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r» ordnelenhausel ist allerbrngs auffällig. So wenig entwickelt sie auch im Reichstage lein mag, so vorsinlttutlich wie im preußischen Ab geordnete,chause ijt sie allerdings dort dank der sozialdemo- kratischen Erziehung nicht mehr. Darum bieten die uner- zogenen preußischen Minister in dem sozialislenreinen Hause ei» in der Lat iLmmerliches Bild. Aber wir hoffen, bald auch im Ab- geordnetenhause unsere Erziehungsarbeit zu beginnen, und daun wird sich selbst ein preußischer Minister genieren, im Buddestil zu chnorrerr." Dazu bemerkt die ,.Kons. Korr": „Diese Auslassung m gerade kein Kompliment für die Reichsleitung Sie wird daraus ersehen, das, durch eine entgegenkommende Behandlung der Sozial demokratie nur der Größenwahn sich ins ungemessene steigert Di« „Erziehung" der Sozialdemokratie wirkt ia bekanntlich nur auf solche Elemente, die schwachmütig genug sind, sich solchen <?in- oirkungen zu überlasse». Auch im Reichstage haben wir früher trotz der „sozialdemokratischen Erziehungsarbeit" recht kräftige 5öne gegen den Umsturz gebärt: hoffentlich wird auch der „er- gehend-" Einfluß der „Genossen" die Folge haben, das; man ein- netzt, auf welch falscher Fährte man sich heute befindet" Oesterreich. Hm Abgeordnetenhause wurden die Erörterungen über die Vorgänge bei der Böhmischen Sparkasse in Prag fortgesetzt. Die tschechischen Redner Fiedler und Dyk warfen der Sparkasse vor. sie habe deutsche Vereine und Institute zu aaita- torischen Zwecken unterstützt. Diese Behauptungen gaben zu fort währenden lärmende» Protestkundgebungen von selten der Deut- tchen Anlatz. Pergelt behauptete, der wahre Grund der Zurück- nehuilg der Einlagen lei der. das, die tschechischen Einleger ihr Geld der Böhmischen Landcsbank zur Sanierung der durch Unter schlagungen zusammengebrochenen St. Wenzels-L-parkasse in Prag zuzusühren beabsichtigten. Redner wies den Vorwurf, das, die Sparkasse agitatorischen Zwecken gedient habe, zurück und erklärte, die Deutschen wünschten nichts sehnlicher, als die Herbeiführung 'lieblicher und geordneter Zustände in Böhme», den Deutschen müsse aber Ruhe und Ordnung in ihren großen deutschen Ge bieten gewährleistet werden. Nachdem noch niedrere Redner ge brochen, wurde die Verhandlung über diesen Gegenstand abge brochen. Am Schlüsse der Sitzung beantwortete der Minister- vräsident mehrere Interpellationen. Aus eine Interpellation belresseud das Verbot eines geplanten Konzertes zu Gunsten der makedonische» Flüchtlinge erklärte der Ministerpräsident, das Verbot sei erfolgt, weil aus internationalen Rücksichten alles vcr- mieden werden mutzte, was im Auslande als einseitige Partei nahme in der makedonischen Angelegenkeit gedeutet werden könnte. In Beantwortung einer Interpellation des Abgeordneten Biankini erklärte der Ministeroräsident, die Behauptung, da» sich im Handelsverträge mit Italien eine geheime Klausel befinde, welche die Regierung verpflichte, in den Küstengegenden die Be strebungen der Italiener zu Uugunslen der Slawen zu unterstützen, gehöre in daS Reich der Fabel. Er müsse den Vorwurf, dah sich sie Politik der Regierung im