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Kord der Schiffe sind nur vier Mann verwundet. An dem H.cla, dir zunächst den Batterien gelegen, sah man Spuren von nicht weniger als sieben Kanonenkugeln. Türkei. Konstantinopel, 19. Juni. Der Marsch der 3. franz. Division von Gallipoli nach Konstantinoprl war sehr ^schwerlich. Die Hitze war erdrückend und die Truppen waren gezwungen, sich häufig ihren Weg erst zu bahnen; ein als Vortrad vorausg.schicktts Bataillon der Jäger von LZincenn's leistete diesen mühsamen Dienst. Die Truppen Lanroberl's campiren bei Barna; sie haben seit ihrer An. tunst am dortigen Hafen einen sihr geräumigen Ausladeplatz angelegt und hü Türken durch ihr rasches Arbeiten in großes Erstaunen vers.tzl. Zu Gallipoli, wo man neue Truppen aus Frankreich und Algerien erwartet, errichtet man eine Reserve-Division. Die letzten Maßregeln Oesterreichs und die Unterzeichnung des Vertrages mit der Pforte Haden den Polen in der Türkei jede Hoffnung auf Verwendung genom men und rin Th.il verleiden wird sich wieder nach Frank reich und England einschiffen. Die Wiener Bl. schreiben vom Kriegsschauplätze an der Donau: Nach den Berichten aus Bukarest vom 25. Juni über Hcrmannstadl sieht man in ersterer Stakt dem Abzüge der rufs. Truppen entgegen. Die walachische Miliz soll die Sorge lür Aufrechthaltunq der Ordnung und Sicher heit bis zum Einrücker, der Schutzliuppen übernehmen. Die Truppenconcenlralion im östlichen Theile der Walachei und der Moldau dauert fort; von einem Rückzüge über den Pruth ist keine Rede. Nachträgliche Nachrichten aus Bukarest vom 24. Juni melden, daß am 20. Juni noch das Fort Abdul Medschid beschossen und später selbst Anstalt gelreffen wurde, es zu stürmen, als der Befehl eintraf, die Belagerung einzustellen. 10,000 Russin sind von Giurgewo nach Fotschan aufgebrochen. Das Coips des Generals Liprandi befindet sich zu Plojescht, wo angeblich Vorbereitungen zur Errichtung eines aus 30,000 Mann bestehenden Lagers getroffen werden. Am 25. Juni erschien ein Kosakenpiket in dem am Rolhenthurmpaffe be- finklichen Wirlhßhause, um die Gegend auszukundschaften. Zu Kinin und an mehreren Orten der siebenbürgisch-walachi- schen Grenze wirk Proviant für russische Cavallerre vorbereitet. Dagegen bezeichnet der „Ll." die obige Nachricht, daß die Ruff.n bei Plojescht ein Lager von 30,000 Mann be ziehen werden, auf Grund späterer und verläßlicher Berichte als unrichtig. Das Lipranbl'sche Corps und die von Giur, gewo abgezogenen Truppen marschiren in die Moldau. Die Räumung der westlichen Walachei dis zur Linie Kalarasch. Fokschan sei definitiv beschlossen und in voller Ausführung stehend. Die Türken haben ihre Vorposten an der Donau wieder ausgestellt, die von den Russen bis jetzt verlassenen Distrikte aber noch nicht besetzt. Marschall Paskewitsch'S betauernswerther Zustand verschlimmere sich täglich und die Absicht desselben, sich nach Warschau zu begeben, habe auf ausdrückliche Anordnung seiner Leibärzte vorläufig unterbleiben müssen. Der russische Kriegsminister Fürst Dolgorucky wird am 25. Juni in Jassy erwartet; er gehl von dort nach Bessara- bien und sodann nach Kiew, wo bekanntlich auch der Kaiser von Rußland und Fürst Paskewilfch eintreffen sollen. Die Nachricht einer bevorstehenden Besetzung der Donaufürsten thümer durch Oesterreich hat in der Moldau