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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.10.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021011016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902101101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902101101
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-10
- Tag 1902-10-11
-
Monat
1902-10
-
Jahr
1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.10.1902
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sene Schwester rau während des 'ahrschemlich irrt st t» ^ —. urch de» Brand in gec »ge Erregung'aeriekb, in d« Umgebung umher. Für dle Annahme. daß die Unglückliche rbrantzt ist, liegt kein Grund vor. Neben den bereit» genannten Leuten ist leider auch der Zugführer Stellmachermeisler «i dem Brande schwer verletzt worden. Ihm fielen bei et dem Brande Ichwer verlegt worden. Ihm fielen der ...^.»gsarbeiten schwere Mauerslucke aus den mit dem Helm bedeckten Kopf. Herr Pöntz ch arbeitete trotzdem weiter. Jetzt mache« sich jedoch bei chm Anzeichen einer ernsten Erkrankung bemerkbar. Der Rrttungsmann Schonherr, der im Stadtkranken hause liegt, befindet sich den Umständen nach wohl: Herr Wunder wald. der eine Zerreißung der SchulterbLnder erlitt, klagt über l-eslige Schmerzen. — Als sich vorgestern Abend »/«S Uhr tn Chemnitz dle Edesto» des tm Stadttheile Altchemnitz wohnenden. 28>ähriaen Nadeimacher» Udltg in der Schlafstube an einen Tisch geletzt hatte um Abendbrot zu essen, trat plötzlich ihr Ehemann an sie heran und teuerte einen Schuß au» einem Revolver aus sie ab. glücklichenvetle ohne Ne zu treisen. AI« die Frau entfloh, schoß der Mann, wie da« .Ehemn. Tagrbt." mittheilt. noch ein zweite« Mal „ach ldr. Aber auch dielrr Schuh verfehlte lein Ziel. Hieraus >>Iwtz sich Ublig ieldit eine Kugel in den Kops, welche aber nicht losort töbtlich wirkte. Ein Arzt veriah den Verletzten mit einem Notdverband und ordnet» seine U»de,s>>hrung in da« Ltadtkranken- hau« an. Al« der Krankenwagen eingrtrofse» und Ublia >chon auf die Lraabahre gelegt worden war. veochied er; er soll liefsinilig gewesen sein. — In der Lehmgrube der v. Schau'schcn Ziegelei inPrauSke bei Weißenberg wurde am Dienstag Abend die Leiche des Brenner» Herzog au» Ober-Gcbeizlg ausgesunde». Der (Ge nannt«. welcher bereit» längere Zeit nervenkrank war. hatte sich am Montag Abend au» seiner Wohnung entfernt und ist wahr scheinlich be» der herrschenden Dunkelheit in die Lehmgrube ge- rathe», wo er. anscheinend vom Schlage getroffen, gestorben ist. — In Ebersback bei Lübau ist am Mittwoch Abend ein Kind de« Kutscher» Birke schwer verletzt worden. Ti« Frau hatte Teuer gemacht und war dann hinausgegangen. um Wäsche abzunehmen. Dir Krndrr waren allein in der stube geblieben und der ältere Knabe soll die Schürze seines 3jährigen Schwester chen» in'» Jener gehalten haben, wodurch sämmtliche Kleider Feuer fingen und Hme zu spät kam. Am Donnerstag früh ist daS Kind geworben, — Schwurgericht. Bei Beginn der heutigen letzten Be» Handlung richtete der Vorsitzende Worte ocs Dantes und der An erkennung an die Geschworenen für deren unermüdliche Thätiekeit und Pflichttreue während der langandauernden, schwierigen sitz- ungSperiode. woraus sich ihrerseits die Geschworenen mit Dank gegen die Richter verabschiedeten. — Nun wird in die Verhand lung eingetrelen wider den Landschastsgärtner Friedrich Wilhelm Hermann Wagler au» Seidnitz und