Volltext Seite (XML)
- IS« - Allerlei für di« Frauenwelt. spät aekommen. Skizze von Margaret« Burggraf. Morts.) Ein mirchenhafter Begriff war ihr das Glück, etwas Hobes. Wunderbares. Und sie träumte davon, datz eS doch auch einmal zu ihr kom me» müsse. Und eS kam auch, das hob^. wunderbar«, führ Glück. Aber in den gtenzeälosen Jammer ihrer Rinderzeit batte N« niemand gehabt, dem sie ihr Herz hätte ausschütten können. Jetzt freilich wohnte ihre einzige mütterliche Freundin, die Frau v. Holst, hier.' Au ihr eilte sie. so oft eS an- Zwar nannte eS di« Kommerzienrätiir serei und Zeitverschwenduna. Aber da Käthe standhaft und die Kommerzien- rätin. die gesellschaftlich viel mit Frau von Holst zufammenkam. durfte es nicht zum äußersten treiben. Im Laufe der Zeit kam auch die Tochter au» der Schule. Tic mutzte sofort in ein französisches Pensionat. Das mutzte man vor den Leuten, das war denn entsetzliche Tage für sie: wie hatte sie gezittert und gebangt, mehr wie die Mutter, wie jeden Atemzug ihre» Lieblings behütet! Reine Trän« trat in ihre brennende» Angen. Doch al» alles glücklich übcrstanden war, da hatte sie o»sgcschluck>izt und bitter lich geweint. Es hätte ja nicht viel gefehlt. > starr gewesen. <F«rtsetzuntz folgt.» . „ . . ckt so wäre Liselotte kalt und starr getan worden, für älli hielt er cs auch nicht für nötig. Nicht aus pekuniären Ruch i« fl Zenff Lchli lionat weit angebrachter gewesen .lieblich aber mutzte er um des lieben Frieden» willen doch nachgeben, wie er ja immer nachgab, um Ruhe vor seiner kei fenden Frau zu haben. Doch setzte er es durch, daß Käthe Musikstunden nehmen durfte. Käthe selbst war es vollständig gleichgültig. Für sie war es nur eine Er- leichterung. wenn Ella sortkam. Sie hatte ja genug von dem boshaften Kinde zu lei den. In dumpfer Schwere lebt« sie dahin, sich verzehrend in heitzer Sehnsucht, ein sam. liebeleer. Da trat ein Ereignis ein. da» ihrem Dasein Zweck und Ziel verlieh. Dem Kommerzienrat wurde ein Töchterchen geboren, ein kleiner Nachzügler. Es war ein unendlich zartes Geschopfckeii, das wohl einer aufmerkiamen Pflege bedurfte. Es wurde ein Zierliches Ding, mit seiden- weichem, goldblondem Haar und kleinem, Sie rei ,ing mit jeder Faser an ihm. all die ....che Liebe ihres Herzens, ihre ganze Zärt lichkeit übertrug sie auf das klein« Wesen. Die Tante lieh ihr freie Hand, sie schien wenig Zeit für ihr Kind zu haben, ja, sie schien froh, die unbequeme Pflege und War tung los zu sein. Ach, und welch eine Quelle reiner Freude war doch das Kind! Es gedieh, doch schien es. als ob das kleine Leben an einem einzigen Faden hing. Ein Zug leiser Wehmut tag über dem sützen Kindergesichtchen. Nach Monaten wurde die Kleine aus der Taufe gehoben. Es erhielt den Namen Louise Charlotte. Trotzdem nun Käthe das Kind mit grober Sorgfalt umgab, wnnte sie es doch nicht hindern, datz Liselotte schwer erkrankte. Das waren Karpathen-Lieder. r. Ciiirdt«. Dir Tättt» kaaern in wetten, Kreise, Zu la»I»cn Bibiuo» Mer Wehe. Die Fievel eijSdlt in kling, noen Sag« Don Ungarns staken Hetorntaien; Wie »lanrber Tapfre bat sein Leb« seine Fnihett bingegeben > Uno Totenklage» schwer ertönen, Die Geige schein« vor Schmerz zu stöbn«, Und alle tiei ergriffen l>ö>en, Kein La»« dar! rod ven Lassan stören, Den» Blbarv läßt die Gctac singen: Mit tröumendem Auge verfolgt er ihr Kling« Und nmndersanste Elegien Die Lüste füllen, — den Wald durchzteben . . Da — plötzlich zuckt es wie BlitzeSsirablrn. Eü sterben die Klänge, die däinnirig-kablen, — Sie wachten an in schwellenden Wogen, Elastisch Ntegt der leichte Bogen! So kvtelen und tanzen, die wilden Gesellen, ES guten und wallen deS RbvNnim» Wellen Und lauter und schneller die FriSka geigt, In rasende», Schwung Blbarv geigt! Das Evmbal läutet wie silberne Glocken, ES blitzen die Augen, es weben die Locken, Sein Atem wie tm