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aus Kischeneff in Bessarabien: Am 25. October hat General Liprandi das detachirte Lager der Engländer angegriffen und vier Redoutrn genommen, welche dasselbe deckten; 11 Kano nen fielen in unsre Hände. Gleichzeitig fand ein starker Cavallerieangriff statt, die Engländer verloren nahebei die Hälfte ihrer leichten Reiterei unter Lord Cardigan, der sich nur mit Mühe rettete. Berlin, Mittwoch, 1. November. Eine aus St. Pe tersburg tingegangene Depesche bestätigt die Meldung des Für sten Gorlschakoff auS Kischeneff und fügt hinzu, baß sich das von den Russen genommene verschanzte englische Lager bei Balaklava befand, und daß am 25. October vor Sebastopol eine französische Batterie durch das russische Feuer zerstört wurde. MannichfaltigeS. London, im Oktober. Oer Nordpolfabrer vr. Rae hat die Ge wißheit nach England gebracht, daß der so vielfach ausgesuchte Jobn Franklin mit seinen Gefährten dem Hungertode erlegen sei. Aus Memel vom 28. October berichtet die Pr. Corr.: „Am 26. October gegen Abend erhob sich ein sehr starker Wcststurm, der die -ganze Rächt hindurch wüthete und das in einzelnen Speicherruinen noch nicht völlig erstickte Feuer abermals so stark anfachte, baß die Ruinen davon ganz erhellt waren und große Funken als Flugfeuer weithin ge tragen wurden. Die Löschungsmannschaften waren die Nacht hindurch unausgesetzt in Thatigkeit, und idie Gefahr für den unversehrt gebliebenen Stadttheil wäre nicht unbedeutend geworden, wenn der Sturm eine südlichere Richtung genommen hätte. Der Umstand, daß durch die Ge walt des Windes hier eine Giebelmauer, dort ein Schornstein mit krachendem Getöse niedergeworfen wurde, erhöhte das Grauen der un heimlichen Nacht und machte den Aufenthalt zwischen den Ruinen, deren Bekannt« Mircklick* Nachrickten Am 21. Sonntage nach Trinität, predigt in der Stadtkirche Vormitt. Herr Superint. Beyer und Nachmitt. Herr StadtdiaconuS Schweinitz. In der KotteSackerkirche hält Bormitt. halb 11 Uhr Herr Archidiacon. U. Fiedler die 12. Höfcrsche Lcgatprcdigt und Nachm. um 3 Uhr Herr Professor vr. Palm Missionsvortrag und erstattet zugleich den Jahresbericht. Bei der allgem. Beichte Mittwochs darauf Vormitt. um 9 Uhr hält Herr Landdiacon. Steinhäuser jun. die Rede. Wegen der folgenden Adventzeit dürfen nur bis morgen über 8 Tage noch Aufgebote angenommen werden, dafern dieselben nicht zugleich auch anderwärts zu bewerkstelligen und darum früher anzumel den sind. Vom 30. October bis 2. November wurden 1) getraut: 86 — 87) Mstr. Joh. Christian Friedrich Kröpfgans, B. und Weber, mit Jgfr. Christiane Wilhelmine Karnig. — Mstr. Christian Wilhelm Geilsdorf, B. und Weber, mit Friederike Luise Hammerschmidt. 2) geboren: 532 — 533) Joh. Gottlieb Oltscher, Zimmerges. in Reissig, eine Tochter. — Carl Friedrich Pflug, herrschaftl. Jäger in Reinsdorf, ein Sohn. 3) beerdigt: 301) weil. Mstr. Cornelius Christian Gottlob Sprangers, B. und Schneiders, Wittwe, Fr. Friederike Wilhelmine geb. Scheibner, 63 I. 7 M. 17 T. Bekanntmachung. Der unterzeichnete Rach bringt andurch zur öffentlichen Kenut- niß, daß im Laufe des Monats Oktober d. Hs. folgenden Perso nen, als: Erleuchtung lnach dem Brande eben so wenig als die des übrigen StadttheileS bisher ermöglicht werden konnte, zu einem sehr gefährlichen. Mit Ausnahme eines