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694 Herr Dr. Müller glaubte seinen Ohren mch niß erklärt Verantwortung eines allgemeinen Blutvergießens auf sich lakcn Blutschuld aber trifft Ihre Stadt, wenn sie sich für dasTreiköm bcitritt, den Handel nach der Levante erhält." „„Lehnte! versetzte Herr B., „„Frankfurt ist, wie Lie von jedem hiesizenÄ erfahren werden, auf die Verbindung mit dem Norden hing« Verbindung ist außerdem sicher, jene andere problematisch."" Herzog bekämpfte mühsam seinen Aerger und stieß die Frag, „Wollen Sie denn nicht die Einheit Deutschlands?" — „,,G< ich sie; wie aber denken Ew. Kaiserl. Hoheit diese Einheit zu wenn Sic mir eben sagen, Ihre Hand habe neue Zollschrank durch Deutschland ausgerichtct?"" Das war dem „deutschen"; viel, sein Zorn ließ sich nicht mehr bcmeistern. „Wenn ^ra fuhr er fort — nicht thun will, was ich und der Kaiser forte soll die Stadt erfahren, daß wir Macht besitzen, ihre Lelbsh aufzuhebcn." — Herr B. maß den österreichischen Prinzen bis zur Zehe, dann gab er mit scharfer Betonung zur Anlworl zwei Jahren hätte mich solche Drohung vielleicht betroffen gen vermag sie es nicht. Wir in Frankfurt wollen ehrlich ein' einiges Deutschland, darum geben wir für solchen Preis unsci sländigkcit freudig hin. Das Dreikönigöbündnip verspricht uns wünschen und bedürfen, wir werden uns daher nicht beirren le man bitten oder drohen."" Herr B. machte eine kurze Verben zu dürfen; über diese Ungeheuerlichkeit der Worte ganz erstaun!, i er: „Meinen Ew. kais. Hoheit, datz auf den Schultern des Lene schwere Verantwortung ruhe, wie dem letzter« niemals in bcn ( kommen, so möge der Herr Erzherzog geneigen, sich darüber j zu erklären, well der Senat Anstand nehmen würde, einer no Miltheilung dieses Inhalts irgend Glauben zu schenken." — Erzherzog biß in die Lippen und — ließ den Schöff Harnier Wiederum dieselbe pathetische und dann bis zur Biederkeit bcrab§ Anrede. „An Frankfurt," lautete der Schluß, „wird es liegen, Nolle der Vermittelung zwischen den Großmächten (!) zu übe Frankfurt wird Europa den Frieden geben, wenn cs den Ve> Dreikönigsbündnisse mit Beharrlichkeit verweigert." „„Mein entgegnete Herr Harnier verwundert und ironisch, „„wer balle mögen, daß das kleine Frankfurt so viel bedeute."" Herr Harn und der Herr Erzherzog war sehr verstimmt. Er Gi^te zu Her einem angesehenen, einflußreichen Privatmann. „Lieber Herr! er an, „jetzt ist die Zeit sür Frankfurt gekommen, erste Ha, Deutschlands zu werden. Ich habe ein Bündniß zwischen Baiern und Würtembcrg zu Stande gebracht, in Folge dessen schranken Oesterreichs fallen und Frankfurt, wenn es diesem und sagen, daß die jetzige Waffenruhe und das Verfahren der Landesverwaltung, statt eine Vorbereitung zum Frieden, nur die Spuren der Willkür und Gesetzlosigkeit des Frevels und der Schande zeige, und führt Beweise dafür an. Die Adresse ist dem Grafen bereits überreicht. Testerreich. Man versichert, daß es der Intervention des FM. Radetzky gelungen sei, der Besatzung von Komorn ähn liche Kapitulationsbedingungen, wie jener in Venedig zu er wirken und glaubt, daß die im Werke stehende Unterhandlung zum