Volltext Seite (XML)
Sulschawa am gleichnamigen Flusse,, hart an der moldaui schen Grenze, Boluschan gegenüber, gleichfalls verschanzt, und Gura humora, unweit der Moldawa, bildet ein Hauptbepot. Auch um Lemberg, das bereits auf dem Wroavwski'schen Berge eine in den letzten Jahren erbaute (Zitadelle besitzt, werden Verschanzungen angelegt. Die San-Linie gehört zu den wichtigsten; hier bildet Przemysl, am rechten Ufer deS Flusses, einen Hauptpunkt, zu dessen unverweilter Befestigung se'fort geschritten worden ist. DaS schöne, ein gewaltiges Viereck bildende, mit Thürmen, Basteien und Laufgräben bewehrte Schloß Krasitschin des Fürsten Sapieha, aus einem Höhepunkt am San zwischen Ratymno und Przemysl gele gen, wurde im Innern des geräumigen Hofes mit aufge- worsenen Erdwerken vers.hen. Im Tarnower Kreis bei Pilsno, wo die Straßen nach Lemberg und dem Paß von Dukla und längs den Karpathen sich scheiden, wird ebenfalls mit Verschanzungen begonnen. So zieht sich über das ganze Land ein Gürtel von Befestigungen, und nur der Mangel eines eigentlichen Waffenplatzes und einer Festung wird tief empfunden. Vom Kriegsschauplätze in der Krim erhielt die O.O. aus Triest aus telegraphischem Wege folgende Depesche des Viceatmirals Hamelin an den kaiserl. französischen Con- sul zu Triest: .,Vrlle de Parrs Krim'sche Küste, 21. Sep- tember. Am 20. S ptember gewannen die verbündeten Heere eine Schlacht gegen die russische Armee, welche sehr stark aus den Höhen des linken Almaufers verschanzt war. Der Feind zählte 50,000 Mann, sekr zahlreiche Artillerie und (Zavallerie. Die Angriffe gegen seine Positionen began nen 1 Uvr Nachmittags, um drei Uhr Nachmittags erklärte sich der Sieg zu unseren Gunsten und das russische Heer war in vollem Rückzüge. Der Abgang zureichender Caval- lerie in dem verbündeten Heere bewirkte, daß es die er rungenen Vortheite nicht weiter verfolgen konnte. Die ,.C. Z. C." vom 5. Octbr. enthält folgende Mitlhei- lungen: Die heutige Lankpost aus Constantinopel bringt Berichte vom 27. Sept. Es war dort ofsiciell bekannt, daß die alliirten Truppen schon am 25. Sept, bis in die Nähe von Sedastopol vorqedrungen waren und zur Landseite das Dorf Milia, eine Stunde von Sebastopol entf.rnt, besetzt hielten. Ebenso bestätigt <S sich, daß die Flotte den außer, halb der Hafenbesrstigungen gelegenen Quarantainehafen, die dort befindliche St. Wladimirkirchr und die Caserne genom- men Hai. Die Operationen gegen Sebastopol selbst sollten gleichzeitig von der Land- und Wasserseite am 26. Sept, beginnen. Ebenso wird bestätigt, daß Fürst Menschitoff die Rettung der Flotte und des HafenS aufgegeben habe, wenn nicht in Kürze Entsatzlruppen in genügender Zahl eintrrffen; doch hat er beschlossen, den Platz so lang« alS möglich zu halten. Ebenso ist es richtig, daß Fürst Menschikoff bas Eommando von Sebastopol dem KriegSgouverneur Michael Nikolajewitsch Stanjukowith übertragen, sodann mit allen verfügbaren Truppen in daS Baktfchiffaraigebsrge gezogen ist und dort eine Flank,nflrllung einqenomm n hat, die er beim Eintreffen von Verstärkungen mit Vortheil zu benützen