Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 04.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188501042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-01
- Tag 1885-01-04
-
Monat
1885-01
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.01.1885
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nach »edatt«ou»schluy. Gestern Abend wurde in der Richtung nach der Sächsische» Schweiz ein Feuerschein walir- aenommen. Wie wir böitcii, sind in Rathen mehrere Häuser nieder,,ebrannt. Hageklatl für Politik, MnlsLktzM-eMkvtMr. LSlseaScriLl, Kemtttlillt. vr.irMrn?- SvtlLllsUrU Vrvsilen, j kr»8«"1r»»«e> 48, ll/ 8prv«dr«tt: 1V—12 » und 8—4 vlir. r karqu« 1su«sdo<I«n-11 «red«, k'WaavaeLaiexlanLlwvIt intt L ard« Oarl 1'i6kiornu,nri, AltstaHß, LNmvt-»»ttv«rgo U7 ,,„d Anraltenstrafto 1V. U,»stadtr K,tnriä,stralso (Ktadt iSörltt,). >>>!>WW nt« un«I zrrüdal« ,^L8kW-1>. HitzAivrßLi >von»«nv8 in roi rüfxliehstr 4.U8NSHI für Harren Ull<i vümens «NX ikvodi, ^rntträae »a»> „«»»vlirt» »vord»» - —1-.- Heute LLNLrivnvöKvI-kusstvIIuuK, vorbunclc-n mit 4», Itnittru,»« und Urlanmu»« in den «I»«nea do» ßi1n«It»4Vi»I«I-i UtHti>zz >»«>, i l^nulplnerZ. kllutritt ä kerao Li» Pf., tz.«»««» un der t,u88v S« 1k mit L«»»i»«n /»n» elnniollxv» LUntnItt 7S 1*4. It«> I. Idrvnelnvr Kana»lenrttvt tvr-Vei ein. Nr. 4. 30. Jahrgang. Auslage: 40.000 Lrpl.! AusstÄ-n für den 4. heiteres. Haimar: Madiger Südostwind, ziemlich ! lüül trockenes Wetter mit Frost. ! Pressen» Sonntag, 4. Januar. a, » .tritt Aeußerungen gethan. die », Italien böses Blut machten, Beroniw°rM««r Redatteur sstr PottttscheS vr. Smil Biere, ,» Dl-»d-n 5)x,r PjvaZ rrtlärie cs als Pflicht Spaniens. lc», Pauste wieder „.-.zu seiner weltlichen Herrschaft über den Kirchenstaat zu verhelfen Gleich emem Sauerteig, bat das Erscheinen Deutschlands als das König>eich Italien gegen diese Zmnullnmg sid> anflchnt, Kolonialmacht unter den alten Seemächten gewirkt. Eine gewisse ^ ist natürlich; heircindlicli aber ist es, dag Italien aus einem bis- Gätirung hat sich ihrer aller bemächtigt. Keine kann sich den beugen guten Freunde Deutschlands ein sehr verdächtiger Bundco- Einwirkungen der Neugestaltung, der Neuverthestung bisher llniossc aller antideutschen Bcstrchungcn geworden ist. Italien der alten Staaten entziehen Und wenn bisher Etwas daran > hatte ihm ersichtlich Versprechungen gemacht, die den Koionial- felile» sollte, dag die Durchsäuerung nicht alle Glieder des ^ bestrebungeu Italiens sehr lörderlich wären. Es hat Italien am enroväischen Staatemristcms rasch aenua crarine io torat die! Dothen Meere beträchtliche Erwerbungen zugestchert, zuderenBc- curopa>,a,e,i ^laattmi iicnw rniw ge, ug ergrige. ,o wrgr oce ^^,„ne ein aus 4 Kriegsichstien bestehendes italienisches Ge erwachte englische Eileriricht dafür, bao etwa Versäumte iicichzuliolen.! ,ch„iader bereit gestellt wird. Augenblicklich weilt der Prinz Dbomas isnaiands >>int?i-liil wirst oaiueHände dovuelt toblensanren Natrons in csnnlnnn liiit,'.' 