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Dresdner Nachrichten : 11.12.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187012111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701211
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-12
- Tag 1870-12-11
-
Monat
1870-12
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.12.1870
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Iay- eincS »und Ber- rlneö chen. leben Ziffer des eicht, Ittel- «nt- kra- rthie Itioir ss billig i»» schalt hält- uleu. . 46, wlen «t. Mnl) «wird n ein in der hant- Ve- crhal- lzogcn il Rc- nebst rhiffre ostamt ähereö ion. g. bat Auö- owiez, rno« schön, Haler. Vgffch'sr^7llhr. Inserate werden angenommen: bst» Abend» v TonntaaSr bis Mittags 12 Uhr Marienstratzc »»; ln Nraftadt: vnchdruckerri von Joh. Päßler, gr. tttoftergasse ». Anjeigen in dies, vlaltr finden eine erfolgreiche Verbreitung. Auslage» L»^4»0 Exemplare. Abonnement: Birrteljührllch SVNjr. bei uuentgetdlichrr Lie ferung »»'S Hau-. Durch die Nönigl. Pofi dierteljLhri. 2S»/,Rgr. Emielnr Nummer» 1 Rgr. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lttpsch Sr Rtichardt. — «erantivortlicher Nedacteur: ZUtlUS Rtichardt. Inseratenpreise: Für den Raum ein«» gespaltenen Zeit«: 1 «ge. Unter „Siogestnedt* die Zeit« 2 Ngr. Rr.315. Fünfzehnter Jahrgang: Dresden. 1.1. Dccembcr, — Der Oberappellationsratb.zzarl Otto von Khaw bat daö Ritterkreuz des Pcrticnstortens erbaltcn. — I. k. H. die Frau Kronprinzcisin beehrte gestern Mittag das Galantcrie-Waarculager von Vouio Hcrrmau», gegenüber dem Pictoria-Hotcl, mit cincin Besuche, uin daselbst Einkäufe zu mache». — Daö Dresdner Journal schreibt: In der uns beute zu- gegangenen vir. 58t> der ,,'Nat, Ztg." ist ein rer „Kob. Ztg." ciitnommcucr Brief Sr. Hobest dcs Herzogs bon Koburg Golba initgetheilt, welcher fick' bbcr dcu jüi^steii Pariser Äusiall brr breitet und unter Anderem solgentc Stelle cntl'ält: „Es wurde mit der äußersten Erbitterung von allen Seiten gekäinpit. Die wacker» Würtcnbcrgcr, unterslützt von uuscrm II. Eorps, ivelchco unsre Reserve bisbcr bildete, errangen sieb blutige Vordrer»; sie batte» dir schwerste Arbeit. Hatten die Sa eb- ie» glücklicher eiugcgrissc», s o wü rde dic '.st ! ekc r- lagc des Feindes nock' gröffcr gewesen sein. Soviel wir wisse», bat sieb Se. Hobest der Herzog bon Kobnrn (8othg wäbrcnd der Käinpsc des :»<>. Novembers und 2. De ecmbcrs nicht in der Nabe des Schlachtfeldes, sondern etioa 4 PtcNe» davon cntsrrnt, in Pcrsaillcs, auigrbalten. Auch ist uns nickst vckannt, ob Hocl'dcrselbc dnrcl' Llwilnahme au den GcsclMcii des E)c>ieralstabes oder sonst in der Vage ist, sein Urtbcil aus amtliche Unterlagen zu begründen. Ieceinalls wird die sächsische Dibisiou, bon wclcbcr an iencn beiden Lagen 4 Regimenter in bcldcnmütbigrm.stampfe über »o Officicrc und 21(0 Mann verloren baben, dnrcb jene 'Ansiclst in ilner Ebrc sich nickst verletzt skiblcn und rubig dem Urtbeilc entgcgcnicben tonnen, welches von kompetenter und von dem Sacbvcrbalte nntcrrickstctcr Stelle über ibr Perbalten ausgesprochen wird. — König Wilhelm bai naeb dem Dr. I. ancb unirrni.stönig in den Eriolgcn der jüngste» hcldcninüthigen .stampic bor Paris in cincin Lclcgramm b c g I ück >v im s ck't, in welcbem es wörtlich bcifft: „Ich wüuscbe Dir herzlich Glück u> den iicucn, wenn anck, bttitigen Ehrentagen Deiner beiten Söhne," — Mit den 10,Otto Gc angcncn, die bei der Erstürmung von