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rio London, 13. Mär;. AuS Kopenhagen vom heutigen Tage wird vsficiell gemeldet: Der Feind ist gestern um 8 Uhr Abends in AaarhuuS eingerückt. Hamburg, 14. März. Eine Corresponkenz aus Beile vom Donnerstag in den „Hamburger Nachrichten" meldet, daß am Freitag wegen Mordanfalls auf deutsches Militär vier Eivilisten hingerichtet werden sollten. Die aus dem dänischen Heere entlassenen Holsteiner haben in Kopenhagen eine empörende Behandlung zu erdulden gehabt. Biele von ihnen hatten, als sie in Lübeck anlangten, seit 3 Tagen nichts Warmes gegessen, da die Kopen hagener Speiscwnthe den „verdammten Deutschen" selbst sür Geld und gute Worte nicht- verabfolgen wollten. Mehrere der Entlassenen hatten die Seereise nach Lübeck nur mit Hemd, leinener Hose und einem Käppi bekleidet machen müssen. Minter-KlcitungSstücke waren ihnen nicht verabfolgt worden und Geld, sich solche zu kaufen, hatten sie nicht. Man kann sich denken, das; sie halb erstarrt in Lübeck anlangtcn. Aus Gravcnstein vor Düppel, 14. März. Brigade Röder mit meh reren Bataillonen Nübel leicht genommen. Rackcbüll nach lebhaftem Gefechte. Todt: Leutnant Coschel 24. Regiments und 3 Mann. Verwundet: Hauptmann Ballhorn 24. Regiments schwer und etwa 10 Mann. Bor Düppel unerheb liche Borpostengefechte, Sonntag Dänenabtheilung bei Lillemölle durch 2 Com pagnien 15. und 55. Regiments mit Verlust 33 Gefangener Flucht geschlagen. Ein preußischer General kommt in'S Militärhospital zu Hamburg und fragt die in dem ersten Saal Liegenden: „Juten Morsen, Kinder, liegen hier Wohl Preußen?" — „Nein, Herr General," antwortete ein Verwundeter im reinsten Wiener Dialekt, „mir sein Oesterreichcr." — „Danke, also wohl da neben?" Der General tritt in den zweiten Saal? „I n Morj'n, Kinder, hier also sind die Preußen?" — „Nein, Herr General," antwortet ein Blessir- ter, „sein wir Oesterrcicher von ungarisches Regiment, heißt nur Preußen." — „Ach so! Adieu!" Ter Herr General tritt in den dritten und letzten Saal. „Also hier sinn die Preußen, juten Tag, Kinder, wie seht's?" — „Dank schön," antwortete Einer auS dem Bett, „geht schon besser, aber mi sein mi keine Preußen, fein mi Oesterreicher von böhmisches Jägerbataillon! Da drin in Zimmer kleine liegt e Preuß." „Na endlich," ruft der General, und ins Zimmer tretend, wo wirklich ein kranker preußischer Soldat liegt, spricht er zu diesem: „Juten Tag, mein Schn, es freut mich, Einen unserer Tapfern zu sehen, bist Du schwer verwundet?" — „Nein, Herr General," antwortete der Kranke, „verwundet bin ich nicht, ich habe nur die Diarrhöe." Italien. Aus Turin, vom 7. März, wird dem „Botsch." geschrieben: Das Er- eigniß des Tages ist das Verschwinden Garibald i's von Caprcra. Der General scheint die Insel des Nachts verlassen zu haben und Niemand weiß bis jetzt, wohin er sich begeben. Bei den großen Fortschritten aber, welche die Bildung der Freicorps, trotz der Einsprache Ler Regierung in Genua und Flo renz, macht, ist anzunehmen, daß er sich zu einem dieser Corps begeben. Sein Sohn Menotti, der unsere Stadt bereits wieder verlassen, scheint der einzige zu sein, welcher in den geheimen Planen unterrichtet ist. Es scheint, Garibaldi sucht ein zweites