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Dresdner Nachrichten : 04.01.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187201045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18720104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18720104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1872
-
Monat
1872-01
- Tag 1872-01-04
-
Monat
1872-01
-
Jahr
1872
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.01.1872
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Bchmorl legte einen anderthalb Meter langen, prächtigen Gamen- kolben vonckaous t»vck:tdr» (Brasilien) mit 40 keimfähigen Früch- ren vor. Dafür sich interesfirende Botaniker, Gärtner und Gartenfreunde könne« denselben in dem Leinen- und Weiß- «aarengeschaft von Heber u. Eo. (Wilüdrufferstraße 20) in Augenschein nehmen und wohl auch einzelne Früchte käuflich er hallen. Particulier Gering legt der Gesellschaft das Prachtwerk: „Klare et poruoue ile ckava" vor und giebt Kgl. Gartendirector Krause zu den zahlreichen, überaus kostbaren Abbildungen die nöthigen ivisienschaftlichen Erläuterungen, denen von Seiten des Besitzers noch einzelne schätzenswcrthe Ergänzungen beigegebm wurden. Kunst und Handelogärtncr Tube «e». Löbtauer straßc 6) ladet zum Besuch mehrerer, bei ihm in Blüthe stehen den Orchideen (Lurllugtoniu, Npick«nckrum, ^xgoi>vtnl»m, Lllurciiluri!», Ovi>ri;>ockium, tlomo/a) sieundlichst ein. Schluß der Versaiiniüung gegen lO Uhr. — Da der Lehrermangel auch in Sachsen sich sülgbar macht (im Jahre 1070 blieben von -131!> Schulstellen 130 unbesetzt) so fordert die Regierung zur Errichtung zweier neuer Seminarien 120,OM Thlr. voin Landtag. Das eine Seminar soll in den Leipziger Kreisdirectivnsbezirk, das andere in den Zivickauer ge legt werden. Gestern sind auf dem Landtage die neuesten Ge meindegesetze eine revidirts Städteordnung, eine Städtcordnung für mittlere und kleine Städte und eine revidirte-Landgemein^' ordnung vorgelegt worden. Aus der revidirten Städteordnung führen wir einstweilen nur an, daß dieselbe bestimmt: Zum Er werbe des Bürgerrechte berechtigt und verpflichtet sind alle unbe scholtene Gemeinoemitglieder männlichen Geschlechts, welche die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, im Orte mit einem Wohn- hause ansässig sind oder an direeten Staatssteuern mindestens 3 Thlr. jährlich entrichten. Gemeindeinitgliedcr, welche, ohne mit einem Wohnhausc ansässig zu sein, eine dergleichen Steuer von 1 Thlr. bezahlen, sind zur Bürgerrechtserlangung zwar berech tigt, aber nicht verpflichtet. Für Verleihung des Bürgerrechts, mit Einschluß der Verpflichtung, darf an Sporteln außer den haaren Verlägen und dem gewöhnlichen Schriftenstempel, mehr nicht als 1 Thlr. erhoben werden. — Eine Anzahl Leipziger Firmen hat sich gegenseitig ver pflichtet, von jetzt ab den für Geschäftsbriefe üblichen Schluß: „Hochachtungsvoll und ergebenst" in ihren Eorrespondenzen weg sallen zu lassen und sofort nach dem schreiben den Rainen zu unterzeichnen. Emen Vortheil hat dieses Verfahren unbedingt, Von den täglichen kleinen Sunden, die wir Sterblichen begehen, wird in vielen Fällen: dadurch die Sünde der Unwahrheit und des falschen Zeugnisses von uns genommen. Dem: diese geschifft liche Unterzeichnete Hochachtung ist meistens so eine Sorte, von der man sagen kann wie der gewissenhafte Parsumeur von sei nein Haarbalsa!»: Nehmen Sie'snur, es schadet wenigstens nicht. Da die Phrase aber ohne Nutzen Zeit und Tinte kostet, so kann sie recht hübsch wegsallen. — r. Einen besondere- erfreulichen Beleg für die eigen artige Entwickelung der vaterländischen Industrie und die