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Dresdner Nachrichten : 06.06.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187306062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730606
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-06
- Tag 1873-06-06
-
Monat
1873-06
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.06.1873
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Freitag, den a. Juni »S7S. Dre»««er Naehrtrhten. Lci.e L spielt hatte, halb bewußtlos fortgetragen werden mußte. Der Vor fall hatte in Folge der damit verbundenen Ruhestörung auch einiges Publikum herbeigezogew. — Die Frequenz-Zahl der Studirenden an der Leipziger Uni versität fiir das laufende Sommersemester ist nunmehr definitiv fest gestellt. Es find hiernach -'7-0 wirklich immatrieulirte Studirende zu informier», nachdem ihr von einem angeblich beauftragten sog. Eomitcc übervrachteo kurzfristiges Ultimatum >ür ungesäumte, natürlich zusllnunciite Beantwortung pcrcintorisch gestellter im lee rer Lohn- und anderer Forderungen rer unpassenden Form wegen adgclednt wotden war. obschon im Anßrage dco erkrankte»EbciS die tintcr soicl-cn Verhältnissen weimcoende Zusick'erung gegeben wurde, die Forderungen binnen 24 Stunden untersuche» zu lassen ! und befindlich beriickstchtlgen zu wolle». Diese wcrtiwolic Zusage seine humane Handiungo- gegcuüver genügen; sie gc- agitatoe iich pracoccurlrten »>»m iviedcr clucn Streik , ... ...... > >»>» 1-'i.c>» z» UIII. »Zromnien der allgenicine» lmmatrtcullrt waren. Davon verlreßcn die Universität. «^>9, nam-j und des geschädigten Rechtsbewußlseins im Volke cln lich 178 Inländer und o81 Ausländer. Zu dem verbliedeuen Be , an de» gesetzlichen ^chranlen sich brechender da-tiger 'Ausgang staiid kamen vom 17. April a. c. an neu hinzu: 829 Studirende — 221 Inländer und 608 Ausländer — daher die gegenwärtige Fre quenz-Zahl: 2720, also 70Studirende mehr, als im vorigen Winler semester. Von den 829 Neu-Jmmatriculirten studiren: Theologie: 130, die Recht«: 281, Medicin: 99, Philosophie: 24, Philologie: 106, Mathematik, einzelne Zweige der Naturwissenschaften,Pädagogik, Pharmacie und Landwirthschaft: 189. — AuS dem PlauenschenG runde. Niemandeir, der sich um die volkSwirthschaftlichenLerhältnisiedes Plaueuschen Grundes,speciell um die der Bergarbeiter auch nur einigermaßen bekümmert hak, ist es entgangen, daß sich dieselben allen Verlockungen der socialdemokraii- l sjg, g^iöklffgt, den EonculS anzuincldcn. Ansango April siedelte schenAgitatoren bis aufwinzigeAuSnahmenfernundgewissenhaft anl er, nachdem er gegen Kaution und ans Handgeiöbniß der linter- ihren alten Satzungen festgehalten haben. In den Blättern der > iuchmigch-ait entlassen, liebst Familie nach Vlagdebiug über nnd IN.,-», maci'lc sich kabcl, indem er unterlieft, die Genehmigung baut von letzteren kam derllerger über Liefe ihnen wenig angenehme ^hatfache UiitcritichiingSlichter elnzubolcn, eines Haiidgclöonißvluchcg wiederholt zum Ausdruck. Obwohl diese Herren m unseren (säst- huldig. Seiner Vergeßlichkeit hat der 