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auch in der Korm von Ammoniaksalzen vorko»nmt, und augenom- mrn, er sei al- Kleber vorhanden, so würde, wer täglich 5^, Maß Bier trinkt, im gan,en Jahr doch nicht mehr Kleber as in einem fünfpfünvigen Laib Brod genießen! Das Bier dient bei magern» Fleisch zum Ersatz deS FetteS, eS wirkt wie daS Stärkemehl im Brod, eS hat seinen Werth als Mittel der Respiration, der Wär- meerzeugung, aber nicht als Blutbildende Nahrung; eS hat seine Bedeutung als Genußmittel und in der Erregung des Nervenlc- benS, was aber chemisch nicht in Betracht kommt; chemisch wäre der Genuß deS Fleisches statt deS Bieres zum Brod den, Polk empsehlenswerth. Liebig erwähnte zum Schluß, daß daS beste Ver» hältniß der bluterzeugenden Stoße zu den Rcspirationsmitteln in unserer Nahrung das Verhältniß derselben in der Multermich 1 : 4 sei, und daß in Haushaltungen, die ihre Bedürfnisse frei erfüllen könne, sich dasselbe in der Regel herauSstelle. Frankreich Paris, 5. März. Auf Anordnung der Aerzte wird die Kaiserin von nun an bis nach ihrer Niederkunft ihre Gemächer nicht mehr verlassen. Ein kais. Decket vom gestrigen Zage bringt die Ernennung der Wittwe des Admirals Bruat zur Gouvernante der Kinder von Frankreich. Paris, 7. März. Der heutige Moniteur enthält ein kaiser liches Tecret, wodurch das gesummte komingcnt sür 1856 — hundertvierzig Tausend Mann — zum Dienste einberusen wird. Rußland. St. Petersburg, 1. März. Aus der Krim geht uns die Nachricht zu, daß der Waffenstillstand setzt faktisch in Kraft getreten ist, und vorläufig sür den März-Monat seine Geltung haben soll. Ob bis dahin dcr Friede geschlossen sein wird, oder ob die eingetretem Waffenruhe dann noch durch eine besondere Convention für fernere Wochen ausrecht erhalten blecht, darüber herrschen verschiedene Ansiätrn, welche jedoch in den» eine»» »richtig sten Punkte überkinstimmen, daß an eine Wiederaufnahme des WaffentanzeS kaum zu denken sei. Die Vorbereitungen dazu gehen indessen ihren gewöhnlichen Gang fort, und werden bis zum Früh jahre eine Ausdehnung erreicht haben, wie noch in keinem Jahre zuvor. Nach der Times zählt die russische Armee in der Krim jetzt 67,000 Mann Infanterie., 19,000 Kavallerie und Artillerie und 300 Geschütze (natürlich abgesehen von den Festungsgeschützen). Die Infanterie besteht aus dem 3. und 4. Armeekorps. Aus der Alim. Der Pariser „Moniteur" mthält eine De pesche deS Marschalls Prlissikr vom 29. Februar, in welcher der selbe meldet, daß die GeneralstabschefS der Verbündeten und der russische General Tatchimeff die vollständige Einstellung der Feind- seltgkeiten beschlossen hatten. Türkei. Konstantinopel, 25. Februar. Dit Engländer setzten ihre Vorbereitungen für die nächste Campagne fort. Dieselbe wird nach Kleinasien gerichtet sein, so viel man daraus entnehmen kann, daß eine große Anzahl Lastträger, Arbeiter und Professioni- sten aller Art angeworben sind, um zum Dienst der engl. Armee nach Trapezunt eingeschifft zu werden. — Der jetzt in Bukarest befindliche engl. Major Wittmor hat von seinen» Generalcommando Befehl erhalten, in Oesterreich 1000 Pferde für die englische Ka vallerie anzukaufen; die nöthige Erlaubniß zur Ausfuhr dieser Pferde aus Oesterreich ist bereits etngeholt. Ebenso soll derselbe 1000 Pferde in der Walachei aufkaufen und ohne Verzug über Silistria nach Baltschik erpediren. Mannithfaltkge». In der eleganten Berliner Welt eireullrt jetzt ein artige- Histör chen, das mit allerlei