Orleans gemacht worden sind, beziffert sich die Zabl der französischen ,stricgsgciaiigc»cn in runter Summe auf Biennal- bimderttauscnd. Rechnet man zu dieser Zabl diejenigen sranzö- stschen Soldaten, welche vor dem Feinte gefallen, an ibrcn Wunden gestorben oder den .strankbritcn in den Vazaretbc» er legen sind, so bclauit sich der Perlust der Franzosen auf circa 000,000 Mann. Mit den Strcitkrä'tcn, die in Paris concen- trirt sind, sowie mit den Reiten der Voirce-'Armec, der 'Nord- Armee und der im Süden Fraiikreicbs in dcrBildung begriffe nen Truppen zählt Frankreich noch mebr als eine balbc Million Soldaten. — Waffenfähige Männer aus den Altersklassen von 20 big l!', Jahren bcsiist Frankrcic!' im Ganzen »och l,loo,ooo Mann. — Riesa ist an der Vcipzig-Drcsdner Eiscnbabn nickst blcs, wndcrn woist übcrbaupt iu Sacbscu jener Knotenpunkt für Lchicncnsträiige, der gcwiff die meisten Soldaten im .striegojabr 1^70 gesehen. Lbeils nacb Dresden bestimmt, tbeils für den 'Wettertransport snbrcn dort über 20000 SNann, lbcils krank, tbeils verwundet dnrck, und .steincr von den .stricgcrn ist hier leer ansgcgangcn, Jeder von ibnr» bat mindestrns cme Eigarrc, ei» Glas Grog oder.staffce erbaltcn. Plan kann sich denken, welcbc Mübe dazu gcbörte, soviel Vicbcsgaben und waren sic iür den Einzelnen momentan anck) noch so klein, anszntrcibcn. Dem dasigcn Balmbossinipector, Herrn Merker indes! ist cs gelungen, die Frcigclstgtcit und den Patriotismus der Ricsaer, der umwohnenden Rittergutsbesitzer und Grundbesitzer so cr- wlgreich anzur gcn, d'ff diese Unterstützungen möglich wurden. Das Rittergut Grob» bat allein liooo .staimen Pttlch geipen t et. während die Frau Pabnbofoinsvector Merker in praktischer 2be>se mit ihrer Lockstcr unk c^esindc in eincm gros-en 2'Za>ck' kesse! abwccbsclnd .staffce und Grog gebraut, welche den Sol taten vortrefflich mundeten. Die ,faist der dnrck'gcgangcncii Züge kann nickst genau angegeben werden, doch kamen manche Lage 2 bis ll mit 4 bis «ioo bcrwnndctc Soldaten, die alle ihre» Tbeil crlstcltcn. Es war also eine groüc Ausgabe n> lösen. — Eine kolossale Lbätigkcitentwickelt die unter Vcitniig des Herrn Inspector Schwache stehende diesige Wnick'anstalt, die Lag und Naclst arbeitet und täglick', das bciüt in der .seit von 24 Stunden, für die Milit ii Pcrwaltung l.',oo Hemden, MO Unterhosen und OOi» Betttücher zu reiniurn lull. Die Masche muff so fertig übergeben »erden, das; sie soiort in Gedraucb gcnominc» werden kann. Es ist cincricito diese Lbätigkcit eine >ebr ancrkcnncnswcrthc, andererseits aber der Umstand nickst aus dem Auge ;n lassen, das; die Behörden in der nnnickstigsten Meise den Soldaten stets reine Mäscbc schaffen, um anslcckenten .strankbciten den Mcg abziiicknieidc». — Der vorgestrige Ertrazug mit IttliO kricgsgcsangencn Iranzosen nahm die Lbätigkcit und Hülsclcisttmg in der Pcr- bliidstation des Vcipzigcr Babnboscs sowohl seiten der Herren A.rzte, als der Pslcgcrinncn und des Hülssperionals in hohem Grade in Anspruch, indem viele der Geiangriien in sehr hütts- bcdürsligcm Zustande ankamcn. Plit einem '»/« Uhr Zuge tra se i :i verwundete sächsische Ostnicrc ein, die Herren Adintailten Plffe und Znnmcrnianii, soivic der Scconde-Ventnant von der Busche, die in terPcrbandstation irisch verbündest wurden und dann i» Privatvstcgc übergingen. Ein zweiter Ertrazng 0',!