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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.03.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010321022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901032102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901032102
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-03
- Tag 1901-03-21
-
Monat
1901-03
-
Jahr
1901
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Dies«» t^att wird dm Lesem von Dresden «ld Umgebung am Tage vorher bereit» al» oerugrgebW: 2tbend-Ausgabe zugestellt, während Morgen in einer »«, dk v««ikker d> Dn»da> und der «SLften Um,edun,. w» die öutroan», durch eigene Bolen «der KommiMonLre rrtoiot. erballu» da» Blatt an Wochentoaen, dle nicht aut Same- oder tzeirr-aa« fol»en. in Uoei!kLrtI-u>»gnbrn «deudl und Moe>«u» ßuaeiieNt. »er «OLaabe ^eiandtrr «chritr- VW keine Verdindltchkett. Ner»«»rechan«al»t: «»»l «u. U und Mr. «w«. relearamm-Ldreil«: Machrtchtr» Lrevde». e« die Post-Monnenten am GesammtauSgabe erhalten. Mreigen-canf. Keg^ürrSeL 18LG Verlas van Kiepsch L Ueichardt Die Annahme von Ankündigungen eriolat Inder? uvlgelchüitsstelleund den "l'bknannabmeftellen in Dresden die diachmittaad Lllhr. Sonn und kieierlcnur Mariensirabc s» von ii die' ,lUdi Die Iivaliige Grund »eile ca « ^ >en> 20 Pi» Au kündiaunge» auf der Privaiieiie Zeile 2; Pta.- die üivailioe Zeile als „iLiniikiandi' ode- aui Lertleite bo Via. In Nummern noch Sonn- und veier- iLgen I- de». 2Walt,ge Grund,eile« so, eo be^ « und « Dia, nach delonderem Tarif, AuSwLrtioe Suiiräae nur aeoen Loransve^aliluna. veieabllilier ioerdm mit Ui Via. berechnet. Um ölOLÜIllLIUl H 6o. m»I veimiteilli« der Dklll kel re a I ul Lllil Inmrmilpn - ü ^ rctiml? iinü üMMsu. Eerte Ms. I isttiailueii »nrugsilinv ^ 45» m »- „p» j L. Ii. l>k88e lkl >f.. Idmeiiütr. N. rs Neueste Drahtbericbte. Hosnachrlchstn, Reistest. Landesbrandinspektor, Städtische Wohnungsfrage. Gerichts- O"» FplSsilz.. verhandungen. Tonkünstler-Verein. Rollsnß'sche Musik-Akademie, Schillerstistung, Märkischer Centralsängerbund. j Tonnerstag. 21. MärzlWI. Neueste Drahtmeldungen vom 20 März Berlin. Heute konstituirtc sich die Versanimlung des ReichsaesunvheitsratheS. Sie wurde vom Staatssekretär Grasm Posadowsky mit einer Rede eröffnet, in der er den An wesenden dankte, daß sie dem Rufe folgten, ihre wissenschaftlichen und technischen Erfahrungen auf dem Gebiete der praktischen Ver waltung in den Dienst der wichtigsten Aufgaben staatlicher Für sorge ru stellen. Es sei ein weites Gebiet, das sich ibnen eröffne, das nicht nur darin bestehe, die deutschen Regierungen in dem Kampfe zu unterstützen gegen verheerende Volksieuchen, deren Ge fahr durch die Steigerung des Verkehrs mit fremden Ländern be denklich zunehme, wildern auch die Regierungen zu bernthen nus dem Gebiete der Wohnungsfrage, der Ernährung, des gewerblichen ArbeitrstchntzeS und der Vertheidigung nniercr schönen Misse durch die nachtheiligen Einflüsse der schnell wachsenden Bevölkerung und 'der fortgesetzt gesteigerten gewerblichen Thätigkeit. Ans den Be- rathungen des Deutschen Geiundheitsrathes würden weittragende Anregungen für die hpgienischen Mahregeln in Staat und Ge- ineinoe hervorgehen. Die Rede schloß mit dein Wunsche, das; die Arbeiten dazu führen möchten, daß die Thätigkeit des deutschen Staatswesens auch ans hygienischem Gebiete als musterhaft und bahnbrechend allgemein anerkannt werde. Der Präsident des Reichsgcsundheitsamts Dr. Köhler erwiederte in Dankesworten und versicherte, daß die Mitglieder alle Kraft an die Lösung der Auf gabe» setzen würden und schloß mit einem