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also bin zur Zeit noch nicht statlfioden. Eben so wenig war die erforderliche Stimmenzahl für da- aufzuhebrnde Kirchen, patronat zu erreichen. Dagegen entschied der Landtag mit großer Majorität für die baloige Wiedereinführung der christ» lichen Eidesformel. Der Bundestag in Frankfurt a. M. hat am 2. März den Beschluß gefaßt, dem ehemaligen Contre» Admiral der deutschen Flotte, Bromy, monatlich aus der BundrSkosse einen Betrag von 125 Thlr. so lange zu gewähren, bis er eine anderweite angemessene Verwendung erlangt haben wird. Churhtssen. Die Verfügung über das Benehmen der Churhtssischen Offiziere während des Gottesdienstes ist durch Allerhöchste Ordre zurückgezogen worden. Sie war während der Abwesenheit des Churfürsten vom Kriegsminister auf Antrag des Garnisonpredigers erlassen worden. In Wiesbaden hat die zweite Ständekammer in ihrer Sitzung vom 25. d. M. den ihr von der Regierung sorge» legten Gesetzentwurf über die Wiedervereinigung der Rechts« pflege und Verwaltung in der unteren Instanz nach dem Anträge der Majorität ihres Ausschusses mit 16 gegen 7 Stimmen angenommen. Frankreich. Der „Moniteur" v. 4. März kündigt die Unterzeichnung des Handelsvertrags mit Belgien an und theilt die Antwort des Kaisers von Rußland und dessen Manifest mit. Der in Paris angekommene Herzog von Gotha wird daselbst mit der größten Auszeichnung behandelt. Am 4. März fand ihm zu Ehren eine große Revue auf der Ebene nach St. Versailles zu statt. Der Herzog hat dem Kaiser den Groß Cordon des Ernestinischen Haus-Ordens überreicht. — Aus Spanien erfährt man nichts Neues. England. In London circulirt das Gerücht, die Regie» rung stände im Begriff, eine neue Anleihe von 250 Millionen zu jchließen. Lord John Russel hat im Unterbaust selbst die Vertagung der Parlamentenformbill bis zum 27. April wegen der schwierigen Zeitumstände beantragt. Nach leb» Hafter Debatte ward der Antrag angenommen. Dänemark. Nach norddeutschen Blättern hat die nord, amerikanische Regierung Protest gegen die fernere Erhebung des Suntzoües von den nach der Ostsee handelnden nord, amerikanischen Schiffen erhoben. Der Vertrag Nordamerikas mit Dänemark läßt eine einjährige Kündigung zu und diese wird wahrscheinlich auch bei Erhebung des Protestes erfolgt sein. — Dänemark hat nun ein Reichsgesetz erlassen, wonach 1) transatlantische Schiffe und deren Labungen (mit Aus* nähme von Rum und Arac) vom Sundzoll, so wie Leucht» und Tonnengebühren befreit sind, insofern sie in inländischen Häfen löschen, und 2) der seit etwa 10 Jahren den heimischen Importeurs zustehenbe Zollrabatt von 25 Proc. wesentlich beseitigt ist. Diese beiden Maßregeln, weiche ein Rück» und Vorschritt zugleich sind, sind für den hanseatischen und deul» schen Handel von Belang. Man scheint durch beiderlei Verordnung zunächst Nordamerika, als den zähesten Wider» facher jenes Zolle-, zum Schweigt« zu Armgech da jetzt seine Stapelproducte erleichtert sind, obgleich damit sein freilich kaum nennenSwerthrr Schifffahrt-Handel nach der deutschen Ostsee noch immer nicht entfesselt ist. Im Uebrigen ist Europa nur bei ersterer beider Verordnungen betheiligt, indem Dänemark damit nur sich selbst eine Concession macht, die alte Sund, gesetzgebung, trotzdem sie «ine Bölkerconvention ist, lediglich zu seinem Gunsten reformirt. Doch aber ist kein anderes Land so davon betroffen, wie Deutschland, namentlich Preußen und die beiden Hanseestädte. Die geschloffene Sundpforte sperrt Preußen vom Ocean ab und durch diese Sackgaffe muß es kommen, so ost es sich mit der transatlantischen Welt in Verbindung setzen will. Vom Kriegsschauplätze an der Donau bringen die neue, sten Wiener Blätter die Mittheilung, daß der russische Ge neralleutnant v. Schilder sich nach Braila begeben hat, um dort gegen die türkische Donauflottille bei Malschin dieselben Operationen auszunehemen, die er bei Giurgewo hat aus, führen lassen. Omer Pascha hat den Befehl «rtheilt, daß das Feuer von Rustschuck gegen Giurgewo eingestellt werde. Nach anderen Nachrichten sind die Strandbatterien bei Rust» schuck, welche der Stadt Giurgewo Schaden zufügen konnten, von den Russen zum Schweigen gebracht worden. Sonst nichts Neues. Maurriehfaltige-, O e r t l i ch e Mit den Gefühlen inniger Dankbarkeit erkennt eS der unterzeichnete Verein an. daß ihm seit seinem zweijährigen Bestehen so viel rege Theilnahme gezeigt ward und er sich der mannichfaltigsten Unterstützun» gen zu erfreuen hatte; er fühlt sich, darauf zurück blickend, ermuthigt, nachfolgende freundliche Bitte seinen geehrten Mitschwestern vorzutragen. Soll nämlich das begonnene Werk der Mildthä«igteit fortbestehen, so müssen wir dahin streben, daß wir bei jetzt möglicher Weise eintreten- den ungünstigeren Verhältnissen nicht genöthigt sind, unsere Thätigkeit einstellen zu müssen. Daher erbitten wir von den geehrten Frauen, namentlich den jüngst verehelichten und den Junfrauen hiesiger Stadt ihre Mitwirkung zu diesem Vorhaben, und schlagen Ihnen vor. daß Jede durch eine kleine Arbeit ihrer Hände uns in den Stand setzen wolle, eine Lotterie veranstalten zu können, deren Ertrag zu vorgenann tem Zwecke bestimmt sein soll. — Daß wir auch diesesmal keine Fehl bitte thun werden, dafür bürgen uns nicht allein die fleißigen und ge schickten Hände, deren Plauen so viele zählt, sondern auch der hier herrschende und schon so oft bewährte Wohlthätigkeitsfinn. Damit wir unser Vorhaben nicht zu lange anftehen lassen, bitten wir, uns die zur Vcrloosung bestimmten Gegenstände bis zum 8. Mai gütigst zukommen zu lassen, um die Lotterie alsdann sobald als möglich zu veranstalten. — Später erlauben wir uns diejenigen Krauen namhaft zu machen, die gerne bereit sein werden, die Gaben in Empfang zu nehmen und einst weilen aufzubewahren. Plauen, den 10. März 1854. Im Auftrag des Ausschusses: Dir Vorsteherin de- Maria-Vereins.