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Dresdner Nachrichten : 21.03.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187303211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730321
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-03
- Tag 1873-03-21
-
Monat
1873-03
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.03.1873
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. — Die «tchkksche Sreditbank zu Dresden bat ein sehr ergebnisreiches GeschältSsahr hinter sich. Der K?2er SeschältSbeiichr verzeichnet einen Gewinn von 409053 Tbir. bei einem In Verrechnung kommenden Sickicncapitai von 2,«xx».tXX) Thlr. Die Bcrtheilungövorschläge lauten: IM,(XX) Tvir. r-/o ordentliche Dividende. loo.rxx» rplr. Dotirung des Reservefonds. 30005 Ivir. Tantieme dem Anssick-wlatl', 15452 Thlr. Tantieme an die Dircctivn und Gratifikation an die Beamten, lütt,(XX) Tpir. 8'-Super- — »ingei. l:i,«) Dividende. LVOO Thlr. zur Bildung eines Beamtenunter- st^suna-- resp. Pension-ionds. 1V5 Thir. Gewinnvortraä. D e Bilanz schließt mit 2.808.782 Tbir.. daS Gewinn- und Verlustkonto mit 458,950 Thlr. ad. — Der soeben erschienene und erste Geschäftsbericht der Freiverger Papierfabrik zu Weißenbor», ist nicht im Staude seinen Aktionären brillante Resultate zu vcrmcldcn. Die junge Fabrik hat mit vielen Mißlichkeiten i» diesem ersten Jahre ihres Bestehens zu kämpien gcl'avt. mit einer Papier maschine nur arbeiten müssen, so das« pro Tag nur eine Produktion von 4tX>0 P,d. Papier erzielt werken tonnte. Dagegen stehen die Chancen nlr eie Zukmsst sehr crirculi tlcmure». Die Rrlch-gesetzgebuna legt Gewicht darauf, da! die Vollstreckung nicht cmgegriffen wird. Zck glaube, da^ te Beingniß. die Entlassung eines Abgeordneten aus de reciaimrei», eine Betugnisl, die Entlassung' eines Abgeordneten aus der Strafhaft zu verlangen, ccm Hause nicht zusicht, und ich bitte darum, den Antrag abzulebnen. Avg. Banks stimmt Schravs darin bei, daß die gebräuchliche Ausfassung dcö Wortes „Dtraivetsabren'' die von ihm angegebene sei. Er sehe keinen Grund ein, weshalb das Wort in Art. 3i »rur in engerem Soure genommen werten soll. Der Reichstag habe tun io mehr Anlaß, von seinem Rechte Gebrauch zu machen, als Bebel von 11,500 Wählern wicdcrgcwahlt iei, obgleich dieselben wußten, dass er eine Strafe aözudüße» habe. Auch sei seine Anwe-enheir im Reichstag sehr nützlich und noch- wcndlg. um daö von den Offiziösen so vit citirie Schreckge- spenst der Sozialdemokratie in seiner ganzen Harmlosigkeit und Unschädlichkeit zu zeigen. Abg. v. Mallinckrodt wilrde cbenfallo sehr gern de» Abgeordneten Bebet hier i»> Hause sehen und daher dem vorliegenden Anträge zustimmc», wen» er densciven iür vcn'asiuiigsinäslig zulässig halten kbimte. Art. 3> räume indessen dein Hanse das Recht ei», die UnlelsnchiingSl'ait eines seiner Mitglieder durch sein und sind die Geschäftsverbindungen und Adliahmcariellcn des j Votum zu milervwchci,. daraus gehe zur Evidenz hervor, daß producirten PaptereS sehr ersreuliche, io daß. da teiimächsl! dem Hause ein » nalogeö Recht. we»u eö sich ul» die ^trai- eine zweite Papiermaschine aufgcslcllt wird, eine ärmerfi Ge-l bait eines Abgcorduclcii