Hoch ans den Kaiser. Gotha. Zum Landtagspräsiventen wurde der Oberbürgermeister Liebetran. freisinnig, znm Vkepräsidenten der Sozialist Bock, bekannter Reichstagsabgeordneter, gewählt, als Landtagsausschuß ebenfalls zwei Sozialisten. Der Landtag zählt 9 Sozialisten unter 19 Abgeordneten. Kiel. Der schwedische Schooner „Johann" wurde im Belt sinkend vom Fffcherkntter „Gottorp" angctrofsen, welcher mit knapper Noth die Mannichaft rettete und hier anbrachte. Wien. Der Aba. Schönerer brachte im Reichsrath den An trag ein, Graf Goluchowskl sei aufzusordern, zwilchen den Buren und England zu intervenireu. Budapest. Die Abgeordneten wählten die Orrotzeir» deputation. die sich heue nach Wien begiebt, nm mit der österreichischen Deputation mündlich zu verhandeln. Paris. Der dramatische Schriftsteller und Mitarbeiter des .Figaro" Gille ist gestern Abend gestorben. Paris. In Saint Denis auf Neunion entstand in der Rumsabrik Bernardy eine Feuersbrunft. Der Hof war in wenigen Minuten in ein Flammenmeer verwandelt. Bernardh stürzte in die Flammen, zwei junge Töchter wollten ihn retten, fanden aber gleichfalls den Tod. Rom. An der Grenze der Schweiz bei Como wurden 8 Grenzbeamte durch eine Lawine verschüttet. Bern. Der Nationalrath beschloß, auf eine Anregung zur Wiederaufnahme der Konferenz für den internationalen Arbeiter- ichutz zu verzichten, da der Bundesrath erklärte, er werde die erste Gelegenheit zur Behandlung der Frage ergreifen, gegenwärtig sei an einen Erfolg nicht zu denken. London. Die Blätter melden aus Victoria (Brit. Columbia): Nach einer hier brieflich eingegangenen Nachricht ge- rieth ein Wächter des englischen Konsulats in Niutichwang außer halb des Konsulats mit 3 Kosaken in Streit. Die Kosaken be droht«, ihn mit deni Bajonett, worauf der Wächter sich hinter das Thor des Konsulats zurückzog. Ein Kosak feuerte hierauf durch das Gitter und tödtete den Wächter. Der englische Konsul hat bei den russischen Behöben Beschwerde erhoben. Kvpenhaaen. Ein deutscher Marinesoldat, der bei der berliner Admiralität seinen Dienst verrichtete und nach Verübung -Ines Diebstahls im Januar desertirte, ist hier verhaftet worden. New-Uork. Ein Telegramm der „Eoening Post" aus Washington meldet. Mac Kinleh habe vvrgeschlagen. die Mächte sollten als G esa in inten tj chäd igung eine Pauschalsumme sestsetzen, die zu zahlen China die Mittel habe, und dann den einer irden Macht zukommenden Antheil bestimmen. sich und willigten ein. eine Entschädigungssumme zu zahlen und Geiseln zu stellen, sowie ihre Waffen anszuliefern. Die marokka nischen Araber zogen sich nach Tasilet zurück. Tientsin. Die Lage betreffs des englisch-russischen wischenfalles erfuhr von keiner Seite eine Aenderung. ras Waldersee traf heute hier ein. Der englische und der russische Kommandant warten auf die Befehle ihrer Regierungen. OertlicheS nnd Sächsisches. Dresden, 20. März. —* Ihre Majestäten der König und die Königin unter nahmen gestern gemeinsam eine längere Spazierfahrt durch die Dresdner Heide. —* Ihre Majestät die Königin empfing gestern Abend in Villa Strehlen die Prinzessin Egon von Ratibor geh. Prinzessin von Lvbkvwitz nnd die Gräfin zu Solms-Wildensels geb. Gräfin von Bcntiiick. —" Se. Königs. Hoheit Prinz Friedrich Angust trifft morgen anläßlich einer Uebungsreise des Generalkommandos des 12. Armeekorps in Stärke von 20 Offizieren in Zwickau ein und nimmt im Hotel „Zur grünen Tanne" Absteigequartier. —* Die Erbprinzessin von Schönbiirg-Walden- burg besuchte heute Vormittag das Uhrengeschäft von Fritz Müller arg I Nächst, Pragerstraßc. —* Die Hcrzoginvon Anhalt besuchte das Putz