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legenhn't in Verbindung , indkM der Oberichrer GiriSi Lage früher einen Brief aus der democratischen Pfalz er halten, in welchem dasselbe aufgefürdert haben soll, man möge die dortige Bewegung mit allen Mitteln unterstützen. Man glaubt jedoch einer baldigen Freilassung derselben entgegen sehen zu dürfen. In den der Regierung nicht fern stehenden Kreisen hofft man, daß binnen kurzer Zeit in Betreff der Reichsverfassung zustimmende Erklärungen von Bernburg, den beiden Mecklenburgs Oldenburg, Reuß und andern kleinen Staaten eingehen werden. Die Staaten Preußen , Sachsen und Hannover sind auch über ein provisorisches Schiedsge richt übereingekommen, welches big zum 1. Juli eingesetzt werden, 3 preußische, 2 sächsische und 2 hannoversche Bun- deSrichter enthalten und in Erfurt unter Borsitz des ältesten preußischen Mitgliedes residiren soll. Die betreffenden Fürsten erklären, sich den Aussprüchen dieses Gerichts in den von ihnen bezeichneten Fällen, worunter auch Streitigkeiten zwischen der Regierung eines der verbündeten Staaten und dessen Volksvertretung über die Giltigkeit oder Auslegung der Lan desverfassung und Klagen der Angehörigen eines jener Staaten gegen die Regierung desselben, wegen Aufhebung oder ver fassungswidriger Veränderung der Landesverfassung gehören, unbedingt unterwerfen zu wollen. Schleswig - Holstein. Die Friedensunterhandlungen sind abgebrochen und der Kampf wird mit erneuertem Feuer fort gesetzt, der nun bald zum Ziele führen wird, indem Preußen diese Angelegenheit sobald als möglich beseitigt zu sehen wünschen muß. General v. Prittwitz hat daher die ausge dehnteste Vollmacht erhalten, und das Gerücht von russischer Einmischung scheint ein Jrrthum gewesen zu sein. So sehr sich die große Mehrzahl der Bevölkerung nach Frieden sehnt, so wenig würde ihr ein nicht ehrenvoller zusagen, und ein solcher würde es sein, wenn Preußen in eine Thellung willigte; Nach der in Berlin entworfenen Reichsverfassung scheint Schleswig aber seine errungenen Anrechte an Deutschland aufgeben zu müssen; denn Schleswig ist bei den zu vertre tenden Staaten gar nicht berücksichtigt, nicht einmal wie Oesterreich, dessen doch erwähnt wirk Holstein ohne Schles wig ist ein HauS ohne Thür und Fenster, beide waren seit Jahrhunderten in einem so engen Verbände, daß eine Tren nung fast unmöglich ist, besonders da beide gemeinsam nach dem Ziele gestrebt und für dasselbe gekämpft haben. Oesterreich. Obschon die russische Hilfe in starkem Zu züge begriffen ist, so stehen die Angelegenheiten in Ungarn immer noch sehr mißlich. Die Insurgenten sollen zwar an einigen Orten zurück getrieben worden sein und die kaiserl. Armee wieder die Offensive ergriffen haben, indessen große Resultate sind vorläufig noch nicht erzielt worden. Dagegen ist Ofen den Ungarn m die Hände gefallen und mit dieser Stadt ein ungeheurer Vorrath an allen Bedürfnissen. Die Stimmung in Wien ist sehr gedrückt und die Geldnoth un geheuer. Da sich herausgestellt hat, daß auch der Obercom- mandant von Melden seinem Posten nicht gewachsen ist, so foü Radetzky daS Oberkommando in Ungarn erhalten, was um so wahrscheinlicher ist, weil er nicht nur österreichischer Gmeml ist, - sondern auch den Titel eines russischen Mar- schaus' hat. — Der Kaiser hat übrigens alle Generale zu ei ner. Bechrechung nach Wien eingeladen, um sich über die fernere« Maßregeln in diesem Feldzüge zu berathen. In Böhmen sollen hussitische Bewegungen statlfinden^ in Galizien herrsche eine außerordentliche Gährung