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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.10.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051006015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905100601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905100601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-10
- Tag 1905-10-06
-
Monat
1905-10
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.10.1905
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-8- er I Verl in. sPriv.-Tel.) De, de»! Mordanschlaas au» die Fahrhritenverküllseri». Ft> Effeubeig. angeklagte Bnnarbeiter .Karl Schü»vorn wurde heute vom Schwulgericht frei ge sprachen. Berlin. lP»Iv.-Test. Mit bezug aus die Pariser Meldung eines rheinischen Blattes über eine in der Schwebe befindliche iava » lsche Fi» anztra >, Saltion erklärt man in diesige» maßgebende» Fmanztreisku. dich allerdings bei Japan der Wniisch nach einer solchen bestehe, doch seien die seitens Japan zum AuS druck gebrachte» Wünsche einesteils noch nicht so klare und andererseits auch in den Ansprüchen so weitgehende, daß sich bis her eine Basis sür ernstliche Verhandlungen noch nicht habe finden lassen. Berlin. sPriv-Tel) Eine Entscheidung über die lip pische Thro » solgesrage ist nach der „Lippisihen Landes Heilung" vor Ende des Jahres nicht zu erwarten. Es ist nicht, einmcst sicher, daß sie in diesem Jahre überhaupt noch fällt. DaS dem Schiedsgerichtshofe unterbreitete Material hat einen gewal tigen Umfang und seine genaue Prüfung nimmt viel Zeit in Anspruch. G r o ß . R o in inte n. sPr io.-Tel.s Staatssekretär von Dirpitz hat sich nachmittag nach Berlin zurüabcgcben. Kiel. Die^Kaiseriacht „H o h e n z ol l c r n " und das Depeschenboot „Sleipner" sind heute mittag, der Kreuzer „Berlin" schon gestern nach Pillau in See gegangen. 2 egeberg. Der Abg. Dr. Stock mann bat infolge seiner Ernennung zum Regierungspräsidenten in Gumbinnen nun mehr sein Ma nd a t zum Reichstag, sowie zum Abgcoidneleu- hause niedcrgelegt Er wird in seinen Wahlkreisen, Reichs tagswahlkreis Schleswig-Holstein 0 und Laudtagswahlkicis Segederg. nicht wieder kandidieren. Trier. tPriv. Tel.) Ein Bergsturz verschüttete den Bahnkörper der Mosellalbahn zwischen De hem und Mehring. Ter Berkehr wird durch Umsteigen anfcechterhalten. Darmsladt. lPriv.-Tcl.f Der Borstand der Hessischen Ständekammcr ist auf Freitag zu einer Sitzung einoeruseu zwecks Bereinbaruug mit derHliegicrung über dre A uflösung des Landtags infolge ScheiteruS der hessischen Steuer» resorm. Nudolsiadt. Beiden heutigen Landtags-Nach wahlen winde» zwei Sozialdemokraten gewählt, so das', der Landtag des Fümenttinis Schwarzburg-Rudolstadt sich auS acht bürgerlichen und acht 'ozialdemokratischen Abgeordneten zusam men seht. L e g e rn ! c e. Da s deitts ch e K ronpriIIzcn - paar lsr heute mittag hier cingetrone» »nd am Bahn Hose vom Herzog und der Herzogin Karl Sheodor berzüchit begrüßt worden. M ü n ch e n. In der K a in m e r d c r A b g c o rd n e t c n begründet Abgeordneter Segitz fSozialtem.s die Interpellation üher^die F l e > i ch l e u e r u n g . wobei er daraus himveift, das; die Fleiicbiiot in ganz Deutschland dieselbe sei niid dal; alle amtlichen Schlachthofberichic beweisen, dag die