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Dresdner Nachrichten : 26.07.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187407267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740726
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740726
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-07
- Tag 1874-07-26
-
Monat
1874-07
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.07.1874
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«,.n. ,l««e»Drk» vler«ett!i»r- Nuntinern I «,r. ,«,l»,-- 24000 »r»r. Für di« Rückgabe einge- sandler Manulcripte ««acht sich die Redaciwil nicht verbindlich. Inseraten-«nnabme aui- wärt«: S»»»«»!>tvi» u«ck V«»I»r in Hamburg, iier- lin, wie», ücipUg. Basel, Brcblau, Nrauksur, a, M. — Nach j„ Berit«, Leipzig, Wien, Hamburg, ^ranlsurt a. M,, Mün chen, — Land« L 0«, in Uranifurt a, M, — kr. Voigt in Liiemntd, — N»- ru, lutüit», Naliiar ck vo, in Pari«. Tageblatt skr Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigrnthum der Herausgeber: iLiepfch L Neichardt in Dresden. Verantwort!. Nedacteur: Julius Relchllrftt in Dresden, „ i! trate»e Nrase :» bi- eid.L Uiir, San» bii Mstiag» »r U Reuiiadt , gropc i naisedbtii piachm.L lltir. t Der Ron»> einer »tn- tvalttaen Petitzciie tollet iS Hs^, ^>rt>i^esondt dir Eine «nranlie sür da» nächiltäaigc Erschei nen der I,gerate «ird nicht gegeben. eluSwSrtige rinnoncen- rlultrüge von uns unbc« lannte» »trincn », 'Per- innen tnieriren wir nur aggcn Prlinnmcranbo» Zabilnig durch Briesr marlcn oder V°IIri»»a» lung. S Stibr» tosten I-i, Ngr, Inserate sür die Mvntaga-Rnnuner oder nach einem Frsliog- dic Zeile 2 Ngr. Rr. 207. Reiinrehnter Jahrgang. Mitredacteur: Für das Feuilleton: vr. Ouill DreSve». Somitag, 28. Juli 1874. Politisches. Aufs Neue hat die französische Nationalversammlung ihre voll ständige Unfähigkeit an den Tag gelegt, Frankreich eine Verfassung zu geben. Die Mehrheit der Versammlung ist monarchisch gesinnt, aber sie vermag nicht zwischen den drei Thronbewerbern: dein Gra fen von Chambord, den Orleans und den 'Napoleons eine Wahl zu treffen. In Folge dessen vermeidet sie jeden Versuch, irgend eine Monarchie herzustellen. Einig aber ist dieselbe Majorität in der Ab aeigung gegen die Republik und sie lehnte deshalb dcir auf Consti- tuirung der Republik zielenden Antrag Pürier mit 41 Stimmen Mehrheit ab. Ta die Versammlung also eine Monarchie nicht cin- setzen kann, die Republik aber nicht organisiren will, so empfahl sich der Antrag: die Versammlung anfzulösen und in Neuwahlen das Land um seine Meinung zu befragen, als der prineipiellste, als der corrccteste. Gleichwohl lehnt die Versammlung diesen Ausweg mit 29 SL'Mincn Mehrheit ab. Als einzig positives Resultat bleibt so nach der Säbel des Präsidenten Mae Mähen übrig und wenn dieser einer Versammlung gegenüber, die gerne möchte, aber sichs nicht ge traut, die nicht viel Lust hat, aber doch muß, turz, die nur das Ab bild jamnierhaften Unvermögens ist, sich an seinen Rechten nicht ein Titetchen verkümmern läßt, so wollen wir ihn nicht darob schmähen. Die Festigkeit Mac Mähens gegenüber der Verzagtheit der Versamm lung, der klare Wille gegenüber den unklaren Trieben, müssen einen wohlthätigcn Eindruck machen und in der That zollt die Geschäfts welt von Paris, die der Versailler