81-11. glninnnn^t. ^11. Nils ssllievo eile r>io SIciiin. :>. Januar. 'Nachm. I Nhr. «itiktreidemart«.) Skiern uuveranderl. loco U8—>?.!!, ,r. Slpnl-Mai ISI.L0, vr. LNai guui ILS.50. R»a«en »Nitrit»,»', loco NN l3i. Pr. «Pril-Mat l38.L0. pr. Mai-Juni N«,I>0. Rübol «nocrLnd-r- WO Kg. Pr. Januar 50,00, Pr. AprU-Moi 51.50. Sdiritu» behiaPtit. loco 1l,1>'. Pr. Januar 11,80, pr. APril-Mai 11.10, Juni-Juli 15,30. Pclralrn« loco 8,60. iv.ebia», 3. Aannar. Nachm, ccvclrctdrmarkt.t Spiritus Pr. loo LUer 10 Proc. pr. 'Avrtl-Ma> 12.S0. Pr. Jnul-Ault 11,»0. Pr. JuU-Auius, 1ä,üu. rs-ijca »r. ganuar lSS.W. Noaftc» »r. Aprtl-Mat UI7.00, Pr. Mat-Iuni n«,00, Pr. guni gnN IA,N». RüLöl Pr. Januar dlM, Pk. Sprit-Mat do.oo, Pr. Mat-Ju«i üL.oo. Ztnt richta- — Wcttcr: Schön. Uonoo«, 3. Januar, Borm. ll Nhr t0 Mln. ikonlol« M „. >873» Russe» SM',. Italien» SL'vomdardc» 12- ,. Türlcn 8. 1° o sun». Smcris. 12L- ,. 1", Unsar Goldrcnte 770». Lrslcrr. Goldrcntr 83',. Preußische Sonsol» 101. EayPl» 63" Lttomandmis 13"-/,,. Snrz-Scilrn 71'/,. — S»t«m««g: Ziemlich scsi. Welt»: Kali. Englands Hinterlist wirst ganze-Hände doppelt tohtemauren Natrons in den politischen Backtrog, um die Hefen recht bock gehen zu lassen Mit einer gewissen überlegenen Ruhe vermögen wir Deutsche Dem zuzusehen: die Hauptsache ist. dag unser Koionialgebäck nicht auf den Hefen sitzen bleibt. Die neueste Hntrigue Gladstone's besieht darin, alle Scestaaten gegen Deutschland reip. das mit ihm beireundete Frankreich ans,»Hetzen Ob die leitenden Minister jenes Jnietreiches dabei die wohlverstandenen Interessen ihres Landes ivahrirelnnen, darf man billig b-zweileln. Einzelne vernnnstige Zeitungsstimnicn warnen Lavor, England in eine deutschfeindliche Stimmung hineinreden zu lassen. In die'er Richtung äußert sich die „Pall- Mall-Gazette sehr verständig dahin: „Nach Allein, was gelugt und gethan worden, gewährt die deutsche Ausdehnung an sich feinen Grund snr Bebauern. Nichts konnle srennüthigei, geradstirniger u»c> geichästvmässiger sein als die Art und Weise, in welcher Fürst Bismarck ,» Sache von Ansnng bis zu Ende vorgegangen ist. lfrbi'iernng crregenoe Ilnschlüisjgfeit unserer Regierung l:at jedem Fortschritte der deutschen Koionisirung den Anschein einer nalioiicucn Dcmüthigung gegeben". Die ganzen deutschen Annexionen zusammengenommen und selbst wenn man sie scchSiach multiplicirt, würden, meint jenes Blatt, in England eine weniger heftige Explosion der Volksentrüstuirg erzeugen, als ein internationaler Trcnbruch, der angeblich den Engländern seitens der Franzoftn droht. Frankreich, heißt es, gehe damit um, auf der Inselgruppe der Neuhcbridcn die Trico orc amzuvflanzcn. Diese Fisteln liegen im Stillen Ocean. zwischen der französischen Verbrecher-Kolonie Neucaledonien und jenen Inseln, die neuerdings von Deutschlano beschlagnahmt wurden. Die Neuhebridcii sollen, »ach