den Gärtner. Bauunternehmer und Grünwaarenhändler Franz Emil Eduard Grundig, ebendaher, welche wegen Betrug», betrügerischen Bankcrotts und Beihilfe angekagt sind Gr. ist wegen Betrugs mit 1 Jahr Gesängniß, Wagler wegen Unterschlagung mit l Jahr 5 Monaien Gefängniv vorbestraft. Ersterer scheint der Prozeßvevollniächtiate und eigen nützige Rathgeber dcS Letzteren gewesen zu fein. Beide sind von icher völlig mittellos, und Wagler wurde im sommer 1901 wieder holt ersolglo» auSgepfändet und zur Ableistung des Ossenbarungs- cides gezwungen. Troß dieser mißlichen Verhältnisse beschloß Wagler «uss Zurathen seines Freundes, ein neues Geschäft zu gründen. Für den 1. Juli 1901 wurde im Hause Holbeinstraße 1 ein Laden gemiethet, die nothwendigsten Einrichtunasgegenstände thcilweisr geliehen, und nun erließ W in einer Fachzcitung eine Annonce, wonach ein „zahlungsfähiger" Mann zwecks Gründung eines größeren Geschästs mit größeren Tabaksirmen und Wein- Handlungen in Verbindung zu treten wünscht. Eine Anzah' von norddeutschen, sächsischen und bayrischen Firmen sandte alsdann ihre Vertreter, denen W. noch ein Uebrigcs von großen Baar- Einkäusen, einer reichen Herath und eigenem Vermögen vor- schwindelte. 10 Firmen lieferten vom Juni bis August für 2169 Mk. Aaaren. Wein und Cigarren, während eine Altenburger Firma vorsichtiger Weise eine Lieferung von 8000 bis 10000 Zigarren von sofortiger Baarzahlung abhängig machte und so jeher eine Stärke darin gefunden hat. die politisch« Ber erung zu pflegen, hat einmal den Versuch gemacht, zu einem ich auftauchenben politischen Vorgänge, ehe r» andere Blätter ,ruber Nachlesen konnte. Stellung »u nchmcn und hat natürlich inz täppisch „daneben gehauen". Dos Blatt brachte e« nämlich tertig, fmn urtheil über da» Verhalten der Burengenerale nach der Darstellunader „Nordd. Alla. Zig." ohne weiteres Kopf zerbrechen in dein Vorwurf der Taktlosigkeit zusammenzufassen. Am nächsten Morgen freilich, als ihm dir urtheile anderer Blätter bekannt geworden sind, hat et erkennen müssen, daß ihm ein recht fataler Mangel an urtheilSsähiakeit eigen ist. Mit Ausnahme offiziöser lmdheutsch-sreisinniger Blätter stimmt ja die unabhängige deutsche Presse darin überein, daß die ganze Ange'egeu- eit ungeschickt behandelt worden ist und die neuerliche altung der Burengenerale, wenn auch dagegen formelle „wände berechtigt sind, nicht» weniger als taktlos ist. er kein Berständniß dafür hat. daß nach der ganzen zgge der Verhältnisse und den vorangcgangenen Erörterungen n der deutschen und der englischen Presse in dem strengen Fest esten an der Vermittelung ber Audienz durch die englische Bot- chaft. deren Anrufung noch nicht einmal einen Erfolg sicher- teilte, keine stillschweigende Dcmütbigung der Burensührer und eine schmerzliche Jgnorirung der Empfindungen der weitesten Kreise des deutsche» Volkes erkennt der soll mit seinen jammer- vollen Winseleien doch hinter'»» Ösen bocken bleiben, um dem deutschen Volke,die Freude an seinem beste» Wesen nicht zu ver gällen. Nur die angstvolle Erkenntniß, sich zu arg bloßgestellt zu habe», kann bei jenem Blatte den abgeschmackten Borwurf der Popularitätshascherei gegen anders Denkende erzeugen Wie kläglich das Beginnen jenes Blattes ist, beweist übrigens am besten, daß es nicht wagt. eine Uebersicht über die deutschen Preßstimmen zu geben und so seine» Lesern ein eigenes Urtheil zu ermöglichen, sondern es vorzieht, nur folgende englische