Küstenlande gegen die Slawen richte, entschieden zurückweisen. In Beantwortung mehrerer Jnterpella- nonen bezüglich der Böhmischen Sparkasse verwies der Minister präsident aus seine Erklärungen im Herrenhause und betonte noch mals. datz eine weitgehende Untersuchung zur Ermittlung der Urheber der über die Sparkasse verbreiteten falschen Gerüchte an- gestellt werde. Der Ansturm aus die Böhmische Sparkasse in Prag hat infolge der maßlosen Hetze der Tschechen eine weitere Stei gerung erfahren, so daß bisher 17 Millionen zurückgezahlt wurden. Frankreich. In Brest ist vor einigen Tagen der Leiter einer Ordensschule unter dem Verdachte, sich gegen seine Zöglinge schänd lich vergangen zu haben, verhaftet worden. Aus diesem Anlaß kam es zu einer lärmenden antiklerikalen Kundgebung vor der Schule. Etwa 3000 Arbeiter sammelten sich dort, warfen die Scheiben ein und zogen dann, die „Carmagnole" und die „Marseillaise" singend, durch die Straßen der Stadt. Bor der Hauptkirchc machten sie Halt und zertrümmerten ebenfalls die Scheiben. Die Veranstalter der Kundgebung hielten Reden gegen die Geistlichkeit. Die Polizei mutzte einschreiteu. Im Senat wurde ein Gesetzentwurf, nach welchem in Algerien und in Tunis ein aus Eingeborenen bestehendes Marine korps gebildet werden soll, in erster Lesung angenommen. Hier auf wurde das Gesetz über die zweijährige Dienstzeit im ganzen mit 236 gegen 33 Stimmen in erster Lesung angenommen. Ein vom Kriegsminister bekämpfter Antrag Legrand, die Re gierung möge vor der zweiten Lesung die Ansicht des Obersten Kriegsrates über das Gesetz bekannt geben, wurde mit 163 gegen 116 Stimme» abgelehnt. Belgien. Der König wird nächstes Jahr nach Amerika reisen. Portugal. Der König hat die Demission des gesamten Ministeriums angenommen und den bisherigen Ministerpräsidenten tzinhe Ribeiro mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt. England. Die „Satu»dai>Review", eins der wenigen Blätter, die den amerikanischen Götzendienst nickt mitmachen, wendet sich schart gegen die ministeriellen Verbeugungen vor der Monroe- Doktrin und daS „ängstliche Bestreben, sich jeden Augenblick vor den Vereinigten Staaten zu demütigen". Ein amerikanisches Protektorat über Südamerika, zu dem englische Minister die Ver einigte» Staaten w sorglos erirladen, würde sür England die schlimmste» Folgen habe». Wenn die Vereinigten Staaten Süd amerika beherrschten, könnte auch Eanada nicht länger ihrem Drucke widerstehen. DaS Blatt schließt: „Es ist nützlich. Minister und andere, die in ihrer Annahme deS MonroiSmuS so über- 'chwänglich sind, daran zu erinnern, daß seine autoritativsten Aus leger erklären. ..daß der Wunsch nach freiwilligem Abzüge euro päischer Regierungen von dem amerikanischen Kontinent und den benachbarten Iiiieln in Ucbereinstimmung mit der Monroe-Doktrin ist". Es hängt von unserer eigene» Politik ab, ob dieier fromme Wunsch eine .A'pirntion" bleiben oder in vielleicht nicht ferner Zeit in ..freiwillige" Aktion umgesetzl werden soll." Rußland. Die Zeitungsberichte über den Skandal am Schweriner Haie haben am Zarenhofe höchst peinlich be rührt. da die Beziehungen zu den beiden Mecklenburger