Asprcmonte! Die Vorgänge in Rom sind jedenfalls ernster, als sie in den französischen Journalen geschildert werden, und auch die Zahl der Verwundeten größer, als in denselben angegeben wird. (Obwohl die Nachricht von Garibaloi'S Verschwinden auch von der K. Ztg. gebracht wird, dürfte sie doch mit Vorsicht aufzunehmen sein. D. R.) England. Ein General Fox begleitete dieser Tage seine Beisteuer für die verwunde ten dänischen Soldaten mit einer Zuschrift an die Times, worin er sagt: Eng land schulde jetzt den Dänen um so mehr Sympathie und Hülfe, als es früher denselben „einiges Unrecht" zugefügt. Worin diese englischen PecadllloS be standen, warv unlängst sehr gut in der „Vvssischen Zeitung" auseinander- gesetzt, welche daran erinnerte, wie England dem jetzt so heißgeliebten Dänen ohne Fug und Recht am 2. April 1801 durch Nelson die Flotte und die Batterien in Kopenhagen zerschießen ließ, und ihm seine kleinen Colonien nahm. Der Däne mußte nach tapferer Gegenwehr sich bequemen, aber Europa nannte vie Frevelthat beim rechten Namen. Im August 1807 glaubte der edle Brüte: die damals sehr schöne und starke dänisch-norwegische Flotte könne den Franzosen in die Hände fallen — und erbot sich dieselbe als Unterpfand für die Neutralität des Busenfreundes in einen englischen Hafen zu bringen. „Sie sind zu gütig," sagte der Däne, „das paßt mir nicht." Stracks sandte das gefühlvolle Großbritannien ein Heer und eine Flotte nach Kopenhagen, welche dort ohne Kriegserklärung 300 Häuser verbrannten, 2000 zerschossen und 18 Linienschiffe, 15 Fregatten, 6 Briggs und 25 Kanonenboote — ein kluger Mann kann alles gebrauchen — nebst der Bemannung mitnah- - Bekannt Die Bestimmung in ß. 12 der Verordnung vom 28. Juni 1852, da derselben weder aus Märkten, »och sonst in irgend einer Weise feil geboten werd imlrrliegt, wird hierdurch eingeschärst. Plauen, den 12. März 18S4. men, und ohne jeglichen Ersatz, ohne Gewissensbisse verbrauchten. Auf der Heimfahrt fand der Admiral Russell, daß eS der jetzt so beliebten Integrität Les tänischen StaatS leinen Eintrag thue, wenn er ihm ou pu^unt Helgoland abnähme. Das Inselchen war ein bübscheS Seltenstück zu dem auch nur einst weilen »n Besitz genommenen Malta. Und wie herrlich geignet als Schleich händler-Niederlage! Europa schrie Zeter und Mork, Old England sang: Uule Urüanuia! 1811 bekam kaS große Handelsvolk einen Anfall von Ekel- muth. Es gab den Dänen ihre winzigen westincischen Eilande zurück, behielt dafür aber Helgoland, sowie Lie Flotte nebst Matrosen, und zwang, oder bat, Len Bruderstamm so eindringlich, daß er die treuen Norweger den verhaßten Schweden abtreten mußte." Der E.nsenker glossirt Liese historische Erinnerung mit der politischen Moral: „Und jetzt, o Brüte, welch Gerase — Zieh dich doch ja bei deiner Nase!" OertlicheS. Welchen Werth eine Bcgräbnißkasse für jeden Unbemittelten hat, kann nur der benrtheilen, welcher schon einmal Zeuge von dem Elend war, welches die Hinterbliebenen, außer der Trauer um den geliebten Tobten, zu ertragen haben; eS fehlen in der Regel die Mittel zur Bestreitung der Kosten, und diese sind nicht gering für einen Mittellosen. Diesem Uebel ist mit einem Male abgeholfen, wenn man sich einer Be- gräbnißkasse anschließt. Zwar