Zninar ohne Oerftrung der Grenzen nicht zur Ernährung des BolkcS aus- reicbe. Minister, Gras Feüitz'ch stellte in Beantwortung der Interpellation fest, dag die Haupkur'ache der Fleischtenerung d.e Kartosscl-Niibcriile und der geringe Futter-Ertrag des IahreS 1l>«st sei. Da oiew Mißernte in ganz Mitteleuropa aerr'chle und die Biekprei'e in Oestcrrcich-llngarn denen in Ieni'chland gleich ieien, io würde auch die Erweiterung der Eiuiiihr keine Verbilligung bringen. E>»e Schweine-Eimiihr ans Italien iei wegen der dort herrschenden starken Schweinc- scuchen unmöglich: außerdem würden Sesterreich und die Schiveiz Transporte, die, an unseren Grenze» als verseucht erkannt würden, nicht wieder durch ihr Gebiet zurücklrans- noriiere» Die sicherste Grundlage iür eine zuverlässige Ileischoerwrguiig sei die Fortentwicklung der erfreulich auf- blübendeu heimlichen Viehzucht, die mau gegen Seuchen schützen müsie. ^ Der Miniuer protestiert gegen die Aeußcrnng des Abg. Segitz. dag die deutschen Minister sich den Arbeitern enttrewdet hätten. DaS. was die deutschen Regierungen kn den letzten Iabrzem.teu iür die Arbeiter getan hätte», sei der deutlichste Beweis iür das Gegenteil. Die Besprechung der Interpellation wird dann ans morgen vertagt. L n d w i g s h a i c n. sPriv.-Tel.> Wegen Unregelmäßig keiten in der .Kanenführung wurde der 50jährige 2 tadlein- u e h m e r Lieb verh astet. Lieb war 18 Jahre im Dienste und bezog einen Gehalt von 10 000 Mark. Er war lebens länglich cingcslcllt. W i e ii. A bgevrduete u b a u s. Im heutigen Einlauf be findet sich ein Dringlichkeilsantrag des Abg. Ebenlwchen lZentr.), in dem die Regierung ansgesvrdcrt wird, ungesäiiint Erhevnngen zu vsiegen, iveiche ziiin Ziele hgbcn. gnsigtt der gegemvärtige» ungerechten Wahloidnnng einen Gesctzenlwiirs über die Einfub- riing des gllgeineinen geheimen dtrckien Wn hl rechtes mit Berücksichtigung der ngtivnglen, kulturellen, wirlschgftlichen und iozialc» Uuterichiede der Bevölkerung Oesterreichs dem ÜieichSrgte vorznlegen '.ß'ach Veaulivortung vvu Intcrvellntivnen erklärt der Präsident, er habe gestern infolge eines Mißverständnisses dem Grasen Sicrnbcrg das Wort entzöge». Er habe geglaubt, gehört zu haben, daß Gras Starnberg von einem Terrorismus des Hauses gewwchci, habe. Er ziehe die Entziehung deS Wortes zurück und erteile dem Grate» Siernberg einen OrdiMiigsrnf wegen Beleidi gung einzelner Abgeordneter und gebe ihm das Wort zur Fvrt- 'etzung seiner Rede, indem er ihn gleichzeitig bitte, die parlamen tarischen Formen zu wahren. Gras Sterubcrg bittet das Haus wegen des gestern in der Erregung geschehenen 'Aktes der Bruta lität um Enlichuldiguiia und fährt in seiner Rede fort, ohne daß sich weitere Zwücheirsälle ereignen. Gras Sternberg betont gegenüber Dr. Lecher sDeuiiche Volksparteil, der nationale Adel >ei der Träger der Rettionalkrast und Kultur, und -ordert das Parlament aus. ,n der ungari'chen Krisis hinter der Krone zu stehen. 