Höfen ehr intime find und mannigfache verwandtschaftliche Bande wiichen denselben und der russischen Herrscherfamilie bestehen. Der russischen Presse ist selbstverständlich jeder Abdruck der aus- märiigen Meldungen über d'esen neuesten Hofskandal strenge unterlag, worden. Die Grotzherzogin Anastasia ist in der Krim einaetrvtfcn: es soll ihr bereits angedeutet worden sein, daß sie Rußland möglichst bald verlassen möge. Türkei. Uni eine schleunige vollständige Durchführung der für Sie BilajetS Saloniki, Kossowo und Monastir ausgearbeiteten Reformen zu sichern, werden die konsularischen Vertreter der Mächte in diesen drei Provinzen angewiesen werden, die genaue Ausführung der Anordnungen, über welche die Mächte mit der Pforte sich geeinigt haben, zu überwachen. Die Stimmung der türkische» Armee gegen Bulgarien 'ist »ehr gereizt, und die Mehnahl der Offiziere wünscht nichts sehn licher als den Krieg. weil sie durch einen solchen nur gewinnen können. DaS Elend unter ihnen ist groß, denn jetzt haben sogar ihre Tolms, die Anweisungen auf Naturalleistungen, bedeutend an Wert verloren. Diese Tai'ms waren das einzige ständige Ein kommen der Offiziere und schützten sie vor dem Hunger. Brauchte» iie Geld, so verkauften sic sie an die Armeelieferanten, welche dnsür immer 85 bis 00 Pro,ent ihres Weites gaben. Seit einigen Wochen kaufen sie die Tainis aber nur mit 50 Prozent zurück, ein Beweis, datz auch sie von der ottomamschen Heeresleitung kein Geld erhalten Afrika. Die drei Bure ntührer Botha, Delarey und Smuts haben es abgelehnt, in den für Transvaal zu bildenden gesetzgebenden Rat einzutrctcu. Wie jetzt aus dem Iohannes- buraer „Leader" zu ersehen ist, geschah die Weigerung deswegen, weil sie in jener Körperschaft mit dem ehemaligen Führer der nstwusl saouis, der auf englischer Seite fechtende», Buren, hätten zirsammcnsiheii müssen. Der Widerwille gegen diese Abtrünnigen ist bei den alten Kämpfern »och uugeschmächl vorhanden. ES ist eine Verfügung betreffend die Organisation des öffent lichen Unterrichts ln der Kolonie Transvaal erschienen. Darnach soll der Unterricht im Holländischen, einschließlich deS Religionsunterrichts, nicht über 5 Stunden wöchentlich umfassen Kunst und Wissenschaft. ß Tie König! Hofoper gibt heute neu einstudiert „Amelia, oder: Der Maskenball . Oper in vier Akten von G. Verdi. Anfang halb 8„Uhr. Im Königs. SAauipiKhause gelangt nach- ^ hello" mittag halb 2 Uhr als 6. Boiksvorstellung „Othc zur Aus- »uhrung. abends halb 8 Uhr der Schwank „Los vom Manne!" s Residenz theaker. Heute nachm. 3b« Uhr wird bei ge wöhnlichen Abendvrci'en das Schauspiel „Alt-Heidelberg" gegeben: abends 7'I Nhr beginnt Herr Felix Schweighofer »ein Gastspiel in dem Schwank „Der Detekt'v". ^*»n,,,t.M.«"eil«n,,n der K«ni,l. LefmuMaltenhaNdlmw von g. Nie«. Kaufhau«. Morgen Montag findet der V. Streich- quartett-Adend der Huren Petri. Bauer. Syttzner. Will« i,n Musenbaus Natt. - Anto nre v»llgibt einen L rederabend am ». Mär, in, Rülerchau,«. - L»,r Eduard Neust acht unter MitwbAch von «nna Die»,er und August Güllner (Klavier) Montag den l». d. M, »inen Klavierabend im Muientiause. — LulaMv«,<Gm einer gidt Sonn abend den 21. Mär, im Musenbaus» ihren lll. (letzten» Liederabend. — Der lv. (letzte) Kammern,usilabend der Herren Lewinger. VavvaS. Nokohl, Ferdinand von Liliencrv» findet unter Mitwirkung von Alfred Steisenauer (»lavier» Montag den so. d. M. ,m Musenbause fiat». 