hantele, nicht milche. Er könne da- winn dringende Thätigteit mitBostiminrheit voranozuiebcn ist.! der heim Venen Willen de»'Antrag nici-t auiiel men. Sivg. Die erste Gencralversamiiillmg findet am 28. dsö. iin Saale 'Ackern,an» tritt den 'Ausführungen zzanngicßcr'c- ve«. väit des Herrn DebuS in Freiberg statt. es aber für seine Pflicht, mit aller Entich>ete»hc>t die m der — Am 16. d. M. starb im 67. Lebensjahre zu Leipzig der letzt» Lommandant der Leipziger Eommunalgarde, die von 1830 bis I8S7 bestand, Kaufmann F. M. Wernoldt. ein sehr pntschloflener Mann, der wahrend der Mailage von 1849 an der Spitze eine» Detachements Freiwilliger binnen kurzer Zeit die Aufständischen am Eingänge der Grimmaischen Straße, wo sie mittelst der Buden der Meßoerkäufer es war gerade Lstermesse «ne Barricade errichtet und sich festgesetzt hatten, zum Rückzüge pörhigtr. Für diese Thal war er nachmals zum Ritter des lgl. sächs. Eivilverdienstordens eniannt worden. Debatte gehörte» Singriffe aus die sächsischen Geschwornen und Richter zurückzuweisen. (Unruhe.) D«r Präsident conslatirt. daß er es nicht stir seine 'Ausgabe gehalten habe, die sächsische Zustizpflcge in Schutz zu nehmen, glaubt auch nicht, daß das HanS über dieselbe zu einer Entscheidung kommen könne. Da er aber ScbrapS seine Ausführungen habe machen lassen, so scheine cS ihm wünschenöwcrth, auch eine Entgegnung zuzulasscn. Abg. Ackermann glaubt, daß ein lächsischcr Abgeordneter vollständig baö Recht habe, die Angriffe auf die sächsische Zustizpflegc zurückzuweisc». ES klinge übrigens sehr sonderbar, am Borabcnb der Bc- rathuiig über die Beibehaltung der Geichworncn von einer Seite, die voraussichtlich für dieselben eintretcn werte, An- — Aus Deuben meldet man uns, daß gestern beim Bau j griffe ans den Spruch von Geschwornen in dieser Weise «einer Ziegelei eine 8 Ellen hohe Mauer einstüczre und hierbei 3 Z» hören. Nachdem Abg. Sonne m a n n cum Scliluß noch- — " - - - - malS den 'Antrag zur 'Annahme empsol'lcn l>it, wirb derselbe Maurer, glücklicherweise leicht, beschädigte. — In Zittau erschoß sich am Montag in den frühen Morgenstunden der 24jährige Posamentier und Signalist der dortigen Turnerseuerwehr Ernst Gustav Held in der Nahe der Mu'erfelder mittelst eines Terzerols. Ein unglückliches Liebes- verhaltniß soll das Motiv zur That sein. — In Leis nig wurde am 14. d. der daselbst wohnhafte, 28 Jahre alte Kaufmann T. in seiner Wohnung todt ausgefunden. Derselbe harte sich er schossen. Eheliche Differenzen sollen den Unglücklichen zu diesem Entschluß geführt haben — Dahlen, Förster W auf einen Methode und wie Hochschießen allgemein bekannt j als dem Rechtsanwalt LaSkcr. Herr E-, welchem dcö berühm- — Subhast ationen: Morgen werden subhastirt in! ren Volksmannes Ansichten über daö Heirathcn wohl bekannt den GerichtSämtcr: Nossen. Earl Fischer s Grundstück in Rei- waren, begab sich mit dem verscbmäbten Liebhaber zu LaSker, ' " ' - -Rath und Hilfe bittend. Und waö Wat jener? Zn abgcie h n t. Für ihn erhebt sich nur die Linke. Lasker lernt bereits die üble» Folgen der Berühmtheit kennen, er wird von de» Berliner Blättern cum Heiden senti mentaler Romane gemacht. So crcählt »euelkens die Berliner „Gcr.