Zänkereien herzlich müve ist, dein bewußten Auftreten der Negierung alle Anerkennung, Eine bedeu tende Rolle in der Debatte spielte der Herzog von Broglie, dessen Angriffe gegen die republikanische Staatsjorm in der Thal höchst be achtlich sind. Bei dem Zauber, den das bloße Wort „Republik" ans so viele denkfaule Philister in Frankreich und Deutschland ausübt, verdienen die Vorwürfe, die der Herzog von Broglie der republika nischen Staätsfvrm macht, Beachtung. Er tadelte besonders die leicht widerrufliche Natur der republikanischen Institutionen, den Mangel an Dauer der Einrichtungen und Gesexe in einer Republik und sein stärkster Trumpf war, kotz die republikanische Staatsforin das Staatsoberhaupt mit den Parteien in Berührung und Verwicke lung bringe. Das ist ja der Hauptvorzug einer Monarchie, daß es bei allem Wechsel der Parteien, bei allen Schwankungen der öffent lichen Meinungen in dem erblichen FürstciUhuine wenigstens einen festen Punkt giebt, der die Stetigkeit der staatlichen Enuvickelung verbürgt. Noch immer ist das Dunkel, welche- die Auflösung der katho lischen Vereine in Berlin umgiebt, nicht gelichtet. Die Clericalen behaupten, es seien Vereine aufgelöst worden, die gar nicht eristir-n; sicher ist, daß durch eine Verabredung der Vorstände einiger der vor läufig geschlossenen Vereine mit dem Polizeipräsidium Berlins die Kraulen- und Sparkassen jener Vereine von den polizeilichen Maß regeln unberührt bleiben sollen. Zweifelhaft ist einerseits, ob 8 6 des preußischen Vereinsgesetzes Amvendnng auf die katholischen Vcr eine finden dürste; llargestellt andererseits aber wieder, daß etliche dieser Vereine in verbotenem Zusammenhänge mit dem Mamzer Katholitinvereine standen. Unendlich widerlich und dieBaiern ungemein verletzet wirken Verdächtigungen, welche sich in den bekannten Dennnciantenblättern „Spencrsche" und ,,'Nordd. Allg. Ztg." gegen den bairischen Richter- stand finden. Diese Zeitungen nörgeln daran herum, daß die mit der Führung der Untersuchung gegen Kullmann zunächst betrauten bairischen Richter anerkannte Führer der Ultramontaneu sind. Trotz aller vorsichtigen Einwickelung in Banmwollc verletzt dieBaiern doch die Verdächtigung ihrer Richter. Ein Nürnberger Blatt fragt: ob inan etwa von Berlin ...Hilfsrichter schicken solle, wie sic einst beim Obertribunal fungirtcn, um beliebige Verurthcilungen zu erzielen? „Der Bube, der in Kissingen die Mordwaffe auf den 'Reichskanzler abgefeuert, war kein Baier, wohl aber hat sich jeder Baier darüber gefreut, daß cs keiner war. In Baiern giebt es überhaupt keine pRüschen Meuchelmörder, es wäre denn, daß einmal einer auüPrcu- - ßen sich herübcrschleicht. Darf der Umstand, daß ein preußischer Verbrecher sich den Boden eines bäurischen KurbadcS zum Schauplatz seines Angriffes auf den Reichskanzler und preußischen Minister präsidenten nnscrseheir hat,dazu benützt werden, die bäurische Justiz, die sich weit über die Grenzen des Landes hinaus des Rufes der Tüchtigkeit, Gerechtigkeit und Unparteilichkeit erfreut, zu verdächti gen ? Soll die saumselige hohe preußische Polizei, welche den Für sten Bismarck ohne genügenden Schutz seiner Person in das Getüm mel eines Weltbades ziehen ließ, obgleich sie des im Mar 1863 Vor- gefallencn sich erinnern mußte, und erst hinterdrein mit ihren