Aeußerungen wiederzugeben: „Daily Telegraph" und „Daily Chronicle" führen aus. daß die Art der Erledigung der Angelegenheit im Interesse der Förderung der internationalen Beziehungen Anlaß zur Befriedigung gebe. Der „Standard" meint, die französische Negierung werde sicher der Haltung des Kaisers folgen und sich mit einigen schönen und wohlwollende» Worten begnügen. Das werde die Billigung aller vernünftigen Franzosen finden. — Das gedachte „deutsche" Matt wird sich wohl auch in Zukunft besser aus Berichte über SchweinS- knijchel mit Klüse» beschränken — als „in Politik zu machen". Von nationalgesinnten Organen wird übereinstimmend fest- gestellt, daß diejenigen Blätter, die den Burensührer» Taktlosig keit vorwersen und ihnen beleidigende Absichten unterschieben, osfiziös rnspirirt sind. So schreibt u. A. die „Deutsche Tageszeitung": ?Voksische Zeitung", „National-Zeitung", „Lokal- Anzeiger" und „Berliner Tageblatt , sie alle, die ihre ,,diplomati schen Rechercheure" in der Wilhelmstraße anlichambriren lassen, suchen jetzt den Buren eins anzuhängen und das deutsche Volk gegen sie zu stimmen. Gemeinsam ist allen diesen Kundgebungen, daß sie den Entschluß der Burengenerale aus boshafte Einslülter- ungcn des Dr. Leyds' zurückzusühren, daß sie ihn als eine Brüskir- ung und eine Beleidigung des deutschen Volks hinstellen und dieses aussordern, sich nunmehr den Buren gegenüber einige Zurückhaltung auszuerlegen. Dieser allen Auslassungen gemeinsame Jdcengang zeigt, daß sie lämmtlich aus einer Quelle stammen: und er vcrräth auch gar zu deutlich den Zweck dieses Geschreibsels, die Eng länderei unserer auswärtigen Politik durch Verhinderung eines warmen Empfangs der Burengenerale zu fördern." — Selbst die „Franks. Ztg. bemerkt: „In mehreren und zwar speziell in frei sinnigen und liberalen Blättern läßt sich eine natürlich nicht zu fällige Uebereinstimmuna des Urthcils bis aus die Einzelheiten des Gedankenganacs konstatiren, in der man wohl die Ansicht Io- genannter maßgebender Stellen erblicken darf." — Zu den Aus lassungen der offiziös inspirirten liberalen Presse sagt der kon servative „Reichsbote": „Man sollte es, nach Allem, was vor- liegt, nicht für möglich halten, daß so etwas in deutschen Blättern geschrieben werden kann: die englische Presse überhäuft Deutsch land mit Beleidigungen, verspottet die Tüchtigkeit unserer Armee, sagt dem Kaiser, wenn er die Burengencrale empfangen wolle, möge er nach England kommen — und wir sollten vor all' diesen englischen Brutalitäten in's Mauseloch kriechen, kein freies Wort meyr wagen, weil es die Engländer übclnehmen könnten! Tie Sache wird für das nationale Empfinden nachgerade unerträglich!" Die . Hamb. Nachr." eiörteni die Vermutlnino. daß dir SinneSändeiung der Burensührer ans engliiche Einflüsse zuiück vor Schaden bewahrt blieb. Noch vor Eröffnung des Geschäfts l zuführen ist: .Entweder ist den Generalen zu verstehen gegeben worden, daß ihr Geiuch um Eiiisüvrung durch den britischen Bot ichaiter abschlägig betchieden weiden wüide. und daß sie es desyalb vorgezogen baden, sich die Temlltbiaung dieser Abwehung zu crwairn und lieber fikiwillig aus dir Audienz zu verzichten, oder daß sie durch die ielnvseltge Haltung, die die engilickc Presse an läßlich der geplanten Audienz gegen sie einpenominen bat, vielleicht auch durch direkte. >b»en von de, britischen Negierung zugekommcne Winke zu der Ueberzenguna gebracht worden sind, daß