Modeniagazin von Carl Meerstein, Pragerstraßc 31. —* Der kommandirende General des 19. Armeekorps. General leutnant v. Treitichke, ist heute aus Leipzig hier eingeiroffen und hat ini .Hotel Kronprinz in Neustadt Wohnung genommen. —* Unter zahlreicher Betheilignng wurde der Ehrenobermeister der Dresdner Goldichmiede-Jnnung, Herrn Theodor Marps, auf dem Friedrichstädter Friedhof zur ewigen Ruhe bestattet. Die Traucrfeier fand in der Wohnung des Entschlafenen statt und wurden demselben Namens der Goldichmiede-Jnnung von Herrn Obermeister Eckhardt Worte des Dankes und der Anerkennung seiner Verdienste um die Innung nachgerufen. Sein Name war weit über die Grenzen unserer Stadt rübmlichst bekannt. Ans -seinem Atelier,- welch-i»--»» -bis ,»> i«»«» »« LebituSiahre Ll- folgten Tode noch bevorstand, ist manche- größere Kunstwerk dekorativer Silberarbest hervorgegangen. Sesties vortrefflichen und . ^ voran die König! Algier. General Servieres nahm am 10. März die Oase! versickerungskainmer. mit dem Gedanken der Anstellung eines Talminna nach lebhaftem Kampfe ein. Die KIolricr ergaben Lander-Brands nspektors für das Königreich Sachsen Charakters wegen hat sich der Künstler auch als Mensch ein dauern des Andenken gesichert. —* Das Rettfest. das gestern Abend in der Spanischen Reitschule des Herrn Stensbeck. Werderstraße 39, stattfand, hatte sich eines sehr zahlreichen Besuches zu erfreuen und wurde aus- ezeichnet durch die Anwesenheit Ihrer Königs. Hoheiten des und den Vorführungen von Anfang bis zum Schluß mit un- getheiltem Interesse folgten. Das Programm, wie es bereits im gestrigen Bericht über die Generalprobe ausführlich besprochen wurde, wickelte sich glatt und ohne Unfall ab, wenn auch vielleicht zur vollen Entfaltung der Schlußnummer, des Manövers in un garischem Nationalkostüm, von 12 Herren geritten, die Manege etwas geräumiger zu wünschen gewesen wäre. Sämmtlichc Nummern wurden mit lebhaften Beifallskundgebungen begleitet, die sich für die beiden, eine angenehme Abwechselung in die Vor führung bringenden Damen. Frau Direktor Sidoli und Frl. Mary Grothe, die in der hohen Schule ercellirten, zu liebenswürdigen Ovationen gestalteten. Die Ausführung der Musik lag in den Händen des Trompeterkorps des Gardereiter-Regiments unter Leitung des Königl. Musikdirigenten Herrn Stock, das sich seiner schwierigen Ausgabe in bekannter exakter Weile entledigte. Der zahlreiche Besuch dürfte dem Maria Anna-Kinder-Hoipital. zu dessen Besten das Fest obgehalten wurde, einen erfreulichen Betrag j zuführen. —* Um eine weitere gesetzliche Regelung und Förderung des Feuerlöschwesens herbeiziisuhren. beschäftigen sich die zunächst in Frage kommenden Behörden, allen voran die Königl. Brand- und vom Landesausschuß des Landesverbandes der sächsischen Feuerwehren ist gutachtlich die Unterbreitung einer Dieustanwcö ung für diesen neuen Beamten gefordert worden. Der Landes, ausschuß des Landesverbandes sächsischer Feuerwehren hat sich nunmehr in dieser Angelegenheit schlüssig gemacht und wird für die Dienstvorschrift folgende Grundlagen in Vorschlag bringen: „Der Landes-Brandinspektor ist zunächst der Beirath für die König!. Brandversichernngskammer. Es ist ihm zugcwiesen die Revision und Inspektion der Fenerlöschanstalten. wobei er die Organisation der Löschmannschaften und die Wasserbeschaffmia besonders ini dinge zu behalten hat. Ferner liegt ihm ob die Begutachtung aller größeren Anschaffungen auf dem Gebiete des Feuerlösch wesens. Er hat Sitz und Stimme bei den Berathungen über Beihilfen seitens der Landes-Brandversichernngskammer und ist. unabhängig von den Amtshauptmannschasten, der