- Uhr brachte »'eitere Ost» Mann kriegsgeiangenc Franzosen, die, nachdem viele derselben in der Perbandstation Peiband und Pervtlegung gcfnntcn batten, in den bicstgen Baratenlagcrn untergcbrackst wurden. Dieselben schienen übrigens, wenigstens thcilwcisc, in seltsam beitcrer Stimmung za sein, indem man aus einzelnen Magen bei der Ankunft die .stlängc der Mar. scillaisc vernahm. Mit dem gestrigen Mittagszngc l2 Uhr traten 14 Mann französische Kriegsgefangene mit entsprechen den Begleitmannschaften ein und wurden crstcre in die hiesigen Barakcnlager transportirt. Gestern Nachmittag ist daS zur Liedkinann'schcn Vack sabrik gehörige Sicdcbans am Zcllcffcbcn Wege in Folge lieber lausens eines .stenclö total niedcrgebrannt. — Wie schon voriges Jahr, lässt auch diesmal das hiesige Ho Postamt in seinen Hosraumlichkcitcn eine betonte e Halle Mitredactenr: Theodor Droinsch. zimmern und ^var an jenem Eingänge »nm Postbow, welkster der Schcffelgassc zunächst liegt. Diese sogenannte Packctstalle, die zur Ausgabe der Sendungen bestimmt ist, wird 24 Ellen lang und E Ellen breit und Ende dieses Monats wieder abge brochen. Der gröbere Berkrbr mit Paelcrcicn macht dicic Er wcitenmg nötstig. G c w c r v c r c i n. «Sckstnso. Das Perdienst, Kauticknlt in daö Gewerbe cingciührt zu staben, gcbübrt einem Deutsckwn, Stadler in Mien, wclck'rr den (8nmmi zuerst zu Fäden ber ivandclte, diese dann »verspann unk verwebte. Dieser Int!» slriczwcig wurde von einem andcui 2i.ttcncr, Lteitstoser, weiter entwickelt. Auch das Pnlkanistrcn tcsGnmmi's, das Pcrbintcn desselben mit Scstwcicl, wobei er seinen Geruch, seine Klebrig keit und die Eigensck'att, i» der Wärme weich und in der Kälte hart zu werten, verliert, ist eine dcutscbc Erfindung. Sic rübrt ans kein Iabrc IXI2 bon Ur. Vüterstorff in Berlin bcr. Der selbe mackste seine Beobachtungen bekannt und Hancock in Eng land und Gootvcar in Nordamerika nutzten sic aus. Vctztcrem ist die banptsäcblichstc Entwickelung der Gnmnnwaarcnsabrsta. tion zuzuscstreiben: er criand anc!' das Eornisiren des Kauttckniks, durch »'clck'cs derselbe hart wie Elfenbein wirk und »Höne Po litur annimmt. I^.'il >var das eigentliche Geburtsjahr bei Kautschuk Industrie und der Ventcner Krhstallpalast seine Lau» stätte. Redner l'at die Il-t',7 in Paris ausgestclllcn Gummi- Maaren gesehen unk gicbt ein Bild von ilwer lmgcmcincn Man- nigsaltigkeit vom Lpiclzcugc an bis mm Ponten, vom vincal bis zur Lckstffsplatle, von der Flöte und Klarinette bis zum Master- und Bierlrilnngsrobr. Schon I>ää am tcr Pariser 2lnsstclttmg warrn die rothsannnetnen Porlxingc vor Gookvcar's lstnsitellungs - Sclnäulen und ebenso die Schnuren und O.uasten davon aus Kautschuk und dabei lag ein Buch, welches vollständige Ausknntt über Gootveavs Etablisse ment, seine Erfindungen und seine Erzeugnisse gab und aut Kantichnk gedruckt und in Kantscstltt' gebunden war. Jetzt gicbt es iii Nordamerika allster Goodstcaro Etablisscmcn', welches einen Wertst von mehreren Millionen Dollars rcprä- tentirt, noch 22 Fabriken mit 120!» Pierdekratt und über nim Püllioncn Ptund Erzrugnist. In Europa sind die grössten Fabriken die von Hancock in England, die bon Morcv i» Pietz und die von Eosten, Pailiant u.Eo. in Harburg, wclckw letztere allein täglick) UOOO Paar Schube liefert. — Der erste Kautschuk kam in Form von Flaschen zu »ns: jetzt lietert man ist» in Barren von »Aj»—120 Piiink, und eine Art tcrielben, tic Bulada aus Guvana, welche die Mitte zwitckun Kautschuk und Gutta percha hält, auch flüssig. Das