englischer Darstellung, neutral bleibe»-, wenn sie jetzt Frankreich einstecke, verletze cs ein Abkommen mit Englcrnd.ni'v das sei »in io cmr'stndlichcr, wenn Frankreich gar aus den Neuen Hebriden weitere Verbrecher-Kolonien anlcgen wolle. Gegen die Vcuvenduug einzelner Tbeilc Austraiicns zur Anlegung von Strafanstalten sträubt sich leicht bcgreislichcr Weise der ganze dortige Erdlhcil. Wenn England cs nicht fertig bringt, die Ncubebriden vor dem Schicksal zu bewahren, die Bcsferungsstclle genicmgcsälnlicher Verbrecher Frankreichs zu werden, dann ist cS mit dem Ansehen des großbritanniichcn Mutterlandes bei seinen Dödfterstaatcn in Australien gründlich vorbei. Doch, das niögnr Englänvcr und Franzosen unter sich nusinachcn. Uns intcrestirt zunächst, wie die Scheelsucht Englands neuerdings Spanien und Italien gegen Deutschland und Frankreich ausspielt. Ganz Spanien zehrt bekanntlich an dem Traume seiner einstigen Größe und Weltherrschaft. Eifersüchtig wactit.es darüber, daß Nickis »on feinen alten Ansprüchen aus überseeischen Besitz verloren gebt. Nun waren die Besitzverhältnissc bctrcsss des Sulu-Archipels streitig Tic Sulu» (Folo-) Inseln liegen zwischen den Philippinen und Borneo. Spanien, England und Deutschland einigten sich vor etwa 2 Wochen nach längnen Unterhandlungen dahin, daß letztere beide die Souveränität Spaniens über jene Inseln oneikamften, mährend Spanien alle Ansprüche aus Nord-Borneo ausgab und den beiden Staaten die volle Freiheit des Handels und der Schifffahrt Eng lands in dem Sulu-Arctstpcl gewähren sollte. Gleichzeitig erklärte England, daß cs in dem nunmehr in seinen Besitz Nbergegangcncn Nord-Borneo den Spaniern und Deutschen freien Hansel und Schiffahrt ciuräumen wolle Am 19. Dccember sollte dieses Proto koll von allen drei Vertragschließenden in Madrid untkrwictinct werden, aber der deutsche Gesandte daselbst, Gras SctmS-Soiliic- walde, erhob aus einmal neue Ansprüche und reiste einstweilen ans Urlaub nach Deutschland ab. Angeblich bedeuten die vom Grafen Solms erhobenen Ansprüche eine Beeinträchtigung der Rechte der Spanier und Engländer-, in Wahrheit verlangte Deutschland von Spanien einige Entschädigung ftir sie guren Dienste, die es ibm bei der Regelung dieser schwierigen Besitzverbältnisfe geleistet hatte. Spanier ivic Engländer tollten für diese guten Dienste dankbar sein. Aber Spanien wider etzt sich ganz entschieden dieser Pflicht. Infolge dessen Unterzeichnete Gras Solms auch nicht das Protokoll. Eine gewisse Kälte in den Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien machte sich bemerllich. Sie fand i» mehreren anderen Vorgängen Na rnng. Spanien betreibt sehr die Eibrdung der deutschen Gc- sandsckast in Madrid zu einer förmlichen Boftchatt. Diese Rang erhöhung schmeichelt seiner nationalen Eitelkeit: faktisch eine Macht zweiten Ranges, erscheint cS, wenn daS erste Reick der Weit einen Botschafter bei ihm beglaubigt, als in