sie die Lacke ihrer siidairiiannchen Landsleute schwer schädigen winden, wenn sie gegen de» Wunsch Englands die Einführung beim Kaiser durch den britischen Botschafter nachmchen würden. Denn darüber kann man trotz der eine Zeit lang in dieser Frage etwas ver nünftiger gewordenen Haltung eine- Tbeiles der engl siche» Presse nicht zwenelhasi iein, daß man i» England diesen Empfang der Buicngciieiale durch den Kaiser zu veibindcrn wünschte, und zwar auch von Seile» der Regierung. Im ..H an ». Cvn r." finden wir hierzu folgende Aussühiulioe»: „Ten direkten Weg hierzu, also die wurde «in Theil der noch nicht bezahlten Äaaren verschleudert, das Uebrige von Grundig verhausirt, der Erlös netheilt. Als die Gläubiger gar zu sebr drängten, verkaufte W. am 15. August das Geschäft zum Schein und ohne Gegenwerth erhalten^zu haben, an Grundig, um dann den Konkurs anzumeldcn. Schon am 18. Juli hatten Wagler und Grundig 4000 Cigarren, die aus Antrag eines Gläubigers gepfändet waren, heimlich aus dem Laden geschafft und bei Seite geräumt. Wagler legt ein offenes glaubwürdiges Geständniß ab, während Grundig alle Schuld aus W. abzuwäizen sucht. Nach den Ergebnissen der Beweisaufnahme und auf Grund des Äahrspruches der Geschworenen wird W. zu 5 Jahren 6 Monaten, G. zu 4 Jahren Zuchthaus. Jeder auch zu 10 Jahren Ehrverlust verurtheilt. Die Untersuchungshaft kommt mit je 6 Monaten in Anrechnung. — Landgericht. Wegen Sittlichkcitsverbrechens hat sich der Seemann Max Leopold Otto Schade zu verantworten. Der Angeklagte wurde 1861 in Berlin geboren, absolvirte das Gym- , , nasium, ging hieraus zur See und kam vor einigen Jahren nach Benachrichtigung der deutschen Regierung durch den briti'chen Transvaal. Bei AuSbruch des südafrikanischen Krieges trat er Botichaster. daß man es ablehnen müsse, die Burengencrale beim in das deutsche Freikorps ein, focht unter Oberst Schiel bei Elands- Kaiser elnziisüvrcn. bat ma» wohl deshalb zu vermeiden gewünscht, laagte mit, wurde verwundet, gefangen genommen und nach s weil der ganze Gedanke einer Unterredung des Kaisers mit den St. HAena gebracht. Unmittelbar nach der Ankunft in Dresden Buren nicht von dielen, sondern von dem Kaiser selbst ausgkanngcn befleckte er ferne bi» dahin makellose Vergangenheit durch ein Sitt- > ist und in der Weig-runy des Notschalters. die Buren einrufiihrcn, lichke tSverbrechen an einem kaum 14jäbrigen Mädchen. Die unter > eine um so größere Uiihüflichkeit gegen den Kaiser persönlich gelegen Ausschluß der Oefsentlichkeit geführte Verbandluna endet mit der l baden würbe als die Bedingungen der Einführung, an welche der Verurtherlung des Angeklagten zu 6 Monaten Ge'änaniß. - Der Empfang geknüpft worden war. eine beiondelc Höflichkeit des vorbestrafte Arbeiter Karl Hermann Wünsche aus Zittau schrieb Kolters gegen England iiivolvirle. Denn ein Zwang, daß der unter Mißbrauch fremder Nomen eine Anzahl von Bettelbriefen Kaller Ausländer nur durch Vermittelung ibrcr Botichaster em- an diesige Einwohner und verschaffte sich dadurch mehrere kleinere > Psange. liegt nicht vor. Da hat man es den» vorgezogen, die Geldbeträge, Kleidungsstücke und eine Geige. Als er am 91. Juli i Unterredung der Buren mit dem Kauer auf dem indirekten Wege sei damalige« LoaiS ausgab. nahm er eine der Wirthin gehörige ! ru verhindern. indem man die Buren dabm beeinstußie. daß sie Taschenubr mit. Die abermalipen Fehltritte Hot er mit 6 Monaten i aus den Empfang