'Augclluglc co zunächst ziizuieluriben, tag das Gericht Kcnntiiiß von der in seiner Geld- bedrängnisj von ibm im Dcccmver vor. I. bewirkte» Wechsel - fäljcl'uiig Kcnntiiiß erhielt. Sein mosaischer Glaubensgenosse Immanuel Lebt hier, welcher ibm schon öfters ansgcholicu, lieb j lbm zu schon gedacl'tcr Zelt die gewünschten 50 Thlr. aui Wech sel, obne, wie cg so v.fting borkonunt, Wuchcrzliiscii zu ncbmcn. ! Das Papier war am 25. Deccmbcr fällig; der Entleiher hatte deshalb diesen Tag gewählt, da er bestimmt hoffte, bio dahin in zu wünschen ist. — Verlautbarungen Im HandelSregifter. AuS der Firma: Ulbricht n. Kaders Ist der bisherige MiliubavcrHcrr Earl Friedrich Julius Ulbricht auSgcschicke». Erloschen de Firma: „Wilhelm Hoffmanu". Eingetragen die Firma: „Wil helm Hoffman» und Eo."; Inhaber: Herr Fabrikant Johann Wilhelm Emil Hoffmann und Earl Friedrich Julius Uloricht, Kammau», dcite hier. — Oesieutl Iche Gerichtssitzung am 30. Mal. Dcr wegen Urkundensälschung angeklagtc Hausmann 'Adolph 'Ascbcn- hcim, gebürtig auö Nheten, halte hier, Wcbergasse, ein offenes Verkamogeschäst. Nach leider unr kurzem Belieben sab der Ge schäftsinhaber am IP Januar d. I., kein Tage seiner Verhaitnug, j li.-I, btii ic,in->iis .iiiri»»^tb?>i Aiii.in.itt Am-ii einen Fluchtversuch zu machen. ^As.^ ^Ende aui Hofen wöchentlich mehrmals Einkehr hielten und sich mitunter Ver sammlungen und dergleichen drängten, war der von ihnen unter den Bergarbeitern erzielte Erfolg so gm wie 'Rull. Wohl aber steht zu befürchten, daß diese Herren wenigstens unter den Arbeitern aus den königlichen Werken ergiebigeren Boden gewinnen, wenn verwirklicht werden sollte, worauf manche Anzeichen deuten: daß es die Absicht. ^ ^ ...... - ^ 1 l deshalb dicien Tag gewählt, da er bestimmt hbfftc. bis dabni IN lfi, von der jetzt üblichen 8ftundigen Schicht za einer 1, imiiviaen' Geschälten günstige» Zeit kao Gelv cinzunehmc» und be- uöerzugehen. Eme solche Maßregel wurde den Kenn zur Unzu-i «it halten zu können. Leider halle er untcriaiftn. den Vcriall- friedenheit in manches treue Hergmanusherz streuen. Allein nicht s tag, wie üblich, iiä> zu norften, auch sonst nicht zu rcckttcr Zeit aus Besorgniß vor der Nahrung, die hieraus für die Socialdemo- ^ kratie erwüchse, sondern aus dem rein menschlichen Grundsätze, daß es Pflicht der Werke ist, ihren Arbeitern Nichts Ungebührliches für Gesundheit und Wohlergehen zuzumulhen, sollte ein solcher Schritt vermieden werden. Wer eine 8 stündigc Arbeit in der Grube bei gutem und schlechtem Wetter kennt, wird der Bitte, die wir Ihrem einflußreichen Blatte anvertrauen, gewiß gern Gehör schenken. — Seit mehreren Tagen wird ein früherer Hilsserpedicut im hiesigen Postamts vermißt. Derselbe hat seine Familie, scheinbar aus Lebensüberdruß, und weil er nicht mehr gewußt, die erforderli chen Subsistenzmittel zu verdienen, in ziemlich hilfsbedürftiger Lage verlassen, und seitdem auch nichts wieder von sich hören lassen. — Der nach unserer gestrigen Miktheilung am Mittwoch Vor mittag am Lincke'schen Bade aus der Elbe gezogene weibliche