Fieber stiegt, Doch immer toller der Tan, sich wiegt! Und Eljenruse berauschend schallen, ?lm Brausen des Tanzes sie dumpf verballen: ES glichen die Liopen, die roten, beißen, ES stimmen die Paare in wirbelnden Kreisen. Und immer dränaender wird das Geigen, Die Leidenschaft schwingt sich selber im Reigen. Die Töne rucken wie tanzende Steine; Dann ballt es wie dumvseS Getrappel von ferne, Wie Rossrostampfin und Lusigschorren, Wie tolles Gelächter von Teuseln und Narren, Wie Audel und Rasen «in schriller Schrei! — — ES reißt di« Saite — di« Melodei — — Und jähes Verstummen! Ein atemlos Schwelgen Doch neue Lieder der Geige entsteigen! Ein sehnsuchtsvolles, webeS Kllnqen, Ein Schluchze» und ein süßes Singen. Ein Flehen voller Traurigkeit, Ei» ungestilltes, tiefes L-tv, Ein bang' verzweifelt-herbes Klagen. Ei» trokltoo-schmerzlich Liebesklagrn — Und Möglich leuchtet neues hoffen, Die Geige ahnt den Liminei offen; Da blühen Blumen aus den Saiten lind zarte Lieder sanft enigleiten! Sie flehen bong und leis, sie weinen, Sie trotze ,, sch rzcn »»» verneinen, Doch heißer quillt das süße Rnien, Der Bogen schwingt sich in Ekstasen, ES schwillt und braust mit Zaudermacht Der Czürdäs durch die laue Nacht! — Don neuem tönen Feuerliedcr, Es klingt und rauscht dir FriSka »jeder, ?in imirn Wirbeln kreist die Baude, Ersaßt von neuem, wildem Brande! Ortrud Mike. NIMM Erschein» Geavikrdet H täglich Donnerstag, den l März. Jolanda und Salomea. Roman von Erich Friesen. <l2. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Nach wenigen Minuten schon sitzt Jolanda wieder unten in ihrem Wagen. Dock: nicht den. Weg nach Hause nimmt er. sondern direkt nach dem Justizpalast. Jolandas starke, gciunde Natur l>at den Sie« davonaetraaen über den ersten furchtbaren Schlag, der sie einer Ohnmacht nahe brachte. Bereits beginnt wieder die Hoffnung sich zu rege», daß die grausamen Worte, welche sie soeben vernommen, nicht wahr sind. Der war der Mann dort oben bei Salomca? Welches Recht hatte er. derart auszutrelen? Und was für Anspielungen machte er betreffs des Testaments? Gewißheit will sic haben — Äewitzheit! Und das sofort! Sie befiehlt also dem Kutscher, nach dem Justizpalast zu fahren. Und schon nach kurzer Zeit steigt sic die breite Marmortreppe zu der ihr vom Portier bezeichneten Abteilung hinauf. Die Sache geht nicht so leicht, wie sie sich gedacht. Treppauf, trepp- ab mutz iie, von Zimmer zu Zimmer, ihren Namen zu Protokoll geben und den Zweck ihres Kommens, bis sie schließlich den richtigen Beamten erwischt. „Welches Testament wünschen Sie zu sehen, Signorina?" „Das Testament meines Grotzvaters, des Mar- chese Roberto Bonmartino. „Wann starb er?" „Vor zwanzig Jahren." .Hn weichein Monat?" „Im Juni." Der Beamte tritt an einen mächtigen Aktenschrank, in dem zahllose dicke Folian ten aufgessieichert liege». Nach einigem Suchen findet er das Buch mit dem richtigen Datum und dem Buchstaben B. Er blättert darin herum und schreibt dann eine Zahl nebst dem Namen des Marchese Roberto Bonmartino aus ein Blatt Papier. .-So. Signorina. Mit diesem Zettel gehen Sie nach dem Saal Nr. 36. Dort liegen die Testamente." Aeutzerlich vollkommen ruhig, innerlich jedoch voll bebender Auslegung, so datz fast ihre Knie wanken, geht Jolanda nach dein Saal Nr. 36. Ein langer Tisch steht in der Mitte. Rund herum Stühle. An den Wänden Regale mit Dokumente». Ein Beamter geht ab und zu, sucht hier «in Dokument heraus und überreicht es einem Wartenden, nimmt dort ein solches wieder in Empfang und verleibt cs aufs neue den Regalen ein. Jolanda zieht den blauen Gazeschleier fester über das Gesicht und setzt sich in eine Ecke, wartend, bis die Reihe an sie kommt. Ein plötzliches Gefühl der Scham überfällt sic, als sie ihre Situation überdenkt. Was tut sie bier hinter dem Rücken ihres Vaters? Wäre es nicht richtiger, vor allem