7 Da« Kvnigl. Konter, atortu m brMg, ,n seinem ». Vrüfung««on,ert Mmwoch den e. Mär,, adenv« ',8 Udr. m, v»r«m«l>ausi zur «ustulnung: Klavierkonzert »-clur von L>««. Aiolln- lonze« von «eetdov«». Rigolelio-Fantaste kür Klarinette vonVaifi. Klavier- Quintett, op. 70. von IabaSwdn, Gelänge au» den „Aol'ungern" und au« .Heinrich der Lowe" von Kret'chmer, vallad« und vwmuctari, au« „Faust" von Gouno». — Da« 6. Arüftmglkonzert findet Sonnadend den 7. Mürz, abend« 'Uhr. in, Mutendaus« statt. f Zur Feier ihres 28. Kammermusikabends veran- stalten di« Herren Bach mann, Kratina und Stenz Montag, den 9. März, im Saale des Neustädter Casinos ein Wohltätigkeits-Konzert zum Besten des Maria-Anna- siinderhospitals und de- Oeslerreichisch-Ungarischen Hilfsvereins in Dresden. Frl. Eva v. d. Osten und ml. Rosenberger, eine begabte Sängerin auS der Schule von Frl. Orgeni, haben ihre Mitwirkung zugesicherl. f Sächsische Kunstausstellung Dresden 1903. Entgegen der sonst aus Kunstausstellungen üblichen Gepflogenheit, werden auch Werke der Architektur aus der „Sächsischen Kunstausstellung Dresden 1903 zugelassen sein, entsprechend dem außerordentlich knappen Raume — die Ausstellung findet, wie schon mehrfach erwähnt, in den Räumen deS „Sächsischen Kunst- vereinS" auf der Brüylschen Terrasse statt — inbeS nur m geringer Anzahl. Die Ausstattung des für die Aufstellung der Architektur- werke bestimmten Raumes ist im Fachverbande der Architekten der /Dresdner Kunstgenossenschast" der Gegenstand eines besonde ren Preisausschreibens geworden. 7 In der Akademie von Professor Slmonson- Castelli sprach am lebten Vortragsabend der Schriftsteller N. vlumer Uber „Germontzche Mntdolegie". Der ebenlo anregende wie kesselnd« Vor- trag fand bei den zahlreich «rfchtenene» stuh-rern den lebhaftesten Bettall. Der nächst« Vortrag findet am 7. Mürz von li dt« S Uhr Qstbahn- strastc 2 statt 7 3m Kunftialon Ernst Arnold (Wilsdruffer Stroh, I) bleiben auf vielseitige« verlangen die Dam « nvo r t r äi - Ausstellung, sowie die Kollektionen von sti. Eicht« und W. Conz noch für den verlaut dieser Woche ausgestelli. Neu bin,»gekommen sind S Pottrüt» von Lefiee Urv, >vwi» einig« andere Werke kervorragender Künstler. — Di» Litbograrbie» von Kamin Laiour sind ebeuiallS nur noch diel« W»ch« »»«gestellt — In Vorbereitung findet sich «me Kollektivausstellung von Gemälden de« Professors Hans Thoma, die voraussichtlich am 8. Mar, erSffnei wird. -s In Leipzig hak sich ein Klinaer-Komiter gebildet, dessen Aufgabe in der Hauptsache dann zu bestehe» scheint, die deutsche Presse mit allkidand Reklame-Notizen über drn Meister und selnrn Beethoven zu überschwemmen. Das längt nachgerade an, in einer so aufdringlichen und aelchmacklolen Welle zu ge schehen. daß man nur wünschen kann, der Künstler, dessen liebens würdig bescheidene Natur natürlich mit dem Heberest« seiner falschen Fieunde