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VouMMlim Anzngtr. für die Gerichtsämter und Stadträthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. Reimund sechzigster Jahrgang. Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Morip Wieprecht in ^>a 23. März 1838 SL Domerstag Zeitungen. Sachsen. Leipzig, 22. März. Ihre König!. Hoh. die Frau Kron prinzessin traf mit Gefolge gestern Abend auf 6 Uhr von Dresden hier ein und reifte mit dem um 6 Uhr abgehenden Zuge über Magdeburg nach Düsseldorf, um daselbst der fürstlichen Familie vonHohenzollern-Sigmaringcn einen Besuch abzustatten. Dresden, 20. März. Wie das Dr. Journ. mitthcilt, wird die Reise Sr. König!. Hoh. des Prinzen Georg von Leipzig über Hof, Bam berg nach Frankfurt und von da nach Darmstadt und Karlsruhe zu einem kurzen Besuch an den großherzoglichen Höfen gehen. Hierauf gedenkt Se. König!. Hoh. dem kaiscrl. Hofe zu Paris einen Besuch abzustatten und sich sodann nach England zu begeben, wo Höchstderselbe in Windsor er wartet wird. Seit dem 1. März bis zum 20. wurden 12,837,700 Thaler in 4*/z- prozentigen Staatsschuldenkaffenscheinen gegen neue 4prozentige dergleichen umgetauscht. Die Summe der zur Zeit uneingetauschten, einschließlich der zum Vermögensbcstande der Staatskasse gehörigen, beträgt daher nur noch 1,770,100 Thlr. Dresden, 22. März. Landtag. 2. K. Berathung über einige Abänderungen im Gewerb- und Personalsteuergesctze. Diese Abänderungen gehen nach dem von der Dep. vorgcschlagenen und von der Kammer an genommenen ersten Paragraph dahin, daß die Kaufleute durchschnittlich an Gewerbesteuer zu zahlen haben werden: in Leipzig 31 Thlr., in Dresden 20 Thlr., in Chemnitz 18 Thlr., in Zwickau, Freiberg, Plauen, Glauchau, Zittau und Bautzen 12 Thlr., in allen übrigen Mittelstädten 10 Thlr. wie zeither. — Die Erhöhung beträgt für Leipzig (783 kaufmännische Geschäfte) 3915 Thlr.; für Dresden (525 Geschäfte) 1700 Thlr.; für Chemnitz (183 Geschäfte) 549 Thlr.; für die sechs größeren Mittelstädte (247 Geschäfte) 494 Thlr., in Summa 6698 Thlr. In dem obercrzgebirgischen stark bevölkerten Fabrikdorfe Gelen au (4800 Menschen) wüthct seit Michaelis der TyphuS (Nervenfieber höchsten Grades) auf eine furchtbare Weise. In einer kleinen Stube wohnen wohl 20 Menschen, der Verdienst ist gering, die Noth groß. Plauen, 23. März. Wir nahmen vor einiger Zeit Veranlassung auf Grund eigener Ueberzeugnng wie zuverlässiger Erkundigungen daö vaterländische Project der Anlage eines großen Hüttenwerks im Zwickauer Steinkohlenbassin in Grün au bei Wildenfels, Anhaltepunkt der Zwickau-Schwarzenberger Bahn, als ein besonders günstiges und eine gute Rente in Aussicht stellendes Unternehmen zu bezeichnen und ersahen aus den uns darüber inzwischen zugekommenen Nachrichten, daß dasselbe auch an allen andern Orten mit vielem Vertrauen begrüßt worden ist und die regste Theilnahme findet. Indem wir der dadurch erfolgten Bestätigung der gleich Anfangs darüber gehegten guten Meinung unS aufrichtig freuen, wollen wir nicht unterlassen, eines in der Beilage zu Nr. 67 der Allg. Zeitung in Augsburg enthaltenen Artikels über das erzgebirgische Stein kohlenbecken