Landcs-Brand versicherüngskcimmer und dem König!. Ministerium direkt unter stellt." In der längeren Begründung dieser Grundsätze wird u. di. gesagt, daß die Anstellung des Landes-Brandinspektors ein Versuch sein solle. Seine Thätigkeit solle nicht mit der des Landes- misschnsses des Landesverbandes sächsischer Feuerwehren kollidiren. sondern beide sollten sich verbinden, ergänzen znm Ausbau des Feuerlöschwesens in Sachsen. Eine .Hauptaufgabe des Landes Brandinspektors dürste sein, die Feuerwehren außerhalb des Landesverbandes in eine bessere Lage zu bringen. Zunächst muffe sich freilich der neue Beamte erst mit den Verhältnissen vertraut machen und daun erst könne er energisch Vorgehen. Für den Erfolg der Wirksamkeit des Landes-Brandinspektors komme viel aus dessen Persönlichkeit an. —* In der Gehestiftung sprach gestern Abend Herr LcgationS- rath v. Nostitz in Fortsetzung seines Vortrags-Cyklus über die städtische Wohnungsfrage zunächst über die Wohn ungsherstellung. Wer kann und soll Wohnungen bauen Da sei zunächst auf den Staat und die Gemeinde hinzuweisen Die Bedenken, die sich gegen diele beiden Faktoren geltend machen, seien, daß die Privat-Initiative und das Verantwortlichkeitsgesüd! des Einzelnen geschwächt werde». Ein weiterer Faktor, der im Errichtung von Wohnungen in Betracht komme, lei der Arbeit geber. Hier sprachen doppelte Gesichtspunkte mit. einmal das Geschäftsinteresse und zum Anderen die sittliche Fürsorgepflicht des .Arbeitgebers iür sein? Arbeiter. Für derartige Wohnungen sei m s Feld zu fuhren, daß der Arbeitgeber die Bedürfnisse sein« Leute am beiten kenne und daß ihm der MicthzinS durch den dem Arbeiter auszuzablenden Lohn gesichert ist. Bedenken dagegen liegen darin, daß das Abhängigkeitsgefühl, das auS dem Arbeits- verhältniß entsteht, mißbraucht und auch auf dos WohnungS- verhältlich übertragen werde. Vielfach werde auch gefordert, daß ein gesetzlicher Zwang für die Arbeitgeber eingeführt werden möchte zum Bauen von Wohnungen für ihre Arbeiter. Diele Forderung habe wohl manches Annehmbare für sich, doch enthalte sie allzu große praktische Schwierigkeiten, als daß sie verwirklicht werden könnte. Nach einer für die Pariser Weltausstellung aus gestellten Statistik habe cs in Deutschland insgesammt 134 Oft > Arbeitnehmer-Wohnungen gegeben. Hierbei seien zuerst solche zu nennen, die durch den staatlichen Fiskus errichtet wurden. Die preußische Eisenbahn habe für ihre Arbeiter allein 31 000 Wohn unaen Herstellen lassen. Sehr wichtig sei. daß die preußische Gesetzgebung seit 1895 für Herstellung von Wohnungen für fiskalische Arbeiter insaesammt 15 Mill. Mk. ausgeworsen habe. Bayern 6 nnd 'Sachsen 3>/s Mill. Mk. Auch das Reich lasse für die reichsfiskalischen Arbeiter Wohnungen Herstellen. Daß aber in dieser Hinficht noch lange nicht genug geschehen, beweise das Wort des Finanzministers v. Miquel im preußischen Abgeordnetenhause im Jahre 1895. daß der Staat hier noch viel mehr thnn müsse. Irgend welcher Zwang, daß die dlrbeitnehnier in die für sie hergerichteten Wohnungen auch wirklich ziehen müssen, dürfe nicht bestehen. Eine Anzahl von Gemeinden, darunter auch Dresden, haben ebenfalls für ihre Arbeiter Wohnungen Herstellen lassen. Immerhin müsse man sagen, daß bis jetzt die Gemeinden im Verhältniß zum Staat herzlich wenig gethan haben. Die Herstellung von Wohnungen durch private Arbeitgeber sei oft so gehandhabt worden, daß diese Dar lehne oder Bauprämien gewährt haben. Größer sei jedoch die Art der Bauweise, daß die Arbeitgeber selbst bauten und dann die Wohnungen an ihre Arbeiter vermiet!,eten. Eine wohl einzig da- Kttllst