-Ztg." folgende rührende Geschichte: Laster ist vekannt- lich imveimählt; er bleiht gegenüder den vicien, iür einen nicht so total uneigennützigen Bicnschen, wie eben LaSlcr es isl, viel leicht unwiderstehlichen, glänccnden und von de» Angcsehciislcn seiner Glaubensgenossen in Betreff deren Töchter Ihm gemach ten Anerbietungen fest bei seinem Entschlüsse, nicht c» bemühe». Bor.Eurcem nun vcrlictle sich ein hervorragendes Mitglied der belgischen Gesandtschaft in Paris in die bildschöne Tochter chenbach, 1656 Tblr. — — An gekündigte Gerichtsverhandlungen. Den 22. März Bormittagö 9 Uhr Haupkvcrhgndlung wider den Handarbeiter Friedrich Hermann Hildebrantt aus Eckcrs- b.rch wegen Diebskähiö. — Elbhöve in Dresden, 20. März Mittag?? l' ober — Met. 8 Cent, über o. - Bndwe's i - über 0. PragU 10' überc>. KollinA U über». Lcilmcritz 2'4"üder 0. rastesstkschichte. Deutsches Reich. Reick Stags itzung. Beratl'ling keS Sin - trags derAbag.Schrapö u. Sonncmann, dic'Auibchung der gegen den Abg. Bebel erkannten Halt kür die Tauer der gegenwär tigen Sitzungsperiode zu verlangen. Abg. S cd r apö: Alt. 31 der Versassung lautet: ,.Aui Berlangen des Reichstags wird jedes Strn verfahren gea n ein Mitglied desselben mit jede Untcrsnchmigö oder Eivilbatt tür die Dauer der Sitzungs periode auigchoben." Der Richleriprucl', der über Bcbcl und Liebknecht geiäUl worden, ist mit emer an Einstimmigkeit gren zenden U.'öercinstimmung alS ei» solcher bezeichnet worben, der einem Tcndenzprocene ein Ente machte. Zch batte Ver anlassung. am die Unabhängigkeit der Richter einzugehcn: ich unterlasse das: ich glaube, der Reichstag ist nicht derDrt. wo man gerate die sächsischen Zusticcustäntc kritistrt. ES ist wiederholt ausgesprochen worden, tan man in keiner Weile die Unabhängigkeit des Richterstandes angreistn türle. 'Aber bei der Einrichtung de>r sächsischen Gerichte haben deren Aus-! spräche keinen Anspruch darauf, als Aussprache von unbcian-! gcnen Richtern zu gelten. Am den Gcichwornenbänken sitzen ^ Coniervative und Nationalliberale lDbo!), die beiitreiide Elaste zu Gericht über die nicht besitzende, und es konnte rein Zweifel sein, daff, wenn die besitzende Classe über Bebel mit Liebknecht zu Gericht saß, nur eine Berurtheilung die Folge sein konnte. Der Ausipruch des Reichstags tack nicht allem maßgebend sein für Bebel, dessen Uiilersuchungsbast ko eingerichtet mar. daß er bei den vorigen Wahlen nicht thätig sein konnte und der nun auch bei den nächsten Wablen nicht wird wütig sein kennen. Zch glaube aber behaupten zu können, daß die Ma jorität des Reichstages nach den Parteien, tcncn sie angeberk, schon ein Mal in der Opposition gegen die Regicnmg gew esen ist: es kann also Jedem das'elbe Schicksal tasiircn. kaSBebcl'n pamrt ist. tSchallenteö Gelächter.» Ich glaube also, der Reich-tag in seiner Totalität hat alle Uriache, wenn ibm das Recht gegeben ist, Bcbel'n zu rcclamiren, dieses Recht nicht aus der Hand zu geben. 