Leich nam ist als der einer bei ihrer verheiralheten Schwester hier wohn haft gewesenen ledigen jungen Frauensperson recognoscirt worden, die eines häuslichen Zerwürfnisses wegen den Tod gesucht zu haben scheint. — Gestern Nachmittag in der fünften Stunde hielten es zwei Mann von einer Abtheilung Strafsoldaren, die in der Herzogin Garten arbeiteten, für zeitgemäß. Sie liefen was das Zeug hielt die Ostra-Allee h-nauf nach dem Ge hege, gefolgt von verschiedenen Leuten, die die Absicht der Deserteure merkten. Das Unglück ivollte, daß ini Gehege Soldaten Grasschnit ten, die sofort die Äthemlosen, als zur Slrascompagnie gehörig, er kannten uns nun auch die Jagd eröffneten. So vereinten Kräften gelang cs denn sehr bald, die beiden Freiheilsschwärmer zu fangen. Der Eine von ihnen mußte aber, da er absolut nicht laufen ivollte, gebunden und auf die Erde gelegt werden, bis ein Wagen geholt, der ihn dahinzurückführte, wo man hinsichtlich solcher Extravaganzen sehr anders denkt, als die Beiden und sie die Geschichte schwer genug büßen lasten wird. — Eine junge, aus der Oberlausitz hier zugereiste Dame be ging die Unvorsichtigkeit, vor einigen Tagen im Vestibül des Leip zig-Dresdner Bahnhofs eine buntgestreifte Plüschtasche, dis mehrere Kleider, Wäschstucke und sonstige Reiseutensilien enthielt, von sich wegzulegen und kurze Zeit aus ihren Augen zu lassen. Als sie die selbe wieder an sich nehmen wollte, war sie von der Stelle, wo sie gelegen, verschwunden und Niemand hatte wahrgenommen, wer sie an sich genommen hatte. — Am ersten Pfingstseiertag Abend hatte sich in dem Helbig- schen Etablissement am Theaterplatz ein Rockdieb eingeschlichen und einem dortigen Gaste, einem hier wohnhaften privatisirenden Bau meister, den Sommerüberzieher, den er an die Wand gehangen, aus geführt. — Die Bewohner eines Gartengrundstückes auf der Anton ftraßs waren gestern Morgen nicht wenig überrascht, in der gegen wärtig nicht benutzten Hundehütte eine junge Frauensperson schla send zu finden, welche sich in dem engen Behältnisse ganz gcmüthlich cinquartirt hatte. Die Betreffende wurde zur Feststellung ihrer Persönlichkeit rc. der Polizei übergeben. — Im hiesigen Zeughause werden jetzt die muangenomme- nen Cavaleriegewehre aus den im letzten Kriege erbeuteten Ehasse- potgswehren hergestellt und eingeschossen. Es sind zu d n> Zwecke i Büchsenmacher und Schlaffer aus allen Truppentheilen des sächsi schen ArmeecorpS hierher commandirt werden. — Die unter der Bezeichnung „Der grüne Jäger" bisher daran gedacht, nnd der Darleiher Lebi wandie sich gar nickst an den Aussteller, sende:n an den angeblichen tzlcccprai.tcn. Da dieser sich weigerte, zu zgplcn, kam cs zur Silage einerseits.unb infolge denen zum Schwur andererseits, unb daraus iolglc die Anklage gegen Aicbenheiin. Ter Wechsel warb kurz daraus von Vcr- wauttcn tcr Ehefrau tcS Angeklagten cingelöst. Während in diesem Falle Letzterer sein Unrecht cinsiebt, will co ibm taaegcn im zweiten Falle gar nicht cinleucksten, etwas Slraibarco begangen zu Haren. 