'Nach eurer Reihe tatsächlicher Berich tigungen. worin Groß lTeut'che Fortschrittspartei) die Ver dächtigungen SiranskiiS iBöhmej uni Verachtung zurückweist uno ftsistellk, daß der Seuiiche Volk-Stag nicht aur Kosten der Gemeinde Brünn veranstaltet morden sei, wird der Gegenstand erledigt. Wien. Die „Nene Freie Preise" meldet: Nach Nach richten ans Laibach haben im Äocbeiner Tunnel zwei Ein st ürze stattgefunden, "er eine aus der Nordlectc des Tunnels bei Birnbaum aitt die Länge von 80 Metern, der andere auf dem Südcnde. Sic Eröffnung der Wocheiner - Bahn soll dadurch eine Verzögerung von einem halben Jahre erleiden. Pari s. lPriv.-Tel.) Ein Teil der hiesiacn Blätter äußert sich schroff ableanend gegenüber den Ausführungen des Fürsten B ü ! o w. ..Figaro" hat von deutschen Liebens- Würdigkeiten nir Frankreich nichts aemerkl. Im Punkte von 'Ncusahrsaniakeiteli >ei man quitt. Vhlow will, sagt das Blatt, daß Iraukreicl, die ZriedcuStaube zwisi5en England und Deutsch land sei. aber er ichweial sich über den Maklerlohn aus; er verspricht nur. inner Leben z» sclwnen „Echo de Paris" behaaolei zu wissen, daß »aifer Wilhelm seil Monaten alle französischen Zenungsauffätie geaen Rußland sammele und per- lönlich sein Zaren zuieude. „Ganlois" meint, die kühnste Revanche Politik wäre vielleicht die richtigste, aber die An deutung Bülows. daß der Friede alle Znkiinftshosfnungen ge- siatte. gebe dock tiei zu denken, sie öffne eine Aussicht auf eine Zukunft. aie Gennatunnaen bringen werde, die Frankreich seit so vieicn Jahren vergeblich erwarte. Paris. lPriv.-Tel.) Professor Behring hat einem Interviewer mugeteilt, daß er spätestens im nächsten August seine neue M cIhode zur H e i l u n g der Tuberkulose veröffentlichen werde. Schon heule dürfe er der leidenden Welt die beste Hoffnung geben. London. l'Prkv.-Tel.I Tie Enthüllungen über, die amerikanischen L s b e n s Versicherungsgesell schaften dauern fort. Jetzt stellt sich heraus, daß der Prä sident der MntnaffLedensverOickcrunasgesellschaft ein Iahres- aehatt von 600 Oi» Mk. erhielt. Der Teppich, woraus sein Schreibtisch sieht, kostete 50 000 Mk. London. l'Prio.-O'el.l Aus Anregung des japanischen Marineininisteriiuns wird die bekannte englische Firma Arm- .weiglverki ihrer Ltahl-, Geschütz» und .»den. ie beiden Kammern des Ncickfstags über- » gscirt w »r f betreffend das Abkonnnen flöt u n g an einen von scder Kaminer ein- Eb.rrst ran rer. D,e kürzlich von, Storthing genehmigte provisorische Erhöhung de» Zuckerzolles wurde gestern abend von, «torthmg mit ÜS gegen 28 Stimme» endgültig angr. nonnnen. Helsingsor». Da« Jnslizdepartemeut de« Senats hat da« von der PresseoberveriSaltung verhänate Verbot des Einzeloerlauf» für die Zeitungen ..Hustnidstads-Bladet" für zwei Wochen und ..HelsingforS-Posten" für vier Wochen auf. lAestuik-Melduitg.s In ivlerafälle feslgestellt, Polen wurden wovon S tödlich 5k o n )ta n «> no v c >. Die Rachricht. daß der den Or r e n t - ahnen nahestehende Athener Bankverein hier eine siliale zu errichten beabsickt, hat in diesigen Finanz- und Ge- kiäslskreifen einen anrgezeichneten Eindruck hervorgernfe». Dem- geh oben. Petersburg, am 3. Oktober SEh verliefen. Petersburg. lPriv.-Del.) Unweit der Station Kur»k stieb in der Nacht von Mittwoch auf TonncrStaa ei» Per- sonenzug mit eine,» Güterzng« zuIammen. Zwei Personen- und drei Güterwagen wurden zertrümmert. 15 Passagiere, darunter einige Frauen, erhielten schwere Verwundungen. Biele Perwne» wurden leicht verletzt. ^ K o n st a n t i no p c l^Die Nachricht. daH der den O r ient Filiale ickiästsk , . . . nächst trifft ein Delegierter der Bank zu den Vorarbeiten hier ein. Belgrad. lPriv.