gleichem Range stehend mit den Großmächten. Ferner ist Spanien ein wenig verletzt, wert Deutschland in Wcstasrika (Kamerun») gegenüber ver spanischen Insel Fernando Poo Besitzungen erworben bat, die 1834 und 57 angeblich emgeborne Häuptlinge an die Kapitäne spanischer Kriegsschiste vc-- kanst habe». Endlich bat neuerdings Svanicn auf seiner Iniel Kuba dem Handel der nordamerikanischcn Republik >rroße, aber einseitige Zugeständnisse gemacht, die es dem.Handel der Deutschen und Fran zosen verweigert Alle diese Streitpunkte haben zusammen ein etwas küklcs Verliültniß zwischen Tcnlichbind und Spanien erzeugt. Wir zweifeln nicht, daß die Einsicht Spaniens cs wieder an die Seite Teutjchlands führen wird. Zunächst sviegelt fick die südlich lebhafte Fantasie der Spanier ein Frcnndschaftsbündniß mit England, Nord amerika und Italien zur Bekämpfung des verbündeten Deutschland und Frank cid, vor. Läge clwas TerartigcS in der Lust, so müßte Spanien und Italien erst die ernste Streitsache, die ihre bisherigen Beziehungen verbitterte, beseitigen. Der spanische Minister des Aeußeren. rin Krammer Ultinmontaner, Pidal, hat kurz nach feinem AnftSan-i in Englano, »ntcr dem Vorwände, ein ans englischer Rhede für die italienische Marine grba-.itcs großes Kriegsschin zu besichtigen, wobt aber mehr mil der Absicht, die italienisch-englische Allianz sertig zu bringen und den Preis derselben z» sickern. Deut chland kann daher Italien nicht mehr als seinen guten Freund und Gehilfen in der Friedenspolitik betrachten-. die Minister dieses Königreichs geben der Welt ei» Beispiel glohartrger Undankbarkeit und Unzuverlässig keit, ja Treubruchs. Mit die,er ministeriellen Politik ist der Bot schafter Italiens am Berliner Hofe. Graf Launa», nicht einver standen ; dieser warme Anhänger ver Freluidschalt mit Deutschland bat sich »lit dem Minister des Auswärtigen, Mancini, giündlicd überworse» und wird swingen müsse». Tie afscnkundigcUnftcund- lickteit Italiens lieat nickt in seinem Voftheil. Augenblicklich steht in F,age. ob die künftige Poiidampscriiiiie Dcntjchlands nach Ost indien (Bomban) von dem italienischen Genua oder dem öster reichischen Triest ausgeheir soll. Italien möchte natürlich Genua lind die Gotthardbali» als Znsulirstraße dahin gewählt wissen; andere ipiditige Inieresse» weisen ans Triest bin Nun sind wir der ganzen der Meinung, daß die sachlichen Gründe bei der Wald zwischen Nur die beiden Mittelmeerliäsen den Ans'ctüag zu geben haben. Wenn aber die Vorzüge Triests Venen Gennas ungesäbr gleickläme», warum soll Dentschlnnd den Nutzen dieser Postdampscrverbindung nicht seinem Bundesgenossen Oesterreich zriwcndcn und feinen treulosen Freund Italien mit aller Gewalt beglücken? Nrnkstc Tckegrammr der „Dresdner Nactzr." vom 3. Jan. Berlin. Ter Kaiser konscrirte heute NachnWag mit de», Biceprüsideiften des preußischen Ministeriums v! Piftlkumcr. Es handelte sich, wie es heihl, um die Feststellung