'Allerdings haben weder bcr Versitzende, noch der Ver letzte, Zeuge Kuhn, etwas dawider, daß er als GcftbäftSinanii iür eine Besorgung sich l Thlr. kür seine Mül'waltnng berechnete, nnr die Art unb Weise bcr Ausführung wirb nickst gut geheißen. Es betrifft Felgenbco: Genannter Hausmann brauchte nelhwen- dig 6 Dutzend Borde»; Aicbenbeimerfbet sicb, bas Gewünschte auS Berlin verschreiben zu wollen. Die Waare kam an. Der Betrag von I I Tblr. 20 Ngr. war vom 'Absenter durch Posivorsckiuß er hoben worden. Der Empfänger, Aichenhcim, behi.lt die Berliner Rechnung an sich unb stellte eine eigene aus, welche um I Thlr. höher als jene gestellt war; bagcgen hat Niemand ctwaS; doch um alö ein Bciorger „auö Güte" zu erscheinen, verwandelte er die aui die auf tcm Bcgleit-Eouvcrt, weiches er mit übergab, skchenbc Zahl 11 in eine 12. Auch die mit Blaustift daraus be findliche PoftauSzeicbming: MB u, !n 392",». Vertreter bcr Staatsanwaltschaft: Herr'Staatsanwalt Reiche-Eisciisluck; Vcr- kbcidigcr: .zgerc 'Adv. Fräuzel Der Vorsitzende beö Scböffcnge- Hcrr GerichtSratb Elucrk, verkündet das unter Annahme 4 Monate nnd 6 Tage Geiängniß (wo von 1 Monat ftir verbüßt anzuschcii) lautende Urlbeil. — Elbhöhc in Dresden, Juni Mittags: 1" 1" ober — Met. -ist Ecnt. unter o. — Budwcls —' 9" über o. -- Prag 9st" übero. Hollin—'4"über 0. Lcftmcritz—"ä" über«». Tastesffeschichte. Deutsches Reich. Aniia Böckler ist, endlich, wenn auch als Leiche, gesunden. Der unglückliche Vater dco verschwunden ge wesenen Hiiidcs hat an die „Neue Stettiner Zeitung" die 'Nach richt gelangen lauen, baß bic Leiche derselben ans seinem Gute im Schenncmache vergraben ausgciundcn worden sei. Wie cs scheint, in bas Hinb ermordet worben. Der Bürger- und Banerm'rcunb in Tilsit veröffentlicht fol- genbc Warnung für giie Lantleutc: Auf Grund ter uns von Herrn Gutsbesitzer Weller in Listen vorgclcgtcn Papiere warnen wir Jedermann, bei ter „deutsche» lanbwirthschaillichcn Ver- fschcrungs-GeseUschait ftir Vieb-, Hagel- unb Frostichgtcn" irgcnt Etwas zu versichern, unb bitten deirenndctc Blätter, von dieser 'Warnung Notiz zu nehmen. Die berr. Gesellschaft ist, wie durch wegen acist Hagelschäden im Gesammtbettgge von stlio Thlr. be- wirlte srucistloic Erecutio» sestgestcllt ist, zghlrmgsuwähig. In Straßburg sind an rer Mittwoch in iüns Waggons die ersten Zahlungen aus tie fünfte Milliarde, und zwar außer Gold und Silber noch in Wechseln 69 Millionen in 3025 AvvointS cingcgangcn ; im Ganzen wurde heute hier eine Zahlung von 112 Millionen Fr.uicS cffcctuirt. Der vielbesprochene, in F-rankiurt a. M. mit einer ge wissen 'Angst erwartete „WäldcbeStag" iit vorüber, ohne daß cö zu dem angckündigtenBrod- unb Flcisckstrawall gekommen wäre. Die Stadt blieb ruhig und auch im Walde war kein sonderlich großer Lärm. 'Alter Gewohnheit gemäß gingen die Leute in den Wcud, aber eine rcckstcFesifteude kam nicht zum Durchbruch. Die Zugänge zum Walt waren wie immer durch Orgelspieler und Bettler aller Sorten besetzt. Einige Prügel setzte cd zwischen An getrunkenen, und ein Rcichsbcamtcr wurde von einer Bockende!