und Wissenschaft. tz* Tonkünstler-Berein. In Anwesenheit S r. M ajcstät des Königs, der bei seinen! Einkitt aus dem Publikum heraus mit einem dreifachen Hoch begrüßt ward, und Ihrer Königl. Hoheiten des Prinzen Georg und der Prinzessin Mathilde Veranstaltete der Tonkünstlerverein gestern im Gewcrbchause seine» dritten Aufführungs-Abend. Beethoven eröffnest ihn mit einem selten gehörten Werke, der v-äur-Screnade lop- 25) für Flöte, Violine und Viola, von den Herren Wunderlich, Svedrofsky und Rokobl mit Feinheit und Schwung vorgetragen. Schon die außergewöhnliche Mischung der Instrumente ergab ein Forbeiimilieu von hohem Reiz, das sich dem Serenadencharakter wirksam anpaßt. Köstlich aber war der Reichthum von Linien und Lichtern in diesem Bilde zu schauen. Der echte, ganz persönlich^ Beethoven tritt freilich erst mit dem 2. Satze klar in die Erscheinung, während der erste tief m Haydn'schen Geist getaucht ist. Wie das sprudelt von Frohsinn und Laune, wie bas schwelgt im varürten Andante in schwärmerischer Sehnsucht nach dem geliebten Gegenstand! Als wundervoller Gegensatz zu diesem jungen Beethoven trat der gött liche Wolfgang ÄmadeuS auf den Plan niit seinen! Quintett für Klarinette und Streichquartett. Es hat Jemand dns Paradoxon aufaestellt. Mozart gehöre zu den unbekanntesten Koniponisten. Er yat damit nicht so ganz unrecht, wenn man bedenkt, wie viele Werke dieses populärsten Tonkrösus nach mehr als einem Jahrhundert noch den meisten Musikfreunden wirkliche Neuheiten sind oder doch in Folge seltenen Hörens als solche erscheinen. Das wkrd hier vielen Hörern auch mit diesem Klarinetten-Quintett so ergangen sein. Seine weltcntrückcnde Schönheit, wie sie sich am wirksamsten im Larghetto offenbart, versetzte die lauschende Menge in eine geradezu andachtsvolle Stimmung, die sich nach ollen Sätzen in begeistertem Beifall kundgal». Derselbe galt zugleich den Herren Gabler. Bärtich. Drechsler. Svitzner und Böckman». welche ihre ganze künstlerische Kraft einsetzten, um der herrlichen Partitur ge recht zu werden. Den Löwenanteil hieran nahm Herr Kammer virtuos Gabler alS Meister der Klarinette in Anspruch. Zwischen den beiden Klassikern kam yen Percy Sherwood zu Worte mit einer erstmalig gespielten Sonate in O für Pianoforst und Violine. sWenn daS im Dresdner Tonkünstlerverein geschieht, dann ist es schon an sich ein Erfolg. Einen zweiten Erfolg erzielte das interessirende Werk bei den Hörern, von denen ein guter Theil dem Werke anhaltenden Beifall spendete. Die Sonate zeugt vor Allem von schöner melodischer Erfindung nnd hält sich fr« von Triviali täten und modernen Grübeleien, zumeist auch von ReminiScenzen. Ihre Schwäche liegt in einem fühlbaren Mangel an formalen und ideellen Gegensätzen, die doch das eigentliche Lebenselement der Musik sind. Mit Ausnahme des Finalsatzes, der für beide Instru mente trefflich durchgearbcitct ist, erscheinen die Sätze mehr wie klangvolle, dankbare Violinsoli mit Klavierbegleitung. Wirksam ausgeführt ward die Sonate vom Kvinvonistcn am Klavier und von Herrn Hans Neumann in der Violine, deren großen,, sonoren, Ton zurZeit noch Adel und Reinheit in der .Höhe abgcht. —p. tz* Rollsnstsche Musik-Akademie. Der vorgestrige Vortrags-Abend der Akademie intereisirtc besonders durch zwei selten gehörte Werke: Concert-Allegrv mit Introduktion op. 134 von R- Schumann und Concertstück op. 12 von N. Volk mann, beide niit Begleitung eines zweiten Klaviers, vortrefflich avsgeführt von Herrn Prof. Rollfuß und einer seiner vorgeschrit tensten Schülerinnen. Aber auch die übrigen Nummern des Pro gramms reihten sich bezüglich ihrer Ausführung