verzichteten. Tie einmuihige H.iltu,lg der eng- Gesängniß zu büßen. - In Gemeinschaft zwe er. am 24. Avril l'scken Presse in'd.eier Frage und rbr deutschfeindliche» Gcbahren. abgeurtherlter Genossen verübte der Brauer Franz LoniS Oskar! welches namentlich m den letzten Tagen hervortrat, zeigten zur Stadelmann aus Nordhausen in Dresden drei Einbruchsdiebstäble.' Genüge, baß die .englische) Negie.ung die Dmhtc zog. Das war Das Ergebniß derselben war kein überaus reiches. St. erntet 1 Jahr 9 Monate Gesängniß und 3 Jahre Ehrverlust. La« Echetter« der Audienz der Burensührer wird selbstverständlich in ber Presse noch lebhaft erörtert. Be- ... ... merkenSwerih ist, wie die „Leipz. Zig." die Darstellung der Volke wird man „Nordd. Allg. Zig." nicht o8ne den ' ' ' - - - Ztg." nun sind die Generale inzwischen anderer Meinung ge- s erneute Rücki worden". Dann fährt die „Leipz. Ztg." fort: „Die offiziöse Aus- England geor lassung fügt denn auch lakonisch hinzu, die Angelegenheit sei in VolksaesühlS > l der Ärundton der Londoner Piesse i» dieien Tagen: die Buren generale gelten an leitender Londoner sielle nicht mehr als zu- verläisig; >br Empsaug durch den Deutschen Kotier wiid die ohnc- dir, rnomien Schwierigkeiten der Pc>«>sisir»iiy Südasrikas in'S Unüberwindliche steigern. Tie direkte Unhöslichkeik gegen den Kotier hat man alio vermiede», aber der gewählte indirekte Weg ist darum nicht höflicher und rücksicht-voller." — „Im deutschen Volke wird man", bemerken hierzu die „Hamb. Nachr ", „diele Ver- » Ztg." nicht ohne den Zusatz „halbamtliche" kncocr-! ritciung de» gevlante» Empfanges der Buren durch de» Kaller der giebt und auch einfügt: „Nach Mittheilung der „Nordd. Allg. rngltjchen Regierung und Presse aus's Kerbholz ichreiben atS eine Rücksichtslosigkeit und einen neue» Beweis dafür, daß geiiübrr eme sreiindichaftlichere Wendung des beusichen ^ .. Gerade viele Audienz der tapferen negativem Sinne entschieden und erledigt. Dieser Ausgang wird Burensührer beim Kaiser hätte eine Brücke bilden können von den vielen Freunden des burischrn Volkes in Deutschland auf's : für die Anbahnung ireundichaftlichcrer deunch-englncher Bezieh- Lebhasteste bedauert werden, und eS wird nicht an allerlei Er- i ungrn. Dem Kaiser hat man es im drutichen Volke gedankt, daß klärunaen für di« Haltuna der drei Generale fehlen. Vielleicht er die Buienfühler empfange» und itmen >o einen Beweis seiner ist noch eine besondere Kundgebung von ihnen zu gewärtigen.! Achtung geben wollte. Der zur Velwirkttchung dleser Absicht Schon jetzt aber möchten wir vie Annahme nicht von der Hand gewählte Weg wäre wohl am besten geeignet gewesen, die noch weisen, daß die hochmüthigen und herausfordernden Artikel, mit gegen England vom Burenlriege her in Deutichland bestehende denen verschiedene Londoner Zeitungen die Asidienz-Angelcgcnhcit Erbitterung in die Bahnen ireundschastlichen Vergessen» und Ver- behandelten, auf die Sinnesänderung Dewet's und seiner stehen» zu lenken — wenn England gewollt hätte. Daß die eng- Kameraden mit eingewirkt haben könnten. So mag gerade die tische Presse jetzt triumphiren wird, der Deutsche Kaiser bade sich ^ .L. die Haltung der engli'chen Presse bewegen lassen, die Burenfübrer nicht zu empfange», davon nnd wir überzeugt." .. . . . - Erwühntzuwerbriiverdtent'chltrßlichnocheineuUramontaiie bei den Generalen die Empfind- Stimme. Tie „Köln. Bvlksitg." äußert: .Daß die Audienz nur " ierher al» im