und 24,000 Mann ch Truppen werden bei Margarethen in der Nähe Deden! ein Lager beziehen. Frankreich. Die Nationalversammlung in Pari; am 1. Juni ihren Vorstand ernannt. Dupin d. A. e 336 Stimmen unter 6W und wurde demnach als W proclamirt. Er hat dieses Amt bekanntlich schon ost der Regierung Ludwig Philipps bekleidet. Ledru Rollin Gegenkandidat, bekam nur 182 Stimmen. Auch de Wahlen der Vicepräsidenten siegte die gemäßigte P An einen Umsturz ist also vorläufig nicht zu denken. Italien. Die Oesterreicher, 15,000 Mann stark, nun in die römischen Staaten eingerückt und bis H vorgedrungen. Bei Ascoli sollen sie wieder zurückgedi worden sein. — Der König von Neapel ist nach Gart, rück gegangen, hat seine Truppen aus dem römischen A zurückgezogen und der französischen Regierung einen P gegen die abwartende Haltung der Armee unter dem g ral Oudinot übersenden lassen. Die Franzosen nähen! indeß Rom mehr und mehr und General Oudinot s wirklich die Absicht zu haben, um jeden Preis die Besi der Stadt zu erzwingen. Nach den neuen Verstärk die in Civitavecchia angekommen, beträgt die franze Expeditionsarmee 25,000 Mann. Ma nnichfaltigeS. Nachrichten von unseren Landsleuten in Schlestvi Holstein. Die deutschen Reich«truppen rücken immer weiter in Ji vor und haben nun auch den Flecken Standerborg besetzt. Du lagerung der Festung Friderieia wird immer fortgesetzt. Diel ist an mehreren Orten in Brand geschossen worden, doch w»m Feuer immer wieder gelöscht. Die Dänen erwiedern au« dnl heraus da» Feuer der Belagerer nur schwach; Einige schließ» u auf große Muthlosigkeit der Dänen, ängstlichere Gemächer hin fürchten, daß der Feind die Belagerer unter der Erde angam sie nächsten« in die Luft sprengen werde. 2m Sunde, (der« wig von der Insel Fühnen trennt) liegen zur Unterstützung^ satzung von Friderieia 40 dänische Kanenboole, die jedoch de,» gen wenig Schaden zufügrn, dagegen befindet sich im klein» von dänischen Krieg«fchiffea bewacht, eine ganze Flotte tm Kauffahrteischiffe, welche dep Däne nach und nach aufgebrachlt genommen) hat. Uebrigen« ist es nicht uimdglich, daß die« die Festung Friderieia freiwillig räumen. Die Verldeidigurzl viel tosten, der Verlust ihnen wenig schaden. Die Insel Füdvm ihren starten Etrandbattrrien bietet einen weit sicherern Bull gungSpunkt und kann von den Deutschen nicht mit Sicherheit j griffen werden. Wat unsere sächsischen Landsleute anlangt, so stehen düst immer al« Reserve in Schleswig. In der Gegend von Brave» an einer Bucht de« Eckerasunde«, begegnet man dem buntesten iU leben. Krieger aller Waffengattungen füllen Hao« für Hantel ciren compaznie« und bataillon«weise zwischen den Hecken aus« und niedergetretenen Saaten, endlose Wagenzüge, mit Stroh, S Mehl, Kartoffeln u. s. w. beladen, umgeben von berittenen bewegen sich auf Load - und Nebenstraßen nach den »erst« Dörfern und Höfen der Halbinsel, die einen Theil de« Krieg« platze« bilden. Dazwischen raffeln Geschütze, Pulver- und Km gen. Ueberall giebt e« Strohhüttrn, neben denen Wachse»»« Lustiger Gesang der Soldaten schallt von nah und fern. Ue« Dienst im Suadewijt führten die Soldaten, obwohl sie immer j Muthe« dabet waren, mehrfach Klage. Zur Besetzung der gen, und so sollte man glauben, uneinnehmbaren Schanze» au berühmt geworbenen Düppeler Höhen, oir nunmthr volleadeti und Krieg«verstäadige durch ihre treffliche Anlage entzücken, «S bedeutende Streitkräfte. Die Besatzung wechsel , wie von versichert wird, alle 24 Stunden. Ja dieser Zeit Halder« keine Viertelstunde Ruhe. Er muß in Wind und Wetter, a«