baldigen Ziele führen werde. Das Eernirungskorps von Komorn unter FZM. Nugent besteht aus dem 2. Armeekorps (FML. Csorich) dem 2. Reserve-Armeekorps (FML. Nobili) und dem russischen Hilfskorps (Gen. L. Grabbe) und zählt 70,000 M., wovon 18,000 Russen nebst 140 Geschützen. Alle Vorbereitungen zur Belagerung werben getroffen und an den Feldverschanzungen wird fleißig gearbeitet. Die Vor bereitungen bis zur Eröffnung der wirklichen Belagerung dürften noch einige Wochen dauern. Am 19. wurden 600 Kranke aus der Festung entlassen, die in Gefangenschaft waren. Wien, 22. Septbr. Eine heute Mittag um halb 1 Uhr eingelaufene telegraphische Depesche meldet die Unterwerfung der Festung Komorn unter Bedingnissen gleich jenen, welche den Fall Venedigs zur Folge hatten. So wird wenigstens in allen Kreisen auf das Bestimmteste versichert, und das Faktum darf mithin kaum bezweifelt werden. (Mit Speck fängt man Mäuse.) Wie die Deutsche Neichszeitung meldet, ließ der Erzherzog Johann gleich nach seiner Rückkehr den ersten Bürgermeister von Frankfurt, I)r. Müller, zu sich cinladen und forderte ihn in abwechselndem Tone der Drohung, des Ernstes und der Bonhom- mie auf, sich dem Anschlusse Frankfurts an das DreikönigSbündniß mit aller Kraft zu widersetzen und gleichen Widerstand im Senate zu ver mitteln. „Bedenken Sie," sprach der Erzherzog, „daß cs jetzt in Frank furts Hand liegt, den Bürgerkrieg abzuwenden, blutigen Kampf zwischen l Erzherzog aber änderte den Ton und entließ ihn mit den Wow Oesterreich und Preußen zu verbinden, für ganz Europa das Schwert ! ich sehe. Sie sind ein eingefleischter Preuße!" in die Scheide zu bannen. Wollen Sie, will der Senat die ungeheure > Bekanntmachungen Kirchliche Nachrichten. Am 17. Sonnt, n. Trinitat., (Mitseier des Michaclisfestcs) pred. in der Stadtkirche Vorm. Herr Sup. Beyer u. Nachm. Herr Stadt- diacon. Schweinitz. (Pred. Coll.) In der Gottesackerkirche hält Vormitt. halb 11 Uhr Herr Archidiac. IVI. Fiedler die neunte Höfersche Legatpredigt. Bon diesem Sonntage an nimmt der Vormittagsgot» tesdienst um 9 Uhr seinen Anfang. Bei der allgemeinen Beichte Mittwochs darauf Vormitt. um 9 Uhr hält Herr Stadtdiac. Schweinitz die Rede. Aufforderung. Diejenigen Stimmberechtigten in den dem Justizamte Plauen al- Gemeindevbrigkeit untergebenen Gemeinden, welche an der Wahl von Abgeordneten für die erste und zweite Kammer zu dem bevorstehenden ordentlichen Landtage Theil nehmen wollen, werden hierdurch aufgefordert, sich bei ihrem Gemeinderalhe, oder da, wo ein solcher nicht besteht, beim Gemeindevorstand oder Gemeinde- ältesten binnen 8 Tagen und längsten- den 10 October 1849 bei Verlust ihres Stimmrechte- für dieses Mal anzum unter Nachweis ihrer Stimmberechtigung ihre Stimmtest pfang zu nehmen. Plauen, am 29. Septbr. 1849. Königl. Justiz Beyer. Bekanntmachung. Die Ortschaften des 42. Wahlbezirks sind für die provisorischen Gesetze vom 15. November 1848 vorzu Landtagsabgeordneten-Wahlen in folgende Wahlabtheil sammengestellt: I. Abtheilung: 1) Pausa, Wahlausschuß-Ort. Beamte: Herr Bürgermstr. Rudowöky 2) Ebersgrün. 3) Wallengrün. 4) Unterreichenau mit Mittelhvhe. ö) Linda.