gedenkt. Eine über Bukarest in Wien angelangte Nachricht will wissen, daß die Russen am 27. Septbr. eine zweite Schlacht, am Bildet verloren hätten. lieber Jassy in Wien eingegangrne Mittheilungen auS der Krim endlich besagen: Am 28. Septbr. früh war Sebasto pol noch in den Händen der Russen, doch hielt man dessen Fall für nahe bevorstehend. Es bestätigt sich vollkommen, daß die alliirten Truppen von der an dem MeereSgestade führenden Straße bis zu den Abhängen von Sebastopol vor- gedrungen sind, gleichzeitig aber noch eine zweite Aufstellung mit der Front gegen das Baklschissaraigevirge genommen haben, um die Russen, die dort einr Stillung gefaßt, an- zugreifen. Am 25. S>pt. entbrannte in kiesen Gedirgsschluch. ten der Kamps; am 26. und 27. Sept, wurde er mit ent schiedenem Glücke für die Alliirten fortgesetzt, in deren Hände ein D'silv nach dem andern siel. Eine telegraphische Dresche aus Wien, 5. Oktober, Nach mittags 4 Uhr meldet: Ossicieste Mittheilungen aus Con stantinopel melden, daß die Alliirten am 28. September ihre Belagerungsgeschütze bei Balatlava ausschifften, um sofort auf Sebastopol zu marschiren. Fürst Menschikoff stünde im Felde mit 20,000 Mann. Eine andere telegr. Depesche aus Wien, Sonnabend den 7. October, Nachmittags meldet: Aus Warschau wird vom 6. b. M. telegraphiit: Menschikoff war auf daS nörd, liche Fort von Sebastopol marschiit, die Alliirten hatten sich eingeschifft und zur See nach Balatlava begeben. Bis zum 30. Skplember war nichts vorgefallen. t MannichfaltigeS. Landwirthschaftliches. AuS Erfurt berichtet man, daß sich die Feldmäuse, wie auch bei uns auf den Fluren von Plauen und Umgegend, in Ungeheuern Schaaren zeigen. Der Landrath hat deshalb an die Landlcute im Kreisblatte eine kräftige Aufforderung erlassen, worin er mit Recht den Sah bekämpft, der leider auch bet uns im Boigtlande noch vielfach als heiliger Glaubensartikel gilt, „daß durch menschliche Kraft das Uebel nicht beseitigt werden könne." Dieser Sah ist bloS dann richtig, wenn nur hie und da rin Landwirth die Mäuse auf den eigenen Fel dern zu vertilgen sucht, weil dann natürlich der Zuzug von den benach barten Grundstücken seine Bemühungen vereitelt. Sobald aber eine ganze Gemeinde sich vereinigt, ist der Erfolg ihrer Tbätigkeit allerdings bedeutend. Der Landrath empfiehlt deshalb das Einsehen von Töpfen, zum Theil mit Wasser gefüllt und mit etwas Stroh belegt, sowie da» Bohren von Löchern. Aus Baiern bezeichnet man den Ertrag des Hopfens als eine Biertelernte, dagegen läßt die Waare an Karbe und Gehalt nichts zu wünschen übrig. Bei der Ausdehnung, die der Hopfenbau in den leh- ten Jahren gewonnen hat, ist der Ertrag bezüglich der Menge immer noch beträchtlich. Bekanntmachungen Aug. Eichhorn, B. u. Weber, mit Jgsr. Antonie Luise Döschner. — Dom 28. September bis 6. Oktober wurden Mstr. Eduard Költzsch, B. u. Web., mit Henriette Luise Müller. . ,, Go""eb EnderS, Weberges. 2. geboren: 474 — 495.) Joh. Chrn. Lorenz, Zimmerges., eine tn unterweischlitz, mit Chrne. Caroline Eckardt. — Mstr. Friedrich Tochter. — Hrn. Carl Herr«. Döring, B. u. Fabrikant, ein Sobn. —