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Waaren, die erweislich Gegenstand des Handels mit dem Feinde sind, werden weggenommen, auch dem britischen Eigenthümer. Außerdem werden sie respeclirt. Die Nachrichten vom Kriegsschauplätze an der Donau bestätigen den Ucbergang der Rusten vollkommen. Nach Berichten aus Bukarest Haden dieselben den schon seit einiger Zeit vorbereiteten Uebergang über die untere Donau am 22. März ausgeführl und sind in die Dobrukscha eingerückt. Der Uebrrgang wurde aus Floßbrücken bewerkstelligt unv erfolgte in drei Colonnen. Die Hauptcolonne, unter den Befehlen des Generals LüderS, setzte sich von Galacz auS in Bewegung. Eine Abtheilung, unter General Anrep, wendete sich nach Jsaklscha, um sich kort mit den Truppen des Generals Ulschakoff zu vereinigen, der weiter unten zwischen Isaktscha und Tultscha über den Fluß ging. Die dritte Evlonne endlich ging ganz m der Nähe von Eraila, stromabwärts von diesem Punkte, nach dem auf dem rechten Donauufer gelegenen Gedschid hinüber. Nach den bisher getroffenen Vorb. rulungen türste die Gesammtzahi der rus sischen Streukräfle, welche aus kas rechte Donauus.r hinüber gehen, sich auf 41 Bataillonen Infanterie, 3 Regimenter Capall rie, 1 Regiment Kosaken und 130—140 Geschütze belaufen.. Der Effectlvbestand des türkischen EoipS, welches am rechten Donauuser zwischen Tultscha und Malschln auf- gest.llt ist, wird auf etwa 30,000 Mairn mit 60 Geschützen angegeben. Die Türken haben an verschiedenen Stellen die Ufer mit der größten Anstrengung und Auscauer verlheidigt und sind nur der Uebeimachl gewichen. Bei dem Uebergang oberhalb Tultscha hat es auf beiden Seiten große Verluste gegeben. — In Folge des Ueberschreilens der Donau von Seiten der Rusten soll sich ein österr. Armeecorps nach Scmlin hin in Marsch gesetzt haben. — Es bestätigt sich in Der That, daß die Sulinamündung verstopft und die Schifffahrt unterbrochen ist. 200 mit Getreide beladene Schiffe waren dadurch am Auslaufen ins schwarze Meer verhindert. Dabei kann freilich Oesterreich nicht länger ruhig zusehen. Seine natür lichste, beste und ergiebigste Handelsstraße ist ihm gesperrt. — Nach Berichten aus Eoustantinopel sollte eine ganze Flotten-Division dahin abgehen, mit dem Befehl, die Hin. dernlste zu zerstören und jeden Wlberstandsversuch mit Kanonen zu erwidern. — Bekannt« Die Nachrichten au? Griechenland wirken äußerst ernst und lasten vorausf.hen, daß biests Land, Volk und Regie, rung, bald in den Kampf zwischen den Weltmächten und Rußland hinemgeristen üin wird. Dem Journal de l'Empire zufolge waren am 17. März zu Athen zwei außerordentliche Abgesandte aus Paris und London erwartet, aber der König wollte sie nicht empfangen und hatte schon erklärt, daß er sich eher nach Morea zuruckziehen würbe. Der Contreatmiral le Barbier de Tinan, am 16. auf dem Gomer von Beikos abgegangen, um der gri.chischen Regierung die bestimmtesten Weisungen zu überbringen, war am 18. zu Syra eingelrof. sen, wo er den französischen G.schäftslräger beim griechischen Hos sand. Es scheint, daß ihm eine ganze Flottille folgen wird und daß auch der Admiral Dundas mehrere Kriegsschiffe zur Ueberwachung der Küsten von Morea und Albani n ab, geschickt hat. — Ein besonderer Vorfall wird dem Journale de l'Empire zufolge wahrscheinlich zum förmlichen Bruch zwischen Griechenland und der Türkei führen. Bei einem Treffen, wo 150 Epiroten unter KaraiskakiS auf dem Punkt waren, von 500 Albanesen in Stücken gehauen zu werden, drangen die hellenischen Truppen auts vltvmanische Gebiet ein, griffen die Albanesen an und machten von dem Augen blick an mit den Aufständischen gemeinschattliche Sache. Dasselbe Organ schildert die griechische Regierung als ganz, lich übeisiuthet von der Volksbewegung und in offenem Bunde mit den Aufständischen, für die, unbehindert von derselben, ein zu Athen bestehendes Central-Comil» Beiträge sammelt und alle Unterstützungen organisirt. Nach den Briefen der „Triester Zeitung" aus Athen vom 24. Marz hätte der türkische Glaubte seine Pässe ver» langt und sich bereits nach dem Piräus begeben. Aus Smyrna wird vom 17. März von furchtbarer Getreidenvlh berichtet, die bereits eine Anzahl Cravalle her. vorgerufen Halle. Die Läken der Bäcker und Mehlländler wurden gestürmt und verheert. Die Stadt zäblt 150,000 Bewohner, und hat nur eine Besatzung von 360 Mann! Man fürchtete, daß noch in viel.n Städten Kleinasi.ns bis zur neuen Ernte das gleiche Elend ähnliche Scencn hervor, rufen werbe. — a ch u n g e « Bekanntmachung. Nächsten Dienstag, den 4. April d. I., sollen in der Plaulnschen Communwalvung 21j Klftr. wandelbares Scheitholz, 13Z Klftr. Klöppelholz, 86j Haufen Abraumreißig öffentlich versteigert und damit früh 9 Uhr begonnen werden. Sammelplatz: Gut Heidenreich. Plauen, den 24. März 1854. Der Rath. E. W. Gottschald. Bekanntmachung. Die am 1. April d. Js. gefällig gewesenen Zmmobiliarbrand- caffen-Beiträge sind längstens bi« zum 15. dieftS Monat« abzuführen. Die Zahlungspflichtigen werden hierauf mit der Bemerkung aufmerksam gemacht, daß sofort nach Ablauf dieser Frist erecutivische Zwangsmittel eintreten werden. Plauen, den 3. Avril 1854. Der Nath. Auktion. In der am Zwoschwitzer Wege gelegenen und zum Nachlasse des verstorbenen Bäckermeisters Treibmann allhier gehörigen Scheune sollen auf Antrag der Treibmannschen Altersvormünder den 8. April 1854 . - - Nachmittags von 2 — 5 Uhr das vorhandene Heu an vhngefähr 100 Etr. und einige Schock Gerstenstroh und zwar Ersteres in gewissen Quantitäten und Letzteres in halben Schocken an den Meistbietenden gegen sofort baare Bezahlung öffentlich ver steigert werden. Königl. Iustizamt Plaue«, den 15. März 1854. Btyer.