'Abg. Günther: Ich habe nur lediglich daS Wort erbeten, um die Richter und Geschwornen, welche über Bebel ab.mmweilt haben, g-gen die Beichnidig- ungen des Vorredners in Schutz zw nehmen. Wenn Scbla.s es nicht sür gerechtfertigt hält, daß Bebel vcrurthciit worden tun Rath und viiic bittend, und was war icncr? Zn eigener Person fand er sich gar bald in dem Hanie des Herrn E.ein, und nach einer kurzen Unterbaltimg mit der Tochter des HauseS legte die Letztere, „Laskcr zu Liebe", ibre Hand in die des belgischen Herrn. Zn Liebenstcin bat am 18. März die Vermählung des Herzogs von Sachsen-Meiningen mit der gewesenen Herzog!. Hosschauspielcrin Fräulein E. Franz stattgcstmtcii, welche in Zukunft den Titel Freifrau b. Hclkbnlg führen wird. Frankreich. In der Nationalversammlung verlas der Dcputirte Lestanc den Bericht der Eommiisio». welcher die Prüstma des mit Deutschland abgeschlossene» Räumuiiasber- träges vblag. In dem Bericht wird von Reue», der .Regie rung des Präsidenten Tbiers Anerkennung gezollt, seiner die Geschicklichkeit der FinanzberwaMmg rühmend erwähnt und schließlich die Sbmpatbie des fr-m-ösischenVolkesstirticStadt Verdun ansgekrückt. Von der Versammlung wurde der Ber trag mit Emstimmigkcil bestätigt. Schweiz. Eine Eorrespbiidcnz von hier gicbt über die dem GlZb'schhf Lacbat veraeworstne Einziebung mit Unkcl- schlagtmg von Geldern folgende Aufklärung: Ein Fräulein Linder von Basel war vor circa jehn Zähren nach München gekommen, dort den Zesniicn in die Hände gefallen, kakhoiisch geworden und bald nachher gcslerdcn. Es fand sich ein Testa ment vor, folgendermaßen lautend: „Ich vermache dem je weiligen Diöccsanhiichek von Basti, rcsidircnt in Solothurn, 8r. 20,000 »alter Währung» zu kirchlichen Zwecken." Damals war Herr Lachest Bischof: er nahm die Erbschaft zu Händen mit schaltete und waltete seither damit, obnc den Dlöcesan- stäntcu oder sonst Jemandem Rechenschaft oder Rechnung darüber z» geben. In der letzten Zeit hat er für eine sehr bedeutende Lumme Tilel cctirt, Gelder bezogen, überhaupt, soviel in der Eile möglich war, disponibel gemacht. Die Re gierung von Solrtburn sah sich nun alöBorort teSBisthumS Basti verpflichtet, dicst FonkS der Diöcese zu retten und den Händen des obgcstt.ten Bischofs zu entziehen, wenigstens iür einstweilen, unk da Ar zu sorgen, daß dieselben nicht ins Aus land fliegen und sür die Diöcese verloren achcn. In dem Testamente stebt. cs wette ein Packet bcigclcgt, daS bei kein Senate dcprrilt werken müsse, worin genauer angegeben sei, zu welchen kirchlichen Zwecken kcis Vermögen Verwender wer den sötte. Aal Betragen erklärte der Kanzler Dürer, der im Namen ceS Bischo-ö, welcher sich gar nicht zeigte, handelte, er wisse nicht, reo dasselbe hingekommen sei. Der Regierungmatb von Bern hat 3 Bataillone miss Pi wict gestellt. Der Große Rath des Eantons Ncuenburg hat daS neue liberale K.rchcngeietz mit 48 gegen »2Stimme» in erster Lestlng angenommen. Spanien. Nach Berichten aus Tolosti hat der berüch tigte Piarrcr Santa Eruz sein langes Sündenregister um zwei Mortthatcn vermehrt, indem er zwei der angesehensten Einwohner des Fleckens Beraslegni hat erschießen lassen. Das „Pensamieato Espanot" meldete unlängst. Don EarloS selbst habe befolgen, diesen Menschen vor ein Kriegsgericht zu stcllcn. Dafür haben b»e Redakteure dieses Blattes ein Schreiben von Saiita Eruz erhalten mit ber Ankündigung, daß er sie erschie