprechenden Schutzmaßnahmen zugunsten der rumänischen Güter angewcndet werden." Die Antwort trägt die Unterschrift des Interimistischen Ministers dcS Aus wärtigen Argctorano. Besprechung über -aS Schlichtungswesen Berlin, 4. Angnst. Der RcichSarbcitSminister hat die Spitzenverbände der wirtschaftlichen Bereinigungen der Arbeitgeber »nd der Arbeitnehmer für Anfang Oktober zu einer Besprechung über ihre Erfahrungen und Wünsche aus dem Gebiete des Schlichtungswesens cingcladen. S!s 30°/o billiKsr W«g«n S»»esttUt»v»rI«gung nne», ss«rckln»nk>,te»0» 3 Sabinen-ki-lei' Aknlesnknusetrno« IS 8
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