des Tcnnins zur Einberufung des Landtags. — Dem BundeSra thc ging ein Antrag zu aut Ausdehnung des Unsallverftchcrungsgcsebes auf Tüncher, Verputzer, Glipier, Stukkateure, Lackirer, Baifttcmpncr und solche Arbeiter, welche Blitzableiter anbringcn. Mit Rücksicht darauf, daß die Bildung von Benlssgenossenichätten bereits im Werke ist. wird eine Beschleunigung der Bcrathung des Antrages gewünscht. — Ter nach Einrichtung des Pvstsparkasseinvesens entstehende Central- sond soll der Berwattung des Rcichsinvalidensoitds unterstellt werden. Für den Fall, daß einzelne Gcineindewarkasscn in Folge der Post sparkassen Einrichtung eine Schmälcning ihrer Bestände erleiden, sollen die Landesregierungen verlangen können, daß ihnen ein Theil der bei der Ecntralstelle angesaimiimclten Gelder zu Darlehen an ihre Gcineindesparkassen überwiesen werde, damit die letzteren in den Stand gesetzt werden, den Kreditbedürfnissen ihres Bezirkes zu ent spreche». — Tie.,Nordd.Allg." weist ans die Verhäftniise im König reich Sachse» l»'n zum Beweise danir. daß die dciitschen Landwirthe selbst bei sehr ergiebigen Beträge» nicht im Stande sind, die ameri kanische Konkurrenz anszuhalten. Tie Ernte sei in Sachsen eine gute, theilwene lehr gute gewesen, aber die Gctreideprcise seien so nngsinslig. daß die Landwirthe daran dcnkcn. wie man der ..Nordd." schreibt, den Weizeirbau erheblich cinzuschränke». Selbst bei w reichen Erträgen, wie im vorigen Jahre könnten nicht einmal die Produktionskosten gedeckt werden, weil in Folge der enormen Zu fuhren aus Amerika der Marktpreis unter dem Minimum dieser Kosten bleibt. — Eine der Berliner Innungen, deren Thätigkeit aus dem Gebiete des LehrlingsweienS sich bewahrt hat. »cimlich der Bund der Ban , Maurer- und Zimmermeister, wird, wie verlautet, demnächst von den höheren Vcrivoltmiasbehörden mit den in 8 lOOe der Gewerbeordnung, ferner (Antrag Äckennanni vorgesehenen be sonderen Rechten betraut werden. — Ti? Ferien der Ritterakademie m Brandenburg wurden wegen Tiplftlierifts um 8 Tage verlängert. W i e ii. Im Gemcinderath gab es ain 2. Jan. heftige Szenen. Dr. Mandl tadelte die Geldverwaltrmg der Kommune, insbesondere die Thatsache, daß die Kassabestände stets eine enorme Höhe haben. Er klagte die Konvcrtirungskoinniissioii des Mangels an Patriotismus an. da sie 1667 beschlossen habe, österreichische Stantspapiere vom Ankauf für den Reservefonds auszuschlicßcu. Es wird ihm cnviedert, daß dies im Interesse der leichtere» Realisirbarkeit dieses Fonds geschehen sei, da dazumal die Staatspapiere große» Schwantungeir unterworfen waren.Tie Diskussion nahm Pchemcnle Formen an. die Parteien drohten einander mit dem Hinauswersen der imliebsamcn Redner. Mandl ließ das Wort „verdächtige Wirthschast" fallen, waS heftige Demonstrationen hervorrici. bis sich Mandl zu der Erklärung geuöthigt sah. daß cs nicht seine Absicht sei. den Ge nie indem ll, Wiens in der öffentlichen Achtung bcrabzusejzen, und daß er das Wort „verdächtige Wirthschast" zurücknähme. Pari s. 