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- K7S - Allerlei für die Frauenwelt. immerndrn Süden in verschwenderischer ,vulle spinnt. Hier residierten Ungarn- Hel- de», der aroße NLkoczi hielt hier Hoflager und hier stand auch die Wiege der heiligen Elisabeth. Wir «m cbnnaligen Kloster der roten Mönche, da- mm Schlosse zunächst liegt, sahen dem hoben Besuch begreiflicher- weise, mit derselben Spannung entgegen, wie di« Bewohner des Kastells selbst. In aller Geschwindigkeit schnitt der Schloßgärtner die köstlichsten Malmaison-Rolen und band sie zum Straub sür Ihre König!. Hoheit. Und dann, nach einer Stunde des ungedul digsten Warten-, kam sie endlich, die mau, die vielbesprochene, die in einem Königsschloh geboren wurde, der eine Kaiserkrone winkte, die Frair die Glanz und Macht um der Liebe willen hingegeben hatte. Gras SzapLry, dessen Name auS Anlaß des Äudapester Donaufestes viel genannt wurde, kutschierte daS Viergespann, welches die einstige Krön- Prinzessin brachte, an deren Seite die Gräfin SzapLry saß. Im zweiten Wagen folgten Graf Honyay mit seinem Sekretär Grasin Stefanie ist eine hohe, schlanke Erscheinung, iark unter- einer Hülle goldblonden Haares umrahmt wird, oeschattete ein kleiner, schwarzweißer Sporchud lieber eine Stunde besichtigte man da- S.chlpß, bestieg auch den alten Turm, dessen interessante Mauern seitlich den male rischen Schloßhof begrenzen. Zum Schluß wurde noch ein kurzer Spaziergang durch den in voller Rosenblüte stehenden Pc' nommen. Die Kunde vom 5 Stefanie chatte sich schnei und viel Publikum an das rvmertor gcte„., welches den Park von der Straße absailicßt. Mit einer wahrhaft königlichen ^and- beweaung erwiderte die hohe Frau den Gruß des Volkes vom Wagen aus. dann zogen die Pferde an und das Viergespann jagie durch daS entgegengesetzte Tor ins Iren. Dort hatte die SLrospataker Jugend mit d«m unvermeidlichen „Photo" Aufstellung ge nommen. was der Gräfin ein leises Lächeln «blockte. Tückischer Weise schien aber just die Songe in den Apparat und so ist auf dem „wohlgelungenen" Bilde nichts weiter sichtbar, aks der Helle Sonnenschirm Ihrer König!. Hoheit. Ein halber Tag einer Nervösen. Bon Flora Kandier. Gott Lob! Die Kin der sind zur Schule, der Gatte ins Bureau und die nötigen häuslichen Arbeiten'besorgt, nun kann ich an meinem Nähtisch arbeiten! Die Gören zerreißen ja immer was! Ach, wie das Sitzen wohltut! — Ich glaube, ich bin schon müde, denn sommerliche Schwüle lagert über der Stadt. Schadenfroh lachend wirft die Sonne ihre sengenden Strahlen ,en. o nem. »ich , sind Knaben im bis 12 Jahren: jetzt sind sic jedenfalls ihre Mutter, ar schlingen ihre Taille und d auS. Die Arbeit ist meinen Händen ent sunken; ach, heut' bin ich zu so etwas zu nervös! Ich sehe die Straße entlang, da steht eine Frau m der größten Sonnenalut, sie scheint lemand zu erwarten. Ich kann es kaum mehr mit anjehen; warum tritt sie nicht zurück in den schattigen Torbogen, vor welchem sie steht? Meine Flurglocke er tönt, ich öffne. „Brauchen gnädige Frau vielleicht Zwirn, Nadeln. Senkel —?" Das andere verhallt undeutlich in Anbetracht meines energischen Köpsschüttelns. „Ich könnte selbst bald einen kleinen Handel mit dergleichen Sachen eröffnen. Doch da haben Sie eine Wenigkeit — so!'' Die Tür klappt, ich setze mich wieder an das Fenster. Ja. wahrlich, da