- iner Droschke über'ahren und an demHnie und dcm'Arm versetzt, Tie Klagen über wenig gutes Getränk hörte man allgemein. Dcstcrreicti« Die durch dcn Hassircr der Vorschuß-Effcitcn- kane Pokorny verübte Dcftaukatio» bei der Kreditanstalt beläuft sich aff imßooo Fl. Pokörny ist seit Sonnabend flüchtig und wird steckbrieflich verfolgt. Frankreich. Die französische Regierung besitzt die fünfte Milliarde vöuständig; die Bank von Frankreich hat sich ver pflichtet, der Regierung die noch sclstcnten 200 Millionen gegen bekannt gewesene Restauration, Wintmi hlengane 2, ist in das! Schatzscheinc vorzusirecken. Thierö hatte die betreffenden Ilnter- Eigenthum cincs als rührig und umsichtig bekannten Wirtbeo, ' - des Herrn Born übergegangen. Er bat zunächst auS ter alten Firma die neue: „Zum Schützcnhaus" gemacht und wenn er da mit auch nicht dem Leioziger SchützenhauoEonclirrciiz zu mache» gedenkt, so hat er doch tie ganze Wirlhschaft bedeutend rcstanrict, Speisen und Getränke sind von bester Qualität und der Auicnt- halt in dem großen, hübschen Garten ganz angenehm. — Ein in seiner Art neuer Eurort sür hier iit ans ter Forst- straße Nr. 15 (Wald-Villa) entstanden — wenigstens ist uns kein gleiches Etablissement bekannt — ein Heilgao-Eucort mit Na- tnrheilaiistalt unb homöopathischer Hllnik, WaS die in dieser Heilanstalt zur Anwendung kommenden Naturbeilmittcl betrifft io sind davon die Bäder in Sauerstoff-, Stickstoü- und WasscrstofsgaS, d. h. die methodischen Einatmungen von Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff im Gascabinet, zu nennen, Oberstabsarzt Or. Watdmann hat sich in seiner Schrift: „Was sind und wie wirken Sauerstoffinhalationcn?" lBerlin, Hftffch- wald) unter Anderem dahin ausgesprochen, daß Znnabine dcS Appetits, gebesserter Schlaf, irischere Stimmung, Vermehrung der Gchkrast von ihm selbst dadurch gewonnen worden wäre. Es dürste sonach diese 'Art dcr Euren, wie über haupt die nach allen Seiten bin wohlcingerickstctc Heilanstalt der Beachtung Seitens des PnblkumS zu empfehlen sein, — Die NcichSgcsctzgebnng wird hoffentlich bald eine Handhabe >ewähren. mit welcher gegen die immer häufiger in Arbeitcr- reiien bei Streikes beliebte Hlnwegsetzuug Angegangener, Arbcit- ,eber wie Arbeitnehmer gleichmäßig bindende Verpflichtungen trasrechtlich mlt Erfolg vorgeaangcn werden kann. In ähnlich rlvoirr und rücksichtsloser Welse hat röten finanziell gut siluirtcn Glasmachern der Dresdner Glasfabrik Friedrl ch hantlüngcn angeknüplt, war aber am Schwierigkeiten gestoßen, da rie Leiter tcr Bank Gegner Thier s waren. Holland. Nach einem in Amsterdam cingetroffenen Tele gramm aus Penang hat ein holländisches Kriegsschiff am drei unter englischer Flagge segelnde Fahrzeuge geschossen, die sitt Atschin bestimmte Waare» an Bord sührtui. Dcr Bevollmäch tigte des SultanS har inftstgc dessen bei dem Gouverneur von Penang Beschwerde geführt, lieber den Bescheid, den derselbe erhalten, verlautet lutcß noch nichts. Feuilleton. Königliches Hoftheater. Die Norina-Vorstellung am Mittwoch, den 4. Juni, ergab seiten