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der rndliche Bcitritt Sachsens zur „norddcutschcn Union" ist sowenig zweifelhaft, und wird in Kurzem so dringend noth- wendig werden, daß hier zunächst nur die Verzögerung im Intenfse Sachsens sowohl, als des neuen Bundesstaates be klagt werden darf." Zeitungen. Altenburg. Die Verhandlungen vor den Assisen in Al tenburg haben wir bereits in Nr. 137 d. Bl. angcdeutct. Der erste Angeklagte, Buchbindermstr. Reuter ward wegen " eines incriminirten Artikels zu 2 Monat Gefängniß und zu Tragung sämmtlicher Kosten verurlheilt; der SchneidergescUe Höppner, welcher ein Hoch auf die Republik ausgebracht hatte und deshalb angeklagt war, wurde freigesprochen. Die Gebrüder Franz aus Ronneburg, welche sich der Widersetz lichkeit gegen die öffentliche Autorität schuldig gemacht hat ten, wurden mit 14 Tage u»^ resp. 3 Wochen Gefängniß» strafe belegt; desgleichen wurde dem Mann von den Eheleuten Prüfer, welche sich einer vom Krrisamte Eisenberg angeord neten Pfändung gewalthätig widersetzt halten, zwei Monate Gefängniß und Tragung der Hälfte der erwachsenen Unkosten zuerkannt; die Frau wurde freigesprochen. — (Am 26. be gannen die Assisen in Dresden, über die schon im Voraus viel gesprochen ward. Am meisten Aufsehen erregt der Pro- ceß wider dem vormaligen Oberkanonier Karl Richter, der unter dem Namen „Karl Rosen" viel Aufsätze geschrieben hat. In einem derselben behauptet er, und zwar schon im Frühling des vorigen Jahres, daß der von den revolulionai- ren Bewegungen des Jahres 1831 —1838 her in Königstein verhaftet gewesene Adv. Moßdorf auf Befehl des damaligen Gouvcrners der Festung und des Justizministers von Könne- ritz umgebracht worden sei. Obgleich der frühere Justizmi nister Braun schon Erörterungen und Zeugenverhöre anstellen ließ sogleich nach Bekanntmachung des besagten Artikels und im Herbst v. I. eine Rechtfertigungsschrisl des damaligen Ministeriums dem „Dresdner Journal" beilegte, so will trotz dem „Karl Rosen" den Beweis führen. Der Adv. Pleißner wird in diesem Proteste, auf dessen Ausgang Alles gespannt sieht, als Vertheidiger auftreten.) Nach langen Verhandlungen ist nun auch der Tag für den Zusammentritt des Reichstags definitiv festgesetzt worden. Es ist der 1. März k. I., an welchem die Eröffnung in Erfüll stallfinden soll. Preußen. In Berlin will man aus zuverlässiger Quelle wissen, baß Oesterreich formellen Protest eingelegt hat gegen die Berufung des Parlaments und mit gewaltsamer Inter vention droht. Der Ministerralh scheint aber vor Oesterreich Ilch nicht zu fürchten; er hat dem Wahlgesetze zum Parlamente die letzte Redaction für Preußen gegeben und dann eine Antwort beschlossen, in welcher Deutschlands Rechte energisch gewahrt werden und erklärt wird, Gewalt solle erwartet werden. Die betreffende Depesche ist bereits abgegangen.*) *) Die»lntwort der preußischen Regierung ist, daß Oesterreich durch seine Verfassung vom 4. März diese Bundesverfassung zuerst verletzt babe; wenn Preußen bis dahin den Borwurf wegen solcher Verletzung Oesterreich nicht gemacht habe, so sei es in Berücksichtigung seiner be sonderen käge geschehen. Preußen erkenne die Bundesverfassung noch Auf die von oppositionellen Blättern verbreitete NachntW »er daß in Berlin die politischen Vereine aufgehoben und teM» a Belagerungszustand wieder hergestellt werden solle, antwort,Ml l die „ministerielle deutsche Reform," daß außerordentlichM lin Maßnahmen nicht vorbereitet würden. Die Regierung fürck,M^ keine ungesetzlichen Schritte der Demokraten und werde lenMsse( selben, sollten sie bei Gelegenheit des Waldeckschen ProcchMung versucht werden, auch mit den gewöhnlichen Mitteln zu eM sini gegnen wissen. — M rin Baiern. Der Ausschuß der zweiten bairischen KammiM jh, beantragt eine Erweiterung des Amnestiegesetzes und dM,nvd Kammer wird dem aller Wahrscheinlichkeit nach beilm,Mhr h Auch die Subalternossiziere der Volkswehr, welche nieMden selbstständige Eorps formirlen ober befehligten, die gewahuM Dci Staabsofsiziere derselben und die Offiziere der StudentenlegiMst z. sollen in die Amnestie ausgenommen und die GemeinettM^nd, amten, öffentlichen Lehrer, Staatsbeamte, Anwälte, NotaMn köi und Geistliche nicht principiell von derselben ausgeschloß.Mnglc werden. Eben so will der Ausschuß auch jene der Amn.stM übi theilhaftig wissen, welche in öffentlicher Rede oder in DiuMevors schriften zu einer als Staatsverrath ersten oder zweiten GrüdtMmnc strafbaren Handlung aufgefordert ober solche DruckschnsleMM in staatsvenälherischer Absicht verbreitet haben. Um iiMn u Interesse der Bctheiligten nicht das ganze Gesetz in 3 zu stellen, sollten diese Abänderungen un Wege des Ant^Mlz^ nicht der Modisicanon zum Beschluß erhoben und dem tMsolie. Zusatz beigefügl werden: „die Königl. Regierung wirk.Mellon mächligt, in Fällen wo Personen der Kategorien, die durMBejs, vorstehendes Gesetz von der Amnestie ausgeschlossen sind, eiM, fi besonder» Gründen derselben würdig erscheinen, die NkttM^erk schlagung der Untersuchung ohne Zuziehung der KamumM errei zu verordnen." Oesterreich. Wien wird wie Paris mit FestungswkrkkMg na, umgeben, welche die Stadt selbst im Zaume ha»'M gcso sollen. Die Bauten sind im Vergleich zu der ausgewanditMSchw Zeit schon ziemlich vorgeschritten. Ein kleineres Fort bqiiW ausc bet sich auf der Dvnaumsel, zwischen der großen und klemeMiv^ Taborbrücke, bei den Mühlen und beherrscht das FahnvaßM iges, der Donau und die Fahr- und Eisenbahnbrücken, lo baß cM durch die Verbindung mit Floridsdorf and der Straße »oM^en > Böhmen und Mähren völlig gesperrt werden kann. DM^stgs wett großartigere nächst dem Gloggnitzer Bahnhose ums.M — s ein Arsenal mit Kanonengießerei und bergt, nebst bomvaM^dj^ festen Kasernen und wird ungefähr 5 Mill, kosten. Es vMumgo herrscht die volkreichsten Vorstädte, dann die Gloggnitzer unMs de, Brucker Eisenbahn und mittelst eines Blockhauses aus eM Wes Höhe des Lezer Berges auch die Straße aus Ungarn uMusdau den kleinen Donauarm am Prater. Das Waffen-Depol Neugebäude bildet eine weitere Fortsetzung dieser ForlisicalioMx die durch zwei andere abgeschlossene Bollwerke bei NußksMg zur Wahrung des Donauüberganges und bei SchönbruMp^s^ oder Spinnerei am Kreuze wegen der Straße nach EmMs^ d, — M die c an in den Personen, Rechten und Pflichten ihrer Gründer; daß dieser Rücksicht den Bund nicht verletze, sei zunächst seine Sache uiM die kl hier erst der Erfolg abzuwarten; dagegen sei die formelle Bundeser^Mnes g nisation auf gesetzlichem Wege und gleichmäßig von allen Theilen gehoben. Jedenfalls werde Preußen unbeirrt den betretenen Weg seM. s - setzen! — Las ist doch deutlich genug? Die Kroaten und Italiener M der sächs.-böhmischen Grenze scheint man in Berlin nicht zu fürebieMditfts D. Stck.Mankrei