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- 200 - Aller!«! sllr dl« Frauenwelt M»rfs»ruch: Aach« d«n Funken ntzd» an. »wbch«n Freunden entbrannt ili' v«rd«r em Familienleben Zschok- sortsetzung.) Einst konnte der >n TSchterchen kaum beichwich- ,. S aus dem Spiele eines der Knaben entnehmen wollte, derselbe müsse ein aan» besonderes Geschick rum Lügner und Spitzbuben haben. Der Weihnachtstag war höchstes Familienfest, wo jeder nach Alter, Neigung und Bedürfnis reichlich beschenkt wurde. Am Osterfest war die treue Mutter namentlich daraus bedacht, die Ihrigen mir den buntesten Eiern ,u erfreuen. Daneben erhielt am Geburtstag jeder seinen Kranz, seinen Kuchen und kleine Angebinde von Eltern und Geschwistern. An des Vaters Ge. burtStag, am 22. März, dursten die Schnee löckchen nicht auf dem Gabentisch fehlen. und Pünktlichkeit zeichneten sein ganzes Leben aus. Die fünfte Morgenstunde fand ihn im Sommer wie im Winter schon an seinem Schreibtisch in seinem Studierzimmer und ebenso wurde im Sommer wie im Winter um 6 Uhr dal Frühstück aufgetraaen. Den. Vater brachte die Mutter den Kaffee auf sein Zimmer, da er denselben bei seinem Schreiben trank, wozu er auch gern eine Pfeife rauchte. Nach vier Stunden bekamen die Kinder das zweite Frühstück und wieder brachte die Mutter dem Vater ein« Erfrischung, die ge- "'llich aus einem Butterbrot und einem Glas Wein oder Kirschwasser bestand. Um 12 Uhr stellten sich die Kinder beim Vater ein und empfingen seinen Unterricht bis 2 Uhr. Dann aing es zum Mittagessen, wäh rend der Nachmittag frei war. Da las der Vater di« Zeitungen, hielt sich, wenn es die Witterung erlaubte, in dem Garten auf und empfing auch hier seine Besuche. Des Mor- gens nahm er solche nicht gern an. Seiner Frau lieb er entscheiden, ob er gestört werden dürfe oder nicht. Trat man dann in das Heiligtum seines Arbeitszimmers, in dem nächst größter Einfachheit die größte Ord- nung und Reinlichkeit herrschte, ein. so legte er tue ^ - paar die Augen. . . erwach« und ließ sich hierauf die Wünsche, die man hegte, Vorträgen; hierauf ging er auf die er «m paar Braten oder einer oder der Morgengottesdienst beim reformierten, oder auch beim katholischen Pfarrer. Dann aber brach Groß und Klein nach Kilchberg auf. wo beim Großvater zu Mittag gegessen wurde. Abends um v Uhr ging sodann alles regelmäßig zu Bett. Von Ä'berstein zog Zschokke 1807 am der Buchdruckerei ve» Herrn Sauerländer willen, mrt dem er ge schäftlich wi« auch freundschaftlich innig ver» Kunden war, nach Aarau, wo er auf dem „Rain" ein HauS kaufte mit einem großen Garten und einem „Äütli" dahinter. Daß sich Zschokke in den denkbar besten Berum- aensverhältnissen befand, darf wohl mit Recht angenommen werden, da sein Vater ein wohlbemittelter Bürger war, der sich durch bedeutende Tuchlieferungen für die preußische Armee während des siebenjährigen Krieges ein ansehnliches Vermögen erworben, wie Zschokke selbst, sowohl in seiner Eigenschaft als Beamter, als auch durch seine schrisi- stellensche Tätigkeit, sich einer guten und ausdauernden Einnabmequelle erfreute. Ist doch ausgezeichnet, wie er auf mehr als 17000 Franken, Verzicht leisten, konnte, uo> Ichlicyte Sandmann, ver ihn fragen wollte, wohin der Weg nach Amerika gehe, wie der Fürst, der kam, ihm seine schriftlichen Ar beiten zu überbringen, mit der Bitte, ihnen