acht Schutzmännern angerückt kommt, soll diese etwa dadurch wcißge- waschen werden, daß mau die unbefleckte Ehre des bairischen Richter- standcs mit Koth bewirft? Unsere Richter und Geschworenen, möge man sich darauf verlassen, werden ihre Pflicht im vollsten Maße thun und wer immer in dieser Sache sich schuldig und strafbar erweisen wird, Der wird dein Spruche des Gesetzes nicht entgehen und dein Arm der Gerechtigkeit nicht entwischen. Darauf freilich, daß sie sich Herbeilaffen sollten, aus der That eines — so viel sich bis jetzt über sehen läßt — einzelnen Verbrechers einen Strick zu drehen, an dem inan nach dem Wunsche der „Nordd. Allg. Ztg." und einiger gcsin- nnngsverwandter Blätter den gcsannnten katholischen Klerus, den gesperrten und den ungesperrten, nebst den übrigen Ultramontanen aufhängcn könnte — darauf wird man sich bei bäurischen Richtern, fortschrittlichen oder „patriotischen", auch keine Hoffnung machen dürfen." Möge diese Lection den genannten Blättern wohl bekommen! In Coburg hat dieser Tage die socialdemokratische Partei ihren E'ongreß abgchalten Wir erwähnen hiervon nur, daß die auf dem selben vertretene Fraktion der Bebel - Lieblnechtianer sich einer Ver einigung mit dcnLassaleancrn als nicht gerade abgeneigt erwies und tu diesem Behuf« eine Abänderung ihres Programms vertagte. Be merkenswerth war ferner der Beschluß, daß sich die Socialvemokratic an den Reichütagswahlen und durch ihre Abgeordneten an den Neichstagsverhandlungen wesentlich nur zu agitatorischen Zwecken betheiligen soll. Wir wollen uns dies merken sür künftige Fälle, Es ist hiernach jener Partei nicht um Verbesserung der Gesetzgebung und der staatlichen und gesellschaftlichen Einrichtungen zu thun, wenn sie mit aller Energie sich an den NeichStagSwahlen betheiligt, sondern diese Wahlen sind ihr nur Mittel zumZwccke: Agitiren und Wühlen. Wühlen und Agitiren — das ist die Hauptsache, Was endlich kommen müßte, wenn das unausgesetzte Agitiren Erfolg hätte, nun, das würde sich dann wohl im Kehraus finden; vor der Hand wird das den zu bearbeitenden 'Massen nicht oder nur in allerhand hohlen Phrasen gesagt. Die „Semaine Neligieuse" erfährt durch ihren türkischen Cor- respondcnten, daß die „hochwürdigsten" Patres der GesellschaftJesu, sowie die Patres Lazaristen, die der deutschen Nationalität ange hören und wegen ihrer geistlichen Eigenschaft aus ihrem Vaterland« vertrieben wurden, in der Türkei, hauptsächlich in Konstantinopel, Smyrna, Jerusalem re. gastfreundliche Aufnahme gesunden und ihr geistliches Wirken unter dem Schutze des Halbmondes fortsetzen wer den. Wohl bekomm's den Söhnen Muhammeos, deren Gastfreund schaft da aus eine harteProbe gestellt wird! Deutschland aber bleibt in Höflichkeit nicbt zurück: denn soeben hat die bairische Akademie der Wissenschaften Ismail Pascha, den Khedive von Aegypten, zum Ehrenmitglied ernannt und der König Ludwig hat diese Wahl be stätigt. Allah ist groß! Localks uud Sächsisches. — Dem Vernehmen nach hat 2e. Majestät der König dem Generaladjutant Sr, Majestät des Kaisers von Rußland, Grasen Aolerbcrg, welcher sich mährend des Besuchs des Kaisers von Ruß land in Pillnitz in dessen Gefolge befand, den Hausordcn der Rantcntrone verliehen. Dieser Orden ist ihm in diesen Tagen in Carlsbad, wo sich Gras Adlerbcrg zur