dcr Repräsentantin dcr Titel rolle, Fräulein Georgine Schubert, eine namentlich in gesangtech irischer Beziehung ganz vorzügliche Leistung, wenngleich die Physiog noniic der Sängerin und der mehr zarte und elegische Ausdruck ihre, Stimme, an und für sich dem großen pathetischen Styl, der von Bellini im breitesten Melodicnerguß coinponirten Normapartie nickst hervorragend günstig sind. Die ergreifende Größe der Situation verlangt z. B. in dcr Scene der Norm« die Druiden und Kricger wegweist, deren Nachegefühl sie immer wieder auf weitere Zeiten vertröstet, eine scharfe imponirendc Accentuation des NccitativS. welche aber in der herrschenden liefern Stimmlage dcr Sängerin ganz unmöglich heraus,zubringcn ist. Glatt, geschmackvoll und durchaus solide, gelangen dem geschätzten Gast die Coloratuvstcllen und der zartere Ausdruck jener Thcile dcr Nolle, in denen Norina Siemens am 4. Juni', Abends v ühr'beliebt, 'einen Stre i k! ihrem entschwundenen Liebesglück nachtrauert. Die Stimme Frl Schuberts hat sich überraschend vergrößert, wird aber, wie auch ihre Spielbewegu-igen trotz aller Richtigkeit nicht das Ergebniß eine» pathetischen Natureis sind, nur kunstvoll der Aufgabe acconnnodirt und reißt daher nicht so unmittelbar hin, wie diese übcrguellend leidenschaftliche Partie eigentlich gemeint ist. Seltsam genug ist cs, daß der gewandte Italiener Bellini den Auftritt Norma's wie mil einem Panzer von Blechmusik ausgestattet und dadurch aus M Stimme Nsrma'S einen schweren Diuct ausgeübt hat; wo die Lrchcfterbegleitung sich im Verlauf der Aftisn auf die üblichen Ser- tslen der Streichinstrumente reduzirt, sang Frl. Schubert mit schö nem Effekt nnd namentlich gegcn daü etwas scharfe Organ der Adal- gisa klang die Stimme Norma's sammetweich. Frl. Erhärt würde sich Hierselbst besser eingeführt haben, wenn sie die Adalgisa früher als ihre Coloralurparlien gesungen hätte. In genannter Nolle hatte sie gute Momente, nnd wenn auch die Sicherheit der Passagen zu wünschen übrig ließ, so erfreute dagegen der, man möchte sagen schüch terne Klang des Organs, der sich zu dieser Partie ganz wohl eignet, namentlich auch der geschmackvoll durchgeführten Dynamik wegen. HerrNiese machte auö dem Sever weit mehr als sonst zu geschehen pflegt und erndete mehrfach enthusiastische Befriedigung über seine wundervollen Stimmmittel. „Nur mit der Melodey, nehmt' Jhr's ein wenig frei — doch sag' ich nicht, daß daü ein Fehler sei." Diese Sentenz aus den Meistersingern heißt auf vorliegenden Fall ange wandt, daß Herr Riese z. B. in dem Duett mit 'Adalgisa) den Rhyt nuis völlig anshebt und die leichten Silben so leicht nimint, daß sich ein zwar temperamentvoller aber doch sehr veränderter, viel zu zer rissener Eindruck ergiebt. Die Melodie der Liebeswerbung gelaugte beim Vortrag derselben Phrase durch Frl. Erhärt zur richtigen Rhyt misirung. Im Wagncrstyl fällt das doppelte Punktiren dcr Noten nicht weiter auf, wohl aber in dem gleichmäßigen Fluß einer italieni schen Caittilene. Zündend und zu unwillkürlichem Beifall hin reißend, sang Herr Riese ganz besonders das Duett mit Flavius. Mau wird nicht müde dieser Stimme und der Leichtigkeit mit der sie sich entfallet und zur Höhe aufschwingt, zu lauschen. Der Orovist eignet für Herrn Köhlers breiten wohllautenden Baß vortrefflich. Daß trotz der referirten guten Details die Vorstellung einen hervor ragend.'