Erwähnung zu thun, worin unter Andcrm gesagt wird: „Zu den viel Kohlen verbrauchenden Unternehmungen, welche in nächster Aus sicht stehen, gehört für das erzgebirgische Becken ganz besonders auch daö, der trefflich basirten Sächsischen Bergbau- und Eisenhütten-Gesellschaft in Dieses Blatt erscheint wöchentlich dreimal, und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Jährlicher Abonnemett.Sprei , ch Annoncen die P-ü, , LH,-. I« Nge. - Ann°n--n, di. dis Würg» >- Udr .„gehen, in di. r-gS d--.uf--schE"»- Nnmm.r -ukg-"E-n. ' «ng . . finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene Corpuse Zwickau, dort» Actim bereits stark gezeichnet werden, und welche einen wahren Ucberfluß an Eisenerzlagerstättcn gemuthet hat, um sic ln l sechs Hohöfen an der Zwickau-Schwarzenberger Bahn das aewonnene Eisen weiter zu verarbeiten." Es durfte hieraus wohl zur Gnüge hervorgehen, daß man im Auslande den Werth unsrer Boden schätze an Steinkohlen und Eisenerzen vollkommen "keimt und vielleicht mehr als dies in Sachsen selbst geschieht, weshalb es sehr leicht geschehen dürfte, daß der bei Weitem größere Theil der Aktien dieses so aussichtsvollcn Unternehmens inö Ausland gingen, wie eö bei vielen umrer so hohe Dividende gebenden Steinkohlen-Aktien schon der Hall ist. Aus diesem Grunde wiederholen wir unsern schon früher ausgesprochenen Wunsch: Sachsen, hauptsächlich aber daö Voigtland, möge sich nach Kräften bei dem Unternehmen bethciltgen, damit nicht später zu bereuen ist, daß unsere Bodenschätze, bei deren Ausbeutung den Grundbesitzern doch mehr oder weniger Unbequemlichkeiten erwachsen, das besser speculirende Ausland be reichern. Sächs. Herzogtümer. Altenburg, 20. März. Aus der durch ihre industrielle Thatigkeit bekannten meiningenschen Stadt Sonneberg im Thüringer Waide läuft die Kunde ein, daß dieselbe am 17. d. von einer Feuersbrunst heimgesucht worden ist. Reuß. Fürstentümer. Gera, 19. März. Unser Landtag hat vor gestern das Gesetz über die Grund- und Hypothekenbücher berathen. Der RegierungSentwurf, gestützt auf bereits in den Nachbarländern praktisch bewährte Gesetze, ist fast unverändert angenommen worden. Oesterreich. Wien, 17. März. Die hiesigen Zollconferenzcn dürf ten ihrem resultatlosen Ende nunmehr rascher, als vielleicht erwartet, ent- gegengehen. Soweit man vernimmt, ist eS durchaus zu keiner Einigung gekommen. 'Zugleich können wir bestätigen, daß die beabsichtigte Zoller mäßigung sür die Einfuhr von Eisen nach Oesterreich gegenwärtig nicht zur Ausführung gelangen wird. Italien. Mailand, 16. März. Heute Vormittag begleitete der -Vlrector der hiesigen Veterinäranstalt, vr. Arvedi, seine Tochter zur erz bischöflichen Curie, um auf Grund von Mißhandlungen die Ehescheidungs klage gegen ihren Gatten einzureichen. Auf den Stiegen deS erzbischöf lichen Palais trat ihnen Letzterer, ein Bildhauer, Namens Corti, mit clnun 4,olch entgegen und tödtete den Schwiegervater und die eigene Gattin. Der Mörder wurde sogleich verhaftet. Frankreich. Paris, 22. März. Der „Constitutionnel" meldet, daß der französische Gesandte in London, Graf v. Persigny, in Paris anae- °uf seinen bisherige,. Posten zmückkommen