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Dresdner Nachrichten : 17.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192211177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19221117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19221117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-17
-
Monat
1922-11
-
Jahr
1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.11.1922
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r 8 v d re and brr Papiergeibumlaus auf seiner gegenwärtige« he bleibe. Auf der anderen Seite werben aber auch timmen laut, die in der Lenkung de» Franke.ikurse» keine blas, vorübergehende Siicheliuing erblicken und den Stand punkt vertreten, das, der französischen Kinanzverwattung nichts weiter übrig biciben werde, al» im Kalle der dauern den Abwärtsbewegung de» Kranken den Teufel durch Beelzebub aiiszntreiben und bi» aus weitere» di« Noten- prc >e wieder in LaNgkeit »u setzen, also zur Inflation zu uckzulchren. D e Verfechter der Anschauung, das, der Krank ernst lich gefährdet sei. werden wohl, recht behalten, weil der Rückgang de» Kurses mit dem Sturze der deutfche» Mark zusammcnhanat. dessen tiefste Ursachen wiederum die von der Pariser Politik getragene Verhinderung einer ver nünftigen Lösung der Meparalion-frage bildet. Solange noch einige Hoffnung bestand, bah die Erkenntnis der europäischen WirtschastSzusammenhänge eine angemessene Siegelung des ReparattonSproblcmS aus der Grundlage einer Herabsetzung der deutschen Schuldsumme und der sonstigen siir die Gesundung der deutschen Finanzen not wendigen Erleichterungen herbetsiiliren würde, trat die Verbindung zwilchen Mark- und Krankcnkurs nicht so augenfällig in Erscheinung. Kn dem Augenblick aber, wo die SieparaiionSsrage ihre höchste Zuspitzung erfahren hat. wird dem Franzosen in empfindlicher Weise zu Gemütc ge führt. ivie eng daS Schicksal seiner Wirtschaft und seiner Kinanzen mit der deulschen Lebenskraft verknüpft ist. Die französische Politik hat di» jetzt fortgesetzt die Gesetze der allgemeinen wirtschaftlichen Vernunft missachtet und eine von ihnen diktierte Siegelung der deutschen Entschädigung» Pflicht hartnäckig hintertrieben. Die Folge diese» kurz sichtigen Verhaltens ist der völlige Zusammenbruch der deutschen Währung gewesen, und nun bat der Teufel der Geldentwertung auch die Pariser Politiker beim Kragen gepackt. Die Londoner Kinanzoperativn hat dabei nur nebensächlich, unterstützend gewirkt: vielleicht ist für die englische Finanzverwaltung bei der Verwendung ihrer Frankenvorraie zur Bezahlung ihrer Dvllarzlnscn auch die Absicht mttbcsiimmend gewesen, der Pariser Desperado volitik gegenüber Deutschland gerade an der Stelle einen Dämpfer aufzusetzcn. wo sie allein in entscheidender Weise getroffen werden kann. Ter französische Finanzmtnistcr de Lasteurie bat sich zwar bemüht, beschwichtigend zu wir ken. und in der Kammer erklärt, selbst wenn Deutschland nicht zahlen könne, so würde daS nicht den Bankrott Krank reichS verursachen, daS dann vielleicht seinen Bürgern aroste Lasten anfcrlcgen müstte. aber trotzdem imstande bleiben würde, seinen Verpflichtungen gerecht zu werden Damit vergleiche man aber, wie sich der belgische Minister präsident TheuniS über den gleichzeitigen Sturz de» bei gischen Kranken geändert hat. Er sagte ohne Umschweife datz der Kursrückgang in Belgien durch den Zusammenbruch der deulschen Mark und das Ausbleiben einer Lösung der RevaralwnSirage bervvrgerufen sei; man habe in Belgien den französischen Kehler, so zu tun, als ob die Deutschen alles bezahlen würden, mitgemacht, und uun komme dir Enttäuschung. Das gilt genau so für Krankreich. Ein Land von so urwüchsiger Schaffenskraft wie Deutschland kann nickt