-Tel.i Im Dorfe Oraschi in Make- donien überfiel der serbische Woiwode Gligor mit seinen Leuten eine bulgarische, 35 Manu zählende Bande, von denen 20 getötet und 3 gefangen genommen wurden. Unter den Ge fallenen sollen zwei bulgarische Offiziere gewesen sein. Toki o. Die offene Beweguiig gegen den Friede nSver- traa bat tatsächlich aufgehört Dagegen ist ein Feldzug gegen die Minister eröffnet worden, die einen sehr heftigen Aiiauff anS- znhaltcn haben werden, wenn das zur Zeit vertagte Parlament seine Sitzungen beginnt. I'ltack,»» e,narben»e Drvttckre« befinden kiib Weite 4.) grimklurl a. M. iSchlub.) Nrcdit 213.'.'?. DNkonI« lS3.b0. Dr«<d»er Bank >e« 2S. LlaüSboh» —. . eomlard»» 2> »>. Lamahiitte —. Ungar. Sold —. Panngirie» —.— riirkenloi« —. !v«Ie!Ngt. Pari«. ,3 »dr nachimtiaa.i Rrn» 83,72. gwU«»«r >»?,—. Svani« 83,3! »rkl. -Nu« Buitiuiteten In.iO TIlrke» iunisic Anieidri 80.8». eiirlentot« >3«,10. Ono- maubenr iiti,—. Liaatadad» —Loincard«» ii.',—. Helfer. Viimvurg, k. Oktober, »iold m «orren or. «ttogr S7S0 Br 2781 iS. Lildrr in Barre» vr. Ktloar. ktt.'Zö Ar 81.75 iS. Vartl, >8r°du!l«»mare> W-»en per ckto?«» 73.2». uer zlonuar-April 23.83, ruhir. Si iriiul per LNeber 3< iv »er 3'Iai-Angusi 33.2». stetig. »tiidSI per Liwber 18.S-. per ganuar-Aprii 3».30, stelig. Amsterdam. Produkten - Herichl. Weile» per Oktoberper . -iogge» ocr Ollober —. »er Miirc —vieildäiirioa. Crimmitschau. Zittau, Pirna. Freiderg. Bon den JnsektuniS- krankheiten war. wie schon im Juni und Juli, lp auch im August wieder der Keuchhusten vorherrschend, der seit vier Monate» regetmäßia zugenommen hat. EtwaS Lgufiger gewovden sind auch Dipktherre und Üindbettsieher, avaenommen ' " aeaen die "Masern und besonder« der Scharlach. Aub sesten im Vergleich zu den anderen Telle» de» Deutsch trat in Sachsen der Unterleibstyphu« auf, der nur in Dresden. Leipzig. Ebemnitz. Freiderg. Radeberg und Zwickau j, «in Opfer gefordert hat. - Der 160 000 Mitglieder jäbleichr verband deutscher Hand- lunySgehrlsen sSitz Leipzig) beschloh. an den Bundesrat eine Petitron zu richten, in der eine Regelung der Arbeit»»««, der Gehilfen und Lehrlinge in Kontoren und kaufmann scheu Betrieben mit nicht offenen Die " nae rn Kontoren un» raufmanni- .. offenen Geschäftsstelle» verlangt wird. Arbeitszeit joll neun Stunden betragen. b«> englischer Ge- ilSzeit acht ßstunden, für Gehilfen und Lehrlinge unter 18 Jahren und weiblich« Personen eine Stunde weniger, dw Mittagspause zwei Stunden. Weiter wird di« Anstellung von HaiidelSlnspektoren, die Bermeidung von Ausnahmen der Höchst- dauer der Arbeitszeit und Festlegung eine« Sommerurlaubs verlangt. — Der Lande»ver«in de« Evangelischen und«» lBorsitzender Kirchenrat 0. Mever rn Zwickau) erläßt folgende Erklärung: „Der Sächsisch« Landesverein des Evangelischen Bundes möchte di« Augen aller Volksgenossen auf den sogenannten Tolcranzantraa lenke». Er hält diesen Antrag sür ein nmrnendrs Zeichen der Zeit. Die Zentrmns- partei, die ihn einbrachte, hält eS osfendar nunmehr für möglich, im Deutschen Reiche auch die unentbehrlichen HoheitSrechte des Staates über die Kirche zu zerstören. Jetzt ist es di« Staats gewalt, die die