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278 gty". ,ü, solcher Kau voll) Nttök. Man dcr.i sicd nun Lie kritische Lage, in welche Preußen am Rhein und Oester, reich in Italien, in welche überhaupt ganz Deutschland als. dann kommen müßte! — Aus dem Vorstehenden wird sich das ergeben, daß die deutschen Großmächte wohl wissen, waS sie thun, wenn sie Anstand nehmen, ihre jetzt so überans günstige Position zu verlassen und sich mit England und Frankreich kopfüber in den Weltkrieg zu stürzen, dessen Ende gar nicht abzusehen wäre. g-ttunge^ Preußen. Aus Berlin wird unter dem 2. Mai Nach, mittags telegraphisch gemeldet, daß der König den Vertrag zwischen Oesterreich und Preußen unterzeichnet habe, und daß an diesem Tage die Ratificationen im Ministerium des Innern ausgewechselt worden sind. Die Ratification von Seiten des Kaisers von Oesterreich war durch Oberstl. Hr. v. Manteuffel von Wien nach Berlin gebracht worden. Bei der preußischen Armee sollen nun die Zündnadelgewehre all. gemein eingeführr werden. Die Ausrüstung von Caperschiffen in den preußischen Häfen ist aufs Neue untersagt. — Dänemark. Um die finnische Küste zu blockiren, ist ein Theil der englischen Flotte nach dem finnischen, ein anderer Theil nach dem bolhnischen Meerbusen gesegelt. Schweden. Neuere Nachrichten widersprechen der allge. mein wiederholten Nachricht, daß die Insel Aland von den Russen geräumt worden sei. Es sollen dort vielmehr Ver. stärkungen angelangt und neue Verschanzungen aufgeworfen sein. Frankreich. Der Moniteur meldet, daß einer telegraphi. schen Depesche aus London zufolge am 27. Mittags Avmrral Parseval zu Deal ongekommen ist, dort Lvolsen eingenommen hat und sich so schnell als möglich mit Admiral Napier vereinigen wirb. Lord Raglan, Oberbefehlshaber deS englischen Expedili. onscorps, hat sich am 22. April in Marseille trotz des stürmischen Wetters, welches mehrere Schiffe umzukehren nölbigle, ein- geschifft. Prinz Napoleon ist am 20. v. M. in Malta Nachmit» tags angekommen und noch am Abend desselben Tages auf dem Roland trotz eines starken Südostwindes weiter gesegelt. Der Kaiser soll entschlossen sein, das nach dem Oriente zu sendende Hilfscorps nötigenfalls auf 150,000 Mann zu bringen. England. Laut der neuesten Künigl. Proklamationen können neutrale Schiffe russische Produkte, wofern sie nicht Kriegvcv'.tt. /r oder unm«le.vak verladen, verführen und verkaufen, und die englischen Schiffe haben denselben freien Spielraum, nur daß sie in keinen feindlichen Hafen einlaufen dürfen, was sie in ihrem eigenen Interesse ohnedieß nimmer gelhan hätten. Aus Petersburg kommt die Nachricht, daß der Kaiser abermals eine Proklamation an das russische Volk erlassen hat, in welcher er auseinander setzt, baß die Westmächte auf nichts anders ausgingen, als die Größe und Macht Rußlands zu brechen, daß der ausgebrocAene Krieg ein heiliger sei und man Gut und Blut ausopfern müsse, um das bedrängte Vaterland zu retten. Es sei ein Kampf für den Glauben, für das Ehristenthum! — Die russische Armee, welche der. malen 850,000 Mann zählt, soll in 3 Monaten 1,200,000 Mann stark sein. Italien. Aus Rom wird