andauernd in dem Sklavensock deS Versailler Ver trages. daö ihm scde LcbenSregung hemmt, sestgehalten werden, ohne dasi seine Unterdrücker am eigenen Leibe di« Verkehrtheit ihres TunS zu spüren bekommen. Tic Pariser UnoersiandSpoliiik mag sich drehen und wenden wie sie will, der Versailler Revarationozvps hängt ihr immer hinten, und die französische Kulanzwirtschaft wird nicht eher gefunden, bis er abgeschnlttcn und durch eine moderne, den zivilisierten Begriffen entsprechende Krisur ersetzt worden ist. Die französische Finanzpolitik ist un bedingt ans die Unterstützung des kleinen und mittleren Kapitals, daS seit alicrSber ihren Hanpt'-Ückbatt bildet, an gewiesen, und das Vertrauen dieser Kreise wird nicht eher zurückkclircn, bis die RevaraiionSsrcige eine Erledigung ge fnndcn bat, die Deutschland genügend Luft und Licht znm Leben lässt und cS dadurch in den Stand setzt, auch an Frankreich angemessene Leistungen abzuführen. Ae Aelchstassdebatte über die Rot der W1ffe>schast. VerN«. Ist Nov. Da» Hau» Die Sir»terung»iisch« sind säst leer, gesetz wird dem AuSschuh für die ist sehr schwach besetzt. Da» Sieich-r-stlastuna» »n.schäüiguugsgesetze überwiese» «ud daraus di« Besprechung der Zeutr»m»tllterp«llakion über die Not -er deutsche» wtsimsihaft fortgesetzt. «bg. Dr. Mese» iSoz.) erktLrt. dass auch die Arbeiter- schaft dt« Not der deutsche» Wissenschaft schmerzlich emp linde. weil dadurch der Aufstieg de» Proletariat» behindert werbe. Die Antwort de» Staatssekretär» Hab« sreilich nicht recht befriedigt, wegen der Kinanzlage auch nicht de sriedigrn können. Ohne die Wissenschaft sei der Wieder aufbau unseres geistigen, kulturellen und »virischasiiichen Leben» undenkbar. Wo bleiben unsere Großindustrie, ivo unsere Grvstbanken. die doch im Gelbe schwäm men? Zu dem SensaitonSboxkampse Samson—Vreiien- sträirr reiste man sich vor dem Sportpalast um Eintritt»- karten für SNMO Mark. Dafür habe unsere Schiebokraiie Geld in Hülle und Fülle, während unsere hochwertigen ivilseuschafilichen Institute, insbesondere auf medizinischem Gebiete, notleidend zugrunde gingen. Neben der Not- tage der Forschung stehe die der Forscher. Die im letzten Etat bewilligten vierzig Millionen sür dir notleidende Wissenschaft seien da nicht der Rede wert. Man solle lieber Milliarden im HeereSetai streichen. Die Ar beiterschaft wisse zwar. Last unsere Universitäten zurzeit der Hort der Reaktion seien, die lieber heute al» morgen die Republik beseitige» möchte, aber vor der Wissenschaft hätte sie alle Achtung. Die «ediziuische» Korschungsiustituie mühten steuerfrei mit möglichst billigem Alkohol beliefert werden, anstatt dast der SchnapStcusel heute schon wieder In Opfer nach dem anderen fordere. Die Proletari- sicruug d,r deutschen Acrzie mache riesenhafte Fortschritte. Ein Teil der Schuld an der Notlage trage hier die Zusammenballung der Aerzte in den grosse» Städten, während aus dem platten Lande vielfach noch aus >5 OM Köpfe nur ein Arzt komme. Abg. Dr. Steaih«ann (D.-N.s spricht seine Genug- cuung über die Einigkeit aller Parteien in dieser Frage au». Poincars habe littü ein Buch er scheinen lassen, in dem alle groben Taten der Wissenschaft den Franzosen zugeschriebrn werden. Selbst Kant gilt ihm al» Stern dritten Range». Man will un» kulturell vern ch- len, weil mir so tüchtig sind, denn die Gegner haben ebenso längst eingesehen, dast unsere Bedeutung auf unseren wiffen- schastlichen Forschungen beruht. Zurückaebttebcn sind wir nur Im Bau von Textilmaschinen, weil Hochschulen und Industrie auf diesem Gebiete die wissenschattliche Arb it ver nachlässigt haben. Die Gabe der konstruktiven Phan'asie, die unser Volk besitzt, muh durch methodische Wissenschaft gezügelt werden, un- diese