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bündele«, von Einzelbestrebungen, während doch in der Spal tung Deutschlands, in der Ausweisung Oesterreichs die wahre Sonderbündelei enthalten ist. Man befestigte ferner den Jrr- rhum, als ob Deutschlands Einheit auf gar keinem ander«« Wege als vermittelst der Alles centralisirenden Reichsverfassung herzustellen wäre; man ging bis zu der unverschämten Lüge, als ob die Fürsten, welche ein so mangelhaftes Verfassungs werk sich nicht aufzwingen lassen wollten, überhaupt Gegner der deutschen Einheit wären. Jeder dumme Junge, der eine revolutionäre Lüge erzählte, fand Glauben; vergebens aber versicherten die edelsten Fürsten, z. B. der König von Sach sen, daß ihnen die deutsche Einheit so ernstlich wie dem Volke am Herzen liege — sie fanden kein Gehör. Die Revolutionspartei in Deutschland benutzte alle diese Umstände, verstärkte die Verblendung der Unentschiedenen, nährte die Lüge gegen die Fürsten und brachte es durch ihre Geschicklichkeit dahin, daß die Idee des Erbkaisers und Klein- deulschlands, welche vor einem Jahre mit allgemeiner Ent rüstung verworfen worden war, gegenwärtig den Mittelpunkt nationaler Schwärmerei bildete. So war denn Alles vorbereitet auf eine neue Erhebung des Volks; blos der Vorwand fehlte noch. Allein das Schwelgen der Regierung bei Auflösung der Unverstandskam mern war hinreichend für den Vaterlandsverein, um das Signal zum Aufstande zu geben.*) Am 1. Mai erschien an den Straßenecken in Dresden ein Maueranschlag, worin der Vaterlandsverein zu Dresden als Beschlüsse der Hauptver sammlung vom 30. April verkündet: 1) daß er allen Beschlüssen der bisherigen Volksvertretung seine volle Zustimmung ertheilt; 2) daß er mithin auch dem von den Kammern ausgespro chenen Mißtrauensvotum gegen das dermalige Mini sterium in allen seinen Theilen unbedingt beitritt; 3) daß er die von den Vertretern des deutschen Volks be schlossene und verkündigte deutsche Reichsverfassung als zu Recht bestehend anerkennt, seine Kräfte zu deren unbedingter Durchführung der Nationalversammlung zu Frankfurt zu Gebote stellt, jeden Widerstand gegen diese Verfassung von Oben als revolutionären Act be trachtet und das königliche Gesammtministerium für die Folgen einer solchen Revolution von Oben allenthalben verantwortlich macht. Diese Erklärung wurde dem Ministerium am 1. Mai mittelst eines vom Vaterlandsvereine veranstalteten großen ZugeS überreicht; die erste revolutionäre Demonstration auf der Straße. Minister v. Beust nahm die Erklärung in EmpfckUg, da Held, Weinlig und von Ehrenstein an diesem Tage ihre Entlassung nahmen. Das Collegium der Stadt verordneten, seiner Mehrheit nach von Vaterlandsvereinlern besetzt, beschloß an demselben Tage, gemeinschaftlich mit dem Stadtrathe von dem Könige die Anerkennung derReichsver- foffung zu verlangen und auch die Bürgerwehr zu einem gleichen Schritt aufzufordern. Die oben mitgetheilten Beschlüsse des BaterlandsvereinS verrathea schon, daß die Reichsverfassung nur Vorwand, nicht *) Scho» der Schluß der Kammern am SV. April weissagte eine «padtttavische Erhebung, da man in der 1. Kammer allein der Frei heit Deutschland« und in der r. Kammer dem Willen de« Bolte«, der Einheit und Freiheit Deutschland« und der deutschen Rrich«ver- fassuag tin Lebehoch «-»brachte, ohne, wie Sitte und Anstand r« sonst mit fich brachten, dr» König« z« gedenken. Selbstzweck war. Denn in ihnen liegt schon weil da ausgesprochen, alS das blose Verlangen nach der Reichsverfassung; sie haben eigentlich schon angekündigt. Der Vaterlandsverein setzt sich des Königs, indem er zu den Beschlüssen der Vertretung seine Zustimmung ertheilt, was nur W Krone ist; der Vaterlandsverein machte ferner das Mißle-Eie wei Votum der Kammer zu dem seinigen und drohte miEken ß Waffen; die deutsche Reichsverfassung steht bei dieseiE^ltn klärungen in der letzten Stelle. Schon diese Umstände jEiigen mengenommen hätten den Deutschen Verein auf tung aufmerksam machen müssen, die er übernahm, «WUe 6 solche Schritte des Vaterlandsvereins unterstützte. DennoEdner ; es zu der oben geschilderten Sitzung vom 1. Mai, und niEen es Schlag auf Schlag mit der Revolution vorwärts. Mm. < Am 2. Mai luden Maueranschläge zu bataillonsMt wo Urversammlungen der Dresdner Bürgerwehr ein. anschläge waren von sämmllichen Commandanten unlerzeM nami Wie dieselben dazu vermocht worden sind, wird woMaus L« Untersuchung lehren; denn der Schritt war ein durchsE^ a< gesetzlicher, dem Zwecke der Communalgarde widechrnEzsten ist auch von einzelnen Commandanten als solcher E Gele, worden, also wahrscheinlich nicht freiwillig geschehenE»" 5 Bürgerwehr beschloß eine Adresse an den König, in Wahren, sie gegen ihre Mitwirkung zu Maßregeln, welche die IM", w' , keit der deutschen Reichsverfassung in Frage stellen Wals Lüj s sich feierlichst verwahrte. Auch wurde bei dem AnW Germ beantragt, die gesammte Bürgerwehr Dresdens schM», bi durch Appell zusammenzuberufen, um mit vollständlgWihuls i waffnung bei feierlicher Parade die Anerkennung derKMS Heger Reichsverfassung durch dieselbe aussprechen zu lasten. M denk (Fortsetzung folgt.) pll -- A e i t u » g e «. W der f Sachsen. Den Inhalt der neuen octroyirten ReWkittt w fassung haben wir im vor. Bl. kurz angedeutet; mWTtwölt heute nur noch Einiges kurz andeuten, was sich auf >t der Abgeordneten zum Volkshause bezieht. Wähler gege dem Entwürfe des Gesetzes jeder selbstständige, unbesMdem K Deutsche, welcher das 25. Lebensjahr zurückgelegl haMKostb« selbstständig ist aber derjenige anzusehen, welcher an Wkönigl. meindewahlen seines Wohnorts Theil zu nehmen bW»len al ist und irgend eine direkte Staatssteuer zahlt. MiMM, b sind davon ausgeschlossen alle unter Vormundschaft >W Bewe^ rate! stehenden; denn in einer i keine Kinder und Unmündigen Sitz und Stimme hädW» sollen Fallirte, bis sie ihre Creditoren befriedigt; denn-Wm hma trügern kann unmöglich eine Stimme über das WoiWftsden rer zustehen; ferner alle Verbrecher, die nicht in ihrWsuchung bürgerlichen Rechte wieder eingesetzt worden sind; den Verbrechern und Schurken kann unmöglich das Landes kommen. Auch sollen diejenigen Personen, «We Vorst det der sonst verwirkten Strafen, auf 4 bis strafrechtliches Erkenntniß des Wahlrechts verlusiizWzung t werden, die bei den Wahlen Stimmen erkauft oder Eschen A einmal bei der für einen und denselben Zweck b'E welche Wahl seine Stimme abgegeben oder Wahl überhaupt gesetzlich unzulässige Mittel Wesse Was werden dazu unsere Wahlwühler sagen? nun Abgeordneten des BolkShauses ist d