yöfi- durch Vermittelung de» enalllchen BosichaftelS erfolgen tollte, bat . ingung die Londoner vielfach im deutschen Volke nicht gefallen. Die Beriuche. diele jse mitbestimmend gewesen wären. Möglicher Weise Form al» durch Leremoiiiell und Herkommen unumgänglich hiniu- hate» dann gute Freunde die Meinung verstärkt, die Buren- stellen, haben keinen Eindruck gemache. Jedermann >ogte sich: Der führ« müßten m Berlin durch ein englisches Joch gehen. Immer- kotier kann empfangen, wen er will. er hat auch thotsächlich zahl- hin zeigt sich, daß e« mißlich war. von ber Angelegenheit etwa» reiche Ausländer odne Vermittelung der dwlomatllchrn Vertretung valautoaren zu lassen, bevor ihr« Modalitäten m ^ keinen Anstoß genommen, wenn nickt «in großer und zwar der einflußreichste Theil der enalllchen Presse die Frage tn einer für Deutschland und den Deutschen Kalter beleidigenden Weil« dedan delr bätte. Die geberdele sich, als könne England dem Kaiser verbieten, die Generale zu empfangen. Man denke sich einmal, dt« deutiche Presse batte in äbnlicher Welle dem König Eduard Bv'schriflen mache» wollen, mit welcher Entrüstung würde das >» England Mückgewiesen worden lein!" Buren vurcy den vrrrricyen rooticha schen k-isn: «inzusübren. bei den.Gene, ung erweckt haben, daß bei dieser hinter schen Verkehr üblich aufgestelltenBedin, allen Tbeilrn idrer Heimatb empfangen Wenn da» Cerrmoniell die Lermstrel- ivnoern MllN eine» änderen Blatte» den Hohn und thun hat. Man hätte an der ss gereisten Menschen heran». Da» Blatt, sich der Vermittelung de» engltsi die Burengenerale er» brvienen sollten, ragesaetchtchte Deutsche» Reich. Eine Wehr st euer wird i« der «Köln Ztg." zur Einsühiung empsohlen. um die Ossizierpensionen erhöhen zu können für dir künlligen Pensionäre und die bisherigen Pensionäre. Man könne ans diese Weise 40 bis 45 Millionen Mark im Jabre durch eine Steuer ausbringe» Die Berliner Archive über die Gründung de» Deut schen Reiches bat Pros. Ottokar Lorenz in Jena für sein Werk „Kaller Wilhelm und die Begründung des Deutschen Reiches" noch nicht benutze» dürie». Er tagt in einer Selbstaiizeige darüber: ..Durch rmen besondere» Umstand ist cS mir zur Gewiß heit geworden, daß die Verhandlungen über die Gründung des Reiches, welche vo» Seilen des norddeutschen Bundeskanzleramtes geiührt worben sind, ohne Kränkung mehrerer Regierungen heule noch nicht der wissenichastlichen Forschung preisgegcben werden lönne». Tenn nachdem mir seitens der großherzogltch badllcheii Regierung eine außervldentiich warme Emvieblung zu Theil ge worden war. in den preußischen Archiven Forschungen machen zu dürfe», und es Anfangs in Folge allerhöchster sehr wohlwollender Meinungen den Anschein hatte, als köniilcn mir die preußischen Staatsarchive rugängiich gemacht werden, hat eine nachträgliche >m Reichskanzlern»» statlgesundene genaue Vrüiung der An gelegenheit ein negatives Ergeiiniß gehabt. Es wurde mir der Betcheid zu Theil. daß veimoge der Zerstreutheit und Lückenhastig lest des Materials die Befürchtung bestehe, Mißverständnisse zu veranlassen, weshalb die Benutzung der von mir hezcichnetc» Akten zunächst »och ausgeschlossen sei. Ich habe keinen Augen blick an dem korrekten politischen Charakter dieser hoben Entscheid ung auch nur de» geringsten Zweifel gehabt. Die Alten der Ve:- bandlunac» über die Gründung des Reiches und KaiierthumS. die durch die Hände Bismarck s, Thiele's und Delbrück s gegangen