Zusätzen die Runde durch di, Stadt macht. Die tinfache Thatsache ist folgtnde: Vor kurzer Zeit besuchte die Königin daS Gerson'schk Geschäfisloka! und sah dort tin,n schönen Shawl, der ihre besondere Ausmerksamklit erregte. AiS die Kö nigin jedoch den Preis von 1800 Thalern vernahm, schwankte sie in ihrem Entschluß, kkn Shawl zu behalten unv entfernte sich mit der Arußerung: sie wolle zuvor noch Rücksprache mit rem Könige deshalb nehmen. Kaum hatte die Hand dkr ersten Fra», im Lande sich von dem Prachtstück neuestcr Mode zurückgezogen, als schon eine andere Hand darnach griff, die Hand einer Frau, deren Mann durch eine Modenleidenfchast unserer jetzigen Männer reich geworden ist. Nicht schwankend in ihrnn Entschluß, sondern mit wenigen aber bestimmten Worten sagte sie: „Dcr Shawl gehört mir." TagS darauf schickte der König und verlangte den Shawl, der seiner Ge mahlin so wohl gefallen habe. Herr Gerson sandte auf der Stelle zu Madame *** unv erbot sich, um ein unbegreifliches Versehe»» eines seiner Commis wieder gut zu machen, ein Paar Hundert Thaler an rem Shawl verlieren zu wollen. Dit reich gewordene Bürgersfrau erklärte jedoch eb^n so bestimmt, wie sie ihren Handel abgeschlossen, „sie werde behalten, was sie einmal gekauft habe." Wie verlantet soll die Königin, seit sie den Ansprüchen einer ihrer Untcrthaninnen hat weichen müssen, nicht wieder bei H.rrn Gerson gesehen worden sein. Der König, sagt man, habe, als er eine abschlägige Antwort erhalten, in seiner pikanten Welse erwidert: „Er freue sich, zu erfahren, daß seine Unterthanen mehr Geld hä> ten als er." Die Rangliste der Königl. Sächs. Armee von» Jahre 1856 weist nach, daß die sächs. Armee 25,000 Mann stark ist. Eingecheilt ist sie in 2 Infanterie-Divisionen zu 5 Brigaden, deren wieder eine jede 4 Bataillons — die gesammte Infanterie also 20 Bataillons — Zählt; eine Reiterei--Division zu 2 Brigaden, von je 2 Regimentern ü 5 Schwadronen — also zusammen 20 Schwadronen —; daS Artillerie-Korps, bestehend aus dem Fuß- artiUerie-Regiment zu 3 Brigaden und 10 Batterien, der reitenden Brigade mit 2 Batterien, der Pionier- und Pontonier-Abtheilung, der HauptzeughauS- und der Kommissariats-Train-Kompagnie. Angeführt wird dir sächs. Armee von 6 (4 adeligen und 2 bürger lichen) Generalleutnant-, 6 (ad.) Generalmajors, 15 (12 ad. und 3 b.) Obersten, 13 (10 ad. und 3 b.) Oberstleutnants, 45 (36 ad. und 9 b.) MajorS, 80 (57 ad. und 23 b.) Hauptleuten, 117 (67 ad. und 50 b.) Oberleutnants, 94 (41 av. und 53 b.) Leutnants der Infanterie; 21 (20 ad. und 1 b.) Rittmeistern, 28 (2 t ad. und 4 b.) Oberleutnants, 55 (43 ad. und 12 b) Leutnants dcr Reiterei; 15 (2 ad. und 13 b.) Hauptleuten, 26 (2 ad. und 24 b.) Oberleutnant-, 28 (5 ad. und 23 b.) Leut nants der Artillerie, sowie 1 (b.) Hauptmann, 1 (b.) Oberleut nant und 1 (b.) Leutnant deS Trains. ES besteht demnach daS sächs. OffiziercorpS aus 552 (329 ad. und 223 b.) Offizieren. Hierzu kommen noch 2 (b.) Räthe deS Kriegsministerium-, 11 (2 ad. und 9b) Auditeure, 58 (b.) Aerzte, 1 (b.) Roßarzt und 1 (b.) Apotheker, so daß die Gesammtzahl aller in der sächs. Ar mee mit Ossiziersrang dienenden Beamten 73 (2 ad und 71 b) beträgt. Brand deS Coventgardentheathers in London. Ein großer Maskenball von ungewöhnlicher Pracht sollte die Reihe von Festen und Vorstellungen schließen, welche der Taschenspieler Anderson, seit Weihnachten krmtether deS Theater-, im Laufe de- Carneval- dartn veranstaltet hatte. DaS Fest nahte seinem Ende, nur etwa