'Nach einer Meldung der „Agence HavaS" steht der Rücktritt des Kriegsministers Cmnpenoir bevor. Als Nachfolger wird General Lewal bezeichnet. Die B erliner Börse konnte sich dem Einfluß der Aus- landSkoiirse nicht entziehen, es bestand iniolge dessen große Reserve. Zudem verstimmte später die Nachricht von dem Fallissement der Firma Hechte in Bukarest mit angeblich 6 Mill. Gulden Passiven, »voran die deutsche Bank mit einem geringe» Betrage betherligt ist. Ter Schluß brachte eine gute Meinung stir Kreditnktien, die 9 Mk. höher schlossen, auch Diskontogcscllschast gewann l'/i Prvz.. während deutsche Bank 2 Prvz. cinbüßle. Ternsche Bahnen waren unbelebt und wenig verändert, österreichische Bahnen erfuhren geringe Avancen. Spekulative Bergwerke matt und dringend angebvtcii, fremde Renten lebhast gefragt. Kassabnhnen fest, ebenso Banken, aber still, Berg werke ruhig. Von Industrien waren Brauereien und Bauwerthe bevorzugt und höher, Schönhcrr gewann 4'/i. Stickmasthinen 1'/, Hartman» 1'Prvz. Anlagewerthc waren fest, von österreichischen Prioritäten Goldvrioritätcn gut gefragt. iPran««» ». M., 3. Ja,»»». «rr»i> SMGlas,««»>,» LLI>,',. Lomdardkn ISO-.,, iw» Looie —. Lciicrr. Eildcrrciac —. v»>»renl« —. Kolijl» 22l»l,. Ociierr. «old»»» —. 1°/, Uns. «iolXremc —. 77» MiUscn —, «icr iiluiltn —. S. vricnlanlrlbr —. Rnikite Ungar, »aldanl 7S.SI. .3. Lrirntanliih« —. Un,«r Pavierr. —. Dilconto 2« V8. »avvl» e.'.I3 Siotte.-B. —. Serbe» —. Nba-schwilii». »»«>,. 3. Januar. Credit SM.io. Ctaatibabn 303."!'. Lombarden >15.70. Nerdwciib. 172,20. Marknoten 0».3V. Ilna. Credit 208,52. Eibetlmi - . Sibgei-bwdcht Var«». 3. Januar. Ciiilub. Rente 7!i.l.',. einietbe IVS.io. Italiener SS.55. Slaaiobahn . Lombarde» 313.75. do. Prioritäten —. c»«»»ter 322.00. Veit ! e'oldrente —. Spanier «n,3l. vitomauru «01,00. Tabat.Actie» —. Schmach. l Lokales und Sächsisches. — Bei den am 29. und 30. Dezember bei Jahnishausen abgc- haltenen HolZagdcn, zu welchen sich außer Sr. Mas. dem K ön > g und Sr. Kgl. Hoheit Prinz GeorL auch die Prinzen Friedrich August. Georg und Max, letzterer ist Bepker des genannten Rittergutes, cingesunden hatten, wurden am l. Jagdtagc 356 uift am 2. Jagdtage 367 Stück, zusammen alio 725 Stuck.Haie» erlegt — Gestein Morgen wurde die von Sr. Mai. dcm König an fänglich auf vorgestern ongesttzt gewesene sog. Obcrsorst- mersterjagd au» Leubnitzer Flur begonnen und Nachmittags in der Nabe deS Großen Gartens beendigt. Das Nachmittags im Kgl. Schlosse stattgcfui'dene Jaaddiner umfaßte 33 Gedecke. -- Bcigverwalter Wrldfercr in Beckma bei Zwickau erhielt anläßlich leincs goldenen Bergmanns - Jubiläums das Al- brechlskrcu;. — Rlttergutsbesitzer Psau auf Giesenstein erhielt den Charakter als Kamnierralli. — Rentier Menrer in Blasewitz erhielt das Verdicnstkreuz. Bahnwärter Traugoft Lehmann in Nieder-Vogelgesang