Pulkanisiren oder Perbindcn mit Schwefel geschieht entweder unter grotzcr Hitze in Damp'- kesscln oder mittels Schwetellösunacn durch Kneten. Zu G u m m i s ch uhen nimmt man jetzt ein Gemisch von Kautichuk, Sck'wcfclhlnmcn, Kreide, Barvtwcist, Kicnrust, >ra!zt dies in Platlcn aus, schneidet ans diesen mit Hille von Schablonen «chuhtbcste aus, klebt sie über Vcistcn zusammen, klebt dann die Soblc ans, streicht den Schub mit Kantschutstrnist an und bultanitirt ihn durch Erhitzen im Vmtbadc. Wasserdichte Zeuge werten durch Lrcinken in Gummilöinng odcr durch Ueberwalzcn mit einer solchen erzeugt. Eine Gummilösung in Benzol, wie sic ,znr Anfertigung bon Gasschläuchen im nun abgebrannten Lbeater verwandt irurke, wird borgezcigt und erregt webmütbigc Erlnncrnngen. In tcr Z c n g t r u ct c rc i und in der Fabrikation wasserdichter Lapetcn, die man mit Seite mit Schwamm abwascsten kann, benutzt man Kautschuk - Milch und auch Balata ohne Vösungsinittcl. Kamptnlikon ist eine wasserdichte Piaffe aus Kautschuk, Guttapercha und Korkab'cistci!, von welch' letzteren allein die Fabrik bon Lastlor und Harrst iäbiüch ('.Otto Err. verbranckst. Dieses Fabrikat eignet sich vorzüglich zum Belegen der Für böte», Gänge, Einfahrten re., weil ca das Gesten und Favre» ganz unbörbar mackst. In Vondon nutet man die Kirchen, Ve>ez>i»mcr, Elnbhänicr, Hotels, die Parlamentt-banier, die Hanssttiren, in denen getabren wird. die Wände der Irrcnjälc. ja sogar Ställe und Rcitbabnc» damit belegt. Ans dcnllclbcn Stoffe fertigt die Fabrik jäbrlich lo.ooo ätt.ooo Pics'rrpntzcr: Mutter, znm Lbci! mit geschmackvollen Malereien, »'erden ans der Leppichbankttmg des Herrn Weimar «Fraucnstrasic» borgc- legt. Da die Zeit icbon weit vorgeschritten ist, io vcr'ckucbt Redner den zlocitcn Lbcil srincs Portrags iGuttaperchal auf eine günstigere Zeit und erklärt nrcst die in grostcr Piannig taltigkeit aus dem Glmim>waarc::ge»häft des Herrn Bäumch r lDstraaliec und Milsdruffcrstraüci bezogenenzzaiitschnkrrotüiste, als: Röhren zu hcistcn und kattcn Fliistigkeiten und zu Gae, iür die pcrichirtcnrn.'.wecke stcrichicken präparirt, Leppicste und 'Abstreicher, deren Dauerhattigkeir der Portragcndc rühmt, Puffer iür Bo.hnwagcn, Billard! antev, Rellrttssen und sticiie- Batewannen, die man in der Reuelaiche mit 'ich 'ül'icn lain', Rcoe stiläntel, Gninmi-Hauben. Ptttten, -Decken, -Schube und -Sticicl' Bistard und Kegelliigstn. Ke cl, S; iel-cl ge aller'Art vom 'öteffcsten an bis znin Vlilu in Uniiorm, von der sich br wcgcnden Schlange bis zur Schrcipnppc. Besonderes Intereuc erregten auch die geiclnuackvollen unk dauerhaften Schmucllack'en ans schwarzem, volirtem Hartgummi. Es gelang dem Por- tragcnkcn, ein Bild bon der Grestartigkcit der jetzigen Gnmmi waarcnfcibrikation und bon ibrem Eunslnstc ans Handel und Gewerbe zn geben und er erntete dattir reiche» Dank der Pcr- saminlnng und ganz besondere 'Anerkennung des Porsttzendcn. Ebenso wird auch den Herren gedankt, welche den Porirag durch io reiche'Anschauungsmittel nnrerstützk hatten. Erwähnt sei noch, tast von nächster Sitzung an, weil die Gastiienndschatt dcs Pcrcins in nickst zu rechkscrtigendcr 'A.ttiie misttstanckst >ver den ist, eine strenge Kartcneontrole cingciühist loerte» ivird. Mer also in dir Pcriaininttmg grill, stecke die Pciiglietskarte in s Portemonnaie, Dankend wurde berichtet, kaic ein Mit alicd dem Pcrcinc 100 Lbalcr zur Hausbaufassc acick'cnlt l at. Plan wird die Namen