nichts zu tun hat. legt in absebbarrr Zeit diesem Komitee, daS seinen Namen trägt, einmal gründlich das Handwerk. ß DaS Kaiservaar besuchte voraestern nach seinem Spazier« gange im Berliner Tiergarten das Atelier von Professor Rein hold Begas, um sich zunächst vom Fortgänge dn Arbeiten am Sarkophag der Kaiserin Friedrich durch den Augen schein zu überzeugen. Das Werk wird dem Vernehmen nach im kommenden Oktober vollendet sein und dann tosort in der Filedenskirche neben dem von Relndold Begas geschallenen Sar kophag des Kallers Friedrich anfgestellt werden. Weiler nahm da» kaiserliche Paar im Atelier deS Meisters dessen letztes großes Werk, den Prometheus, in Augenschein. Sodann fesselte den Herrsche« eine neue Arbeit von Professor BeaaS, die Statuette einer Tän zerin in ruhiger Bewegung. Die Figur, der der Künstler etwa» von dem Charakter der Cleo de Merode gegeben bat, hält mit beiden Händcn das griechische Gewand und ist im Begriff, ihren Reigen zu beginnen. Der Kaller und die Kaiserin waren lehr entzückt von der Figur. die nun in Bronze gegossen wcrven soll Im Anschluß an die Besichtigung gab der Kaiser Prosessor Begas den Scukophag des Fürsten Otto v. Bismarck für die Gedenkballe des Domes zu Berlin in Auftrag Das Werk, für das der Meister schon früher eine Skizze gefertigt hatte, wird in der AuMhiung eine etwas abweichende Form erholten. — Auch eine Gruppe, die Begas nach Majoltkaart getönt hat, erregte das Interesse des Kaisers. Die Arbeit soll alS Muster sür bildnerische Versuche dienen, tue mit Cadstier Ton auf Wunsch deS Kaisers gemacht werden sollen f In Berlin läßt man jetzt Kinder-Massenchöre zu Wohltäligkeitszwecken im Zirkus Busch aufführen Die ersten Ausführungen, an denen sich 1800 Bolksschulkinder beteiligen, finden am 1. und 8. d. M. statt. f Anläßlich der Wehe des Denkmals für Richard Wagner in Berlin, deren Feier am 1. Oktober beginnen und bis zum 5. Oktober andauern wird, soll eine Gedächtnis- Medaille geprägt werden. Binnen kurzem wird vom Komitee em Preisausschreiben an deutsche Künstler zu einem Wett- bewert» ergehen, bei welchem die Herren Professor Cuno von Uechtrid-Berlin, Dr. Georg Hirth und Professor Franz Stuck- München, Hosrat Dr. von Hache-Leipzig, Julius Dietz und Angela Iank-München und Bildhauer C. Bernewitz^gerlin als Preis richter fungieren werden. — 'Dem Internationalen Ehren- komitee sind neuerdings beigetreten Exzellenz Adolf von Menzel, Reichstags-Präsident Graf von Ballestrem und der Direktor des Königl. Konservatoriums in Brüssel, F. A. Gevaerts, auswärtiges Mitglied der Königl. Akademie der Künste zu Berltn. rEmil Thomas, der bekannte Komiker des Metropol- TheaterS zu Berlin, bot in Gemeinlchast mit «einem schauspielerischen Kollegen Adolf Srelig ein Lustspiel veifaßt. das demnächst aus einer Berliner Bühne in Szene gehen wird. s Der neue Direktor der vereinigten Köln« Stadttheater, Herr Otto Purschian, antwortet nunmehr in einem ausführ lichen Schreiben an das ,,Berl. Tagebl." aus die gegen ihn ge- richteten Angriffe des Lokaloerbandes Köln der Deutschen Bühnen- genossenschaft. Die durchaus sachlichen Ausführungen lassen die ganze Kontroverse in