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17» Vka««i<hfaltigeS. Replik auf die in Xo. 33 dieses Blattes p. 158 enthaltene Erklärung deS, nach dem Freiberger Bergkalender 6. «. 1853'), zum Königl. Lachs. Lerg- amt Schneeberg zählenden, dermalen in Plauen fungucnden Schicht meisters, Herrn K. Heubners, Hochedelgebvhren. Wenn cs überhaupt etwas mehr, als gewagt ist, über projec- tirte, gemeinnützige Unternehmungen und Versuche, ohne speciell und genau davon unterrichtet zu sein, sich öffentlich auszusprechen und den Stab darüber zu brechen, so muß man schon im Allgemeinen die Art und Weise, wie sich der Schichtmeister des Königl. Sachs. Berg amtes zu Schneeberg, der HcrrK. Heubner, über gewisse Unternehmungen im Voigtlande in Xo. 33 d. Blattes verbreitet, weder aus dem Stand punkte «der Humanität, noch des allgemeinen staatlichen Inte resses, noch der Wissenschaft — die bei allem bituminösen Grau wackenverstand schon nach dem Ausspruch des Apostels Stückwerk bleibt, doch irren kann und leider! trotz alles papiftischcn Auftretens auch oft schon geirrt hat! — noch endlich aus dem des patriotischen Ge meinsinnes hinlänglich gerechtfertigt. In Bezug aber auf das OclSnitzer Unternehmen war diese schulmeisterliche Auslassung ziemlich ungenau und ganz und gar über flüssig, indem nach der Veröffentlichung in Xn. 11 des Bolen a. d. Voigtlande, die aber der Schichtmeister des König!. Sachs. Bcrg- amtes zu Schneeberg, der Herr K. Heubner, nicht getannl haben mag — ein zwar bedauerlicher aber für einen Schichtmeister, der in dieser Sache als Mentor und Sachverständiger auftrctcn will, immerhin unverzeihlicher Irrthum! — gar kein bitumiöscr Grau wack e r v e rst a nd beansprucht war, vielmehr absichtlich vorläufig zu Vermeidung aller schweren und unnötbigen Unkosten für kostspielige Versuche und theure Spatzier gänger davon abgesehen, andrerseits der gewünschten natur gesetzlichen Ordnung aber dadurch Rechnung getragen werden sollte, daß man als Zweck des Vereins annahm: „Aufsuchung von Steinkohlen und anderen Mineralien, die ja nach dem Ürthcile und Ausspruch alter und neuer Sachverständiger und gewiß auch des Schichtmeisters des König!. Sächs. Bergamtes zu Schneeberg, des Herrn K. Heubner, im Voigtlande in Masse vorhanden sein und diesem Lande erst in Zukunst eine Rolle verheißen sollen! — Warum aber — muß man hier fragen — hat der Schichtmeister des Königl. Sächs. Bcrgamtes zu Schneeberg, der Herr K. Heubner, der doch dieß wissen mußte, da er den Unter nehmern das auflässig gewordene Werk unterhalb Planschwitz zur Ueber- nabme und Fortbau selbst empfohlen hatte, in seiner Erklärung verschwiegen, daß auch andere Mineralien ausgesucht werden sollen ? Ist das Recht? Das Publikum mag darüber urtheilen! — Auch will cs bedünkcn, daß der Schichtmeister des Königl. Sächs. Bergamtes zu Schneeberg, Herr K. Heubner, durch seine lückenhafte Erklärung seiner dienstlichen Stellung keinen besonderen Dienst geleistet habe und man *) Sollte der Herr Schichtmeister seitdem in seiner weltbürgerlichen Stellung avanxirt sein, so bittet man, diesen bedauerlichen und wohl verzeihlichen Jrrthum zu gut zu halten, sowie man überhaupt durch diese bescheidene Replik Er. Hochedelgebohren auf keine Weise zu nahe getreten sein will und sich im Voraus gegen alle Angriffe ver wahrt. D. Verf. von Leiten der Königl. Hoben StaatSregieruag in Hinsicht auf anzu stellende Versuche zu gemeinnützigen Zwecken ganz andere Ansichten hegen dürfte. — Hat aber der Schichtmeister deS Königl. Sächs. Bergamteszu Schmeberg, derHr. K. Heubner, dermalen zuPlaucn, damit seine eigenen Dienste gemeint, so bedauert man freilich, daß es vor jetzo nock im Bereich der Unmöglichkeit liegt, davon Gebrauch zu machen, da der Aufwand dafür jetzt allerdings „nutzlos" fein würde. Sobald aber dazu Ver anlassung ist — und hoffentlich geschieht es bald! — wird man nicht unterlassen, darauf zu recurrircn. Bis dabin mag der Schichtmeister des Königl. Sächs. Bcrgamtes zu Schneeberg, der Herr K. Heubner, sich