ßen lassen w crte, sobald er nacn Madrid käme, weil das Blatt, ^ Mißerctit hätte bringen dürfen. Dem laietaueven «rene» tft »S jetz»ch gclunae«, Men «ell der Vorhänge ohne Diitwimmg de- griechffchm Aieruv zu erneuern. Zn Folge dessen hat ber griechische Patriarchvon Icrusalcm, Proeopius, am 15. März aul telegraphischem Wege del der Pforte protestirt und deren Einschreiten gegen senk« Vorgang erbeten, welcher die alten Recht« der gnechffchcn Ration aus eie Geburtsgrolte Jesu Christi verletze. ist. so mag er seine Vorwürfe gegen die Gesetze richten, aber nicht gegen die Männer, welche kicie Gesetze gehantbavt haben. Insbe ondere wcch ick', daß dasGeichwornencoltegium, dessen Mitglieder ich zum Tbcil genau kenne, mit der größten Gewissenhaftigkeit, ja inst beinahe pcinlicl er Sorgfalt zu Werke gegangen ist. Das Nrtheil ist erfolgt lediglich nach der eigensten mnlgen ilcberzeugling und lern von allen politischen Partetrichtungen; es ist nicht das Urtbcll einer Partei über selbst carlistisch, .. „ die andere. Wenn Vorwürfe der Art, wie wir sie hier gehört »Zum Glück fist die srommen Rctactcure ist der fromme Priester haben, über rechtliche und ehrliche Männer erfolgen, da»» noch reckst weit von der Hauptstadt entsernt, bedars cs mindestens einer Zurückweisung dieser Verwürfe:! Sonderbare Dinge geben bei den Carlisten vor. So hat kenn sonst würde cs nickst zu verwundern sein, wenn die Ab- die Bande Saball s Striek gemacht; sie fordert die Erhöhung ncigung, daS Geschwomenamt zu übernehmen, immer größer! jhrcS Soldes aus io Realen täglich und die Beschränkung der würde. Ich möchte Sie deshalb dringend bitten, die Beschul -! „'Arbeitsstunde»" auf sechs, d. b. mehr alS sechs Stunden soll bigungen. welche hier vorgcbraclst worden sind, nick t zu glaubcn nickst marsckstrt werten, wenn nickt außergewöhnliche Umstände und dem Urtheil derGeschwornen cinenVorwitrs nickst zu machenH es gebieten. Diele Umstände treten wohl ein, wenn die Re- Abg. Kanngießer: Der 'Ausdruck „Strafverfahren" kann! gierungstruppen dcr edlen Schaar aus den Fersen sind. Dann allerdings in dem Sinne aistgeiaßt werden, in dem ihn Herr, darf gegen die Vereinbarung auch mehr alS sechs Stunden Schreib? anfgesaßt bat. Aber dcr Wortlaut des S 31 crzäblt, täglich gelaufen werten. daß er in diesem Falle nur identisch ist mit dem Angdeuck' Türkei. Nach einer Mitthellung der„Turc>»ie" hantelte „Untersuchung", sonst wäre er nicht im Gegensatz gebraucht'es sich bei dem schon gemeldeten Vorfälle in Bethlehem um zur UntersuchungS und Civilhast. Sowohl dcr Wortlaut die Vorhänge zur heiligen Grotte, welche im Zähre 1871 ver- alS der gesetzgeberische Gedanke. alS die Entstehungsgeschichte«brannten und deren Wiederherstellung daraus, um den tratst de» Artikels, al» der Gebrauch fremder Länder, England und«tionellen Zwistigkeiten zwischen Griechen und Lateinern über Amerika, spricht dafür r»ß die Volksvertretung nickst daS. daS EigenthumSrecht cm den Vorhängen ein Ente zu machen, MeKt hat, einen ist Strcsshast befindlichen Abgeordneten zu! von ber türkischen Regierung in die Hand genommen wurde. Feuilleton. Eoncert für rin« „Heß"-Stlftung, g>gtl>r» von Herrn Organist E. A. Fischer, mit