einem wesentlich anderen Lichte erscheinen; zum mindesten muß darnach daS Vorgehen des LokalverbandeS als recht übereilt angesehen werden, ja, Herr Purschian bat Recht, wenn er von einem Terrorismus spricht, den die Mitglieder des Instituts gegen ihn ausüben, noch ehe er sein neues Amt an getreten hat. f Gustav Irenssen, der Verfasser von „Jörn Uhl", „Die drei Getreuen" rc., der bis zum 1. Oktober vorigen Jahres als Pastor in Henime wirkte und an dem genannten Tage i» den Ruhestanv trat, wird nicht nach seinem Geburtsorte Barlt, wo er den Hof „Horst" angekaust hat, übe-siedeln, sondern will in Meldors in Dithmarschen, wo er sich ei» Landhaus bauen läßt. Wohnung nehmen und sich hier Icdiglich schriftstellerischen Arbeiten widme». f Der Stadtrat in Wien hat beschlossen, Hugo Wolf ein Ehrengrab in der Reihe der historisch berühmten Persönlichkeiten, und zwar in unmittelbarer Nähe der Grabstätte Beethovens, zu wid- men. Für die künstlerische Ausschmückung der Grabstütke Wolfs hat der Vorstand des Hugo Wols-Vereins in Stuttgart, Hugo Faißl, dem Wiener Vereine eine Spende von 6000 Kronen über gebe». f Wie aus Rom berichtet wird, haben sich zum Jnternatio- nalcn historischen Kongreß etwa 70 Institute und mehr als 1000 Teilnehmer angemeldet, von denen 600 Italiener sind. Aus Deutschland sind 76, aus Frankreich 62, au« Oesterreich- Ungarn 52, auS England 22. aus Rußland 15 Anmeldungen erfolgt. Auch mehrere außereuropäische Staaten werden aus dem Kongreß vertreten sein, darunter Chma, Eavpten, di« Vereinigten Staaten und einige südamerikanische Republiken. f Glacomo PucclniS Automobtlunsall weckt kn den weitesten Kreiien auirtchtiae Anteilnahme, nicht znletzt in Dres den. wo Puccini bet der Premiere sein« „ToSca" im Königl. Opernhaust außergewöhnlich gefeiert wurde. Er liegt nun an einem schweren Beinbnich am sein« Villa Torre bei Lago bei Lucca darnieder, voraussichtlich sür viele Wochen, da der gebrochene Knochen mehriach ze>lplitte,t ist. Und daS alles für daS lchrußltche „Vergnügen" «in« Automobiltahrt! ck GorkiS ..Nachtasyl" wird, wir man auS Peters burg schreibt, «icht üb« die Bretter der dortigen Hoibühn« geben — in letzt« Stund« ist das V «rdot «folgt. Die Erst aufführung war zum Benefiz deS Hoffchc»llviel«S Dalmaiow ongesagt, und schon im Lause von einige» Tagen waren alle llätze vergriffen. Dir Proben hatten Ich»« «artgetuod«, dt« Hofbühir« seine Studien .„ es war alle« klipp und klar, „Kontreordre" eriolate «ihr Der Benrsiriaut erhält »in» E» und Gorki vl '"1 °in^n"^' tz« . Nrndenr-Nachtaivlea d«td«t — al« plötzlich aan, utrrrwa««» «d» lag eine Miniilemtzung zu gründet Entschädigungssumme von VOM Rubel leibt der Weg über dl« tzosduhne verivtrrt. Während des Druck» elngegaagrne Drahtmeldungen vom 28. Februar bez. 1. März. "Kassel. (Priv.