die letzte Felle anzulegen. Des Abends um 6 Uhr wurde, im Sommer im Garten, von der Familie der Kaffee genossen; dem Vater brachte man eine Flasche Wein, aus welcher 1/Oliu Franken Lrerzicht leisten konnte, uo> nicht zwei rechtschaffene Familien in das Elend zu stürzen.. Auch auf sein Amt als Forstinspektor verzichtete er freiwillig, als die msreislnnige Regierung des Aargaues ihm mdeutetc, es schicke sich nicht für ihn, als ihrer Beamten, sie im Schweizerblatte liste un an! einen . zu kritisieren tSchlub Wim.) «ebenoharmonie. . möchte gern an einem Ort wohl sein, o ich mich geben könnte, wie ich bin. Wo rückhaltlos mein Herz sich könnt' ver- trau'n, Wo's könnt' a»f Liebe, auf Verständnis bau'n! O, wär' auf dieser weiten Welt Doch solcher Ort von Gott mir hingestellt! Ein Ort der edlen Freiheit und der Treu'. Wo Seel' um Seel' sich gibt ohn' Zwang und Reu', Wo gleiches Hoffen. Glauben schwellt die Brust, Wo nicht des Lebens Ziel nur eitle Lust! O, wär' auf dieser weiten Welt Doch solcher Ort von Gott mir hingestellt! Wo meine Eigenart man mir nicht schmäht, Wo man nicht Hader im Äerbora'nen sat Wo man mir glaubt, daß ich das Gute will. Ob auch nicht Honig stets die Lippe füll'! O, wär' auf dieser weiten Welt Doch solcher Ort von Gott mir hingestellt! Da dürft' ich sorgen, daß das Glück erblüh' Um mich in süßer Lebensharmonie, Wär', blieb auch Kummer nicht eripart und Leid, Zu leben und zu sterben dort bereit! Da könnt'ich sein, wie's meinem Gott gefällt, O. blühte solch' ein Ort mir auf der Welt! Paulin« Lima»». »tltirlWt Erscheint Begründet 1886 W täglich ««. »« Sonntag, den I. März. Der andere Tag. Roman von Philipp Wengerhos s. czoriletzung.) (Mchdrue ««rd»ten.> „Sagte ich's nicht, nun fängst Du schon so an!' weinte sic laut auf. „So viel Geld hast Du auf diese Weise bereits weageworsen, für das man eine ganz andere Verwendung gehabt hätte, und jetzt wird auch dieses noch fortgehen. ich weiß es schon. Es ist unvcrani wörtlich von Dir! Und wir müssen uns immer mehr einschränkcn und immer mehr von dem entbehren, woran man gewöhnt war. Mögen doch reiche Leute sich den Luxus, an ständig zu sein, gönnen, wir haben es wirklich nicht dazu übrig." „Du irrst Dich!" fuhr Albrecht heftig aus. „Diese Eigenschaft habe ich mit reichen Leuten gemein. Und Tu hast noch nichts entbehrt, woran Du gewöhnt warst, und wirst cs auch nicht, so lange ich arbeiten kann." Sie weinte weiter und drückte ihren Kopf in die Sofaecke. „Sei verständig, Elvire, lege Dich zu Belt, es ist das einzig Richtige für Dich. Ich werde die Papiere durchsetzen und Dir morgen meine Ansicht sagen. Vielleicht, daß wir noch etwas retten können." Sie war gegangen, und er saß wieder auf dem gelb seidenen Sofa und las und rechnete wie in der Nacht vor seiner Hochzeit. Aber mit welch anderen Empfindungen! Wie unbedeutend war eigentlich der Verlust des Geldes gegen- über seinen zerstörten Illusionen. Wir zerbrochen und wie hoffnungslos sah es in seinem Herzen aus! Aber die Arbeit, die ganze widerliche Arbeii mußte trotzdem besorgt werden. . Der ganze Wust von Papieren, der vor ihm lag, bestand aus Rechnungen, die, zusammenaddiert, mit den zweijährigen Zinsen wohl die Summe ousmachen konnten. Er nahm sich die Zeit, jedes dieser Blätter durchzulescn und fand darin alles wieder, wofür er schon einmal das Geld gegeben