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338 Urtheil die erste, gewöhnliche Frage Es ist ein schönge- 24. sämmtliche 25 abgeholt und bezahlt. Der Prinz konnte erwartete von der Jury sein wachsener junger Mann, mit losen Zügen; er trägt einen ganz schwarz gekleidet. Auf regelmäßigen, doch ausdruck-!mithin dieselben nicht am 18. Mai in Chantilly empfangen kleinen Schnurrbart und war^haben, da sie erst 6 Tage später vom Verfertiger abgeliefert wurden. Den Nachforschungen der Behörde gelang cs nicht, den vorgeblichen Carlati zu entdecken, und in der That zeigte sich, daß dieser niemals existirt habe. In einem spätem Verhöre sagte Hr. Lefebvre aus, daß er beim Prin zen de Berghes einige Kämme hätte abholen wollen und andere Marken von demselben erhalten und wieder ausge- gewesen sei. Der Anklageakt beschuldigte den Prinzen de geben, und er fürchte, auch diese möchten falsch sein. Man Berghes des Verbrechens der Fälschung, falsche Marken fand auf diese Aussage in der That noch 13 ähnliche verfertigt, oder ihre Verfertigung veranlaßt, und dieselben falsche Marken. Der Jokeyklubb benachrichtigte hiervon den mit betrügerischer Absicht ausgegeben zu haben. Nachdem Staatsprokurator, und die Behörden entdeckten, daß diese der Anklageakt beendigt war, besrug der Präsident den Be- Marken von einer Person, Namens Morel, sür den Elfen-schuldigten über die verschiedenen Punkte bestechen. Fast beindrechsler und Spielwaarenfabrikanten Lesebvre gemacht alle seine Antworten bestanden nur in „Ja" und „Nein." worden seien. Letzterer sagte bei einem gerichtlichen Verhöre Das Einzige, was man aus ihm herausbrachte, war, daß auS, daß am 16. Mai ein ihm unbekannter Herr zu ihm er die ganze Sache nur als einen Scherz betrachtet habe, antwortete er, daß er Eugen Joseph, Prinz de Berghes, 22 Jahre und 6 Monate alt, in Paris geboren sei, und No. 32 ruo kuUIauiue wohne. Der Anklageakt wurde sodann verlesen. Nach demselben bestehen in Paris ver ¬ schiedene gesetzlich genehmigte Gesellschaften, welche, zu ihrem in demselben augenblicklich die Person erkannt, sür die er eigenen Gebrauch und um den Geldverkehr unter den Mit- die Marken gemacht habe. ' Der Prinz habe ihm gesagt, gliedern zu erleichtern, eine gewisse Anzahl Marken von an- daß er durch diese Marken in eine traurige Geschichte ver- genommenem Werthe, mit der Unterschrift des Sekretairs wickelt sei, und ihn inständigst gebeten, über die Sache zu der Gesellschaft versehen, ausgeben, die jeder Zeil, sobald schweigen und ihn und seine Familie vor Schmach und man sie bei der Kasse der Gesellschaft präsentirt, auSgezahlt, Unehre zu retten. Hr. Lefebvre habe darauf geantwortet, werden. So besitzt auch der Jokeyklubb 250 Marken, jede er bedaure, daß es zu spät sei, indem er bereits verhört im Werth von 100 Fr.; sie sind von rolh polirtem Elsen- worden, und eine vollständige Beschreibung der Person ge mein und mit Datum und Jahreszahl ihrer Ausgabe, macht, die die Marken gekauft habe. In Folge dieser so wie mit laufender Nummer 1 — 250 versehen. Um sie Au sage erschien der Prinz vor der Gerichtsbehörde, und in Cours zu setzen, schreibt der Sekretair der Gesellschaft, legte ein vollständiges Geständniß seines Vergehens ab. Er Hr. Grandhomme, eigenhändig seine Unterschrift auf diesel- bestätigte Alles, was Hr. Lefebvre ausgcsagt hatte, erklärte, den. Am verflossenen 29. Mai sandte Hr. Achille Seilliere, baß er selbst die Unterschrift des Hrn. Grandhomme nach- Mitglied des Klubbs, einen seiner Bedienten mit 10 Marken gemacht, und gab genau an, in welcher Weise er die zur Auszahlung an die Kasse; die Neuheit derselben schien Marken ausgegeben habe. Aus die Frage, zu welchem Hrn. Grandhomme verdächtig, er untersuchte dieselben und Zwecke er die Fälschung begangen, gab er sehr ungenügende es fand sich, daß neun falsch waren. Diese waren näm- Gründe an, unter Anderm, er habe das Geld nothwendig lich nicht aus Elfenbein, sondern aus Knochen gearbeitet, gehabt, um cs einer weiblichen Person zu geben, mit der und die Unterschrift, so wie ein kleiner Stempel, den Hr. er vor seiner Verheirathung Beziehung gehabt, und die er Grandhomme stets vor Ausgabe auf dieselben drückte, war von jener Zeit an verlassen habe. Diese Person hingegen verfälscht. Er theilte dies Hin. Seilliere mit, der äugen- s.igte aus, daß ihr Verkehr mit dem Prinzen de Berghes blicklich seinen Schwager, den Prinzen de Berghes, der ihm vier Monate vor seiner Hochzeit aufgehört, und nicht wie- die Marken übergeben Halle und gerade außerhalb Paris der erneut worden sei, und daß sie niemals Geldansprüche auf einem Landgut war, davon benachrichtigte. Der Prinz an denselben gemacht habe. Auch war erwiesen, daß der kam daraus den folgenden Tag nach Paris zurück und ver- Prinz, zur Zelt als er das Verbrecken beging, niemals in sicherte, daß er dieselben Sonntag, den 18. Mai, bei dem Geldnoth gewesen, und selbst in diesem Falle leicht von Chantilly-Wettrennen von einem Fremden, einem Italiener, seinen, Vater ober Schwager Unterstützung hätte erhalten Namens Carlati, dessen Aeußeres er genauer beschrieb, in können. Der Prinz gestand endlich, daß die von ihm be- Folge einer Wette erhalten habe. Außerdem habe er noch gangene Fälschung nur eine kindische und unüberlegte That Ein Kriminalproceß von höchstem Interesse zog am 14. gekommen sei, und 15 Marken nach einem ihm übergcbenen v. M. eine große Menschenmenge, worunter viele Damen, Muster, das mit der Jahreszahl 1845 und einem Blanco in den Pariser Assisensaal. Der Sprößling eines fürstlichen für das Datum versehen war, bestellt habe. Am 21. Mai Hauses saß auf der Anklagebank: der Prinz de Berghesft-abe derselbe Herr noch 10 solcher Marken bestellt und am