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337 Literarisches. (Zur Geschichte des DoigtlandeS gehörig.) Unsere im September vor. Jahres auf patriotische Subscription an- gekündigte Schrift: „Die Per lenfi scheret im Boigttande" ist nun im Drucke vollendet und wird in den nächsten Tagen den geehrten Herren Subscribenten in der Nabe und Ferne übersendet werden. Wir unterlassen es, auf den Inhalt derselben hier näher einzugehen, bemerken aber nur im Allgemeinen, daß diese Schrift nicht nur überhaupt höchst interessante Streiflichter auf die Specialgeschichte unserer Provinz, auf politische, genealogische und kulturgeschichtliche Verhältnisse derselben fallen läßt, sondern auch, als etwas ganz Neues, über alle die Versuche, die in Bayern und Hessen, im Coburgischen, im Weimari- schcn, in der Lausitz, im Meißner und Erzgebirgischen Kreise, in Dänemark und Norwegen zu Herstellung und Ein richtung von Pcrlenfischereien gemacht worden sind, sowie über das Be stehen einer Churfürstlich und Fürstlich Sächsischen Perlenfischerei im Voigtlande zuerst ausführliche Nachricht giebt. Für die Bewohner der an den Pcrlenhaltigen Gewässern gelegenen Ortschaften, Rittergüter, Mühlen u. s. w. dürfte diese Schrift von ganz besonderem Interesse sein, da sie zugleich alle polizeilichen Anordnungen enthält, die in dieser Beziehung ergangen sind. So schwierig und mühsam das Unternehmen war, um so mehr freuen wir uns, melden zu können, daß dasselbe weit und breit im Vaterlande regen Anklang und Beachtung gefunden hat. Fast sämmtliche Glieder unseres Allerhöchsten Königshauses haben demselben Ihre Allergnädigste Protection zu Theil werden lassen, die höchsten Regierungs beamten des Landes dasselbe Hochgeneigtest gefördert und außerdem eine große Anzahl patriotisch gesinnter Männer und Freunde vaterländischer Naturschätze und Naturseltenhetten fich bei der Subscription betheiligt, so daß wir hoffen dürfen, den noch übrigen geringen Vorrath von Exemplaren in der Kürze vergriffen zu sehen. Hiermit verbinden wir zugleich die ergebenste Anzeige, daß wir auch in Zukunft auf dem Felde der voigtl. Geschichte thäng und wirksam bleiben und unsere Forschungen in einer besonderen nächstens zu begrün denden, belehrenden und unterhaltenden Monatsschrift: „Der Erzähler" zugleich mit veröffentlichen werden, sobald fich dazu eine hinlängliche Anzahl von Abonnenten wird gefunden haben. vr. G. Jahn. Raubanfall. Der penfionirte Steueraufseher Johann August Zwicker aus Freiberg ist in den Nachmittagsstunden des 24. Mai 1854 in dem Walde bei Herlasgrün von dem berüchtigten Carl August Arzt von Auerbach, mit welchem er von Lichtenstein weg in Gemeinschaft ge gangen, durch mehrere Steinwürfe an den Hinter- und Vorderkopf zu Boden geworfen und seiner Börse mit ohngefähr 7 Thlr. an Geld be raubt worden. Der Thäter ist in Zwickau zur Haft gebracht worden und Hal bereits außergerichtlich das Verbrechen gestanden. Ehrenerweisung für seltene Dienstzeit. Am 27. Mai 1854 ist dem 89jährigen Auszügler und Ortsrichtcr Johann Georg Möckel zu Trieb bei Steinsdorf, welcher seit dem 4. September 1797 das Amt eines Dorsrichtcrs zu Trieb verwaltet, die zum Königl. Sächs. Verdienstorden gehörige Medaille von der Königl. Amtshauptmannschaft Plauen in seiner Wohnung zu Trieb, da er an Gcrichtsstelle nicht hat erscheinen können , im Beisein der Gerichte zu Liebau und der Gemeinde vorstände übergeben worden. Bekanntmachungen Avertissement. Auktion. Nächsten Donnerstag, als den 1. Juni d. I. Nachmittags 3 Uhr, sollen 6 Parzellen auf dem vormals Köbkeschen Felde anstehender Klee gegen baare Bezahlung an den Meistbietenden versteigert werden und findet die Zusammenkunft im Reisssgschen Wirths- hause statt. Plaum, dm 26. Mai 1854. Der Rath. E. W. Gottschald. Ä u c t i o n. Nächstkommenden 7. Juni 1854 und folgende Tage sollen die zu dem Nachlasse weil. Christian Traugott Tröber'S, Handelsmanns allhier, gehörigen Mobilien und Effecten, welche hauptsächlich in einem neuen Schreibesecrrtair, einem Schlitten, Pferdegeschirr, Steingut- und Materialwaaren u. s. w bestehen, an den Meistbietenden öffentlich versteigert werden. Gerichtswegen ersucht man daher alle Kauflustige, sich gedachten TageS Vormit tags 8 Uhr im Tröberschm Hause allhicr einzufinden und des Weiteren zu gewärtigen. Ein genaues Verzeichniß der dabei verkommenden Gegenstände hängt am schwarzen Bret des hiesigen GerichtShauseS zur Ein sicht aus. Königliches Gericht Elsterberg, den 26. Mai 1854. F. V. Steinhäuser. In dem zu dem Nachlasse der Mousselinwaarmhändlerin Caroline verehel. Hartenstein in Lengenfeld eröffneten Cvncurse sollen die zu dem gedachten Nachlasse gehörigen auf 783 Thlr. 3 Ngr. 5 Pf. gerichtlich gewürderten Vorräthe an weißen und bunten baumwollenen Waare», bestehend in Gardinen, Mousselin, Pique, Cambrick, Da mast, Wallis, Köper, Lapets, Jaconett, Mull, Kattun, Battist, Bettdecken, Unterröcken, Tüchern, Futterbarchent, Schnurenzeug, Vorhemdchm, Manschetten, Herren- und Damenkragen, Nachthauben, Kinderkleidern, Spitzengrund, Borten, Gorl und anderen Posamen- tirwaaren, sowie demnächst eine Partie Mobilien an Kleidern, Betten, Wäsche, Meubles, einer Stutzuhr und Haus- und Wirthschastsge- rächen am 26. Juni 1854 und an den darauf folgenden Tagen von Vormittags 8 Uhr bis Mittags 12 Uhr und von Nachmittags 2 bis 6 Uhr an hiesiger Gerichtsstelle gegen sofortige baare Bezahlung öffentlich versteigert werden, waS für Kauflustige andurch bekannt gemacht wird. Lengenfeld, am 26. Mai 1854. Das Königliche Gericht daselbst. Römisch Da die am 10. d. M. anberaumte Versteigerung der zur Creditmasse deS Kaufmanns Herrmann Schede hier gehörigen Wohn- und Fabrikgebäude ihrm Fortgang nicht haben konnte, ist deshalb Donnerstag der 29. Juni d. I. zum anderweiten Bietungs- und Erstehungstermin bestimmt worden. Mit Hinweisung auf das btim unterzeichneten Znftizamte an geschlagene Subhastationspalent werden alle Kauflustigen eingeladm,