gemeldet, daß S. K. H. Prinz Georg von Sachsen am 19. April von Sr. Heiligkeit dem Papste in einer feierlichen Audienz empfangen worden ist, worin er sich verabschiedete. Der heil. Vater suchte auch bei dieser Gelegenheit dem Hohen Wohlwollen, das er für die regierende sachs. Königsfamüie hegt, nach allen Seiten hin einen neuen Ausdruck zu geben. — Am 20. hat S. K. Hoh. die Rückreise nach Drisven angetreten. Die heutigen Nachrichten vom Kriegsschauplätze lauten f.hr cürftig. Das Bombardement von Odessa am 23. April wird nun auch über Wien bestätigt und zwar mit der nähe, ren Bestimmung, daß bas Bombardement 10 Stunden ge. währt habe, eine russische Batterie zerstört, neun Schiffe verbrannt seien. — Die Ausweisung der Griechen aus Con- stantinopel wirb mit Strenge burchgeführt; ein Schiff mit 200 bis 300 der Vertriebenen ist bei Smyrna zu Grunde gegangen. — Die griechische Geistlichkeit in Constantinopel spricht sich gegen die Revolution aus. — In Montenegro sch.-lnt der Einfall in die Türkei bald vor sich zu gehen. — Aus dem schwarzen Meere nichts Neues. — Aus der Ostsee wirb nur von neuen Prisen, von schwedischen Ansuchen der englischen Flotte, von Verproviantirung mit 100 Siück schwe. bischen Ochsen rc. berichtet. Mit den russischen Festungen Hal man noch nicht angebunden. — Bei einer Explosion von 10,000 Pfb. Pulver in Kronstadt sind 44 Arbeiter umge, kommen. — Von Frankreich sollen noch 50,000, von England 25,000 Mann in die Türkei gesendet werden. Im Ganzen sollen sich jetzt an 36,000 Mann Hilfölruppen bet Gallipoli befinden und ein Thetl derselben nach Varna hin abgegangen sein. — Krajowa, die Hauptstadt der kleinen Walachei, soll bereits von den Türken besetzt sein. Bekanntmachungen Kirchlich» Stachricht-a Aal Sonntage Jubilate predigt in der Stadtkirche Vormitt. Herr Superint. Beyer und Nachmttt. Herr Stadtdiac. Schweinitz. — Nach der VormMagspredigt allgemeine Beichte mit Kommunion. In der Gollesackerkirche hält Vormitt. halb 11 Uhr Herr Archidiacon. U Fiedler die 3. Heroid'sche Legatpredigt und Nach- mitt. 3 Uhr Herr Seminar-Oberlehrer Bräß Misstonsvortrag. Vom 28. April bis 5. Mai wurden 1) getraut: 27—32.) Mstr. Carl August Bauer, B. und Weber, Mit Fr. Christiane Luise verw. Bahr, geb. Rank. — Mstr. Friedrich August Jahn, B. und Weber, mit Caroline Emilie Hahn. — Mstr. Job. r^eorg Dietrich Herold, B. und Schneider, mit Christiane Luise Facius. — Christian Friedrich Meißel, Einw. in Helmsgrün, mit Jo hanne Christiane Müller aus Chrieschwitz. — Ludwig Eduard Freyer, Fabrikarbeiter, mit Jgfr. Wilhelmine Luise Voigt. — Mstr. Friedrich Wilhelm Faßmann, Mühlenbefitzer in Kloschwitz, mit Jgfr. Christiane Friederike Gottschald aus Oberneundorf. 2) geboren: 205 — 21S.) Hrn. Heinrich Eduard Wolff, Kauf mann, ein Sohn. — Hrn Ernst Traugott Anders, B. und Schänkwirth, ein Sohn. — Mstr. Eduard Künzel, B. und Weber, ein Sohn, todtgeb. — Joh. Friedrich Wilhelm Valtin, Einw. in Zwoschwitz, ein Sohn. — Mstr. Christian Gottlob Hartenstein, B. und K'eischhauer, eine Tochter. — Mstr. Joh. Carl Schwarz, B. und Weber, eine Tochter. — Mstr. Christian Gottlob Kießling, B. und Weber, ein Sohn. — Herrn