Wissenschaft liegt heute in Agonie. Redner fuhrt Beispiele sür die Teuerung an. unter der die wissenschaftliche Industrie zu leiden hat. Die fran zösische Revolution bat sich durch die Aufhebung der Aca- dcmte Franealsc befleckt. Dies« erstand allerding» bald wieder. Auch die russische Revolution ist durchaus kultur feindlich. Die deutsche Umwälzung Hai sich nicht in solcher Weise beschmutzt, aber ihre wirtschaftlichen Folgen führen auch zu einem Abbau unserer geistigen Kultur, die nach dem Zusammenbruch als unser einziges Gut bezeichnet wurde. Mit den bisherigen geringen Mitteln können wir tSraHtweld»»» ,»ier»e Verl ine» Gchrtstieit«n»I diese» Aul «»er nicht erholten, »lr «stsse» t« »Whsteu A«ütz« de» Etat »er R»tge«ei»lchasi aus «iubHle»» «i«e Heide Milli«»« erhbhe». vor de« l«»re» Gesicht de« Nr»«»«« tt»»Sk»««isft,» dürfe» wir nicht znrückschrrcken. «La. Echücklug iDe«.i: S» gilt, dem deutsche« Potte «»» eluheltuche» KuUurLewuhtsel» zu schasse». Die Plätze a» de» deutsche» Hochschule» solle» in erster Linie frei kein kür die deutsche» Studeutru. Sind aber da»» «och Plätze üdriL Io sollten wir ua» freue», wenn Studenten de« AuSlaude» »u un» lerne». lo sollten wir ua» freue», wen» Studenten de« kommen, um die deutsche Wissenschast kennen zu Er »üuschr, dah bei jeder deutschen Selandtschakt l» Au»lande «tn junger Mann al» «ulturatiach« auaestellt werde, der nur die ausländischen «ulturoerhältnissr studiere» müstie. richtig. Proie- Abg. Dr. Mokdeahan«, sD. vp.l: E» ist nicht dast ble Führer deutscher Wissenschast Gegner de» tariatS und Reaktionäre sind, aber eS ist erfreulich, dast sie in ihrem wtsienschafilickwn Streben vor der Gasie noch nicht ihr Haupt beugten. (Lebhafte Zustimmung recht». Unruhe linkst Vir werden uns aus da» äustrrstr anftrenae» müssen, um auch nur die notwendigsten Forschungsreisen im In- und AuSlande durchfahren z« können. Der der deutschen Industrie- und vankwelt gemachte Borwurf lft völlig unzutreffend. Bon diesen Selten ist da» vielfache gegeben worden von dem. «a» tz» hanvtri wurde. Die Unterernährung, die Duderkulose habe» grobe Ausdehnung unter unserer akademische» Jugend gewonnen. Wir mühten ihr wieder ein grwtsseO Mas, von Sonnenschein wünschen, aber nicht nur der akade mischen Jugend, sondern der gejaulten Jugend. (Beifall.) Di« ausländischen Studenten au» hochvaiuiarische« Ländern mühten, wie dir» schon an unseren Handelshoch schulen geschieht, in Goldmark oder in einer enlsprechcnde« Lumme Papirrmark an unseren Hochschulen bezahlen. Abg. Dr. Beyerle iBanr. BolkSp.i erkennt dankbar die Gabe deS Papstes von 20UM Lire sür dciilsche Forschung in Ilaiieo und dir eines anderen Katholiken von dUUUil Lire an. Bon der WiedrrguimachungSkommissiou werde der Reichstag gegen Kuliurau»gabe» kaum Widerspruch finden. i?i Ohne die Förderung der einzelnen Monarchen würden da» Germanische Museum in Nürnberg und da» Deutsche Museum in München nicht möglich gewesen sei». Die Notgemein chast bedürfe der starke« ReichShikfe. Die beim RrichSpräsidenien zentralisierte Sludcnienhilse könnte bald nicht mehr forigeführt werden, Ihr müstien neue Mittel zugesübrt werden. Abg. Hegdcman» lKomm.l fragt, ob man mit diesev schönen Reden die BerzweiflungSklagen der geistige« Arbeiter übertönen wolle. ES sei reiner Zufall, dah dl« Kcistcsarbeiier nicht noch länger auf diese Besprechung hätten warten müssen. Abg. Pseisser <Z.i rief im Gchluhwort noch einmal zur praktischen HllfSbetäiigung auf. Wenn der Genius der Wissenschaft in diesem Saal hätte sehen können, dann würde über sein Antlitz ein müdes Lächeln gezogen sein beim Anblick bcS geringen Interesses, da» wohl allerdings auf den ungünstigen Zeitpunkt der Regierungskrise mit zurück zuführen sei. Kein Mäzeuatculächelu erjreue unser Zeit» al/cr. Dem neuen Reichtum fehl« da» Per, siänduiS für Wissenschast und Knust. Da» Hau» vertagte sich daraus auf Freitag 2 Uhr. Antrag Hergt (D.