aller Förderer dcs Baues in ein beton dcrcö goldncs Buck) einlragcn. — Pt etcoroIogis cl' c N otizcn ri n d Wctter st ro p st c z c i h u n g. Stach Bcebackllnngcn, welche zu Dresden in den Jahren bis I^08 gemacht worden sind, hat man durchschnittlich ans den Monat Deecmbcr sieben bis acht Lage zu rechnen, an welchen mehr oder weniger Schnee stillt. Pon den scchönnddrcisgg Dcccmbcr-Monatc» ticico Zeitraums hatten tstatsächlich achtzehn die Anzahl der Tage mit Schneien inner halb der Grenzen sechs und neun Tage. I» den Jahren l8N und Ibt',.', schneite cö nnr an drei Tagen, 1^4,'t, 1850, >852, 1857 und 1^08 nur an zwei Tagen, I8:r:i nur an einem Tage und 1842 gar nicht im Monat Dcccmbcr. Die Jahre 1840 und >807 hatten im Deccmbcr je achtzehn Tage mit Sckrueien. Wenn man den Dcccmbcr, in welchem stets der gefallene Schnee scbr bald schmilzt, nickst eine» odcr mebrerc Tage liegen bleibt, als bcrbäitnifimäsng warmen Dcccmbcr bezeichnet, so hat es in den in Rechnung gebrachten scchöuntdrcis;ig Jahren cinunt zwanzia »'arme Dcccmbcr gegeben. Die kalten Dcccmber hatten dreimal in der erste» Halste und zwöllmal in der zweiten Hälfte die winterlichen Tage. Das Jabr 1800 entsprach völlig Sem in einer längeren Reihe von Jahren beohackllctcn Wittcrungs- Perlaill des Monats Deccmber: cs lvaren die ersten Tagekalt mit Schnee, dann folgten vcrhältnisnnäfrig warme Tage und hieraus entstand in der letzten Woche wieder Temperatur- Erniedrigung mit Schnee. — In dieser Woche wird in den ersten Lagen die Lcmpcratur sich etwas erniedrigen und der Himmel zeitweilig stch klären: dann wird bei südlicher Wind richtung gelinde Witterung in tcr zweiten Källtc der Woche entstehen. Ilm'vmelli'iii!!. — Ein feuriger Waacn in Dresden, wobei der alttesta- men.tariichc Elias sich in Gestalt einrs modcnicn Arbeiters prä'en.tirtc. Es war nämlich einer jener Polenz'schen zwei- rädceigen'Magen in Brand gcratbcn, die bekanntlich seit Kurzem Marnioicr und Bouillon durch die Straffen tutst-biren und ihr Büffet Jedem öffnen, dessen kalter Plagen flüssige Wärme braucht, plus unertlärlichc Welle hatten die Kohlen, ans denen dic Bleck)- tannen steten, das Holz des Wagens entzündet, und so räderte in eiliger Flucht der 'cnrige Wagen an den Marktbrunnen, wo das 'Warmbier und die Bouillon eine reichliche Wasscrtauic er- l iclt, bei tcr das Publikum als bcrzllch lachende Patbc assistirte. Das Geschält war natürlich zn Emde unk war buchstäblich — zu Waller geworden, i.nr die Fettaugen tcr Bouillon blickten noch wrbmütbig die ttnistcbcndcn an, — Der „goltnc Schwan', bor mehreren Jahren eine der bclicbtcskcn und besuchtesten Restaurationen Dresdens, bat sich wieder verjüngt. Der Eigcntbümcr bat die Wirtbschait, nach dem er die Räumlichkeiten derselben elegant und geschmackvoll bat rcstauriren lassen, selbst übernommen und die Vcitung der selben einem bewährten Geschästsstihrcr übergeben. Speisen und Getränke sind vorzüglich, namrittllch von den beiden Bier sorten, Feldstchlöffchen und Erlanger, das letztere ungemein schmackbast. Kurz, cs bat den Anschein, als wenn tcr Schwan wiedrr zu werden versprickll, was er früher war, ein vielbesuch tes VicblingSloka! der Dresdner. — Poracstcrn Nachmittag hat man einen ganz allein ein Parterrcgcschoff in Amonstatll bewohnenden Rentier todt in icinrm Bctte aillgestmkcn. Derselbe war von den Hausbewoh ner» nickst, wie gewöhnlich, gesehen, und, auf deshalb erfolgte Anzeige, sein Vogis