römische Kirche verhindert, ihre unduldsame Ge- »nnung im rechten Maße zu betätigen. Dieses letzte Hindernis soll durch den Toleranzantraa beseitjgt werden. Di« Folge wäre schwerer konfessioneller Kampf und unheilvolle Storung unseres gesamten Volkslebens. Tie Zukunft des deutschen Volkes Ware dadurch in der Wurzel bedroht. Der LandeSvereur bittet deshalb alle Volksgenossen, Kirche und BolkStm» gegeu diesen gefährlichen Angriff treu verteidigen zu helfen." — Der Gesamtvorsland des Ksi r ch e n v e r bän d e » der evangelisch.lutherischen Landeskirche hielt im Victoria-Hlllel eine Sitzung ab. Da der bisherige Vorsitzende, Herr Kirchenmusikdirekior a. D. Professor Schneider in Zittau, iniolgc seines Augenleidens genötigt war, sem Amt nieder zulegen, so wählte der Vorstand Herr» Pfarrer Löscher lZwönitz! zu ieinei» Nachfolger. Man beschloß, die nächste Haupt versammlung in der Lausitz abzubalten. Sie soll zu Pfingsten 1006 in Zittau tagen. Als Hauptverhandlungs- gegenstand wird ein Bericht über die Zlfttände der Kirchen- chörc Sachsens aus Grund der voin Verband herausgegebe- „cn Fragebogen bestimmt. Weiler beschließt man. di« Heraus- gäbe des geplanten Chvrbuches zu fördern, datz eS mög- lichst bei der Hauptveriammlung porliegt. Zum Schluß bericht««' Herr Kantor Göhler lZmickauj "über den deutschen Kirchen- gejang-Vereinstag in Acothenbnra a. T-, bei dem er den Säch sischen LandeSveroand verrreten hatte. Auf Grund verschiedener Wahrnehmungen äußert man hierzu den Wunsch, daß vei der artigen Vervandsversammlungen die Festveranstaltungen zu guiisien fruchtbarer Verhandlungen möglichst beschränkt werden möchten. — Zu dem vorgestrigen Vortragsabende der „Gesell schaft sür Literatur nndKun st", dem ersten iu diesem Winterhalbjahr, hatten sich Mitglieder und Gäste im oberen Saale der „Drei Naben" wiederum in stattlicher Anzahl ein- aesunden. Der Vorsitzende, Herr Dr. Oe riet, gab in seiner Begrüßungsrede der Hoffnung Ausdruck, daß in neuer Arbeit die Ziele und Bestrebungen der Gesellschaft mehr und wehr der Verwirklichung entgegengesührt werden möchten, damit sie auch weiterhin blühe und gedeihe. Auf die Vortraasreihe verweisend, die eine Fülle des Interessanten verspreche, bemerkte der Vor sitzende, ferner, daß auch das musikalische Programm erlesene Genüsse in Aussicht stelle. In besonderen KammermtlsikEbendeir solle u. a. des heimischen Komponisten F. Draeseke und des großen Meisters der Tonkunst Mozart gedacht werden. Hoffentlich lohne ein reger Besuch all dieser Veranstaltungen von seiten der Vereinsmitalieder die Anstrengungen oes Vor standes. Hierauf ergriff das Ehrenmitglied Herr Professor Dr. Paul HohIseld das Wort zu fernem Vortrage: „Ueber Tanzkunst . ein Thema, mit dem sich auch der nächste Kunsterziehungs-Tag beschäftigen werde. Der Redner verbreitete sich in eingehender Werse über den Tanz, der in innigster Be ziehung zur Mimik, der Gcbärdenkunst, stehe. Bei chm ^eien nicht nur Beine und Füße allein tätig, sondern der ganze Körper werde in Anspruch genommen. Die Schritt« lkasl unterscheide man in gestrichene oder geschleifte, gegangene und gehüpfte. Feinere Kreise bevorzugten die elfteren bewen, daS Volk mehr die letztere Art. Während bei uns der Tänzer i« Takte der Musik bleiben müsse, seien