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11 - tSt - AllevM sÜr di« Frauenwelt. liugszauber.Novillette von H. er. Draußen im Garten flüstern der blühendenAkazien milrinandcr ie"alitznndm ^^^endes Monde» törichter. wie einen jungen Apoll ihn erscheinen im schimmernden . de» Fliederstrauchs rmt dem duf» enhaar und den weichen Augen, die older Traum die Mondnacht um- ie warm eS ist; ein Lenzabend wie nen Schlafzimmers zu ebner Erde und schaut in die Nacht hinaus. Ein Tatendurst über kommt sie. der Frühling stärkt seine Lieblinge mit firnem Wem, und Trude ist solch ein Früblingskind. Sie hebt sich geisterhaft ab m ihrem weißen Sommeraewande gegen die dunkle Stube, die hinter ihr liegt. Soll sie schon schlafen gehen, schon, jetzt, wo's erst schön wird? Die Eltern Geheimrats sind irgendwo beim „Rout", spät noch in der Jahreszeit, aber die Exzellenzen hatten Trauer, mm wird's nachaeholt. „Ich bin auch ein Mensch," sagte Viktor, der Sekun- daner, wenn er im Karzer brummen muß, weil er sein lateinisches Pensum nicht präpa riert hat. Trude, die Balldame von der ersten Saison, findet das auch, eigentlich heute zum ersten Male. Sie hat sich noch nicht ein einziges Mal dieses assertorische Urteil gefällt: „Ich biu auch ein Mensch!" BiS jetzt hat sie immer nur steif neben den wenig kann doch auch einmal die Sitten spazieren gehen lassen. Denkt's und klettert ohne Skrupeln über die Fcnsterbrüstung in den schweigenden Park hinab. 'Das leise Gruseln, das sie anfangs befallen will und das ihr besonders an der vom Mondlicht beleuch- teten Apollostatue wieder arg zu schassen macht, versucht sie mit Aufbietung aller Willenskraft zu bannen. Wie herrlich ist cs hier unten, wie es duftet, wie die Blüten alle förmlich wetteifernd ihre Kelche öffnen, und die Strahlen de» Mondes sich wie sil- Kerne Tropfen hinein ergießen, wie ein Segen der Mondnacht! Drüben von der angrenzenden Straße singt einer mit ge- dämpfter, aber wohlklingender Stimme ein Lied: „Zwei dunkle Augen, ein purpurner Mund —" Trude lauscht. Das ist eine Wonne! Sie lehnt sich an das Gitter, das den Garten von der noch unbebauten Straße trennt. Das Lied kennt sie, Viktor singt's ihr zuweilen mit Emphase vor und sucht dann die sich Streubende zu küssen. Sie bat sich ihm aber jedesmal geschickt zu entziehen gewußt. Ach Gott auch, was liegt an . ..... . ongens Junge,^dieBruderjecle,erzählt ihr manchmal tolle „Sachen", sie lächelt. Das daN sie auf demBallsaal nicht kolportieren, bewahre! Trude ist siebzehn und weiß, was sich ziemt. Sie kennt auch das Goetyesche Wort. Es könnte wohl ein jeder bei ihr ansragen. Wieder klingt die gedämpfte Stimme: „Die Augen, da» Herz und du selbst bist mein!" Sie neigt sich weit über das Geländer, um den einsamen Sänger zu entdecken. Da — richtig, hatte sie sich» doch gedacht, der Lempenalfred, ihr Spielkamerad. Er ist Gärtner drüben in der Schloßgärtnerei, zieht urschnell an ihr vorüber. Der Gespiele ihrer Kindheit, der Sohn der Hausmanns leute, aber ein bildhübscher Bub, der reine Zigeuner. „Proletarier^ diese Sorte," urteilt Piktor, allein — Die Geheimratstochter ühlt so etwas wie Bedauern in sich auf» tcigen, schade, .,es waren zwei Königs- Binder." „Die Trude aalt sich in