Zeit anshält, zugestcllt worden. — Der Geheime Regierungsrath v. Witzleben zu Leipzig ha! das Comihurkreuz zweiier Klasse des Herzoglich Sachsen - Enusrini scheu Hausordens, der emeritirtc Organist Sammler in Oclsnitz die goldene Medaille vom Verdienstorden, der Pfarrer 1)r. pH. v. Weiß in Mvchau das Ritterkreuz vom Albrcchtsorden erhalten. — Der Minister des Innern, Herr von Nostitz-Wallwitz, ist am Freitag von seinen: Urlaub zurückgekehrt und hat bereits die Geschäfte wieder übernommen. Die Bekanntgabe der neuen Er nennungen der Behörden-Neugestalttmg steht in Kürze bevor. — Der Herr Kriegsminister van Fabrice gedachte während der Abwesenheit des Königs in Ostende, seinerseits Seebäder in Sylt zu nehmen. Am Tage vor der festgesetzten Abreise erkrankt-, jedoch Se, Excellcnz an einem heftigen, gastrisch-nervösen Fieber, welches das Schlimmste besorgen ließ. Neuerdings hören wir jedoch, daß eine wesentliche Besserung eingetreten und eine Gefahr sür das Leben des Patienten nicht zu besorgen ist. — Der Amtshauptmann von Dresden, Herr v, Vieth, ist, wie man uns bestimmt versichert, um seine Pensionirung einge- kemmcn. — AuS Schandau telegraphirtc man uns gestern Nachmittag, daß der Viccpräsiüent des preußischen StaatLministcriums, Finanz minister Camphausen, ans einige Tage im Forsthause zu Schandau Wohnung genommen hat, — Schandau ist überhaupt jetzt reich besucht. — In der königlichen Münze herrscht wiederum eine außer ordentlich starke Thätigkeit. Fast von allen Münzsortcn des deutschen Reichs werden jetzt, man möchte sagen, Tag lind Nacht, starte Betrüge gemünzt. Sachsen will aber, wenn es die Münz- Neform einsührt, mit einem genügenden Material versehen, auf den Marlt treten. Infolge dessen werden demnächst noch einige neue Maschinen ausgestellt werden. Nur 10-Markftücke (Gold) und Ll--Pfennigstücke (Silber, werden augenblicklich nicht geprägt. Das; leine Doppel-Marlstücke (20 'Ngr.) in Silber geprägt werden, beruht auf der Abneigung des Bundesraths, den ReichstagSbcschluß betreffs der Doppclmarkstücke auSzuführcn. Auf keiner deutschen Münze ist bisher ein Zweimarkstück geprägt worden. Wenn jedoch einst die neue Währung cingcsührt und das jetzige Geld eingezogcn sein wird, wird die Nothwendigkeit von selbst auf die Prägung einer so praktischen Münze wie die Doppelmart, die den Sprung von 1 Mark zu lOMark mildert, führen. — Eiscnbahnreiscndc machen wir auf folgende Bestimmungen des am 1. d. M. in Kraft getretenen Betriebs-Reglements für die Eisenbahnen Deutschlands aufmerksam: „Ein Kind bis zu 2 Jahren kann unentgeltlich, hingegen ein Kind bis zu 12 Jahren gegen Erlös eines Billcts vierter Classc von jedem Reisenden mitgenom men werden, mag derselbe erster, zweiter oder dritter Classc fahren Wenn ein Reisender, der bereits ein Fahrbillet gelöst, den Zug ver säumt, so muß er sofort sich beim BahnhofS-Jnspcctor melden, wo selbst ihm eine Prolongation des Billets zur Benutzung des nächsten Zuges gemährt wird. Andernfalls kann eine Prolongation nicht bewilligt werden. Dein Dienstpersonal bei den Eisenbahnen ist an befohlen, gegen die Reisenden die größte Bescheidenheit auszuüben und mit ihnen in höflichster Weise zu verkehren, — Der volkswirthschaftliche Artikel der heutigen Sonntags beilage setzt dis Held'schen Briefe über die Industrie