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VoiglliinW)tr Anzeigtr. Amtsblatt für das Königliche Bezirksgericht zu Plauen, sowie für die Königlichen Gerichtsämter und Stadträthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. ckfmfillWedenzijMr IahrqMg. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen. Dieses Blatt erscheint wöchentlich viermal, nnd ^war Dienstags, Mittwochs, Donnerstag« und Sonnabends. Jährlicher AbonnementSpreiS, welcher priiiliiM»- rsnilo zu entrichten ist, auch bei Beziehung durch die Post, 1 Dhlr. 26 Ngr. — Annoncen, die bi« Bormiltag« 11 Uhr eingehen, werden in die TagS darauf erscheinend« Nummer ausgenommen, später eingehende Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Ausnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene EorpuS-Zeitc berechnet. Einzeilige mit 2 Ngr. — Für die auswärtigen König!. Gerichtsämter und Stadträthe, sür welche der Boigtländische Anzeiger Amtsblatt ist. bestehen die Geschäftsstellen in Pausa bei Herrn RathSkellerpachter A. Oschütz, in Elsterberg bei Herrn F. W. Feustel, in Schöneck bei Herrn E. A. Hüttel »en., in Mühltroff bei Herrn Ehausseezelder-Einnehmer Holzmüller. Sonnabend. ^2 AHA. SS. October I8S4. Dresden, am 17. Oktcber 1864. bei Adorf in einem Am 20. d. M. wurde der Weber F. in U Plauen. Am letzten hiesigen Viehmarkt, den 19. Oct. 1864, waren 526 Stück Ochsen, 209 St. Kühe und Kalben, 1l2 St. Schweine und 14 St. Schafe zum Verkauf aufgestellt. Ministerium des Innern. Frhr. v. Beust. Schmiedel. Verordnung, den Ausbruch der Rinderpest im Königreich Böhmen betr. Nachdem, emgegangenen officiellen Nachrichten zufolge, im Königreiche Böhmen — im Bezirke Iungbunzlau — die Rinderpest neuerdings wieder aus gebrochen ist, so findet sich das Ministerium des Innern veranlaßt, den Eintrieb und die Einfuhr von Rindvieh jeder Art und von Schafen aus Böhmen längs der Grenze Les diesseitigen Regierungsbezirks Budissin bis auf weiteres zu untersagen. Bon diesem Verbote bleibt nur allein dasjenige Rindvieh zur Zeit noch ausgeschlossen, welches beim gegenseitigen Grenzverkehre im engern Sinne bloS als Spannvieh gebraucht wird und keine anberweite Verwendung findet. Zuwiderhandlungen werden mit den im tz. 3 der allerhöchsten Verordnung, die Rinderpest betreffend, vom 16. Januar 1860 augedrohten Strafen (Gefängnißstrafe bis zu 18 Monaten) geahndet. Tie betreffenden Polizeibehörden und Bezirksthierärzte, die Organe der ersteren und die Gendarmerie werden zu strengster Durchführung obigen Einfuhr verbots und nachdrücklichem Einschreiten gegen etwaige Contraventionen hierdurch angewiesen. Hölzchen in der Nähe seines Hauses mit durchschnittener Halspulsader todt aufgesunden, neben ihm ein Barbiermesser. Häuslicher Unfriede wird als muth- maßlicher Beweggrund zu diesem Selbstmorde angegeben. Der Unglückliche hinterläßt drei unerzogene Kinder. Am 20. d. M. Abends zwischen 6 u. 7 Uhr brannte die Schmiede im Dorfe Freiberg bei Adorf nieder. Ein öjährigeS Mädchen, das im Schuppen mit Streichhölzchen spielte, soll das Unglück verursacht haben. Üesterreich. Wien, 18. October. Die Gerüchte über einen bevorstehenden KabinetS- wechsel verschwinden, die Minister werden bleiben, und ist ein amtliches Dementi wahrscheinlich. Ter Frieden ist, einige wenige irrelevante Punkte ausgenommen, als zum Abschlusse reif zu bezeichnen. Man behauptet, die gegenseitigen Be ziehungen zwischen Oesterreich und Frankreich seien wesentlich gelichtet. Wien, 19. Octobr. Die Erklärung der preußischen Regierung auf die kategorische Aufforderung Oesterreichs bezüglich der Zollsrage ist für