Sen timentalitäten," würde Viktors Bemerkung sein — wieder klingen die Töne: „zwei dunkle Augen" — „bst, Fredy!" Der Gesang verstummt. Auf dem barten Sandweg knistern eilige Tritte. Trude reckt den dunklen Krips noch vom, daß er sie entdecken soll. „Trude!" Ueber das Gitter hinweg reicht sich Hoch und Stiedria die Hand. „Du, das Lied." „Hübsch, nicht?" Sie nickt und die schon halb aufgelösten Locken fallen trotzig in die Stirn. „Was machst du hier, Trude?" „Ich'? Bischen Luft schnappen, bin ganz allein, Viktor un Klub, die Eltem in Gesellschaft, und zu Bett macht' ich noch nicht, cs ist so wunderschön!" „Das hast Du recht gemacht, komme e>n bißchen heraus, ich hebe 'Dich über das Gitter!" „Bewahre, Du!" „Nur einmal, Trudchen, früher hast 'Du doch Und nun schreiten sie nebeneinander her, wie zwei, die daran gewöhnt scheinen. (Schluß lolut. Waldeostille. WaldeSdust und WaldeSstille, Traute WaldeSeiniamkeit! Fern am Bach nur zirpt die Grille. — Und kein Laut sonst weit und breit. TiefeS. eierlichcS Schweigen, Frieden nur und Harmonie — .Heil'ger Wald, in deinen Zweigen Wohnt die Deutsche Poesie l Ruhe über allen Gipfeln, Süßer Traum auf jedem Ried — Nur ganz' leise in den Wipfeln Rauscht ein wundersames Lied! Und es hebt ein leises Klingen Auch in meiner Seele an, — Und ich sühl's, daß wieder singen Ich von rcmciu Glücke kann! — tzinrich Schütt. »tlckiWe »Me Erscheint täglich M «. LÄ1 Donnerstag, den L8. Mai. Jungfrau Königin. Roman von Franz Rosen. rK°r«Ie«un,.> iüiachdrua r»d«t«n.> Es War acht Uhr aberrds und Ulrich Amberger schon seit mehreren Stunden seiner Wege gegangen, als Rainer die Wirtsstube in der „Blauen Forelle" betrat. Er hatte einen Ekel zu überwinden, als er aus der kristallklaren Abendlust draußen uo den grauen Tabaksqualm und schwülen Weinlh nst cintrat, der ihm in die Augen biß und ihm den Atem versetzte und seinen Ohren, die seit Wochen die heilige Sülle der Bergemsamkeit ge wohnt gewesen, tat der Lärm der vielen rauhen, mehr oder minder trunkenen Stimmen weh. Wenn's nicht um den Ulrich gewesen wär', er hätte am liebsten gleich wieder Kehrt gemacht. Es dauerte eine Weile, bis er im Hintergründe der sehr geräumigen Stube, an einen, Tische die Gestalten des Bruders, des Uttdörscrs und zweier Fremder unterschied. De Weinkrüge standen halb geleert vor ihnen. Sie hatten rote Köpfe und redeten kurz und heftig miteinander. Sie würfelten. Der Uttdörfer schwang gerade seinen leeren Schoppen hoch über seinem Kopf und gröhlte nach einem neuen Maß — da stano wie aus dem Boden gewachsen, ihm grad gegenüber der Rainer, so groß und breit er war und machte die — gröhlende Stimme >äh schweigen. Sein unerwarteter Anblick verursachte dem Uttdörfer eine unangenehme Empfindung: einen Schreck, wie ihn das böse Gewissen bereiten hilfüuod den durchdringenden Äugen des Rainers Trotz bietend, rief er mit breitem Grinsen: „Ah, welch« Ehre tut uns der Bauer vom Holderhof an!" Durch diese Worte erst wurde Ulrich, hinter dessen Stuhl der Bruder getreten war. auf dessen Anwesenheit aufmerksam gemacht. Er fuhr herum, gleichfalls nichts weniger als erfreut, wußte nicht recht wie er sich benehmen sollte und murmelte nur mit bittersüßer Miene irgend etwas, das wie ein Gruß