ihrer würdiger, wenn sic sich die Antwort aus die in ihrem Herzen brennende Frage von seinen eigenen Lippen holte. Schon steht sie aus, um den Saal zu verlassen. „Bonmartino!" ruft der Beamte in diesem Augenblick, so datz es laut durch den Iveiten Raum hallt. Jolanda kehrt wieder um. Wie mit geheimer Gewalt treiht es sie hin zu dem Pult, dem soeben der Beamte ein dickes Pergamentpapier entnimmt und ihr gegen Abgabe ihres Zettels überreicht. Jolandas Herzblut stockt. Kaum per- mag sie sich zu bewegen vor namenloser Auslegung. Mit zitternden Händen ergreift sie das Dokument und setzt sich damit in die entfernteste Ecke. Dann starrt sie darauf nieder — lange — lange. Warum öffnet sie eS nicht? Was lätzt sie immer wieder zurückbeben, wenn die kalten Finger sich ausstrecken wollen, um die vergilbten Blätter umzuschlagen? Endlich faßt sie Mut. Sie öfsnet das Dokument und liest — liest. Als Jolanda Boniiiartino gleich darauf die weite Marmortreppe des Justiz palastes hinabsteigt, tragen ihre Züge den starren Ausdruck eines Marmorbildes. Sie blickt nicht links, nicht rechts. Sie hört nichts, sie fühlt nichts. Alle ihre Sinne sind gelähmt. Die letzten Minuten haben ihr die Jugend geraubt, haben das harmlose, ver trauende Mädchen zum schiiicrzcrsüllten Weibe gereift. O tote Jugend! Gestorbene Ideale! Q Welt voll Kummer und Tränen!! 13. Kapitel. Jolanda hat sich in ihr Zimmcr^eingeschlossen. Die erste Betäubung, die nach ver Einsicht in dos Testament all ihre L-inne eingcichläfert hatte, ist geschwunden. Sie kann wieder klar denken, begreifen. Schon einigemal hat ihre Zofe Assunta geklopft, um bald wieder, da keine Antwort erfolgte, sich zu entfernen. Jolanda liegt lange am der Ottomane cuisgestreckt und grübelt. Wie irre gleitet ihr Blick durch das kosige Zimmer, über all die Gegenstände, die ihr sonst wert und teuer waren. Hier hat sic als KMte§ Sperlzl-lliHeMlMi! üei' Ksi'llilieiidi'siielie mit klnrelvMiil I» llelikeiilsnü! kür vi« nabs am Wimi-l'i'eisö smä vorbüi-xt, nur Als« r KsiMmlSMli »viLck«, xoscltvsitt, verstellbar, poliert, Ltüaß von 40 i'l, UN. au cker Hauptpost Keesnilbor Cakä kolloncker, 1/0, Irubor Ilmtruer 8>rasse 9. Neu eröffnst: Lebnmannstr. Leks VarSillSv, Stores »illi I!OÄM8, Settckevkoo, VitrLKv», 8chtzibeii8kIiIeier,I!«pM,V.Wll8te°8L!i'ii8, fUsrilmMIter. Lnxrors. OeiMb vo« Lrreiigiikttn MHKMk Lxport. KsrÄmitfsbnIloii. ISlIÜLIII'lll „koottrlreiilM". aek. gesch. Nr. 54120. u. I» ILupsvIu L INK., für Kinder i,»v INK. Versand «ach an-wSrt-. »IW. IltzkWlIlllil. AbbruchsgcgenftändeallAtt. lürsv Mä?evstsr, 100 lauf. Meter schönes »Irm.Ssl'Iiii-liillSiM. Tore und Pforten, eis. Wendeltreppe», Dinierbraildöfen, Herde, Türschließer, Schau fenster. Wintcrfenfter u. a. m.. gebr.. am billigsten Kleine Plauensche Gasse SS b.HV. IIüu«I. Fernspr. Nr.6743. IltMii-kdi'rlIlIiIi. auch leihweise, direkt i. d. Fabrik. Liibta«, Tharandter Str. 29. k> 4 A M klirzk Zeit! ün lme Znt! Zmiiiik vorMnZsr 8«ni»vn- iu»L »emM Iei»elie>1. LS HVI1s«IrnL«r 8ir»s«v LS. s Ami-». MimW. direkte ^ SV" 431»-L48 breit. Cheviots in grau, schiv. n. blau Mir. 1.73 ./ü. schwere Pa. Quali täten 2.30—4 Buckskins und Meltons, aparte Neuh., Mir »nr 2.30—3,50,«,Kannngarn-Cbevivts engl, Muster, voizügl, Qual., »nr 4,23—3,30, echte Kummgnrnc mit Seide, das Beste im Trage», nur 6.00—7,30 /i, blaue», schiv, Tuche, Kammgarne, Mir, von 3 an, k'. HI«»„a»l, Tuchlagcr, Pill-' »itzer Str. 47. I. Eloge. Auf' Wunsch „ach auswärts Muster, i ««««»„«-»ir«»»», billig. M 223, verk. II- ^rnol», Grünestr 10, nahe Postplatz. I». 8i,'Zild» (Bez. Stettin) offeriert folgende, höchst ertrag reiche KnrloNelsort«»: Garantiert sortenrein und hand verlesen. 1. Silvsls, 2. 6vlielmrst rdlvi, 3. Preis: 10 Ztr. 25 M.. 200 Ztr. 400 M. ab hier vr. Nach», in Käufers od. neuen Säcken L 80 Pf, NN Ztr. S»MMIi z» Mus. UIUu»auu, Admiuist, istrator.