!'. Eindruck hinterließ, kann man nicht sagen. Das Theatcr ivar trotz nicht sehr lebhaften Besuches über Gebühr heiß Ludwig Hartman». fl Fräulein MargaretheHelblg aus Dresden, zcilbcr crtte Liebhaberin am Hoftbcaler zu 'Alkenbürg, ist am 10. o. M. aui Einladung Sr. Hoheit tcs Herzogs alö Donna Diana in (,'vburg ausgetreten und in Folge dieses Gastspiels unter sehr günstigen Bedingungen soiort cngagirt worden. fl Herr Dcttmcr hat sein mit dem schönsten Erfolge gc- Irönteö Gastspiel in Leipzig beendet. fl Fräulein Pichler hat in ihrer Vaterstadt Frankfurt in den Rollen der „Marie"iWaffcnschmlcti. „Ehcrubin", „Zcrline" > Fra Diabolo und Don Juan) sehr beifällig gastirt und das Be dauern dcr Frank,urlcr Puffe »croorgclufm, daß die Künstlerin ftir Frankftirt unerreichbar sei, weil sie auf längere Zeit dem Dresdner Hoitbcater angcköre. fl In nächster Zeit wird am k. Hostheatcr Frl. Schwarzen berg vom Stadttbcater in Olmütz als Philippine Welicrin, Thekla und Prczioia aastiren. fl Die Ilnteihandlungen dcr Wiener Intendanz mit Fräulein E lcincntlne Prosta, wclcbe sür die Rolle rer Ophelia in Thomas' „Hamlclt" ln 'Aussicht genommen war, mußten abge brochen werden, nachdem die Dresdner Hoftheatcr-Intendanz die slingc Künstlerin ihres Engagements-Vertrages nickst entbinden zu könnrn erklärt hat. I» Folge denen ist an Fräulein von Murska die Einladung zu einem Gastip.cl crgangcu, fl Die königliche Oper nnd kao königliche Schauspiel in Berlin werten am 15. Juni schließen und am I«',. August Wieder beginnen ; die Ballet-Ferien beginnen einige Tage früher und enden Anfangs August. fl Dcr Dichter Hermann Lingg hat ein dreiactigcs Drama, „Bcrthold Schwarz", vollendet. Dasselbe ist in gereimten süns- lüßlgen Jamben abgcfaßt und bildet tie erste 'Abtheilung cincr Trilogie. in welcher der Dickster die Hauptmomente Vorsichten wirk, ans denen sich unser modernes Eultiirleben entwickelt bat. fl T b codor W a ch t e l cnlbusiasmirt zur Zeit die Eohiu-ger unl wohin bei Ernst dein Streitbaren als Gast Im Schiene, eine AiiSzclchiiung, welcher sich noch kein Künstler zu erftene» batte. Dcr hohe O-Hcld wird auch einen Orden erhalten, etne Auszeichnung, welcher sich schon mehrere Künstler und Kunst lcrinucn zu erircuc» haften. fl Musikdircctor Girod hat mlt dcr Schützen-Kapelle am 2. Feiertag In Hamburg concertirt. DaS Hamb. Fremtenblatt spricht sich sehr günstig darüber auö; namentlich nennt es tie alte sächsische Muiikbcsetzung einzig und vor Sillen dazu geeignet, Wagner sche Sachen zur Geltung zu bringen. Es haben ver schiedene Stücke >lrr oa,,0 gespielt werten müssen. fl Sonnabend den 14. d. gebt auch das Trenkler'sche Muttk- Ehor ans eine blei-wöchentliche Eoncertrriic und zwar nach Wcsl- bhalen. in die Rbcinprovinzen