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14 15,000 Mann. Des Admirals Porter Flotte erschien vor Fort Fisher, wo Tragg ccmmandirt. Thomas verfolgt den Süd-Ger.eral Hcov über den Duck fluß. Ein Theil der Südtruppen unter Lyons erlitt eine Niederlage. — Der Staat Kentucki hat dem Cengresse der Südstaaten eine Resolution vorgelegt, welche Friedens-Commissare abzusenden empfiehlt. MannichfaltigeS. — In einem Dorfe der Provinz Posen zwischen Nawicz und Jntrosckin hatte vor Kurzem ein Stellenbesitzer 550 Thlr. in der Lotterie gewonnen. Als der glückliche Gewinner an demselben Tage, an dem er das Geld in Empfang genommen hatte, mit seiner Frau und seinem sechsjährigen Töchterchen beim Abendessen saß, erschien plötzlich der leibhaftige Satanas in einer schwarzen Ochscnhaut mit Ochsenkopf und feurigen Augen, um der erschrockenen Familie das gewonnene Geld abzufordern. In seiner Angst gab ihm jener 200 Thlr., die in einem Schranke lagen, während er versicherte, daß daö übrige Geld auf dem Boden versteckt sei, wohin er doch jetzt nicht mit Licht gehen könne. So gleich zog der Teufel eine Laterne hervor und forderte im heftigsten Ungestüm den vor Schreck Zitternden auf, sich sofort mit ihm auf den Boden zu begeben. Während dies geschah, ritt zufällig der Gensdarm aus Introschin vorüber und bemerkte das Licht auf dem Boden. Augenblicklich stieg er vom Pferde, band es an den Zaun und trat in die Wohnstube, wo er die Frau ohnmächtig und das Kind im Winkel kauernd fand. Auf seine Frage, was das Licht auf dem Boden zu bedeuten habe, erklärte ihm die Kleine, der Teufel sei auf dem Boden. Der Gensdarm stellte sich nun hinter die Treppe, und als Beide hinunter kamen, ergriff er den vermeintlichen Teufel und entlarvte ihn als den Rachbar des Stellenbcsitzers. Nachdem er ihn gefesselt und mehrere Bauern als Wache zu rückgelassen hatte, ritt der Gensdarm nach der Stadt und holte sich Verhaltungs- Maßregeln, die dahin lauteten, daß der Betrüger am Hellen Tage, und zwar in seiner Teufelsmaske, zur Belehrung des abergläubischen Voltes nach dem Gefängnisse geführt werden sollte. So geschah es. Unter ungeheuerem Zulaufe wurde er sodann nach Nawicz tranöportirt. (Es giebt noch viele einfältige, abergläubische Leute.) — Latour Maubourg verlor bei Leipzig ein Bein. Nachdem er die Amputation mit großer Kaltblütigkeit ertragen hatte, sagte er zu einem seiner Diener, welcher in einer Ecke des Zimmers weinte: „Spar Deine Thränen, Du Heuchler! Ich weiß, daß Du innerlich froh bist, denn Du brauchst jetzt nur einen Stiefel zu wichsen!" — In London kam neulich ein eiserner Brief aus Amerika an. Das Papier dieses Briefes, wenn man es so nennen darf, war die dünnste jemals gewalzte Eisenplatte und nur zweimal so schwer als ein gewöhnlicher englischer Briefbogen; seine Dicke beträgt den lOOOten Theil eines Zolles. Ein eiserner Belgischer Briefbogen, den man bisher für den dünnsten gehalten, hatte den 