steht noch die Frau aus der Straße wie angenagelt, umflammt vom strahlendsten Sonnenlicht und hält in der Hand den geschlossenen — Sonnen- schirm. Ich sehe deutlich ihr lachendes Ge sicht und ihre grüßenden Augen. Die Er warteten kommen die Straße entlang ge angen, o^ nein, nicht gegangen, sie rennen. Alter von ungefähr 10 sie bei jener Frau, «»gekommen unn- agen ihre Lame und drehen die etwas korpulente Frau stürmisch im Kreise. Sie wehrt lachend und unbeholfen, bleibt aber auf ihrem Posten, während die Kinder „Hasch" spielen. Wie kann die Frau nur ein solches Spiel dulden in dieser fürchter lichsten Sommerhitze? Mir würde der Anblick der krebsroicn Gesichter meiner Kin- der Herzklopfen bringen. Jene aber sicht lächelnd zu und steht und steht und wartet unermüdlich. Da — trrrrring! ertönt wieder meine Flurglocke. Ach! Ich erhebe mich uno öffne. Ein Taubstummer, der „feinste Brillant-Stiefelwichse" beredten Blickes an bietet, steht vor mir. Dem gegenüber würde mein Protest, selbst einen Wichsehandel er öffnen zu wollen, nichts nützen. (Fortsetzung loht.) Laß ihn herein! *) Laß ihn herein zum Jensterlein, Den goldig flutenden Sonnenschein! Blumen im Töpslein heben die Köpflem, Trinken den funkelnden, feurigen Wein. Zwängt der Jammer mit eherner Klammer, Die freudedürstende Seele dir ein: Laß ihn herein zum Herzen dein. Den goldig flutenden Sonnenschein! Kurt Warmuth. ») Ms..S o»ne»salter". Gedichte von Kurt Wat muth, Leipzig, Johannes Lotia Aachsolgcr. Lösungen der Aufgaben irr Nr. 140 u. 142. Modern. Fuchsia. RlelriMe Mit Erscheint H täglich 144 Donnerstag, den 2S. Juni. IVOS Fünf Töchter. Roman von E. v. Dornau. «NichdruL »«rtzvlin.i (Forlietzung.) Agnes antwortete nicht sogleich. Ein Zug leichter Bitterkeit flog um ihren sanften Mund — nur einen kurzen Moment. Daun jagte sie, wieder fast mit ihrer gewohnten Freundlichkeit: „Darüber habe ich, offen gestanden, noch nicht nachgcdacht — gute Nacht, liebe Mutter!" Sie zündete ein Licytslümpfchen an und stieg vorsichtig die steile, aus getretene Treppe zur Mansarde empor. Denn das Haus, in dem die Familie Lchner das einzige Stockwerk und die Mansardenräume bewohnte, war ein altmodisches, verbautes Ding, weit draußen, in einer wenig „feudalen" Gegend der Garnisonstadt gelegen, Das einzige ausc.evaute Zimmer in der Mansarde war das Wohnzimmer der drei erwachsene» Tö.fier; >n den beiden abgeschrägten Dachkammern rechts und links schliefen sie, u»d wieder em anderes Kämmerchen gehörte den beiden Jüngsten, den sechzehnjährigen Zwillingen Noi.a und Frieda. „Die Kinder" wurden Rosa und Frieda immer noch genannt, obgleich besonders die erstere mächtig dagegen opponierte. Das hübsche, kokette kleine Ding wollte gar zu gerne schon als Erwachsene gelten und halte das zierliche, oberflächliche Köpfchen bereits ganz angefüllt mit allerlei glänzenden Träumereien, in denen stets ein eleganter, möglichst reicher Leutnant die Hauptrolle spielte. Tie rundliche, phlegmatische Frieda schüttelte dann immer nur sehr verwundert de» Kopf und bemerkte philosophisch: „Das killst Dir ja doch alles nichts, Rosa — wir werden doch erst 'raus gelassen, wenn mindestens eine von den großen Schwestern verlobt ist. " Agnes lächelte — ein wenig traurig — bei der Erinnerung an ein solches Gespräch der beiden Backfische. Tie frühreifen Mädchen halten nicht ganz