z. B die Bewegungen der Inder und Beduinen frei rhythmische. Auf die religiösen Tanze übergehend, bemerkte der Vortragende, daß dre Römer diele wenig, dagegen die Juden namentlich bei Siegesfeiern, wie schon in der Bibel berichtet wird, oft ausgeübt hätten. In den Prozessionen haben sich in der katholischen Kirche «och Reste der früheren Kirchen- und Totentänze erhalten. Die oelan». teste sei die Echternacher Sprinaprozession. welche schon im 15. Jahrhundert nachweisbar ist, später vom Kaiser Joseph II verboten wurde, aber seit dem Jahre 1802 wieder in Ausnahme kam. Bei den Protestanten sind religiöse Tänze völlig ab geschasst worden. Bezüglich der weltlichen unterscheide man Kunst- und Gesellschafts-Tänze. Die elfteren übten früher, wie die Schauspielkunst bei den Griechen, nur Tänzer auS, eiftt ,n der zweiten Hälfte deS 17. Jahrhundert« traten Frauen und Mädchen auf. Die Pflege des Ballett- habe» sich die Italiener und io noch höherem Grade die Franzosen angelegen fein lassen. Von berühmten Tänzerinnen nannte der Redner die Namen Marie Taglioni und Fanny Elßler nebst deren Schwester Therese. In der Neuzeit hat die Amerikanerin Duncan viel von sich reden gemacht. Zur Belebung und Be- reicherung unserer Rund- und Jigurentänze seien am Kaiser- Hofe Bestrebungen durch Wiedereinführung der Menuette und Gavotte ins "Werk gefetzt worden. Der Vortragende schloß feine mit vielem Beifall begrüßten Ausführungen mit der Ver lesung des Schillerfchcn Gedichtes „Der Tanz . Dank und ver schiedene geschäftliche Mitteilungen seiten« de« Vorsitzenden be- endeten die aelunqene Veranstaltung. — Die Haftvflicht nach den Bestimmungen de« neuen Bürgerlichen Gesetzbuches veranlaßt« den Sächsischen Lehreroerern Michaeli« 1901 einen besonderen Haftpslicht- ichutz sür seine Milqlicder zu begründen, dem bi« zur Erreichung eines bestimmten Fonds alljährlich ein größerer Beitrag auS Vercinsmilleln überwiesen wird. Hätten sich die 1100 Mit glieder des Sächsischen Lchrervereins aus die vergangenen vier Jahre gegen Vertonen- und Sachschäden bei einer Gesellschaft versichert, so hätten sie 198000 Mk. Prämien zu zahlen gehabt, während der Hastpslichtschutz des Vereins bis letzt nur 2515,04 Mark ai Uiitcrsiühungen zu zahlen brauchte. In den drei ersten Vcreinsjahren wurden im ganzen 43 Fälle gemeldet und N27.54 Mk. an Unterstützungen bewilligt. Im letzten Jahre kamen 27 Scbadensälle zur Anzeige. Diele 27 neuen Fälle sind teils Unfälle, die im Turnunterrichte vorgekommen sind, teils wirkliche oder angebliche Ueberschreitungen des Züchtigungs- rechtes bezw. falsche Anschuldigungen, und nur in wenigen Fällen kommt die gesetzliche Aufsichtspflicht in Frage. An Unter- srützungen wurden im letzten Iabre in 11 Fällen 209,85 Mk. und in einem weiteren Falle lAugeuverlctzung) biS jetzt 1177H5 Mark gewährt. Von 6 im vorigen Jahre unerledigt gebliebenen Fällen wurden 5 zu Ende geführt. - Die vom Reichskanzler angeordneten Erhebungen über dir Dauer der täglichen Arbeitszeit — cinschließltch der Sonn- tagsarbcit — und der Ruhepausen der in den Plätt anstalten »nd in den nicht als Fabriken oder Werkstätten mit Motorbrlrieb anznsebcnden Waschanstalten beschäftigte» Per sonen sollen in der Woche vom 9. bi« 14. Oktober d. I vorge noniincn werden. Die