klang. „Darf man sich dazu setzen?" fragte Rainer und griff nach einem leeren Stuhle. „Laßt's Euch nicht stören — ich schau Euch ein wciug zu." „Warum nur zuschauen, warum nicht mittun?" reizte Uttdörser. „Weil mir dos Zuschauen kurzweiliger ist," sagte Rainer. Sie sollten sich nicht stören lassen, hatte er ge sagt und doch war seine Anwesenheit eine entschiedene Störung. Die beiden Fremden zwar kümmerten sich nicht groß um ihn, aber Ulrich war zerstreut und hastig, vergriff und ver- zählte sich und der Uttdörfer schrie und lachte um so lauter, je unfreier ihm zu Mut war. Dazwischen klapperte das Geld auf den Tisch. Rainer hatte sich gleichfalls ein Maß Wem bestellt und seine Pfeife in Brand ge steckt- er verfolgte das spiel, sprach zwischendurch ein paar Worte mit den Umsitzenden und hatte den Anschein, als ser ihm eben wohl und als merke er Ulrichs gereizte Stimmung nicht. Je länger je mehr wurde dessen Stimmung indes wieder einzig vom Spiel beein flußt. Den Bruder schien er zu vergessen. Nicht so der Uttdörfer, den es reizte, daß der jüngere Mann tat, als sei er gar nicht am Tische. „Nun, Holderbauer," fing er an. als er nicht mehr zurückhalten konnte, „dünkt Euch das Zuschauen immer noch kurzweilig? Oder wollt' Ihr nur sehn, wie wir's treiben, um uns nachher bei den Weibsleuteu anzuschwärzen?" Rainer warf ihm einen verächtlichen Blick zu und würdigte ihn keiner Antwort. „Ihr habt wohl ein Gelübde getan, keinen Würfel anzurühren?" fuhr Uttdörfer in seiner herausfordernden Weise fort. „Nein," sagte Rainer kurz ab. „Es ist wahrlich das erstemal, daß einer aus den großen Städten zu uns zurückkommt, als so ein Tugendbold!" rief Wtdörser, der immer aufgeregter wurde. „Oder habt's etwa eine unglückliche Liebe im Herzen, die Euch den Spaß an solchen Dingen vergällt'?" Dabei schielte er den Mann an — und erschrak. Rainer Ambergers Gesicht wurde flammendrot und bitterernst; seine Augen blitzten — man konnt's sehen, daß er wild werden mocht'. Aber er hielt an sich und sagte nur Euch behalten mußte und jeden Gegner überschrie, blieb ganz'still. 'Er schlug die Äugen'niedcr. murrte etwas Unverständliches durch seine großen Zähne und würfelte weiter. Ulrich war tief erstaunt und sah fast bewundernd zu seinem Bruder hinüber, der sich ruhig wieder in seinen Stuhl gelehnt hatte, als sei nichts oorgesallen. - Gab eS wirklich einen Menschen, vor dem der Uttdörfer sich scheute? Es war, als ob er in Ulrichs dadurch sänke; er fühlte sich ordentlich sicher. — > kitteluM« m!t Unli- «ckvr -DT " kr 6. ZötmarlLt. kreislists stobt gratis ru Diensten. Müll Äxemlil. Melinit« 1. vresLM-IlWtM. Tel. 2. K8. »siebst sich zu Umzüge» in der Stadt, über Land und per . lfenbadn ohne Umladung» zur Verpackung u Aufbewahrung von Möbeln, Instrumenten, Kunstsachen. Kaufmannsgütern und Waren jeder Art in vorzüglich trockenem, arostem Lagerhaus. Spedition nach allen Plätzen. Möbeltransport-Delegeuheiten B»»r Annaberg. Hagem Königsberg s. Pr., Lei Blauen i. Vgtl„ Zwickau, Zittau Rath: Berlin. Breslau, Chemnitz. Frankfurt a. M., Grimma, Köln a. Rh.. Magdeburg. München, Metz. Oldenburg, Reichenbach i. Bgtl„ Riela, Rochlitz, Straßburg, Stuttgart, . 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