polizeilich geöffnet worden. Nach dem Gut achten eines sogleich hinwigczogcnc» Arztes ist der ungefähr .'0 Jahr alte Mann in Folac eines Blulstnrzes verschieden. — Por einig!» Abenden befand fick' aus einem hiesigen Tanzlolale ein junger Mann tcr, müde wie er war. nur kurze Zeit dem Taiuc zillah und sich dann nach einem stilleren Plätz chen ans der Galerie zurückzog um daselbst ein wenig auszuru- ben. Bald war er dort »cst cingcsch!a>cn, Ws er endlich er wachte, entdeckte er den Pcrlnst icincr silbernen Uhr nebst gol dener Kctic und goldenem Medaillon und einem eingchcnkelten Füii'ttankenstück. 'Niemand vermochte ibm eine Spur anzugc- bcv, wer ibm während dcs Schlatts aill io empfindliche Weise bcstoh.cn, — Als Euriosum meldet man aus Görlitz, daß am 20. Nrbbr. ein kattaer anständiger Bürger am bellen Tage, Mit tags gegen 1 Uor, mitten in der Stadt, in tcr Hartmannstrahc, pon cincin Stciierbcamten angcbaltcn und körperlich untersucht worden, weil er dem Beamten „etwas zu dick" erschienen sei und dcffbalb den Perdaclst errecst habe, daff er steuerpflichtige Gegenstände bei 'ich baben könne. Nach cingezogenen Erkun digungen Seitens des ans öffentlicher Straffe am ganzen Veibe bczw'ickten und be'übltcn Herrn st'll den Ltcucrbcamtcn daö Reckst »i solchen Umcriuck'lmgen znstchcn, aber cö dürste doch »»'ist kaum der bisher üblichen Gewohnheit entsprechen, eine solche P sttatio» aus offener Straffe porzuncl'mcn. — Repcrtoir tcsKönigI. Hostbcatcr s. Sonn tag : Die wciffc Dame, — Montag: Die Grille. Fanchon: Frl. Hedlvig stlaabe. vom k. k Hostheatcr in St. Petersburg, a. G. Dienstag: Ezar und Znmnerinan. — Pllttwoch: Der Herr Stndiostis. Erzichiingsresnitatc. Ostindula und SNargarethe: Frl. Hcdwia 'staube, a. 0» — Donnerstaa: Der Barbier von Sevilla. - Freitag: Dort und Stadt. Vorlc: Fräul. Hedwig Raaöe, a.G. - Sonnabend : ,tt> Becstbobens looiähr.Gcburts- )cici: Das Erwachen der Künste. Fidclio. — O c > icn t! i ck' e tvcri ch ts' i tz n n g am 8. Dccbr. Der hiesige P-antlcibcr Eöristlan Gotttieb Ebert ist wegen cnllerntcr' Beihilfe bei rechtswidriger Pcrpiändung fremder Sachen zu zwei Wochen Gciängmff vernrtl'ciit. Als eine Haus- inchnng bei der berwittweten Agnes Pctc: stattfand, wurden in tcren Sgehnung persclstedenc Eben ich» P'antichcinc vorgc- inndcn. Bei nähererNachiorichnng stellte stch nun heraus, daff die Pctcr im Sommer dieses Jahres von der Militärvorraths- anstatt Stoff ttim Periertigen von ion Hemden erhalten. Sie l'attc nun zweimal durch die verehelichte Zimmeriiiami zuerst,',, kann u gcicitigte Hemden bei Eber' verletzen lassen; untcr den letzteren bciand s.:c>' auch ein mit dem Stempel der Militär- Perratl'sanstgtt verichencs Prebel'emd. Dann lam noch heraus, daff die P der ledigen Anna zimmeriiiami einen Theil deö Hemdenstoffes .zur 'Arbeit übergeben batte, da cs ibr selbst zu viel geworden war. Diese lies; nun ebenfalls »ach und nach crligc zugeschnittene Hemden, rcip. Hemdenstoff im Wertste von etwa ti Lblr. bei Ebert versetzen Die Sache kam vor Gericht- 'Anna Zimmcriuann und die Peter wurden wegen widerrecht licher Perietzung fremder Sachen, die vcrcbcl. Zimmermann und Ebert wegen Beihilfe dazu, in Anklagestand versetzt. Ebert rcickstc eine Beschwerde beim Ober Appeliationsgericht ein, die selbe wurde aber als unbegründet zurüekgewicicn. Er wies in< derselben aus seine bisberigc Unbescholtenheit hin, versichctte
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