-TelO DI« BhoSvborko«miNtou des Reichstags wohnte heul« in Mirams Zünddolzfabrik »u Betten- Hausen der Fabrikation patrntirt«. phosohorsrei« . »«lahtzloler „Trlumpdhölzrr" bei und hatte keine Ausstände zu machen: die Kommission war vollauf befriedigt. . "Hamburg. Die „Neue Hamb. Börsenhalle" meldet: D« Verein der am Zuckerdandel beteiligten ginnen hat in der heutigen Versammlung beschlösse», daß den österreichischen Zucker- inieiessenten zur KenutniS gebracht werden soll, der Verein steh« aut dem Standpunkte, daß nur Zuck«, der fr«t von ZnlchlagSwll ist. zur Andienung gebracht werden könne. In der Versammlung wurde noch die Mitteilung gemacht, daß grvlant wird, «tne» internationalen Clearingverkehr sür Zucker mit de» Sitz« in Ham burg zu schaffe», die Angelegenheit befind« sich ad« noch imEnt« wickelungSzustande. "Prag. In dem heute veröffentlichten Eommuvtguh d« Landesbank des Königreiche» Böhme» hetßt «S: Dir Direktion der Bank «klärte in der deutigeir Sitzung in der Angelegenkeit des ginn aus dir B öhm iicde SvarkasI e. daß die Sicherheit der Einlagen bei diel« Sparkasse in solchem Maße verbürgt ist. daß Ginnd zu Befürchtungen nicht vorlsegt. Di« Direktion weist ans die Bedrohung de» gesammten öffentlichen Kredit» hin, indem das untergravene Vertrauen zu einem Institut oit grundloses Mißtrauen zu anderen Instituten wachrufe. Indem die Landesbanl die nationale Frage außer Acht läßt, «klärt sft sich bereit, der Böhmstcherr Sparkasse aus deren Ansuchen t» Herr Grenzen ihr« Statuten ihre mobilen Mittel für de« zeitweiligen Bedarf zur Verfügung zu stellen. "Rom. Deputierten kämme r. Der UnterffaatSsekretär dr- Aeußeren Paccell» erwidert aui eine Anfrage, daß sichere Rach, richten über den gegenwärtigen Ausenthalt des Mullah nicht vor- lirgen, daß der Mullah ab« zweifellos weit von Bencchir entfernt iei. Dir Genehmigung zur Landung d« englischen Expedition tu Odbia sei unter der Bedingung erteilt worden, daß di« mMtSri, scheu Maßnahmen möglichst derartig geleitet würden, daß de» Mullah an einem liebersall von Brnadir gebindert weich«. Die Annabme. daß die italienische Regierung beabsichtige, ganz oder teilweise ihre Rechte auf Somaliland an England abzutreten, sei gänzlich unbegründet. Im Gegenteil, die italienische Regierung habe zwar in sreundichci'tlicher Weise die englische Negierung zur Landung in Obbia ermächtigt, habe e» ab« stet- ihre eifrige Sorgt sein lassen, in würdiger Werse ihre Stellung al» Schutzherr auf recht zu erhalten. lBeffall.) " Lissabon. DaS neue Ministerium setzt sich wie folgt zusammen: Hintze Ribeiro Präsidium und Inneres. Lampe- HenriqueS Justiz. Pimentrl Pinto Krieg. General Gorjao Marine. Teixeira Sowa Finanzen, VeceSlao Lima AeußerrS, Paco Nt«ir« Orffentliche Arbeiten Haugesund (Norwegens. Während de» Sturmes ke«ter- ten gestern zwei Fischerboote. Die Besatzung de» -einen, vitt Mann, ertrank, von der des anderen ertranken drei, während »wci gerettet wurden. New York. lPriv.-Tel.f Nach einer Meldung aus St Thomas wurden gestern auf der Insel Dominica mehrere Erd stöße wahrgenommen. 