der Eapelle des Herrn MannSfeldt, dcr Sängerin Fräulein L lauwell, dem Herrn Kammermusikus Demnitz, Herrn Pianisten Nichter und ge fälligen Mitgliedern de» Gesangvereins Apollo. Der Concelt- geber steht als Künstler zu hoch in unserer Achtung, als daß wir sein Eonccrt mit den zweideutigen Versicherungen von „wacker" oder „talentvoll" abfiuden dürsten. Er wird mehr Nutzen aus der vollen Wahrheit schöpfen. Vorher sei der Mitwirkens» in gebotener Kürze gedacht. Fräulein Lilauwelk sang mit hüb scher Slimme, gewandter Eoloratur, wenn auch nicht tadelfreier Vocalisation, sehr hübsch Lieder von Liszt, Raff u. s. w. und eine ihr etwas zu dramantisch angelegte, überhaupt dem Concertzweck nicht günstige Arie von Halcvy „,die Musketiere"): Herr Rich ter, ein ohne Zweifel begabter Pianist, griff hoch, als er sich daS Liszt'sche L'r-äur-Concert zum Ziel steckte — vielleicht zu hoch. Jndeß gebietet er über eine achtenswerthe Technik und phrasirt musikalisch mit Verständniß. Herr Demnitz, als vorzüglicher Clarinettist, ist bekannt. — Herrn Fischer'S Darbietung war eine „Musik zu Schiller'S Tell" Wäre diese Musik dem Theater- Zuschnitt entsprechend, so lag es nahe,sie im Theater zu versuchen. Da sie hierzu gar nicht eignet — entschieden ein Fehler — so gab Herr Fischer das Eoncert. Das Publikum füllte aber den Saal nur spärlich: die „Heß"-Stiftung kann kaum profitiren; Herrn Fischer, als ehrenvoll accreditirtem Künstler, muß das wiederholte Verfehlen all' seiner Eonccrtunternehmen schmerzlich wehe thun; die Kritik endlich kann nur mit Bedauern etwas ab weisen. waS so wohlgemeint ist. Aber — die Tell-Musik ist das Bedenklichste, was Herr Fischer bis dato gethan hat, weil sie den Beweis erbringt, daß Herr Fischer auch da, wo er practische Ziele verfolgen könnte, ganz unpractisch verfährt und nicht aufhören will, sich zu isoliren. Als Concertmusik ist die Form seines Tell ungeheuerlich, der verbindende Text ist nicht ge schmackvoll, oft sogar komisch, überdies bei der Bekanntheit der Tellsage überflüssig, was dem der Kunstpraxis nicht fernstehen den Autor Herr I)r. Vövser) nicht hätte entgehen dürfen. Sind die einzelnen Musiktheile — Lieder, Musik „nach dem ersten Act", Sonnenaufgang, Declamation mit melodramatischer Mu sik (!!) „durch diese hohle Gasse" u. s. w. — an sich theater unmöglich, so wäre noch denkbar, das Werk hielte sich lediglich an die Phantasie und gäbe durch die Macht der Musik ein Tell-StimmungSbild. Aber auch daS gelang Herrn Fischer nicht, die Musik ist iveder bedeutend noch conciS genug, man tappt im Unsicher», wo inan einzelne Musikmalerei unterbringen soll. Wie irrig der Componist über Das denkt, was die Musik eigentlich darstellen kann, beweist das Unterfangen, die „hohle Gasse" in Musik zu setzen. Dann ist überhaupt Alle» in Musik seybar: man kommt auf die köstlichen Programme des Lauten schlägers BaroniuS im 16. Jahrhundert, welcher Krieg und Fciede, Schlachten, Mythologie und Entführungen auf der Laute ausdrückte!