große Aufregung gegen die Russen bervorgerufen. An mehreren Punkten in der Moldau wurden von den Russen rüsenhafte Backöfen angelegt, in welchen ungeheure Vorräthe von Zwieback ge, backen werben, wobei nicht nur die Thäligkeit der Militair-, sondern auch der Civilbäcker in Anspruch genommen wird. — Als Galacz, den 18., schreibt man, baß kort starke Be, festigungen vorgenommen werden. Das Lüders'scke CorpS kommt wieder, seit Herbst vorigen Jahres schon zum dritten Male, nach Galacz. Die derzeit in Galacz und Umgebung stationirt gewesenen Truppen marschiren dagegen bei Wodiana, wo eine Brücke geschlagen ist, über den Pruth, um den zur Verstärkung für Odessa bestimmten Truppen nachzufolgen. Am 22. d. hat sich ein zahlreicher Wagentransport von Silistria über Schumla nach Varna in Bewegung gesetzt, der eine große Meng, von Gewehren, Säbeln, P-trontaschen, Monturen rc. fühlte, welche die Türken den in den Lrancheen gefallenen Russin, deren Zahl auf mindestens 12,000 Mann angegeben wird, abgenommen halten; auch die Gefangenen, gegen 200 Mann, werden nach Schumla abgeführt. Die FestungSlruppen, wlche sich so heldenmülhig verlheidigten, werden nach erfolgt, r Ablösung nach Schumla marschiren, wo für silve verschiedene Auszeichnungen vorbereitet sind. Die Wittwe des verstorbenen Festungs Commandanten Mussa Pascha ist von Silistria in Varna angekommen, von wo sie sich nach Smyrna zu ihren Anverwandten begiebt. Die franz, und engl. Regierung strecken der türkischen 400 Millionen Piaster vor; die Bedingungen sind nicht bekannt, nur »st gewiß, daß die beiden Prinzen das Geschäft im Bei, sein Reschib's persönlich mit dem Sultan abmachten. Es ge hen von hier zwei Kaufleute, Black und Dürand, nach Paris und London, um die Details biesis Anlehens in Ordnung zu bringen. Die „Tr. Ztg." bringt in einem Berichte aus Trapezont, 9. Juni, folgende Nachrichten vom asiatischen Kriegs schauplatz: Die vorgestern Abend eingetroffene Erzerum- Post vom 4. Jun» Hal Briefe von Kars bis zum 30. Mai gebracht, nach welchen noch immer nicht die geringste Be. wegung, weder russischerseils vom, noch türkischerseiis gegen den Arpa-Tschay bemerkbar gewesen. Das defensive Ver. halten der Russen, den in jeder Beziehung wenig widerstands fähigen türkischen Streitkräften gegenüber, läßt sich nicht anders als durch den Umstand erklären, baß sie im Osten vom Scheikh Schamyl bedroht sind, der dem Vernehmen nach bis in das Gebiet von Kachelten vorgerückt war, welches bekanntlich den Kessel von Tiflis beherrscht. Scheikh Schamyl soll neulich dem türkischen Oberbefehlshaber gemeldet haben, daß er mit 25,000 Mann, durch polnische Ueberläufer gul eingeschulter Truppen und einem, von Fachmännern derselben Nation geschaffenen, ebenfalls nach europäischem System be« dienten Artillenepark in Kachetien stehe, wo er den günstigen Augenblick erspähe, die Stadt Tiflis zu überrumpeln und von d«, nach Umständen, weiter gegen Westen vorzudringen. MannichfaltigeS. Der Borstand des Leipziger Hauptvcreins der Gustav-Adolph- Stiftung hat in diesen Lagen an die Zweigvereint <zu denen die hier und in anderen Städten des Voigtlandes bestehenden Lertine ge hören) „ein freundliches Wort der Erinnerung" gerichtet, welches gewiß bei allen den Lesern d. Bl., die der guten Sache der Gustav - Adolph»Stiftung bisher ihre Lheilnahme schenkten, auch eine