in Sachsen fort. Diesmal wird die Hausindustrie beschrieben, die in Sachsen eine be deutende Rolle spielt und die verhältnißmäßigcn Vorzüge dieses Be triebes vor der Großindustrie werden hervorgchoben, ohne daß ihre Schwächen verschwiegen werde», — Gestern Mittag nach Eintreffen des Chemnitzer Zuges entwickelte sich ans hiesigem böhmischen Bahnhofe ein munteres, leb haftes militärisches Leben im Kleinen. Den Waggons dritter Klasse entstiegen wohl an ISO Unteroffizierschüler aus Marienberg, welche, i Waffe 47. wenn nicht frühev Ordre kommt, aus 4 Wochen zu den Ihrigen be urlaubt worden sind. Das Aussehen dieser jungen Krieger, mit Helm, Kuppel mit Besännet, Chargirtt mit Aaschinemnesscr, Tornister und Mantel und sonstiger neuer Uniformiruiig versehen, machte einen guten Eindruck und die zahlreichen anwesenden Verwandten, Ge schwister freuten sich des propren, gesunden Zustandes der ihnen auf Zeit Zunickgegebenen. Der dadurch auf viele der dabei nicht Bc- theitigten gemachte gute Eindruck ist die beste Empfehlung für die Üntcrossizierschule und deren Verwaltung, — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witterungsganges. Die Wolken stehen in der warmen Jah reszeit im Allgemeinen viel höher als in der kalten und die Gestalt und Farbe derselben läßt großentheils einen höheren oder tieferen Gang derselben erkennen. Selten übersteigen dieselben eine Höhe von einer geographischen Meile, Am tiefsten gehen die dichten schwc.rzgrauen Haufenwolken, welche bei Eintritt in kühlere Gegen den, oder durch das Eindringen kühlerer Luftströme sich in Regen wolken verwandeln, Ihre Höhe ist bisweilen nicht viel mehr als etwa l'VlO Fuß. Die Größe der Wolken nach Länge und Breite läßt sich nur bei abgeschlossenen kleineren Wolken aus ihrem Schal ten, welcher bei der Parallelität der Sonnenstrahlen auf der Erd oberstäche der Ausdehnung der Wolke entspricht, ermessen-, hoch- gehends Wolken aus der scheinbaren Größe zu bestimmen, veranlaßt meistens Täuschung, da man gewöhnlich hohe Wolken sür näher hält als sie cs in der Thet sind. Noch schwieriger ist die Schätzung der Mächtigkeit der Wolken; eine Gewitterwolke, welche eine Mächtigkeit von etwa tOOO Fuß besitzt, kann wohl durch plötzliche Condensation bedeutende Regengüsse verursachen; aber zur Bewirkung längere Zeit anhaltenden Regens ist cs erforderlich, daß durch Luftströmung immer von Neuem Wasserdunst zugeführt werde; cs ist daher in unseren Gegenden nur bei westlichem Winde anhaltender Regen zu - erwarten. - In dieser Woche wird zunächst eine kühlere Luftströ mung zeitweilig Regen verursachen, dann wird größere Klärung des Himmels bei wärmerer Temperatur staUhaben. Larowetrlue. ? — Repertoire der König!. Hoftheater. Altstadt. Mittwoch: Sneewittchen. — Donnerstag: Der Postillon von Lon- jmncan. — Freitag: Der Verschwender. Valentin: Herr Blasel, a. G, — Sonnabend: (Oper.) — Neustadt: Sonntag: Die glüä.ichsn Bettler. — 'Montag: Der Talisman. (N. c.) Feuerfuchs, Herr Blasel, vom Kaclthcater in Wen, a. G. — Dienstag: Graf Essex. -- Mittwcch: Er hat Etwas vergessen. Das Lüge». — Donnerstag: Dd« estiquenstreiche, Posse, mit Gesang i» 1 Act, Musik von Brandt. c.Z. e. M.) Doctor und Friseur (N. e.) Her mann Levy auf der Nun, komische Scene mit Gesang und Tanz in k Act, von N. N. (Z. e. MV