unrecht. Sie dachte an den reichen, blutjungen Offizier, dem die Ellern heute so außerordentlich viel Liebens würdigkeiten erwiesen hatten, an das Gespräch, das sie eben noch mit der Mutter geführt. Arme Mutter' Si» meinte es ja so gut! Agnes unterdrückte gewaltsam die ein wenig bittere Kritik, die in ihrem Herzen hatte laut werden wollen. Sic durfte ain allerwenigsten scharf über andere urteilen, gerade sie nicht, der ein io reiches, tiefes, starkes Glück beschert ivar! Durch immer größer« Sanftmut, Geduld und Liebe nur konnte sie hoffen, es sich mehr und mehr zu verdienen, der Liebe ihres Verlobten würdiger zu werden, — Sie dachte an ihn mit jenem starken, völligenVertrauen, das den Grundstein jeder echten Liebe bildet, Jh" Leben war Pflichterfüllung, stille, demütige Arbeit, Hingabe an die tausend kleinen, namenlosen Ausgaben des täglichen Lebens acwejen seit jener wunderbaren, traumhaft glück lichen Zeit vor bald zehn Jahren, als der lange fchon heimlich Geliebte um die .Hand der 'Achtzehnjährigen warb. Franz, der Artillerist war, stand damals in derselben Garnison Wie der Major Lctzner, der zu jener Zeit noch Hauptmann war — ein recht alter -Haupt- mann schon, der »och älter erschien, weil er so lehr jung geheiratet hatte. „Fünf Töchter — und die Aelteste schon erwachsen! Der Mann muß ja schon uralt sein! pflegten die Kameraden damals zu sagen. Kurze, aber bittere Kämpfe mit den Eltern waren dann gekommen, die, nicht mit Unrecht, die Verlobung des vermögenslosen jungen Leutnants, mit der armen Offiziers tochter „töricht, aussichtslos" nannten. Das junge Paar halte gesiegt und harrte in un erschütterlicher Treue ans, bis der selige Tag käme, der sie einander geben wür würde. Jahre mit dem Bilde des anderen im Herzen und dem zuletzt empfangenen Brief aus dem Herzen. Und nun seit zwei Jahren auch kein Wiedersehen mehr! Franz war an die französische Grenze versetzt worden, als er yauptmann wurde, und von da war die Reise so weit und so kostspielig. Ein Seufzer zitterte von den Lippen der Braut' eine Träne tiefster Sehnsucht flimmerte in ihren Augen. Aber sie trocknete sie sogleich wieder und richtete sich mit dem Ausdrucke milder Festigkeit, stiller Ergebung auf. Sie wollte nicht selbstsüchtig ibr<-m Kummer, ihren sehnenden Gedanken nachhängen, während ihre Pflicht sie doch zu Schwestern rief. Sie sollte für Ruhe und ungestörten Schlaf sorgen, und da schwatzte und lachte das große Mädchen, die Eilly, in ihrem Wohnzimmerchen wie ein unvernünftiges, übermütiges Kind und würde gewiß noch die beiden Jüngsten Wecken. Agnes öffnete ge räuschlos und trat mit einem vorwurfsvollen: „Aber Eilly!" auf die Schwelle. 8eiiul26, K. b. l-iofüsssi'Lmi, Loävll- uvä vdvvio1-Ver8Lllä1-kLll8, Al»»eI»vn-3slltrLl, swxködlt svius ^valivitv» iu I«»4vn- avü S!»vv1«t-8t«üv» kür eloxrwts Lnrüxs, nur I». tzuslitktov, ruw L«2U§ naod Llolor. 8port-IL«»t»i»v kür Dvrrv» uuä Da,»»«». ILalalos nn«I Itln.ter on>8et»vn«I tranko. Empfehle einen großen Volvs»llbolts - ?08t0ll in den modernsten Zeichnungen zu ganz besonders KILlLKvir W*rvL8vD. Flanellwarenbaus HV. MvlLlvr, Altmarkt 8-». Wegen Renovierung des GeschäslSlokals eröffnen wir auf kurze Zeit, um Platz zu schaffen, einen IKÄ«IN»»K8VvrlL»I»I unserer anerkannt solid und erstklassig gearbeiteten llttdvl. 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