genannten Werken würdig an. Romantische Stücke von A. Dvorak und Walter's Preislied von Wagner-Willielmy für Violine und Klavier wurden von einer Schülerin Kratina's und Herrn Direktor Schumann sehr schwungvoll gespielt. Fenier sang noch eine Sopranistin mit an- enehmer Stimme und recht guter Schulung Dsniretti's »La jingara" und Lieder von Schumann und Taubett. Desgleichen estatigte der Vortrag einer Anzahl Klavierkompositionen von .Haydn, Beethoven, Mendelssohn. Chopin. Raff nnd Liszt auf's Neue die bekannten Vorzüge der Rollfuß'ichen Akademie. Unter den zahlreich erschienene» Zuhörern befand sich auch ein in Dresden lebender Neffe Robert Volkmann's. tz* Dresdener Musikschule. In der 7.Prüsungs- aufführung, Sonnabend, den 23. März 6 Uhr in Hammer s Hot«, Blasewitzerstraße. werden zum Vorkage gelangen: Klcwier- concerte von Mozart. Hummel, Fielt» mit Steichvrchester, Soli für Violine, Cello, Englisch Horn und Posaune, sowie Gesänge von Rossini und Nicolai. Eintrittskotten sind unentgeltlich ,n den Schulexpeditionen zu haben. tz* In der Reformirten Kirche veranstaltet Herr Uso Seifert (Orgel) nächsten Sonntag Mittags 12 Uhr unter Mitwirkung Frl. Anna Bolck (Orgel. rv I. Henrion (Violoncello! von Frl. I. Wolff-Dettmer (Sopran), der Herren Hans Neumann (Violine) uni . eine musikalische Aufführung. Zum Vortrag kommen Einleitung und Fuge für Orgel zu vier Händen von Christ. Gottlob Höpner. Gesänge von I. !S. Bach („Dle bittere Leidenszeit beginnt"! und Anna Volck („lieber ein kleines dann kommst Du nach Haus"!, sowie Jos. Rheinberger's in Dresden noch nicht öffentlich gespielte viersätzige Original-Suite (op. 149) für Orgel, Violine und Violoncello. Der Eintritt ist frei gegen Programm-Entnabme. tz* Die Kleinkunst und das Kunstaewerbe werden ans der „Internationalen Kunstausstelluug Dresden 1901" ganz besonders gut vertreten sein: liegt doch das Arrange ment dieser Äbthsilungen in den Händen der Herren Professor Gußniann (Akademie der bildenden Künste) und Professor Karl Groß (Königl. Kunstgcwerbeschnle). Eine große Anziehungskraft verspricht man sich auch von der sogenannten „Verkaufsausstell ung?, die in der Hanvstache Werst der Kleinkunst enthalten wird. Der von der Kommission mit dem ersten Preis gekrönte Damen- snlon von der Dresdner Firma Robert Hosimann. sowie das eben falls niit deni ersten Preis gekrönte Speisezimmer der Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst, Schmidt n. Müller in Tresden- Strieicn, werden in eigenen Zimmern ausgestellt werden. tz* Aus der von der Serrc'scbe» Zweig -Schiller-Stift ung zu Dresden mitgetheitten liebersicht über die in, Jahre 19ft> gemachten Einnahmen und Ausgaben ist zu erleben, daß das Stammvermögen der Stiftung am Schlüsse des Jahres 1M9 die Summe von 1134300 Mk. 30Psg. betrug: von der 1139 419 M- 15 Pfg. als Stammvermögen am Schlüsse des Jahres 1900 der bleiben. Für die hiesige Zweig-Stiftung blieben an Zinsen 4058 Mk. 38 Pfg. Gesammtbetrag verfügbar. Hiervon sind :,n00 Mk. zu Ehrengaben bez. Unterstützungen verwendet worden mithin ver bleiben : 458 Mk. 38 Pfg. Zinsenbcstand für die hiesige Zweig- Stiftung am Schluffe oes Jahres 1900. tz* Görlitz. Das Gesangsfest des Märkischen Central-San gerb und es findet in diesem Jahre am 23. und 24. Juni unter Leitung des Musikdirektors Otto Schäfer in Görlitz statt. Die große, durch ihre vorzügliche Akustik berühmte Musikhalle, in der die schlesischen Musikfene abgehalten wurden, hat die Stadt Görlitz bereitwilligst zur Verfügung qestellt uns wird in derselben am ersten Tage des Festes von dm 500 bid
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