das Allgemeine Ehrenzeichen. — Vom Ministerium des Innern wurde der Geheime Hofratli Professor vr. Stöckhardt zu Tharandt ans sein Ansuchen von der Fnnctioir eines Avothekenrevisors enthoben unv solche vom 1. d. M. an dein Mebizinatasiessor vr. pdil. Alexander Ernst Hos- mann zu Dresden übertragen. — Im Anschluß an den gestrigen Bericht über die Cinweiiun der nerigewäblten 2 tad4»«»»x8r»«t,»»«tt- daß, nachdem zum I. Vorsitzenden wiederum ä Ackermann, znm 2. Herr Rechtsanwalt Oswald: 3. Herr Rechtsanwalt Gertb-Nontzsch erwählt worden waren, j. Sdiriftsiihrern die Herren Stadl». Gcrih, Henkler, Prof. Krieg und vr. Zapft ernannt wurden, worauf die vier ordentlichen Ausschüsse in folgender Gestalt aus der Wahl hervorgingm: Rechts- aussdiuß: Vorsitzender Hofratli Dam -, stellvertr. Bors. Amts richter Dürr'di. Schriftführer Buchbruckereibcs. Henkler und Rechts anwalt Zeising; Mitglieder: Rcchttanw. Schmidt. Instittitsdircctor Schwer. Polizeirath Vr. Zapft. Fabrikant Wetzlick, Kausm. Scdaal. vr. Schumann. Finanzausschuß: Vorsitzender Rechtsanwalt Kerth-Noritzich. stellvertr. Vors. l>r. Nippold, Schrift ührer Holz- Händler Anders und Kaufmann Wagner: Mitglieder: Staatsbabn- Ingeni.ur Bartholomäus, Vr. Lstcrlöh. Privatier Iiicdrich, Handcls- kamnierfecretär Steglich, Baumeister Hartwig, Fabrrkanr Rudolf Bierling. Ver w alt ungsaus schuß: Vorsitzender RccktSanw.» O. Matthäi, stettvcltr. Vors. Bezirksgericistsdireclor Stöckel, Sckrift- sübrer vr. Lotze; Mitglieder: Bildhauer Andresen, Mechaniker Kenl, Architekt Martin, Kaufmann Fifd'cr, Ktempnermeister Türke. Fabrikant Klingiicr, Hoflieferant Richter. Wahlausschuß: Vorsitzender Vicaciatsratk Luftt. stellvertr. Vors. Schulrath Bertbelt. Schristiührcr Kari'm. -Hertel und Riemcrincrstcr Gottsdiall-, Mit glieder: Schubmadierincister Heinzc, Sckänkwirth Freund. Bäcker- Obetmcifter .Hauswald, Bäckeimeistcr Köhler, Bierhändler Hertzick, DrcchSlcrmcistcr Scnftarth. — Wir theilten schon gestern mil. daß Geb. Hosrath Ackermann seine Wiederwahl mit längerer Dankes- rcde annabm. U. A. bemerkte er in derselben: „lcr H»r Lbrrbiir»trmeis>er bat rincn Rückblick ariba» a»I »aS hin»» «n» licarnde Jahr. Er lial ancki Krtl» qcüb« an den bi» gesaüira BciLILffen. Ich möchtr n>»t p»n bnrch Grgrnkrilit »ir Brdeuiun, dro dculigea ?ltt-r »üben. Der Herr Oberbürgermeister mei»le, »aß der N-»b andere Erwägunge» eintrelen laNcn müffe, baß dir Blschiüffe brr E>>me>ndc«cr«rl»ung odne WeilcreN ibm nicht maßgebend seien, daß er ß.b gn fragen babr, wa» nach «rin» Ansicht dl» <Se- melnw»b> »erlange. Sein rech«! Allein »er He» Obcrdürgcrmeis«» und grr»r»e Rat» wollen sich «»sich»« baiten, baß für die Gemrindrdcrtrrtnng «ach »ab Gemeinwohl adrnan Nehi; daß dir Beschlüsse die bi» grsaßt werde». «Ich diktirt werben da den iiiücklichten für baö G melnwohl, UN« es wird schwer zu beweise» lein, »aß andere RUcküchie» bei den hier grsafttcu veschlüssen maßgebend gewesen