morgen angekündigt. Diese Erklärung wird voraussichtlich von hohem Einfluß auch auf die Verhältnisse außerhalb Preußens sein. Preußen. AuS Iserlohn vom 15. Octbr. schreibt man dem Frankfurter Journal: „Das neueste Ereigniß unserer Gegend ist der Uebertritt des Hrn. v. Dücker auf Rödinghausen zur evangelischen Kirche. Der alte Herr, der an 80 Jahre zählt, gehörte einer altkatholischen Familie an, erfreute sich öfters deS Besuchs der höhecn Geistlichkeit auf seinem Stammsitze und bewirthete in diesen Tagen noch den Bischof von Paderborn auf seiner Durchreise durch den Sprengel. ES scheint, daß der Kirchenfürst, welcher durch seinen BekehrSerlaß an die evangel. Geistlichkeit in neuester Zeit Aufsehen erregt hat, den alten Herrn zur Bekehrung einiger «katholischer Familienglieder hatte gebrauchen wollen, daß dieser etwas zu tief in daS fanatische Treiben hineingeblickt hat und gesonnen war, diesem in seiner Familie für immer ein Ende zu machen. Kurz, gleich nach dem hoch- würdigsni Besuche erklärte der Freiherr seinen Austritt auS der römischen Kirche. Ueber ^ie neuesten Kundgebungen deS Bischofs von Paderborn ist man übrigens verwundert. Am meisten find eS seine alten Bekannten, welche ihn stets al» Zeitungen 6 aÄ 1 eu. Der Berl. „Volks-Ztg." wird aus Dresden geschrieben: In den nächsten Tagen wird der Webermeister Rewitzer aus Chemnitz, der letzte Präsident der II. Kammer der verfassungsmäßigen Ständeversammlung vor deren gesetzlicher Aufhebung, in Dresden vor Gericht stehen wegen einer im Frühjahr im National verein zu Dresden gehaltenen Rede. Nach den neuern Vorgängen ist seine Verurtheilung wahrscheinlich, v. Schaffrath wird als Vertheidiger ihm zur Seite stehen. In Leipzig fand kürzlich in einer Weinstube ein von einer Anzahl distinguir- ter Mitbürger veranstaltetes Diner statt, dessen diverse Gänge von einem zur Messe anwesenden Perser eigenhändig zubercitet wurden. Unter andern stellte der edle Muhamedaner einen Reis mit Huhn her, der allgemeinen und den besonders lebhaften Beifall einer gastrosophischen Größe fand; diesem folgte eine ebenfalls eigenhändig am Spieß gebratene Lende rc. Bemerkenswerth war noch, daß der Perser, nach dem Brauch seines Landes, den Reis mit den Fingern zum Munde führte, während er sich sonst der Gabel bediente. Am 17. Abend gerieth der Tischlergeselle Hermann W. in Volkmarsdorf bei Leipzig mit seiner Frau in einen heftigen ehelichen Unfrieden, infolge dessen er seiner Frau ein irdenes Gefäß an den Kopf warf, so daß sie zusammen- . stürzte. Herm. W. in der Meinung, daß er seine Frau töbtlich verletzt habe, ! ergriff auS Verzweiflung hierüber ein Mester und töbtete sich selbst durch mehrere Stiche in die Brust. Einer angestellten Berechnung zufolge werden gegenwärtig jährlich nicht weniger als 500,000,000 Pfund Tabak verbraucht. 231,200,000 Pfund er zeugt Europa selbst, die übrige Quantität wird größtentheils aus Amerika ein geführt. Man rechne nun das Pfund im Durchschnitt noch so billig, welch' eine ungeheure Summe geht da als Rauch in die Lüfte! In Berthelsdorf bei Neustadt im Meißnischen schlachtete vor Kurzem der Fleischer Protze eine kranke Kuh, bald darauf bekam derselbe am Gesicht eine schmerzhafte Stelle, infolge besten Gesicht und Kopf bedeutend anschwoll. Die Geschwulst theilte sich schnell dem ganzen Oberkörper mit, so daß nach wenig Tagen ein schmerzvoller Tod erfolgte. Man glaubt, daß durch Berührung krankhafter Theile deS geschlachteten Stück BieheS eine Ansteckung stattgefunden hat, und mahnt daher dieser höchst traurige Fall zur äußersten Vorsicht bei dem Umgänge mit krankem Biehe.