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oigtländischer Anzeiger. Gechsztgfter Jahrgang Berantwortliche Redaction: v r. G Jahn, vkud und Lerlag von Moritz Wiepreeht to Plauen. rlicher AbonnementSprciS für dieses Blatt, auch bei Beziehung durch die Post, 1 Thlr. 6 Ngr. — Die JnsertionSgebühren werden mit 1 Ngr. für die gespaltene CorpuS-Zeile berechnet, größere Schrift nach Verhältniß des Raumes. — »nabend. 14V» IS. Deeember LS»S ,ül machen. ließ. Einige Achtzig dieser Widerspenstigen dm ihr Jnsubordinationsvergchen mit Militairarbeitsstrafe l dis 4 Jahren büßen. — Am 17. Decbr. werden in >zig die Assisen .von Neuem beginnen und zwar zunächst dem Mübiusschen Procrß; dann folgen die Verhand- jm über die Anklagen gegen den Red. d. Valerlands- M Cramer, den Buchhändler Weller u. a. m., sie sollen zum 22. dauern. — Der Emwurf zu einem neuen hlgesetze, welcher von der Regierung den Kammern stiegt worden ist, hebt die wesentlichsten Bestimmungen bisherigen Wahlgesetzes auf und zwar in so liefgreifen- Wcise, daß gleichzeitig die Gemeindeordnung, das Hei- hsgesetz u. s. w. geändert werden müssen. Die Wahlen n nämlich künftig nur aus dem Gemeindeverbande Her ren und, um nicht einen großen Theil der Staatsbür- hierdurch das Wahlrecht zu entziehen, hat man die Pflicht chärfen müssen, das Gemeinderecht zu erwerben, die Er- jung desselben aber auch ansehnlich erleichtert. Nach dem m Gesetze sind einige Klassen von Personen an sich schon mndemitglieder, nämlich alle Staats, und Gemcindebe- m u. s. w., sowie die Kapitalisten, welche wenigstens 2 r. Personalsteuer zahlen. Für die Erwerbung des Bür- echls soll nirgends mehr als 6 Thlr. gezahlt werben. Bürger nun, d. h. alle Gcmeindemitglieder, sind zu den eindewahlen berechtigt, sowie zu den Wahlen für die tammer, für welche Wahlmänner ernannt werden sollen, die 1. Kammer finden directe Wahlen statt und zur Inahme an derselben sind nur die Gemeindemitglieder be- igt, welche wenigstens 25 Thlr. directe Steuern zahlen. Van zweifelt sehr, daß dieser Entwurf des neuen Wahl es auf gesetzlichem Wege Geltung erlange. Doch wozu m wir das Octroyiren und das Putschen, wenn Alles auf gesetzlichem Wege gehen! — vr. Schaffrath in stadt ist von seiner Flucht zurückgekehrt, hat sich dem seiner Amt zur Untersuchung gestellt und seine Unter- ngshaft angetreten. Die Kriegsrüstungen im Lande geben viel zu reden, die sächs. Armee wird wie man hört auf U Mann gebracht; in Dresden werden soeben 3 Bat- Aeitrrnge«. I terien mobil gemacht und 600 Stück Trainpferde gekauft. Wem Lachsen. Das Oberkriegsgericht bat ein Erkenntniß diese Rüstungen gelten sollen, weiß man nicht. r diejenige Escadron des ersten Reiterregiments gesprochen, Preußen. Mit dem Eintritt des Interims scheint che vor einiger Zeit ihrem Rittmeister Hr. v. Fabrice es nun denn doch Ernst zu werden. Hr. v. Radowitz und Gehorsam verweigerte, blos deshalb, weil derselbe eine! Hr Böttcher reisten diese Woche nach Frankfurt ab, wo ung, welche die Soldaten nicht gut gemacht hatten, noch j gleichzeitig die österreichischen Commissarien erwartet werden, nal machen, ließ. Einige Achtzig dieser Widerspenstigen Dem Vernehmen nach hat der Reichsverweser sich bereit er ¬ klärt, zu abdiciren, ohne die wenigen noch fehlenden Acces- sivnsurkunden abzuwarten. Unter den Regierungen, deren formelle Beitrittserklärungen noch nicht eingegangen sind, be findet sich auch Oldenburg. Die angeblich drohende Note, welche das österreichische Cabinet gegen Preußens Vorschreiten in der Bildung des engeren Bundesstaates nach Berlin geschleudert haben sollte, > ist nunmehr ihrem ganzen Inhalte nach bekannt geworden. Sie ist nichtsweniger als drohend, sondern nur eine Wider legung dessen, was neulich der preußische Bevollmächtigte im Bundesverwaltungsrathe, Herr v. Bodelschwingh, in dieser Rathsversammlung darüber, „was von dem Bundesverhält nisse und Bundesrechte des Jahres 1815 außer Kraft ge kommen sei, und was nicht," behauptet hatte. Die Schrift ist sehr ruhig gehalten, enthält keinen directen Widerspruch gegen den projectirten engeren Bundesstaat, wahrt nur die aus dem Bunde von 1815 herrührenden gegenseitigen Rechte , und Pflichten und dürfte sogar manche Wahrheit enthalten. I Nur schade, daß das österreichische Cabinet diese Rechte und Pflichten zuerst, theils dadurch, daß es mit der Abberufung der vsterr. Abgeordneten vom Frankfurter Parlamente der provisorischen Centralgewalt den ersten Todesstoß versetzte, theils durch seine Gesammtverfassung vom 4. März d. I. selbst verletzt und zwar unverbesserlich verletzt hat. Diese dynastischen Fehler tragen der deutschen Einheit, indem sie solche unendlich verzögern und die Verhältnisse erst recht in ! Verwirrung gebracht haben, zwar sehr bittere Früchte, bilden jedoch auch zugleich die Brücke, auf welcher Preußen und seine Bundesgenossen zur Ausführung des Bundesstaats sicher gelangen werden, ohne einen Angriff von Seiten Oesterreichs zu fürchten zu haben. — Die nach Berlin gekommene rus sische Note erklärt, daß die russische Regierung nur dann in die deutschen Angelegenheiten sich mischen werde, wenn cs zwischen Preußen und Oesterreich zum Kriege komme. Baiern. In München trägt man sich ganz ernstlich mit dem angeblich auS Wien stammenden abenteuerlichen Gerücht, nach welchem das Ministerium Schwarzenberg beschlossen ka-