Erhebung soll sich erstrecken auf solche Plätt- und Waschanstalten, in denen zur Zeit der Umfrage regel mäßig mindestens eine Person als gewerbliche HtlfSprrson, Lehr ling oder Lebrrnädchen auf Grund eines Arbeit« oder Lehrvertrags, also nicht lediglich ans Grund der Zugehörigkeit zur Familie des ... Geschäftsinhabers, beschäftigt wird. Zweck der Erhebiutg ist. «in ungesäqr eirtipraciien sic in möglichst zuverlässiges Bild von den Verhältnissen -er Arbeitszeit und am seltensten > und der Pausen in der als Erhebuirgswoche bestimmten Aett zu Lcrtlichctz und Sächsisches. — In der katholischen Hoskirche soll Montag, den 16. Dklober. znm Gedächtnis a» .König Georg, dessen Sterbetag sich a»> l5. Oktober fährt, ein großes Requiem für Orchester und Chor anfgcsiihrt werden. — Dre in blranz-elieis beauftragten Staatsininister haben den Hosprediger K r e tz > ch m a r zuni außerordentlichen Mitgliedc des Evangeliich-lnthenscde» LandeskonsistoriiirnS ernannt. Der König verlieh ihr» Titel und Rang als Kviisislorralrat. Die philosophische Fakultät der Universität Leipzig er nannte den Oberbnrgermeifter von Leipzig Dr. Trönolin aus Anlaß der bevorstehenden Weihe des Rathauses zum Ehren doktor. — Dem Bnchhandliiiigsgehilfcn und Kassierer der Ed. Roß- bergsche» Verlagsbuchhandlung in Leipzig Reudnitz. Peters, ist beim Uebcrtcilt in den Ruhestand das AlbrechtSkceuz verliehen worden. — Herr Gnterverwalter Gustav Walther. Vorstand der iimsaiigreiche» Kasse der Güterverwaltnug DreSden-Altstadt. trat nach 45iähriger aktiver Dienstzeit am 1. Oktober in den wohlver dienten Ruhestand. Herr Walther hat die Feldzüge 1866 in Oesterreich und 1870 71 in Frankreich iu der Lerb-Jnfanlerie- Viigade bezw. im Leib-Grcnadier-Regiment mitaeinacht. Mehrere Auszeichnungen schmücke» seine Brnft. Der sonst noch rüstige Herr wurde in letzter Zeit mehrfach von Gelenkrheumatismus heimgcfiicht, wodurch er veranlaßt wurde, seinen vcrantwortiings- reichen Posten zu verlassen. - Die gM'ge öffentliche Stadtverordnete»^»»«! unter dem Vorsitze des Herrn Vorstehers Justizrais Dr. Slöckel wurde gegen iH8 Uhr eröffnet. Ans der Regiftrande teilte der Herr Vorsteher ein Schreibe» des Rates mit, wonach dieser beschlossen habe, möglichst bald und zwar im Jahre 1908 im ' -alasi strong der Hirctt Miinikions-W^ S t o cl li ct wiesen den Rcg > über die Unio n s gefetzte» Sonderansichuß Kopenhagen. Der Firbrikdirektor ErcemerS, dculiche Aonful ist gestorben. in tzor'ens, König!. Ministerium des Innern, den Akademischen Nal der Kvnigl. Kunstakademie, die Dresdner .Kunstgenosscirfchast und den Verein Dresdner Bildhauer aufgefordcrt Hai, Vertreter zu entsenden. Auch die Stadtverordneten werden an dieser Bc- svrechnng teilncmnen. Das Schreiben wurde zur Ausarbeitung von Vorichläaen an den Wahlausschuß gegeben. In den Haupt- ansschuß sür die Stadtverordncien-Ergänzungswahlen wurden dre Herren St.