und Holland. Die 50 Mann starke Kapelle ist von einem sehr woblaccretitirtcn Unternehmer solcher Eonccrtreiscn, Herrn Kipper auö Elbcrield. engagirt worden und beginnt Ihre Eonccrtc von Elbcrield ans täglich, wird sich auch bei dem großen Musiksest in Utrecht betbeiligen. — An Stelle des Trenklcr'schen Ehoreo wird Herr Militairmusiktirektor Mül lcrausGlogau-von vorigem Jahre bereits vorthellhast bekannt - mit seiner 42 Mann starken Eapciie an den vom vorgenann tcn Ehor besetzten Eoncertortcn spielen. Deutsche vupnöbüder der Vorzeit. Auf Kieseln Im Bache da lieg' Ich, wie Helle! Verbreite die Arme dcr kommenden Welle, Und buhlerisch drückt sie die lehnende Brust; Dann führt sic der Leichtsinn im Strome danieder ES naht sich die zweite, sie streichelt mich wieder: So fühl' ich die Freuden ter wechselnden Lust. Goethe. Dcr Stammbaum der Lurusbäter ist alt und ehrwürdig 'Nicht erst unsere moderne, auch im Genüsse stelö den Wechsel suchende Zeit hat lene kosmopolit-schen Brennpunkte voll Zanbc» nnd Glanz geschaffen, wo eine ost sehr bescheidene Naiare das 'Aushängeschild ist, hinter welchem ein sinnvcrauschentev Genuß- lcbcn sich abspiclt. zu welchem Natur und Kunst in gleichem Maße zu slcucrn bcmnssigt sind: »ciu, die Luzusbädcr umstrahl' schon der Nimbus des elastischen Altcrtbmns, In den lachende» Fluren EampanIciiS, in Puteoli unv Basae, versammelte sich ircilich erst in dcr Periode des sinkenden Reiches, tie Blüthc der ristnischc» Gesellschaft, um sich ganz einem Genußleben zu weihen, testen Reize» selbst ein Eiccro zu widerstehen nicht vermag. Mit tcm Untergänge dcö Römcrrclchcö verichwlnde» auch lene Luft bäder c> "in schönen Traume gleich; die Nasakcn verlassen tie Gestate des Tvrrhener Meeres, um nach Jahrhunderten an den liier» des grünen Rhein zu erscheinen, wo sie alobald ihre glanz volle Herrschaft beginnen. Südwest- und Westdeutschland waren und sind noch ihre Licblingcplätze; schon im 15. Jahrhunderte tritt uns hier ein reich entwickeltes Badelebc» voll Glanz »nt LuruS entgegen, alS testen Zweck nicht Heilung, Diätetik, ion- tcrn Genuß und Zerstreuung erscheint, man ist sich des Gcgc, satzcs von Hell- und Lurusbätern bereits vollkommen bcwnbt Freilich hat tcr Eharactcr einzelner Bäder Im Laufe tcr jci' nicht selten geschwankt. Da, wo früher eine ganz bescheiden,. Najade hauste, znirledc», tcr nächsten Umgebung Heil und Gc- ilindhelt z» spenden, etablirte sich in der Folge eine mit allem LnruS dcr Natur und Kunst umgebene Salondauic, di alle Wcft bei sich empfing, und umgekehrt; ln crstcrcr Beziehung möge» flomburg und Wiesbaden, in letzterer iuSbcsondcrS Sck'watbacl, als Beispiele dienen, welches lm 17. nnd 1«. Jahrhundert das erste deutsche Luz-uöbad war. seit dcr iranzösischen Revolution ider in ein prächtiges, solides Heilbad sich verwandelte. Ebe wir einzelne Aädcr-SIlhoucttcn aus dcr Eulturgeschichte dcr letzten oier Jahrhunderte bieten. sei eS uns gestattet. das Badclebcn jener Zelt zunächst Im Allgemeinen zu characteriilien. Wir bc
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