gedulden; das Publikum aber sich durch diese unerwartete, ungenaue und ungebetene Einsprache gegen dieses Unternehmen in seiner Bethei- ligung an und Vertrauen zu demselben nicht verstören lassen. OelSnitz, den 2l. März 185t. Ein Actionair') im Namen vieler, die vorläufig noch ohne bituminösen Grauwackenverstand ihren Zweck zu erreichen hoffen. LS" Und hiermit mag diese Sache in diesem Theil des Blattes ab- gcthan sein. D. Ned. *) Der Name des Einsenders ist stets für denjenigen, der ein Recht nach demselben zu fragen hat, bei der Redaction dieses Blattes zu erfahren. D. Red. Äunstnotiz. Reichenbach. Albert Schmidt von Bromberg, der als Magier und Bauchredner durch alle Zeitungen bekannt ist, kam seiner Zusage gemäß endlich hier an und gab im Ratbbaussaale 2 Vorstellungen. Der Andrang der Besucher war so groß, daß der Saal dieselben nicht alle aufnehmen konnte und sehr viele zurückgehen mußten. Herr Schmidt war daher genötbigt, noch eine Vorstellung zu geben, um alle zufrieden zu stellen, und gab am Dienstag, den 21. d. M. in Greiz seine erste Vorstellung im Hofthcater. Ueber seine Leistungen, die alle Erwartungen übertreffen, haben alle Zeitschriften so viel geschrieben und es bleibt mir nur wenig zu sagen übrig. Frei vor dem Publikum fast ohne allen Apparat, zeigt er die neuesten Stücke mit einer Gewandtheit und Sicherheit, daß man sich in eine Mährchcn- und Feenwclt versetzt glaubt, und erwähne ich nur den Fischfang in der Luft. Unter einem von einer Dame geliehenen Umschlagetuche zaubert er 5 große gläserne Schüsseln zum lleberlaufen voll mit Wasscr und Fische darin schwimmend, mitten unter den Zu schauern hervor, und ist dies wohl eines seiner größten Meisterstücke. Hat man ihn bewundert, so wächst das Erstaunen , wenn er einen Herrn mitten aus dem Saale verschwinden läßt, und traf dies einem Herrn, der es nicht vermuthete. Alle seine übrigen Sachen sind aus gezeichnet, sowie er als Bauchredner Meister seines Faches ist. Die kleinen sinnländischen Pferdchen, die so verständig mit einander Karte spielen, erheitern Groß und Klein, sowie durch das letzte Stück, die Lustparthie, wo er einen jungen Mann mit zauberischem Dufte betäubt und dann 10—12 Minuten frei in der Lust schweben läßt, alles ernst gestimmt wird. Da Herr Schmidt von Greiz nach Plaucn zu gehen gedenkt, so halte ich es für meine Schuldigkeit, diese Zeilen zu schrei ben. X. Be kanntmachung. Anher erstatteter Anzeige zu Folge ist am Abend des 9. d. M zwischen 7 und 8 Uhr die dem Begüterten Johann August Dreßel in Oberlauterbach gehörige, etwa j Stunde von letzterem Orte entfernte, am Waldsaume gelegene, übrigens unbewohnte Ziegelhütte total niedergebrannt und gegründeter Verdacht vorhanden, daß dieser Brand durch ruchlose Hand angelegt worden sei. Wenn es nun bis jetzt nicht hat gelingen wollen, dem bezüg lichen Thater auf die Spur zu kommen, so bringen wir den Vorfall hiermit zur öffentlichen Kenntniß mit der Aufforderung an Jedermann, der darüber nähere Auskunft zu geben im Stande sein sollte, hierunter schleunig Mittheilung anher zu machen. rv e r a rr n t n Rirchlich» Nachrichten Am Feste Mariä Verkündigung predigt Vor.uitt. Herr Sup. Beyer und Nachmittag Herr Archidiac. hl. Fiedler. Am Sonntage Lätare pred. Vormitt. Herr Landdiac. Stein häuser ^un. und Nachmitt. Herr Stadtdiac. Schweinitz. Vom 16. — 22. März wurden 1) geboren: 137 —141.) Anton Louis Sternitzky, Weberges., ein Sohn. — Christian Friedrich Merkel, Einw. und Müller in der Pfaf fenmühle, ein Sohn. — Joh. Friedrich Schubert, Maurerges., eine Tochter. — Mstr. Achust Louis Wich, Befind Weber, eine Tochter. — Em unehel. Kind. 2) beerdigt: 85 — 87.) Herrn Gottlob Herrmann Baldauf'S, Kaufmanns, Ehefrau, Fr. Johanne Gottliebe geb. Enders, 28 I. 2 "^.^oh. Gottlieb Knolls, Einw. in Sorga, S. Friedrich- August, 8 M. 0 T. — weil. Mstr. Joh. Geora Bartbels - B und - Webers, Wittwe, Fr. Christiane Friederike geb. Schurig 6« I. 7 M Falkenstein, den 21. März 1854. Die Gerichte daselbst 20 r. — . - . ' . . - . Große!.