-N.s auf Ermäßigung der Inseratensteuer. Geschäftsordnung dcS Reichstages. Das englische Memorandum zur Orientfrage. e*> « Dorläufize Ergebnisse -er englischen Mahlen. London, 16. Nov. Nach den bis 6 Uhr nachmittags ein- gegangenen Meldungen wurden bisher gewählt Konser- valive 848. Llons-George-Liberale 47. ASauith-Libcrale 88, Arbeiterpartei 180, Unabhängige 18. St ichtge wählt wurden Churchill undRunciman. (W. T. B.s NSguitb wurde argen den Arbeiterkandidaten mit ge ringer Mehrheit gewühlt, ebenso vonar Law gegen den Arbeiter- und liberalen Kandidaten. Ter Haupteinpeitscher der Unionisten. Oberst Lcslie Wilson, wurde in D:st- minster von dem unabhängigen Konservativen geschlagen. Der frühere Schahkail,zlcr Harne wurde in Glasgow wieder- gewählt. Der Arbeiterführer Clunes siegte mit knarmer Mehrheit über seine beiden Gegenkandidaten, svttz.s Wie die Blätter melden, ist K c n n w o r t h u In Hüll als Kandidat der unabhängigen Liberalen wiedergewählt wor den. Der bekannte Pazifist Purton ist als Kandidat der Arbeiterpartei gegen den konservativen Gegenkandidaten ge wählt worden. Der Arbeiterführer Ben Tillet siegte in NorthsaUord mit einer Mehrheit von 21 Stimmen. London. 16. Nov. In dem Wrhlkreise WidniS ikanca- shirei besiegte der Konservative Clauton mit 14 670 Stim- men den A'b-itcrführer Henderson. der 12 887 Stimme» erhielt. lW. T. B.i Sine Linksmehrhel« in Snglan»? London. >6. Nov. Die Blätter beben allaemeln die überraschenden Wahlsiege der Arbeiterpartei und der unabhängigen Liberalen, sowie die Niederlage der Anhänger Llond GcoraeS hervor. »Morning Bost" glaubt hiernach eine Laac vorauSsehen zu können, in der eine Kombination der Liberalen AsauithS und der Arbeiterpartei im neuen Unterhanle eine Mehrheit bilden werde, und kommt zi-m Schluffe, dast keine der drei hauptsächlichen Parteien die Mehrheit er- halten könne, anster tn Verbindung mit der einen oder «deren der ü b r t g e n P a r t e t e n. lN. T. V.s ^ Der W«hlverl«»f. London, 16. Nov. Tie Wahlen vollzogen sich tn aller Mille und ohne jede Einwirkung auf daS gewohnte Bild London». Auch die Befürchtung, dast der seit drei Tagen den Verkehr lähmende Nebel den Wahlakt behindern werde, bestätigte sich nicht. Das Resultat wird erst im Laufe deS Donnerstag bekannt werden, so datz erst abends Klarheit geschaffen wirb. Die Programmrede Mussolinis. Rom. 16. Nov. In einer grostrn Programmrede in der Kammer erklärte Mussolini zur auswärtigen Politik, seine Politik beruhe auf den Grundlagen der Friedensverträge. Wenn sich aber deren Sinnlosigkeit ergebe, könne man die gegenseitige Stellung der Bertragschltehenden von neuem piüien. Ucber daS Programm de» wirtschaftlichen Wieder- ausbaur» sagte Mussolini, eS sei besser, Handel»- vertrüge zu zweien abzuschlichrn, anstatt grohe Unter» Haltungen mit den Ministern Englands und Frankreich» über das Problem der Entente in» Auge zu fassen. Aus die- ser Prüfung gehe entweder ein wahrhaft homogener Block von Kräften hervor, oder die letzte Stunde für die Entente habe geschlagen. Hinsichtlich der Türken müsse man die vollendeten Tatsachen ins Auge fassen. In der Frage der Teilnahme Rustland« an der Konferenz von Lausanne werde Italien die liberalste These verteidigen. In der nach ste« Brüsseler Konferenz werde Italien die Ansicht ver- treten, dah dt« Schulden und Reparationen ein un- trennbare» Ganze bilden. Mussolini, schkoh. solange «r regiere, werde er nicht gegen die Kammer operieren. Aber hte Kammer müsse auch ihre besondere Lage begreifen, in- solar der sie ebenso gut in zwei Tagen wie in zwei Jahren «uloetüst werde» könne. (W. T. v » Englands Kauplssr-erungen. Besetzung der Meerengen und Enimiliiaristerung der Türkei. Paris. 