sind, werden eine solche Masse von unerwarteten Gegensätze» und barten Kämpfen an den Tag bringen, daß es ganz unstatthaft wäre, wenn die Reichsregierung als einer der Paciscenten die Veröffentlichung der Akten ohne die Zustimmung der anderen ge statten würde." Es ist weiter inteiessant. daß Professor Lorenz die Ansicht ausstricht, die Zukunst Deutschlands sei im Jahre 1800 ganz und gar unsicher und trostlos gewcien. Der Leier des Sybel- »chrn WerleS, das von 1866 ab >a allerdings aus einem un zureichenden Material cmsgedaut ist. habe ein vollständig un richtiges Bild der Entstehung des Reiches gehabt. Die weit verbreitete Meinung, es habe sich Alles, was in Verfassung und Rechtsverhältnissen heute in Tenochland besteht, gleichsam spielend und als er» selbstverständliches Forischreiten dessen ergeben, was 1806 geschaffen wurde, sei lediglich ein Ergebniß der kunstvolle», aber dem wirklichen Gang der Dinge durchaus widersprechenden Schilderungen Lvbei's. Zum Ersten Deutschen Kolonialkongreß schreibt die „Post": „Tie Veranstalter und Einberufer sino zunächst alle jene Kreise, die von höherem Standpunkte aus, von der Warte der Wissenschaft, der religiösen und der großen nationalen Inter essen ausschauend, ihre Blicke naturgemäß auch auf das überseei sche Deutschland richten. Gleichzeitig aber bildet der Kongreß zum ersten Male eine Vereinigung dieser geistigen Mächte mit den Vertretern der Praxis, eine Verbindung, die sich schon in der Bedeutung äußert, die man bei der Auswahl der Borträge der tmrlhschastlichen Entwickelung unserer Schutzgebiete beigelegt hat. So ist diese Veranstaltung gleichsam ein Abbild der Art, ln der in Zukunst bei uns Fragen kolonialer Natur in Angriff genommen werden sollten. Im Ganzen werden sich gegen 60 wirthschafispolitische Vereinigungen, gelehrte Gesellschaften und Handelsinstitute an dem Kongreß in Berlm betheiligen. Unter den Veranstaltern des Kongresses befindet sich auch eine große Zahl evangelischer und katholischer Missionsgesellschasten Mag sich aus den Verhandlungen des Kongresses viel Positives ercebcn oder wenig, im Sinne der Einigung aller Kolonialsreunde soll er allen Bethciligten und vornehmlich der Deutschen Kolonial- gesellschasl ein wichtiges Ereigniß bedeuten. Tie Zeit der großen Neuerwerbungen ist vorüber, wie auch diejenige der rein theoreti schen Erörterungen der Vergangenheit angeyört. Daß beide, Theorie und Praxis, ihren Werth und ihre gemeinsamen Ziele erkennen, dazu wird er unter allen Umständen beitragen. Und wenn weiter nichts erreicht wurde, schon dies will uns einen Gewinn für unser Volk bedeuten, in dem, entgegen seiner achtung gebietenden politischen Stellung, die verschiedenen Berufskreise so oft gänzlich von einander getrennte Ziele suchen. Im Interesse eines gemeinsamen und großen Zieles so verschiedenartige gesstige und materielle Richtungen wenigstens einmal aus einem Wege zusammengesührt zu haben, darin liegt die nationale Bedeutung dieser Veranstaltung. Uqd dies Verdienst wird als ein wirklicher Gewinn bestcycn bleiben, auch wenn keine einzige Pflanzung und kein kaufmännisches Unternehmen als unmittelbare Folge der Sitz ungen wird genannt werden können. Vielleicht wiro man auf Grund dieses idealen Werthes zu einer Wiederholung dieser Ver einigung schreiten, wie sie in geographischen und anderen Kreisen länmt üblich, sa zu einer dauernden Einrichtung geworden ist." — In dem Begrüßungsartikel der „Münch. Allg. Ztg." heißt cs u. Ä.: „Die Veranstaltung dieses Kongresses ist mittelbar auch von großer politischer Bedeutung. Zunächst beweist sie das zu nehmende Interesse an den großen weltpolitischen Fragen. Es ist noch nicht allzu lange her, vaß das Wort „Weltvolitik", als es zum ersten Male zur Bezeichnung der neuen Aufgaben, die an das Deutsche Reich herangctretcn sind, gesprochen worden war, in weiten Kreisen des deuischcn Volkes ei» gewisses Unbehagen verursachte und vielfach aus Mißverständnisse und Widerspruch stieß. Man hat sich inzwischen immer mehr davon überzeugt, daß Deutschland, wenn es seine ihm durch seine europäische Macht stellung zugesallenen Ausgaben erfüllen will, demgemäß seine Stellung unter den Weltmächten einzurichten hat. Wie große Fortschritte diese Erkenntniß gemacht hat, ist zuerst beim Ab schlüsse des japanisch-ckinesifchcn Krieges hervorgctreten. als sich Deutschland mit Rußland und Frankreich vereinigte, um den statu» quo in CRna aufrecht zu erhalten. Es Hot sich noch mehr gezeigt, als sich Deutschland vor zwei Jahren an der Beilegung oer chinesischen Wirren betheiligle. Der Erste Deutsche Kolonia!» kongreß bestätigt jetzt, wie tief vcreits in die breitesten Kreise das Bewußtsein nicht blos von der Berechtigung, sondern auch von der Nothwendigkeit einer richtig verstandenen deutschen Weltvolitik eingedrungen ist: einer Weltpolitik, die nicht in der Welt herum abenteuert, sondern in sriedlichem Wettbewerb der Kulturvölker die Beziehungen sichert, vie wirchschafluch den deutschen Gewerbe- fleiß mit den überseeischen Kulturgebietcn verbinden." In einem Artikel über die offiziöse Presse schreibt die „Deutsch. Tageszta.": „Daß cs mit unserer offiziösen Presse seit dem Rücktritte des ersten Reichskanzlers immer böse ausgcschcn hat, ist allgemein bekannt: aber so heillos wie jetzt sind die Zustände kaum ze gewesen. Es scheint so, als ob die „diplomatischen Reche» cheure" einer ganzen Reihe von Blättern sich alltäglich im Preß- bureau des Auswärtigen Amtes zusammensände», um ein Stich wort oder eine Weisung zu erhalten. Das, was ihnen dort anvc» traut wird, bearbeiten sie dann nach Maßgabe ihrer Fähigkeit und ihrer offiziösen Darstellungskunst. Selbstverständlich müssen sic wohl oder übel jeden Wechsel der Meinungen nnt durchmachcu, der an der Stelle sich vollzieht, von der sie inspirirt werden. Welchen köstlichen Eindruck ein solcher Mcinungswcchiel macht, haben wir m diesen Tagen erfahren, wo gewisse offiziöse Blätter ihre Anschauungen über die Reise der Burengencrale nach Deutsch- land innerhalb zweier Wochen vier Mal einer gründlichen Revision unterziehen mutzten. Die Eröffnung -er neu aegründeten staats- und rcchtswisscn- schastlichen Fakultät an der Universität Münster wird am 24. und 25. Oktober in feierlicher Weise im Beisein des Kultus ministers Dr. Studt erfolgen. An alle Universitäten sind zu dieser Feier Einladungen ergangen; sie werden durch Deputationen vertreten stm. Prinzessin Emma Von Rcuß ältere Linie, die sich, wie erwähnt, mit dem Grafen von Aünigl-Ehrenburg verlobt hat, steht im 23. Lebensjahre und ist das zweitgeborene Kind and die älteste Tochter des verstorbenen Fürsten Heinrich XX11 und dessen Gemahlin Marie geb. Prinzessin von Schaumburg- - . - - - - - - " 'Ehrenbura, ist der errn zu Chrenburg MichaelSourg und Dresdner Nachrichten. Nr. S81. Seite ». Sonnabend, 1t Oktober tUV2
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