666ten Theil eines Zolles Dicke. Landwirthschaftliches. Nutzbarmachung der Gerber lohe und Sägespäne. Gerber lohe und Säge späne sind gewerbliche Abfälle, die in einzelnen Gegenden in bedeutenden Massen gewonnen werden, aber bis jetzt noch nicht diejenige allgemeine Verwendung finden, deren sie fähig sind. Wenn wir auch wissen, daß die Menge von Pflanzcnnahrung, die sie enthalten, kaum erheblich ist, so haben wir doch ge glaubt, diesen Stoffen eine Form geben zu können, in welcher sie indirect der Landwirthschaft Nutzen gewähren können und wir haben uns nicht getäuscht. Wir ließen im Herbste 186l Sägespäne und Gerberlohe, mit dürrem Kartoffel kraute geschichtet, auf Haufen setzen, denen wir eine meilerartigc Einrichtung gaben. Sodann ließen wir diese Haufen rund um 'mit Nasen zuschlagen, an zünden und allmälig verkohlen, Sägespäne und Lohe wurden so in eine feine Kohle umgewandelt, mit der wir eine arnistehende Wiese ebener Lage im Nov. überstreuen ließen. Der Erfolg war überraschend; schon im Jahre 1803 er hielten wir durch diese Düngung, deren Kosten wir zu l l Thaler berechneten, 25 Eentner Dörrfutter mehr als von dem angrenzenden, nicht so behandelten Stücke und auch in diesem Jahre wieder war der Mehrertrag noch bedeutender. Daß das Gras auS Waldungen, und wenn es auch ganz üppig gewachsen ist, einen geringen Nährwerth hat, ist allgemein bekannt. E. klären läßt sich diese Erscheinung daraus, daß eben die Walkgräser der wohlthätigen Wirkung der Luft und des Lichtes entbehren müssen. Daß auch mit zuviel Holzwerk be standene Wiesen ein geringwerthigeres Heu erzeugen, muß wohl Jedermann einleuchten. Ueberdies haben vergleichende Versuche dargethan, daß sich die Sache wirklich so verhält. Auch die landwirthschafiliche Lehranstalt in Worms ließ einen solchen Versuch avSführen. Zwei Kühe - erhielten außer einem aus Kartoffeln, Schrot und Oelkuchen bestehenden Beifutter 3 Wochen lang Heu auS einer baumfreien Wiese und gaben in dieser Zeit 184 Maas Milch; in den darauf folgenden drei Wochen wurde das Beifutter weder der Art noch der Menge nach verändert, aber es wurde nun in gleicher Menge Heu auS einer in Bodenverhältniß, Düngerzustand und Grasbestand ganz gleichen aber mit Bäumen besetzten Wiese verabreicht. In dieser Zeit hatten die Kühe 65 Maas Milch weniger erzeugt, als in den vorhergehenden 3 Wochen. Sodann wurde wieder drei Wochen lang Heu in gleicher Menge auS einer baumlosen Wiese verabreicht und der Milchertrag steigerte sich in Folge dessen wieder auf 174 Maas. In einfachen Zahlen ausgedrückt, kennten zehn Eentner Heu auS der baumlosen Wiese 14 Centnern aus der mit Bäumen bestandenen Wiese gleich- werthig eracktet werden. Meteorologische Beobachtungen zu Plauen vom 25. bis 3l. Dec. 1804. d.Bcebach-! luug. Daromctcr in Pariser Zoll und Linien, rcducin aus 0" R. Thermometer nach Reaumur. ! Psychrometer nach August. Windrichtung. i Brschasfcnhcit des Himmels. 