-V. Müller II, Stricgler und Stuckart gewählt. Als Entschädigung für dre Wahlvorsteher und Wahlgehilsen wurden 3 Mk. pro Tag bewilligt. Bon dem Rückschreiben des Rates betreffend den Antrag oer Stadtverordneten, alle sür de» neuen städtischen Schlacht- und Biehhof zu vergebenden Arbeiten so oft als möglich auszufchreiben, für den einzelnen Vergebungssall aber dem Rate und dem zuständigen Ausfchusse die Entschließung vorzubehalten, nahm man zustimmend Kennt nis. Gelegentlich der zu bewilligenden Kosten für Ermietung von Räumen in Vorstadt Cotta für Schulzwecke bat Stadt». Berthold den Rat. Low baldmöglichst den Bau eines neuen Ichulhauses oder den Umbau des alten ins Auge zu fassen, da es mit den bisherigen Zuständen — cs stehe» dort drei Schulsilialen und zwei Lchulgedäude unter einem Direk torat — nicht io wcilergehen könne. Nachdem noch für 1005 53 200 Mark und für 1906 48 000 Mark Verwaltungskosten des Hoslerwitzer Grundbesitzes bewilligt und Beschluß bezüg lich Abänderung der Beflimmungen der Albert Blunii- Stiflnng geiaht worden war, wurde die öffentliche Sitzung ge- fchlosiem — Es folgte eine gebeimc Sitzung. — GeiundbeitSzusland im Königreich ach se n. Der GesiindhcitSzustaud in den größeren süber 15 000 Einwohner zählenden) Orten des .Königreichs Sachsen war im Monat Augu st d. I. ein recht ungünstiger, die Sterb lichkeit war größer, als sie seit dem vorjährigen August gewesen ist, ohne aber diese» ganz zu erreichen. Der Durchschnitt aller gleichartigen deutschen Orte ist dagegen erheblich überschritten worden. Nach der Höhe der Sterbeziffer laus tausend Ein wohner und auf das Jahr berechnet) ergibt sich nachstehende Reihenfolge der sächsischen Orte: Meerane 34.2, Chemnitz 32.5, Döbeln 29.4. Schönescld 20.2. Nadebcrg 28,2, Werdau 27.8, Annaberg 27,1, Leipzig 26,8, Mttttvelda 26.6, Freiderg 25,0, Meißen 25,9, Zwickau 25,3, Reichenbach 24,4. Crimmitichau 24.3, Glauchau 24.1. Aue 23, Pirna 22,3, Plauen 22,3, Dresden 21,8, Zittau 21,1, Wurzen 20,4, Bautzen 17, Oelsnitz 15.5. Die Todesfälle unter den Kindern im ersten Lebensjahre haben seit dem Vormonat Juli ganz beträchtlich ftim fast 32 Prozent) zngc- nvmmcn. ihre Häufigkeit überschritt den Durchschnitt aller größeren deutschen Orte: nnler den höheren Lebensaltern zeigten sich keine erheblichen Abweichungen gegenüber dem Juli, die Verhältnisse waren sogar, im ganzen genommen, für diese Jahreszeit ziemlich günstige Die Säuglingssterblichkeit war am größten der Reil>e nach in Schönescld, Meerane, Chemnitz, Radeberg. Werdau, Mittweida, Annaberg, Leipzig, Aue. Meißen, dem sächsischen Durchschnitt etwa entsprachen Döbeln, Zwickau, Crimmitschau. Reickiciibach. und am geringsten war sie in Bautzen, Oelsnitz. Zittau. Wurzen. Dresden. Pirna, Frei- bcrg, Glauchau. Planen. — Unter den Todesursachen haben die Krankheiten der AtmnngSorgane etwas abgcnommen und nur halb so viel Todesfälle verursacht, wie die seit dem Vormonat nicht erheblich seltener geworbene Tnberknloie. deren fünffache Zahl aber überschritten die um die Hälfte zahlreicher gewordenen Fälle der tödlich endenden Krankheiten der VerdaunngSorganc lDrcchdurchsall. Magen- und Tarmkcttarrhe). Letztere Krank- beitslormcn, van denen nickst weniger als 00 Prozent allein die .Kinder im ersten Lebensjahre betrafen, verursachten verhältnis mäßig die meisten Todesfälle In Döbeln, Radeberg, Chemnitz, Annaverg, Leipzig. Meißen, Schöneseld. Aue, Oelsnitz, Glan chau: der mittlere» Häufigkeit Meerane, Zwickau, Werdau, Dresden. , ..... .... . . waren sie in Bautzen, Relchenbach. Wurzen, Mittweida. Plauen.' erhalterr-
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