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oigtländischer Anzeiger. SSSSSS» Sechszigfter Jahrgang Verantwortliche Redaction: vr. G Jahn.. Druck und Nrrlaq von Moritz Wieprecht in Plauen. n Abonnement-preis für diese- Blatt 1 Thlr. 6 Ngr. — Die Jnsertivnsgebübrc« «erden mit 1 Neugrolche« für die spaltene Eorvus-Zeile berechnet, größer, Schrift nach Derbältniß dc- Raumes. — ^lag^ ' 28. 8- Mär, .8»». An das sächsische Volk! r Zufall brachte mir, während meines Aufenthalts in bauer Eisenbahn-Restauration, das Blatt No. 13 des errn Hohlfeld, Mitglied der ersten Kammer in Sachsen, ten Sächsischen Postillons zu Gesicht, worinnen er dem Artikel Sechsen über den beabsichtigten Rücktritt ssischen Ministeriums folgendermaßen äußert: cht die Kammern waren es und werden es sein, Iche das Ministerium zum Rücktritt nölhigten, vielmehr r es die Schwierigkeit anderer Verhältnisse, die im istitutionellen Staate vielleicht als zu zart derOeffent- »keil vorenthalten werden. Wenn manche Blätter so t gefrevelt und wirklich von einer feindlichen Stimmung Kammern gegen das Ministerium gesprochen, so kann ja leicht Jeder aus den Mittheilungen selbst überzeu- >, daß aus den Verhandlungen ein solcher Geist sich ,t erkennen läßt." schon mich die sächsischen Angelegenheiten persönlich cht berühren, so bin ich Loch über die Art und Weise, an das sächsische Volk rücksichtlich der Tendenz der ität ihrer jetzigen Kammern zu täuschen sucht, erstaunt He es, als ein deutsch gesinnter Mann, für meine , dasselbe von der nachstehenden Verhandlung, deren kührlicher Augen - und Ohren-Zeuge ich gewesen bin, treu in Kenntniß zu setzen, damit es beurthcilen kann, che Hände es das Wohl des Landes durch seine Wahlen en und zweiten Kammer gelegt und was es von deren tät für ein Glück zu erwarten hat: 16. oder 17. Januar d. I. Abends gegen 8 Uhr fand ingefähr 80 Mitglieder beider Kammern im Speise- des Hotels in Dresden, wo ich logirte, versammelt, sich über die Landtagsangelegenheiten zu besprechen zu einigen. Der Abgeordnete Herr Blöde eröffnete n Klub durch einen Vortrag in den üblichen schönen heitsphrasen, worauf Herr Vr. Schaffrath das Wort i und unter Anderem erklärte: ' »or allen Dingen müsse das Ministerium gestürzt wer- allein da dasselbe die Majorität des Volkes für sich , so dürfe von Seiten der Versammlung nicht mit equenz, sondern es müste mit Klugheit dabei verfahren kn. Zwar habe er sein Prinzip stets mit Konsequenz lgt, allein die Erfahrung habe ihn gelehrt, daß dic- nicht überall angebracht sei und er. schlage hier den Weg der Klugheit vor, wobei sie so agiren müßten, daß der Sturz des Ministeriums nicht auf die Kammermitglie der, sondern auf das Ministerium selber falle, d. h., daß das Ministerium sich selber stürzen müsse, welcher Plan auch von der Majorität mit großem Beifall begrüßt wurde. Mehrere Mitglieder, deren Namen ich nicht erfahren konnte, sträubten sich gegen denselben und erklärten: da das Mi nisterium aus dem Volke hervorgcgangen, also ein wahr haft volksthümliches sei, cs auch das vollste Vertrauen ihrer Wahlbezirke besitze, so würden sie nie die Hände zum direkten oder indirekten Sturz des Ministeriums bieten; andere dagegen, z. B. Herr Adv. Tzschirner, wollten den beabsichtigten Sturz desselben durch Konsequenz von Seiten der Kammern herbeigeführt wissen, wogegen Herr Schaff rath wiederholt opponirte. Herr Helbig erklärte: er be griffe gar nicht, in wiefern das Ministerium sich die Ma jorität des Volkes erworben haben soDe, da es seit seiner Existenz nichts als ein großes Nichts gethan habe. Nach mehrfacher Debatte wurde zur Abstimmung geschritten und die Stimmenmehrheit entschied sich für Hrn. vr. Schaff rath, d. h. dahin zu arbeiten, daß das Ministerium sich selber stürzen müsse, um dadurch jeder Verantwortlichkeit bei der Majorität des edlen sächsischen Volkes über hoben zu sein. Verfolgt nun jeder denkende Sachse das Benehme« und die Verhandlungen seiner Kammern dem Ministerium gegen über unparteiisch, so muß ihm klar in's Auge springen, wie und wodurch sein von jedem braven Deutschen hochgeachtetes Ministerium sich zum Rücktritt veranlaßt sah. Sollten verehrliche Redaktionen Sächsischer Blätter diese meine Erklärung, für deren Wahrheit ich jederzeit einstehe, der weiteren Publikation in Sachsen werth finden, so soll es mich freuen, zur Ehre der Wahrheit ein Scherflein beigetra gen zu haben. Kaufmann Büttner aus Lauban. . (D. Bl.) Zur österreichische« Rote Nachfolgender Brief eines geistvollen Oesterreichers wurde an die deutsche Reform geschrieben. Er erscheint uns trotz der spielenden Form, mit der darin die wichtigsten Fra gen behandelt sind, wahrhaft epochemachend als ein Beleg dafür, daß das österreichische Ministerium, weil es im Innern