6 27, 3, 0 — 10, 0 0, 8 XO 1 trübe 25. 2 27, 3, 2 — 8,2 0, 9 xo 1 bewölkt 10 27, 3, 1 — 9,2 0, 8 xxo 1 trübe 6 27, 2, 7 — 11,5 0, 7 xo 0 trübe 26. 2 27, 2, 0 — 9,1 0, 8 .880 0 klar 10 27, 1, 4 — 14,2 0, 5 880 0 klar 0 27, 0, 7 — 10, 7 0, 7 880 0 bewölkt 27. 2 27, 0, 8 — 5,0 l, 1 8 2 bewölkt 10 27, 1, 5 — 8,8 0, 8 8 0 trübe 6 27, 1, 3 — 6,5 1, 0 8XV 1 trübe 28. 2 27, 1, 7 — 4,3 1, 3 8 1 trübe 10 27, 2, 3 -2,0 1, 6 88 l trübe 6 27, 3, 7 - 2,4 1, 5 88 1 trübe 29. 2 27, 3, 7 — 1,9 1, 5 8VV 0 trübe 10 27, 3, 1 — 4,2 1, 3 8 2 trübe , 6 27, 0, 9 — 7,9 0, 9 88 1 fast klar 30. 2 26, 11, 3 — 1, 1 1, 5 88 2 fast klar 10 26, 10, 2 - 4,1 1, g 88 VV 0 trübe 6 26, 9, 1 — 8,0 0, 9 8 2 leicht bewölkt 31. 2 20, 8, 7 — 4,8 1, l 8 2 trübe 10 26. 8. 9 — 4, 1 1, 4 88 >V 0 trübe. Kirchliche Nachrichten Am 1. Sonntage nach Epiphan. predigt Vorm. Herr Sup. Beyer und Nachm. Herr Archidiac. Xl. Fiedler. Vom 20. Dec. 1804 bis 5. Jan. 1865 wurden 1. geboren: 88 l—890) Joh. Gottlob Heinrich Schneider, Handarbeiter in Thiergarten, ein Sohn. — Joh. Christian Friedr.. Gruber, Handarbeiter in Neißig, ein Sohn. — Mstr. Friedrich Gottlieb Dehmel, B. u. Schuhmacher, ein Sohn. — Mstr Carl Robert Tröger, B. u. Weißbäcker, ein Sohn. — Friedrich Wilhelm Grimm, Zimmerges. in Reusa, ein Sohn. — Hrn. Robert Weiß, Kaufmann, ein Sohn. — Ludwig Eduard Forkel, Weber, ein Sohn. — ! Carl Ferdin. Martin, B. u. Schneider, ein Sohn. — Zwei unehel. Kinder. — 1865: 1 — 10) Mstr. Christian August Martin, B. u. Nagelschmieo, eine Tochter, tottgcb. — Herrn Julius Friedrich Hentschel, B. u. Uhrmacher, eine Tochter. — Joh. Christian Nicol Schiller, B. u. Schuhmacher, eine Tochter. — Hrn. Friedrich Wilhelm Gleißner, B. u. Buchdrücke, eibesitzer, ein Sohn. — Joseph Alois Robert Koschate, B. u. Meubleur, eine Tochter. — Carl Äugnst Hempel, Herrenkteidermacher, eine Tochter. — Friedrich Wilhelm Schmeißner, Weberges., eine Tochter. — Mstr. Christian Wilhelm Reiher, B. u. Weber, eine Tochter. — Mstr. Heinrich Wilhelm Guddat, Bäcker in Kaukehmen, ein Sohn. — Christian Gottlieb Pietzsch, Handarbeiter, eine Tochter. Berichtigung. In vor. Anzeige unter Nr. 878 muß es heißen: ein Sohn, statt: eine Tochter. 2. beerdigt: 557 - 562) Mstr. Joh. David Schinks, B. u. Webers, Ehefrau, Joh. Christiane geb. Költzsch, 69 I. 2 M. 25 T. — Carl Hermann Bührings, Webers, T. Luise Bertha, 5 M. 20 T. — Herr Joh. Christian Traugott Mierisch, B. u. Amtscopist, 53 I. 6 M. 16 T. — Christiane Wil helmine Kästner, ledig, 35 I. 12 T. — Mstr. Friedrich Wilhelm Schneiders, B. u. Webers, T. Auguste Caroline, 4 I. 8 M. 20 T. — 1865: 1 — 10) Mstr. Gustav Eduard Frühaufs, B. u. Webers, T. Auguste Marie, 3 M. 2 T. — Carl Friedrich Zenker, B. u. Klempner, 32 I. 7 T. — Joh. Frie drich Glücks, Webers, S. Carl Albert, 5 M. 17 T. — Hrn. Friedr. August RehS, B. u. Handelsmanns, T. Henriette Laura, 8 I. 3 M. 9 T. — Carl Gottlob Günnels, Schuhmacher-, T. Lina Hedwig, 6 M. 5 T. — Obgen.