81«liv »uel» Lvslrlxv Drahtbertchte. Hofnachrichten. Vaterländische Festspiele. Deutsch« Flottenverein, Allgemeiner Mietbewohnerverern, Exner-Prozeß. Vermischte«. * Fliegenlarven im Ohr. Ein sonderbarer Fall wird von Dr. Pope 'm „Journal der Amerikanischen Medizinischen Bereinigung" beschrieben. Unlängst erschien vor ihm «in Mann in mittleren Jahren mit allen Anzeichen großer Aufregung und setzte ihm auseinander, er fühle in seinem rechten Ohr schlangen. Mit Hilfe direkter Beleuchtung beobachtete der Arzt dicht auf dem Trommelfell des LhrS eine Masse, in der wirklich «ine Bewegung stattzufinden schien, als ob sie aus weißen Larven bestünde Diese Wahrnehmung bestätigte sich, und einig« der Tiere, die sich diesen eigenartigen Aufentyalt ausgesucht hatten, krochen in kreisförmig« Bahn um den ganzen Kanal auf dem Trommelfelle herum, ohne sich jedoch der Ohrössnung zu nähern. Di« in» Innere de» OHrS einen kleinen Bausch von Baumwolle, d'e mit Chloroform gesi ^ war. in den äußeren Äehöroang ein. Die Bewegungen dn Larven körten nun bald auf, wie die Empfindung des Kranken imd der Augenschein lehrten, und als nun das Ohr mit warme« Wasser ausgespritzt wurde, kamen 21 tote Larven zum Vorschein. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Institut- in Chemnitz vom 28. Februar 8 Uhr morgens (Tempnatur nach EelsiuS). Wetterlage in Europa am 28. Februar 8 Ubr früh: Richwn» -j" >». Stärk» KHj d-Wtnd«» NlaGod L-rtittanid Havarand Skutrenä« Swckboim k«»»I,l,ag> Memel S«inem L Stage» Salt tzambg. I »etter ?M!cv «s leicht bedeckt Still Nebel ictV stürm. IKlcge» 88 V mich«, b-deckt 8>V lchwach Danst 8 frisch bedeckt kttV leicht Regen stark Limit iV8W t»n>. bedeckt U-8VV leicht Regen «rattan». Name Selb« «rill, Müaft« t SerUn «arltruhe Dninkt.«. «e» « Pari« lll München 8 — Rom - Nts,° Sbemnt» 7 Nichtlin, u. Ortln» »Mau««« 7«e «tl» bleckt 4» wcv s»ers>b«e«» 4«>8V Itiuch»«»«« bl scv 8tV 8V 88V bbiSlV mäßig bebe. st-e^m«», stark bedeckt »oMg wollig -N Der Nese Druck bat sich mit seinem Minimum von 722 MMm«t«r nach Mittel-Norwegen verlegt und aus dem Kontinent ausgebrellei: nur M Sabotier, de« Erdteils betrügt der Luftdruck noch über 760 Millimeter. Unter lebhaften südwestlichen Winden herrscht trübes, iebr milde« Vetter: die Temperatur lregr rm «tnnenlande vielfach lo Grad und mehr ab« dem Nullvunlt. An «er Küste treten Stegenfüll« auf. zu denen dir Rrftnn« an- bet uns wrldkftebt. Witterung ln Sachsen am 27. Jebnrar. Gee, r«mp. r«nq>. StaNon l,r»e V NUnb ^ Station hütze >8 L7-' 80 » vr»«b«n ! rr« 8.» ll.g 7V > - s,rÄ»«g ettvir, ! r>7 7.» »e 8 - r-rmmbrr, »oldi, ,«s g.ll ll.I « b — List« «an,en , «r 7.« l.s 8 » - «u-nd», ... ... ,. - - «ittai, W! - - - - «el^tchain' 772 -0.8 8»a« . . «eemits» ! »Ich 7.!>I,.o n-sv, 0.S Sicht,u»,! rrr, 0.4 -lll «V, »H Dsr Abend de« 2s. Februar bracht« tn den ddbrrrn Landißtzff» Niederschlag, auch am 27. nelli« «ch solcher viretnM «in. doch Ta, vorwiegend trocken bet wechselnder Bewölkung und " Temvecaiuren. Im Gebirge trat leichier Rachtirost «in O mum — 3 Grad», die Mittelwert« waren 5 bis 7 Grad Marin,« erreichten häufig ld Grad (Dresden >2 Grad), frische LuftstrSmung war eine südwestliche. Vchneettef« am 60 Lrr«den. 28. fiebruar. «arometer von Ovt»«r Wiegand (»««: Otto Vbiold». Wallftraß, 2. Abend« 8 Ubr-. 7«2 Millimuer. 8 aWen. TbermomettaarapPnach -elf!»«. Temveroluri büchfir »5 G». »ietzrigfi« iu Gr. Dürrn«, »«deckt. Nordwestwind. Waff«ftand der Elbe und Molda». Budwet« Prag Pardubitz Melnlk Leitmeritz Dresden 27. Februar -s-29 -j-85 Z-81 -s-128 -1-» K-IS 28 Februar -I-19 -j-5« ' -s 70 -j-ISO Z-« -s- S