Michel. Köck, Levy: Herr Blasel, a, E. — Sonnabend: Domcstiquenstreiche. Doctor und Friseur. Hei- mann Levy auf der Alm, Herr Blasel, a, G. — Die am Donnerstag im Pieschencr Winkel cmgeschwom- mcnc weibliche Leiche ist als die einer 74 Jahre alten hiesigen Schuhmacherschcfrau recognoscirt worden. Dieselbe, welche nebst ihren: ebenfalls hochbetagten Ehemann arm und erwerbsunfähig war und getrennt von ihrem Manne bei einem Sohne lebte, wäh rend ihr Gatte von einer Tochter ausgenommen worden war, scheint aus Schwcrmuth und Kummer über ihre und der Ihrigen Lage den Tod im Wasser gesucht und gefunden zu haben. — In einer Restauration auf der Königsbrückerstraßc wurde vorgestern Abend ein Arbeiter verhaftet, weil er einige Tage zuvor einen Kameraden um seine Uhr und das Portemonnaie mit meh reren Thalern Inhalt bestohlen hatte. Seine Ueberführung, daß er diesen Diebstahl verübt, war erst gestern Abend gelungen. — Vor, einigen Abenden hat ein achtjähriges Mädchen einem sechsjährigen Kinde, das für seine Eltern etwas einkaus sollte, das zu den: Zwecke von denselben erhaltene Geld gewaltsam abgcnomnun. Die junge Straßenräubcrin ist ermittelt worden und wird einer derben Lcetion schwerlich entgehen. — Mit heute wird das große Präuschcr'sche anatomische Museum in: Gewandhause eröffnet. Der Ankündigung nach wird cs nicht lange hier bleiben, — Als vorgestern Abend in der 11, Stunde zwei Herren von der Altstadt kommend an dem niedergerisicncn Hause, dem Block hause gcgeuübcr, vorübcrgingcn, bemerkten sie hinter der die Bau stelle umgebenden Brctcrplanke einen Lichtschein, gingen daraus n; und fanden, daß hinter der Planke ein Haufen Holz hell l rann Sie benachrichtigten den Besitzer des betreffenden Bauplatzes sogleich davon und betheiligten sich selbst mit an der Löschung des Feuers. — Bei dem Transport eines größeren Geldschrankcs durch Dienstmänner in einem Hause der Wiencrstraße hatte einer der selben das Unglück, durch einen Fehltritt aus der Treppe zu Falle zu kommen und mit der linken Hand unter den sich senkenden Eoloß zu gerathen, wobei ihm zwei Finger derselben nicht unbedeutend verletzt wurden. — Zwischen den Dörfern Briesnitz und Cossebaude an: Berg abbange im Gebüsch hat man vorgestern die Leiche eines unbekann ten, ungefähr 40 Jahre alten und nur mit Hcms und Stiefeln be kleideten Mannes anfgefundcn, der nach dem Befunde sich mittelst eines weißen Taschentuchs erhängt zu haben, dessen Leichnam aber von irgend Jemand gefunden, losgeschnitten und der Kleider beraub! worden zu kein scheint. Das Taschentuch, welches inan bei der Leiche gesunden hat, ist Ll. '1'., das Hemd aber L. gezeichnet, — Nach einer beute im Jiiscratcntheile von den kdnial. sächs. Staatöcisenbabnc» erlassenen Bekanntmachung erhöben sich vom 1, August c. ab die Tarife für den Localverkcbr der sächs. Staats- eiscnvahncn und der sämmtlichcn in Vclbindnng mit dcnseibcr verwalteten Privatciscnbabncn, einschließlich der Greiz-Brunner, Gößnitz-Gcracr und Altcnburg-Zcißer Privatciseiibabncn l» de» 2. und I. Classc um 10, 20, dcz. 12ße Proe. Ausgenom men von der Erhöhung ist der Vrc»iöport von Fcldfrüchtc» uul Mühlen,alnlkatcn I» der Hosmaim'schen Buchdruckcrel hier, kleine Plaucnscbl Ist soeben ein lithographirler Plan der neue»
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