hatte. Auch der Champagner, der ihm am Vcr- lobungstage vorgesetzt war, and das kleine silberne Zigarettenetui, das ihm die Schwieger mutter mit so vielen Phrasen: cs als ein Zeichen ihrer Wertschätzung zum täglichen Ge brauch anzunehmen, überreicht hatte. „Ter reelle Wert," hatte sie gesagt, „ist nur -m ganz geringer, aber der ideale ist für mich untaxierbar. Mein teurer Gatte hat cs stets bei sich getragen, und nur in Deine Hände, mein lieber Sohn, könnte ich es legen." Und hier stand's, vor drei Monaten gekauft: ein silbernes Zigarettenetui — 12 Mark 50 Psg. O, er Narr, daß er sich so hatte düpieren, von einer alten Frau düpieren lassen! Ver diente seine Vertrauensseligkeit, die lediglich durch Titel und Name herbcigefübrt war. nicht solche Strafe? Für ihn gab es jetzt nur eine Beendigung dieser Angelegenhe::. Onkel Erichs Erspartes mußte der Frau Major Schulden so schnell wie möglich decken. Er würde es nicht ertragen können, die Verhältnisse, in denen seine Iran bis jetzt ge lebt hatte, zur Besprechung vor Gericht zu bringen. Aus dem Nebenzimmer drang »och ab und zu ein schluchzender Laut zu ihm, aber er stimmte ihn nicht milder. Konnte er wissen, wie weit Elvire darin eingcweiht gewesen war, daß man ihm fo mitgespielt? Als er in der Morgenfrühe sein Bett aussuchcn wollte, wartete seiner ein neuer Schrecken. Elvire lag mit glühendem Kopfe und fiebernden Pulsen da, und trotzdem sie die Augen offen hatte, schien sic ihn nicht zu erkennen. So saß er denn noch stundenlang an ihrem Bette und legte kalte Kompressen um ihre Stirn, und erst, als der Tag durch das Fenster schien, eilte er schnell zu den Pförtnerslcutcn hinunter und erlangte durch diese einen in der Nähe wohnenden Arzt, Dr. Lange. „Sie machen sich mehr Sorgen, als mir notwendig scheint, Herr Groß," sagte dieser, nachdem er die Kranke beobachtet hatte. „Von einem schweren Fieber oder einer Entzündung ist keine Rede. Aufregungen haben eine Nervenasscktion erzeugt, die sich sicher bebt, wenn man der Patientin ven heutigen Tag über abiolule Ruhe schaffen wird. Wie ist es, können Sie hier bleiben oder haben Sic einen zuverlässigen Dienstboten?" „Wir haben gar keine' ständige Bedienung, und die Aufwärterin ist unglücklicherweise für den heutigen ganzen Tag beurlaubt. Auch weiß ich nicht, wie ich es anfangen sollte, nicht in das Geschäft zu gehen. Ich bin ohne Vertretung dort und habe in der Mittags zeit ganz unerläßlich wichtige Konferenzen auf dem anderen Jabrikhof." „Nun, cs läßt sich wohl einrichten, daß ich Ihnen eine Psiegeschwester besorge. Sie bleiben vorerst bei unserer Kranken, ich mache meine notwendigste» Besuche und bin, ehe Sie fort müssen, mit solcher Hilfe hier. Seien Sie nur gelrost; es ist nichts so schlimm, daß es nicht wieder gut werden könnte." Leer' > MW, Will. Mml. StMm. »«rdvar» und «vlitblaii, Mark 1». IS, 18. »0. S4. »8, extrafein Mark SV, SS, SV. M M i» «leite« Preise«. vlo LIvsiLnr uo8«ror k'ansons, 8vwlv <1Is VonLÜAllvUlLvLt uvsvrvr V«i»»rbvjit>»n« lsl bekannt mul unMrvrlrvtron. MW k.kgei'LLvllli O vi8-k-vi8 .ÄL kkau". U I»rvi,v r 4a«vaI»I»eii,Inas«o r Lüurrä VvtrUvd lilip Km8es 21 SpSLtrUxvseliält lilip Km8vö 21 Siegel, Sililek, SVek-kilikLliWWli, preiswerte besserer Künstler. Hand», Toiletten. «. Stett^^ie^el, Pbot.-Rahmen. Vergolder« i. 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