war dieß bisher mit verschiedenen Schwierigkeiten verbunren und nicht Jedem möglich; denn bei den Jnnungskassen konnten nur Jnnungömitgliedcr ausgenommen werken, ebenso können Len Militärvercinskassen nur Militärs beitreten. Um nun diesem Uebel vollkommen abzuhelfen, haben die Schuhmacher ihre Grabekasse, welche einen schon bedeutenden Fond und mehrere Hundert Mitglieder hat, gänzlich von der Innung getrennt, derselben den Namen „Allgemeine Be- gräbnißkasse Bethanien" gegeben und neue Statuten entworfen, nach welchen jeder unbescholtene Mensch bis zum 60. Lebensjahre, ohne Unterschied des Stankes und Geschlechtes, Aufnahme sinket. Tas Ausnahmegeld ist sehr gering und be trägt bis zum vollendeten 30. Jahr nur 10 Ngr.: dasselbe wird von 5 zu 5 Jahren erhöht; Lie Beitragssteuer beträgt ä Person 1 Ngr. allmonatlich, Lafür werden bei jedem Todesfall sofort den Hinterbliebenen 14 Thaler aus gezahlt, eine Summe, Lie hoffentlich schon im nächsten Jahre bedeutend erhöht werben kann. Ferner werden nicht nur die Mitglieder, sondern auch deren Kinder, vom vollendeten 3. bis zum vollendeten 25. Jahre, unentgelklich zu Grabe getragen. Es müssen allerdings auch alle neu aufgcnommenen Mit glieder so lange Leichen tragen, bis andere 51 nach ihnen ausgenommen sind, bann scheidet ver älteste, oder 55., vom Leichen tragen aus. Hoffentlich wird Letzteres nie lauge dauern, denn die Betheiligung wird wohl eine starke werden, was dem neuen Unternehmen nur zu wünschen ist. Es wäre also hierdurch Jedermann Gelegenheit geboten, selbst dafür zu sorgen, daß ihm von Len Hinterbliebenen ein ehrenhaftes Begräbniß zu Theil werden kann; oben genannte Sorgen verschwinden ganz und schon dieser Grund allein wird gewiß zu starker Betheiligung des Publikums, sowie zur Entwickelung der Sache beitragen. L. Landwirthfchaftliches. Pfaffengrün, 6. März. Der hiesige landwirthscha.tliche Verein er- theilte auf Gruud besonderer statutarischer Bestimmungen in seiner zehnten Stiftungsfestversammlung am 28. Februar d. I. vier vorzüglich guten Dienst boten ferner Mitglieder lühographirte Ehrenzeugnisse unter Glas und Rahmen unv kleine Gelbbelohnungen aus der Vereinskasse und zwar erhielten: das Ehrenzeugniß erster Klaffe und eine Belohnung von zwei Thalern 1) die Dienstmagd Christiane Auguste Kölbel aus Gospersgrün wegen 10jährizer ausgezeichnet guter Dienstzeit bei Herrn Gutsbesitzer Christian Friedrich Reiher in Gospersgrün; 2) die Dienstmagd Christiane Friederike Schönfuß aus Gansgrün wegen 8jähriger musterhafter Dienstzeit bei Herrn Gastwirth und Fleischermeister Johann Gottlieb Uhlmann in Chrieschwitz; U. das Ehrenzeugniß erster Klaffe und eine Belohnung von einem Speciestkaler 1) die Dienstmagd Johanne Wilhelmine Zimmermann auS Weisensand wegen 5jähriger ausgezeichneter Dienstleistung bes Herrn Gutsbesitzer Gottlieb Friedrich Stöckel in Pfaffengrün und 2) die Dienstmagv Johanne Sophie Dietz aus Brockau wegen ebenfalls 5jähriger guter Dienstleistung bei Herrn Gutsbesitzer Joha in Christian Schaller in Limbach. m a ch u n g. Wildpret, auf welches die Schon- und Hegezeit Anwendung leidet, innerhalb i darf, und daß diesem Verbote auch das aus dem AuSlande bezogene Wildpret D e r R a t h. Earl Fr. ßMeprecht, Stadtrath.