—Wäre nun die Detail-Verirrung verzeihlich, so fragt sich'S um s Ganze. Erhebt der „große Marsch" aus die Höhe der Teil Idee? Gewiß nicht! Es ist eine ziemlich gewöhnliche, in der Theniatisirung nicht einmal heroische Musik, welche dies seltsame 'Werk der Laune C. A. Fischer'S abschließt. Am hübschesten sind die Lieder componirt — melodisch klar. MitTell haben sie wenig zu tliun. Die Musikillustrirnngen aber, in denen Fischer etwa den Gcßler, oder die Blindheit MelchthalS, oder den Sonnen aufgang schildern will, sind, wenn schon voller Noblesse comipirt — Fischer ist überhaupt künstlerisch eine c llem Edlen -ugewa»dt« Natur — ohne Klarheit, Formschönheit und Geschmack. Vor allein fehlt die Continuität dieser Musik fast gänzlich. Sie besieht aus Gesuchtheiten — z. B. Posaunenpafsagen im Oumtenzirkel. gehäufte Piccolopfiffe — und zerfällt unter dem Hören, d. h. inan caleulirt: aha, da« ist englisches Horn, das sind Fagotte; aber Musik, klarer Stimmung entsprossene und Stimmung weckende 'Musik ist in diesenTonschilderungsstudien nicht vorhan den. Wie bemerkt: die Lieder, Marschmotiv« u. dergl. gelingen Herrn Fischer am belangreichsten, weil er sich im kleinen Raum« beherrscht. Was aber amWerke „Tell" schön sein sollte, ist ver worren, oder doch vom Referenten ganz und gar nicht verstanden worden. Hr. Fischer muß durchaus sich praktische Ziele setzen Schade daß er nicht eine knappe schlichte Zwischenaktsmusik zu Teil schrieb. Seiner Phantasie, seinen Launen muß Hr. Fischer mißtrauen, ihnen nicht Nachbeben, bis er in sicherer Beherrschung der Ideen sich geübt hat. Die Musik würde keine Zukunft haben, wenn dies»inißverstandene chaotische Wiederspiegelung Wagner'« „Zukunfts"-Musik sein sollte. Die Tonkunst hängt jetzt wi« stets vorher, von den erkennbaren Formen ab, ivenn diese auch wechseln. Inhalt ohne Form ist in der Musik Nonsens, de Musik überhaupt als die geistigste der Künste der Materie ent- räth und also zu ihrer Existenz der logischen Gruppirung der Töne — das ist eben ihre „Form" — bedarf. DieseLogik unter schätzt Hr Fischer, dem die Gedanken durchgehen. Wird man ihn: je im Zustand der Abgeklärtheit begegnen, so darf man ihm da seine Begabung außer Zweifel steht, eine Zukunft verheißen, eher nicht. Tie Kapelle leistete unter der ebenfalls etwas genia len Direktion des ConcertgebcrS das Mögliche. Den HerrnDecla- mator hat man in denKrcis derKritikwohlnichthineinzubeziehen Er käme sonst nicht ohne den schlimmsten Tadel weg. Ludwig Hartmann. H DaS am Montag Abend vom Herrn Kapellmeister MannSkeldt veranstaltete Ertra-Concart erfreute fick» wiederum eine» seinen Auditoriums und eine» lebhaften Beifalls. Die große Sehubertsche Sinfonie. Ocknr, wurde aüßervrdcntllck jck'ön. mit Geist und Frische gespielt und legte wieder ein glänzendes Zeugniß für die Trefflichkeit rer leider min bald scheidenden Kapelle und Ihres geschätzten Lei terS ab. Der jugendliche I2iährige Pianist Thcvdoi Müller, ein sehr talerttirtcr Schüler reü Hern, Alwin Wieck hier, spielte verschiedene gute und schwierige Comps- sitionen recht schön und Fräul. Clara Rudolph gewan« durch wirklich schönen, verstänbntßlnnigen Gesang die Sym pathien Silier. Einer solchen Sängerin sollte man mehr i» Conccrten begegnen. Sie besitzt eine volle, krSftiar, in Höst, mrd Titte gleich angenehme Sttmme und stngt, außer mit der
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