16. Nov. Ter diplomatische Mitarbeiter der Agentur HavaS glaubt zu willen, daß daS englische Memo randum zur Orlentkonferenz weder die M e e r e n g c n, noch die Mahnahmen zum Zwecke einer sicheren Durchführung i des künftigen FriedenZvertrageS gründlich behandle. Ueber diese beiden wichtigen Punkte werde Lord Curzon am Sonnabend mit Poincarv unterhandeln. PoiucarS und Cur, Kon würden darüb-r Beschiutz zu fassen haben, ob die alli, icrtcu Regierungen gegebenenfalls die Durchführung der Vertrüge und ^war weuu nötig, mit Gewalt erzwi», gen sollen. Was die Meerengen anbelange, so mühten sie nach englischer Ansiassuna militärisch besetzt werde». Die Besetzung hätte jedoch provisorischeu Charakter zu trogeu und nur einige Jahre zu dauern. 7'nlah zur Besetzung bölc die Unsicherheit der Lage in Ruhland und die Notwendigkeit, die Durchführung des Vertrages auf dieselbe Weise zu sichern, wie dieBesetzung drrRhein- lande die Durchführung de» Versailler De-irageS garan- tiere. In militärischer Hinsicht fordere die englische Rote völlige Entmilitarisierung der neutrale« Zone unter Kon trolle »och z» bestimmender Organe. Die Essrkitv- stärke der türkischen Armee solle vor allem in Europa eingeschränkt werden. DaS Memorandum sehe ferner die Aufrechter Haltung der ottomani» scheu Schuld und die Vereinheitlichung de» Eisenbahn- wesen» vor. wobei die alliierten Mächte an der Direktion im Verhältnis ihrer Interessen vertreten seien. WaS die Kapitulationen cmlange, so gestehe da» Memorandum Stcnergleickihelt und gemischte Gerichtshöfe für die fremden Staatsangehörigen zu. (W. T. B.j Um die Pelroleumfelder von rNossnl. Paris, 16. Nov. „New Aork Herald" meist darauf hin, bah wahrscheinlich die Petroleum selber von Mo ssul das am schwersten zu überwindende Hindernis für den Frieden im nahen Orient bilden werden, da die Tür- ken beabsichtigen, Mossul In Lausanne für sich zu fordern, trotzdem die Engländer die Grenze von Mossul auf der Frie denskonferenz nicht zu erörtern wünschen. JSmet-Pascha habe gestern auf ble Frage eines Berichterstatters des »New Bork Herold" geantwortet, die Frage der Petroleumseider von Mossul sei eine der Einzelheiten, die auf der Frieden», konserenz erörtert werden müstten. Der »New Bork Hcraid" erwartet, dah. wenn dir Türken frei über die Kon- Sessionen in Mossul verfügen sollten, nur wenig Zweifel be stände. dah die Bereinigten Staaten rtne günstigere Gelegenheit haben würden, sich ihren Anteil an den Pcirvleumseldern zn sichern, als durch inosfizirlle Be- obachiung der alliierten Taktik wie in San Nemo. (WTB.) Lausanne verlassen, wo sie mit dem italienischen Vertreter vor der Ervfsnung der Konferenz zuiammenkommen werde». Polncars wird iedensallS an der Eröffnungssitzung a« 20. d. M tctlnchmen, aber nicht daS Wort ergreifen. Der Chef deS politischen Departements dcS schweizerischen Bun- deSraieS Motto wird den Vorsitz führen und die Eröffnungs rede halten. ES ist wahrscheinlich, dast die Abordnungen sich bastln einigen werden, die weiteren Sitzungen als privat »u betrachten. (W. T. B.s Pari». 