seien. Ja freUich. wir »alte» »ir A -to vmic auch hoch »ad sch säe meine Perlon beklage k« tief, daß wir im »arigcn Jihrc gcnötb g« grweien sin», nno an die Oderbrbörd« zu wrndcu. Der Antrag ist «In gemrinlaaier gewesen van dem Rath un» van de« Stadtverordneten und ich wünscht «I» dem Herr» Lderbürgrrmelft». »aß wir in »irsc Nothwcndiateil nicht west» veric«« werden. Ich glaube an« »rltmcn zu dürkr», da- »» Gemcindrdertrcknng gelegen ift an dcm Frtrbr» mit dem Stadtiatbr, »aß Sie g»rn zur Herstellung eine» g»«eu Ei-vernehmeu- bei trag'n werben; allein die Eintracht zwischen zwei Kollegien, »ic ge viff« Rechte und Pflichten uitter sich «heilen, ift eine zarte Pflanze, welche blüh«, wenn sie Be- achtnng find,«. lie welk», wenn ihr die Nahrung drr billigt« Rücksichtnahme »b- grvt. Sarge» wir hoch alle und beide rhcile ernstlich »afür, daß eS diel» Nahrung nicht fehl«: «chtrn wir »Ich« blot »ic eigene, sondern anch dcl Anheren M-Iau-g. dann bcnkt ich. haß es am irriebea nicht fehlen wir» UN« »an, wir» eine Berlländigung stet« hrrhliznsühre» sein «nd wir w rbrn nicht nöihig Hobe», die Anloaomir in Jrag« zn stelle» durch Anrufung d» Oh»l>eh-rhe. Herr Obelbürgermeistcr vr. Stübel beglückwünschte nach Beendung der mit Bestall ausgciioininenen Rede Ackermann's das Kollegium wegen seiner glück ick getroffenen Wiederwahl und de» Genannten zu der erneulc» Anerkennung seiner bisherigen öffentlichen Thätig keit und übergab den Vorsitz dcm nunmehr ncucreirten Vorsteher. Ebe er sich aber aus dem Saal ciitstrnte. sagte er noch mit tiber- zengendcr Wärme und Festigkeit: „Gestatten Sie aber endlich, daß ich and, noch einer herzlichen Bitte hier zunächst in meinem Namen, ich glaube aber and, im Namen aller meiner Kollegen bicrmit Aus druck gebe, der herzlichen Bitte vor Allem an «ie, hochgeehrter Herr Hosrath, daß Sic das ganze Gewicht Ihrer Autorität im öffentstchen Leben auch dafür mit einseben mögen, daß Sie als Haupt der Herren Gemeindevertreter beitragen helfen zu einer ircundiichercn Stimmung zwischen den beiden städtischen Kollegien. Und Sie Alle, meine Herren, bitte ich überzeugt zu sein, daß Nichts uns lebhafter bewegt, die wir zur Verwaltung berufen sind, als der Wunsch der endlichen Begleichung der Mestiungsverichiedenliciten, die nun mehrere Jahre ickon sich lorlspinnen. Was an »ns gelegen ist, ui» den Mcimmgokneg zu beendigen, das wird ganz gewiß ge schehe». Ich stimme vollständig dein bei. was voriiin Herr Geb. Hofltfth Ackermann gesagt bat über die gegenseitige Achtung der Meinungen -. wir beanspruche» aber auch nur die Achtung der un seligen." Ans der Rcgistrande ist mittbeilenswcrtli eine Einladung des Direktoriums der Gebestiftung zu der an, 10. Januar stattfin- deiiden Eröffnung der Dortiägc diewr Stiftung, eine Verordnung der K. KreiShaupImannschnst, Inhalts welcher bezüglich des RecurseS 81 88»,qr»8 a o IsV!rM,->eugnos
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite