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l r Dübner verhaftet und nach Dresden abgeführt worden. Inhalten Personen, die außerdem noch verhaftet sind, «man den Bürgermstr. Tzschucke von Meißen, welcher die provisorische Regierung anerkannte und zum Zuzug Dresden aufforderle, den Adv. Heinz, Nöckel, Red. d. I., sowie Blöde und Minkwitz,! die allein bis zuletzt inRalhhause zu Dresden ausgeharrt hatten. Auch der ^meister von Werda ist, wie man sagt, verhaftet und Borna verschwunden. Auch im Voigllande sollen Personen unsichtbar geworden sein, worüber wir jedoch Mt Mitthcilunqen abwarten wollen. iankfurt. Der Erzherzog-Reichsverwescr befindet sich !r beklagenswerthen Lage. Er erkennt, wie die Linke ilwnalversammlung dieselbe und mit ihr das Rcichs- rium immer mehr auf die Seite der Revolution drangt, sich bewußt, die Eentralgewalt durch Delegation der nine Deutschlands zu führen, und wünscht deshalb , in sein früheres, friedliches Privatleben zurück zu Aber die Minister und Alles, was zur Nationalver- ing halt, geben ihm täglich zu bedenken, daß sein n das Signal zum Ausbruche der Anarchie, besonders kcutschland und vielleicht auch am Rheine sein würde, es sich, bei solcher Sachlage, bestätigen sollte, daß die ndsten Souvcraine Deutschlands zögern, dem Reichs- r Auskunft über ihre Willensmeinung in Betreff der uer der ihm übertragenen Gewalt zu ertheilen, so, dieses nur in inneren Verwicklungen oder eigener Un-! denhcit begründet sein. Jedenfalls ist aber der Stand lschen Angelegenheit nunmehr auf einem Punkt angelangt, gcnd eine Entscheidung ohne Verzug gefaßt werden - Das ROchsministerium ist abgegangen, weil der vmvcser einem ihm vorgclegten Programm, welches die des Verhaltens des Reichsministeriums zu den Bc- ien bestimmen sollte, die zum Zwecke der Durchführung ichsvcrfafsung in einigen Theilen Deutschlands ent- sind, und zu Bürgerkrieg und Zerstörung leider geführt seine Zustimmung nicht gegeben hat. Die Bildung cucn Ministeriums ist noch nicht erfolgt. nnovcr. In Hannover verleugnet die Bewegung den ulschen Character nicht. Alles ist entschlossen, auf dem des Gesetzes, aber ganz entschieden vorzugehen und so gierung doch zum Nachgcben zu zwingen. Der König kannt machen lassen, er werde keine Deputationen an- , aber er hat auch die angebotcne preußische Hilfe W Mann abgeleknt. itrn. Der Zwiespalt ist im eigenen Lager der Ver- sfeindlicben, im Ministerium selbst ausgebrochen. Die er des Innern und der Finanzen Forster und Aschen» sind unzufrieden und aus dem Ministerium ausge- Die ganze baiersche Armee wird auf den Kriegsfuß und viele bairische Deputirte haben Frankfurt verlassen, einbaiern ist das Volk in der heftigsten Währung, und ich wird es dem Reichscommissar Eisenstuck gelingen, rgicßen zu hindern. Der Reichscommissar Matthy sich noch in München und hat erklärt, er werde ohne günstigen Erfolg von seinem Platze nicht weichen, es n, daß er mit Gewalt verjagt werde. München ist kibt dabei entschieden biauweiß, d. h. stockbairisch, und erfahrt es täglich in den Zeitungen aus eindringliche „'nen Gruß nach Frankfurt, und 's wär nichts" rufen sie ihm zu. Aber den König selbst hat man sagen hören: Ich kann doch nicht König von München sein! — Die Preußen sollen in Rheinbaiern eingerückt und völlige Revolution ausgebrochen sein. Preußen. Die preußische Regierung hat abermals der Nationalversammlung den Handschuh hingeworfen, indem sie alle Beschlüsse der Nat.-Vers. vom 4. Mai für ungiltig er klärt. Weder der Reichstag soll am 22. August zusammen treten, noch sollen am I. Aug. die Wahlen für das Volkshaus geschehen dürfen. Alle Obcrpräsidenten der preußischen Pro vinzen sind durch Circularversügung angewiesen, allen auf die Durchführung der Frankfurter Verfassung gehenden Schritten mit aller Strenge und Kraft entgegen zu treten. (Nach den Frankf. Beschlüssen ist der 15. Juli der Tag für die Wahlen und der 15. August der der Eröffnung des Reichstags.) Preußen rüstet gewaltig, um Allen, die sich für Frankfurt erheben, mit Gewalt der Waffen entgegen zu treten. Am Rhein wird das 6., 7. und 8. Armeecorps mobil gemacht, in Thüringen zwischen Halle und Erfurt, bei Kreuznach, in Oberschlesien werden Heerlager errichtet und im Ganzen 50 Bataillone Landwehr auf den Kriegsfuß gebracht. Außer Würtemberg haben sich nunmehr sämmtliche deutsche Groß mächte, Oesterreich nicht ausgenommen, durch Bevollmächtigte bei dem diesseitig angesctzten Fürstencongreß vertreten. Das bewaffnete Einschreiten Preußens in Sachsen, wogegen man in Frankfurt so sehr eifert und den Beschluß gefaßt hat: „dem schweren Bruche des Reichsfriedens, welchen die preu ßische Regierung durch unbefugtes Einschreiten im Königreich Sachsen sich hat zu Schulden kommen lassen, ist durch alle zu Gebote stehende Mittel entgegen zu treten, ist auf aus drückliches Verlangen der sächsischen Regierung geschehen, und darüber verbreitet sich der preußische Staatsanzeiger also: Es hat Niemanden befremden können, daß ein Theil der radikalen Presse sich mit einer wahren Wuth gegen die der kvnigl. sächs. Negierung von Preußen geleistete Bundeshilfe^ erhoben hat. Erfreulich ist es, daß die preußische Presse sich wenig an diesem Geschrei betheiligct hat. Dagegen kann es in jedem wahren Freunde des Vaterlandes nur ein schmerz liches Gefühl erwecken, daß auch die Räume der Paulskirche von dem Echo desselben wiedcrhallten und zwar selbst in den Reden von Männern, von denen man anderes zu hören gewohnt war; — obgleich auch dies nach dem Geiste, von dem schon die in der vorigen Woche gefaßten Beschlüsse Zeug- niß gaben, nicht befremden konnte. Es ist schmerzlich, weil es immer mehr beweiset, daß die Versammlung jeden Halt verloren und sich auf einen Weg hat hinreißen lassen, der alle an sie geknüpften Hoffnungen zu zerstören droht. Die preußische Regierung würde es unter ihrer Würde halten, sich gegen solche Angriffe zu verthcidigen, aber sie ist es ihrem eigenen Lande und den Kriegern, die für die Sache der Ord nung und des Rechts in einem innig befreundeten Nachbar lande ihr Blut vergossen haben, schuldig, zu verhüten, daß die öffentliche Meinung nicht länger irre geleitet werde und auch nicht der Schatten des Vorwurfs eines eigenmächtigen Eingreifens in fremde Rechte auf ihr haften bleibe. Wir sind zu dem Ende ermächtigt, das unten folgende ausdrückliche Gesuch der sächsischen Regierungum bun desgesetzlich eHilfe zu veröffentlichen. Die preuß. Regierung konnte sich diesem Gesuche ohne directe Verletzung ihrer Bundespflichten nicht entziehe«. Sie