1«. Nov. Wie »Echo de Paris- «itieili, findet in Terriiet in der Schweiz eine Begegnung zwischen Pot»» rar». Lord Curzon nnd Mussolini statt. Dieser wird «ach Italien zurückkrhrcn, ohne sich nach Lausanne zu begeh«». Vefrledigender Verlauf der englisch-französische» Verhandlungen. Lo « d » u, 1». Nov. Reuter meldei. die eugllsch^rauzl, sitcheu Verhandlungen bezüglich der Orientsrage »eh»«« «inen besricdiaenden Verlaus, lo dah Lord Curzon «orge« nach Paris reisen wird, wo er am Sonnabend «ii Poincuk» eine Besprechung haben wird. Die beiden Staatsmänner werden am Gounabcud nach Lausavue abreiseu. (D. T. B.) Frankreich siehl keine Sch»ierigkeUen für Lausanne. Paris, 16. Nov. (Havas.) Tie Denkschrift de» briii- ichcn Auswärtigen AmieS, die gestern vormittag am Ouai d'Orian überreicht worden ist. wurde am Nachmittag von Poincarü geprüft. Der diplomatische Mitarbeiter der Auen- iur HavaS glaubt zu wissen, die darin enthaltenen Ansichten leien den Ansichten der sranzösischen Regie- rung sehr ähnlich. Sie beruhten hauptsächlich auf dem interalliierten Abkommen vom 28. September d. I. Poin- .ars verständigte am Abend London, ohne auf die britische Denkschrift mit einer ins einzelne gehenden Note zu ant- motten, er finde nicht» in diese« Schriftstück, was gerlgnei sei, ei« Einvernehmen zwischen beide» Regleruugen z» ver» HInderir. lieber die Grundsätze, die die englische und die französische Abordnung im Laufe der Verhandlungen berück sichtigen werben, herrscht beiderseits Entgegenkommen. Unter diesen Umständen zweifelt man nicht daran, bah Lord Curzon am Sonnabend zu den Beratungen mit Pvincart nach Pari» kommen werde. Die beiden Staat». Männer werde» Part» am »ächste» Lage auf der Reise »ach Eine türkische Aste -egen die Einmischung in KvnitanlinvPel. Pari», t6. Nov. Wie HavaS aus Konstantlnovrl be richtet. hat Risaat-Pascha eine Note an die alliierten Oder kommissare gerichtet, in der er erklärt, die Negierung der Nationalversammlung sei entschlossen, das Abkommen vo» Mudania zu halten. Man wolle innerhalb der Grenzen diese? Abkommens die Anwesenheit alliierter Truppe» ge» statten. Man sei auch geneigt, über die Mastnahmen zu ver handeln. di« die Sicherheit der Fremden gewährleisten solle». Da die Regierung die Aufgabe habe, die Ordnung und Sicherheit in Konstaniinopes ausreck,tzuerstalirn, verlange sie, dah de« Elugrifse» ln Form der Kontrolle durch dl« all» lerte« Truppen in die inneren BerwaltnngSangeleaenhelte« ein Ziel gesetzt werde. Dir Negierung der National versammlung. der man die Vcrwallung von Konstantinopel übertragen habe und die keine neuen Gesetze zur Anwendung bringe, erkläre wiederholt, eS sei unmöglich, eine Ein mischung in die Inneren Angelegenheiten anznnehmen. Di« Regierung rrchne mit einer entgegenkommenden Haltung der alliierten Mächte. (W.T. B i Sine rSnische SIIss«»N»n sür «e »««Ischen Kinder. Kooevhaneu. 1«. Nov.. Da» dänische Gesamtkomttee für bke Hilselemung in den vom Kriege beimgesnchien Länder» veröffentlicht in der hiesigen Presse einen Auirus an da» dänische Bolk zur Spendung von Beiträgen für eine Hilfsaktion zugunsten notleidender KinderlndruischrnGrohstSdien und inLachse » und Thüringen. In dem Aufruf heisst e» u. a.: Der Winter steh» vor der Tür. Dl« Roi l» der Welt und besender» i» Deutschland lft «»brschreiblich. Ueberall droht «rbrii». losigkeii. Der katastrophale Fall der Mark ruft eine öißhrr unbekannte Preissteigerung hervor. Arbeiter. Beamte und Bedienstete sehen mit Graue» den Leiden entgegen, dt« bte Folge von Hunger und Rot sein werde». Wie immer, wer den die am wenigsten Widerstandsfähigen, die Kinder, zuerst davon betroffen. Da» Komitee hat seine Tätigkeit bereit» ausgenommen und speist iiiglich 1000 «Inder in Berlin, «ber auch BreSlau, Magdeburg und Städte in Sachse» und Thüringen warten mit banger Spannung aus eine Aus dehnung dieser HilfSarbeit auf sie. versetzt un» in die Page, den Namen Dänemark» den Ländern an die Seite zu stelle», die ln Erinnerung an ihr« Pflicht sosort dt« Not zu linder« versuchte«. — Der «inister de» Jnuer« beantragt« bst« Kinanzan»schuh tz«» Folkrihing die vewilignng »ei» bb obll Krane» StaatZznschuh Ist, dl, HUsSUlligkrU bei
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