Bauern, welcher, mit seinem Gespann an einer Ruine für die Nacht Schutz suchend, von der herabstürzendcn Giebel mauer getroffen, ein Pferd verlor und mit zerschmetterten Beinen nach dem Krankenhaus« gebracht werden mußte, ist indessen kein Mensch beschädigt worden. Für die hiesigen Abgebrannten find bis jetzt an Unterstützungsgeldern circa 14,500 Nthlr. baar eingegangen. Am 27. Oct. wurde in London der vierte von den Riesen-Cylin- dern gegossen, die ein neues Dampfschiss-Ungeheuer der Castern Steam Navigation Company in Bewegung setzen sollen. Es sind dies die größ ten Dampf-Cylinder der Welt; jeder derselben wiegt, fertig gebohrt, 62,720 Psd, und entspricht den Größen-Verhältniffen des Dampfers, für den sie bestimmt sind. Dieser Dampfer, dessen Länge 675 Fuß betragen wird (das größte cngl. Linienschiff ist nicht über 272 Fuß lang) ist ganz aus Eisen gebaut, und besteht aus mehreren, vollkommen von ein ander abschließbaren wasserdichten Abtheilungen. Der Bau dieses Schiffes verschlingt 30,000 Eisenplatten von '/« bis 1 Zoll Dicke und einem Totalgewicht von 200,000 Ctrn., nebst 3,000,000 Nietnägeln zur Aneinandersügung der Platten. Der Tiefgang im Wasser ist auf 30' berechnet, und bis zu dieser Höhe bekommt das Fahrzeug eine von einander getrennte innere und äußere Bekleidung (sleia), deren Abstände 3 Fuß betragen. Durch diese Construction wird die Gefahr des Leck werdens bei etwaigen Kollisionen beträchtlich vermindert, und statt des Ballastes kann dieser Zwischenraum beliebig mit Wasser bis zu 40,000 Ctrn. gefüllt werden. Die eben gegossenen Cylinder dienen zur Bewe gung der Schaufelräder, welche 60 Fuß im Durchmesser haben und von einer Maschine dirigirt werden, die 1000 Pfbkr. haben und durch 40 Oefen geheizt werden wird. Getrennt von diesem kollossalcn Dampf- Apparate bekommt das Schiff noch eine Schraube mit einer Maschine von 1500 Pfdkr. und 60 Oefen. Um diese zu speisen, wirb das Unge heuer 240,000 Ctnr. Kohlen an Bord nehmen, genug, um damit eine Reise um die Welt zu machen, wird großartige Räume für Frachtgüter und Kajüten für 600 Passagiere erster, für 2000 Passagiere zweiter und dritter Classe enthalten. Im kommenden Sommer soll dieses Rie senschiff fertig sein. t a ch u n g e n. 1) dem Weber Christian Friedrich Mocker von hier, 2) dem Weber Christian Wilhelm Geilsdorf von hier, 3) dem Barbier Friedrich Anton Schilbach von hier, 4) dem Handelsmann Johann Christian Freier von hier, 5) den Gebrüdem Carl Julius und Franz Julius Schnauder aus Oelsnitz, 6) Christinen Wilhelminen verw. Schaarschmidt von hier, 7) dem Gürtler Anton Ludwig Hanold von hier, 8) dem Regenschirmmacher Theodor Ludwig Leander Hyronimus Schlotthauer aus Treuen und zwar den unter Nr. 5 und 6 Genannten Behufs der Ueber- nähme von Immobilien das Bürgerrecht hiesiger Stadl ertheilt worden ist. Plauen, den 2. November 1854. Der Rath. Carl Fr. Wieprecht, z. Z. Vorsitzender. Freiwillige Versteigerung. Die nachverzeichneten, zum Nachlasse des verstorbenen Bäcker meisters Christian Gottlob Martin allhier gehörigen, Grundstücke, als: 1) daS vor dem Neundorfer Thore allhier gelegene, auf Folium 575 des Grund- und HypothekenbuchS für die Stadt Plauen eingetragene, sub Nr. 92 Abtheilung 8. des neuen und sub Nr. 534 des frühem Brandcatasters catastrirte, sub Nr. 351 des Flurbuchs hiesiger Stadt eingezeichnete