Sinaneivation vom Auslände bietet die in nächster Nabe hie siger Stadt gelegene V i ct c r l e tzn i tze r E h a m vagncc - Fabrik, welche unter einer anerkannt tüchtigen und ge- wissenhaitcn Leitung'trotz ihr drohender, nunmehr beseitigter, de;. beschränkter Eoncnrrcn; am One wie insbesondere auä' des Auslandes siel, nicht nur zu halten vermochte, sonder» auch sich zu immer böl-crer Blüthe und Rentabilität heraus- gearbcitet hat. Die die Bonität des Unternehmens ganz bc- ivnderö kennzeichnende vollständige Erfüllung des Reserve fonds. wie die für dicken Industriezweig außerordentlich gnn- stigenHandelsverhältiiine ermöglichen unter völliger Wahrung rer Interessen und des soliden Bestehens der Gesellschaft für haö abgeschlossene Geschäftsjahr die Zahlung einer Ilproccn- tigen Dividente, »reiche nach Lage der Verhältnisse nicht alS eine einmalige und seltene Ausnahme, sondern als der An fang einer sich gleich bleibenden, bez. stetig zunehmenden Rente zu betrachten ist. — Wir brachten gestern die Notiz, daß am Sonntag Abend auf der Löblauerstraße inmitten einer Theegest'llschast ein Ofen geborsten war und fügen heute hinzu, daß die Ursache dieser Ex plosion — die leider am selben Abend noch mehrfach staltgesun den — jedenfalls der feste Verschluß der Be: viele,: der neugesetzten Seien werden meist Hause zurückgekehrt, besann er sich auf seinen Rock und 1 der Kammer der Abgeordneten erfolgte die Beantwortung die» schickte sein Dienstmädchen ab, um ihn auf dem angegebenen Orte abzuholrn. Der Rock hing dort wirklich noch an seiner Stelle, leider war inzwischen aus einer Tasche desselben eine Brieftasche verschwunden, deren Entwendung de»: Berlustttäger einen Schaden von 40 Thlr. zugefügt hat, welche Summe sich in der Tasche befunden hatte. — Wie wir hören, wird in diesen Tagen wieder ein neues Restaurations Etablissement eröffnet werden und zwar in der Wilsdrufferstraße in: Seitenflügel und überbauten Hofe deö Hauses des Herrn Richard Heinsius. — In der Nacht zum 31. Decembcr vorigen Jahres sind verschiedene Uhren aus einen: VerkausügesMfte auf der Waisenhausstraße entwendet worden. Leider war ein Fenster laden des Geschäftslokals in jener Nacht nicht ordentlich ein gekettelt und so hat der unbekannte DiA' blos den Laden znrückzuschlagci: und nach erfolgtem Eindrücke,: einer Fenster scheibe durch dieselbe durchzugreifen gebraucht, um die an: Rah,neu des innen: Fensters angehüngten Uhren mit der Hand zu ergreifen und an sich nehmen zu können. — Im Jahre Ist71 wurden: in Dresden neu gebaut: 144 Wohngebäude (20 mehr als 1070), 37 Neubauten zu Wohnungs zwecken von zeitiger nicht als solchen benutzten Gebäuden oder Ge bäudetheilen 11 mehr als 1070), Ist Uebersctzungcn vorhandener Gebäude mit Etagen (12 mehr als 1070), 60.) Neubauten und Vauveränderungen zu gewerblichen Zwecken (23 mehr als 1070. Durch diese Bauten sind 003 neue Wohnungen entstanden 270 nwhr als 1870'; hierbei ist die Scevorstadt (mit 320) an: stärk slen, die Friedrichstadt mit 10, an: schwächsten vertreten. — Plauen bei Dresden. Das erfreuliche Ergebnis, einer Sammlung sresier Gaben unter den opferwilligen Gliedern unserer Gemeinde gestattete es, am 2. Weihnachtsfeiertage durch eine Ehrislbescherrung, um welche sich einige Damen und Herren besonders verdient gemacht haben, 27 armen und würdigen Kindern eine Kerze der Freude anzuzünden. Der Act erhielt seine Weihe durch eine Ansprache des Herrn 1'. Tutzschmann, sowie durch Vortmgc des hiesigen Ehsrgesang Vereins. - Der Herr segne Geber und Empfänger. — Am NeujahrSmorgen fand man in Ncnntmannsdors bei Pirna den dortigen Schullehrer Herrn Tränkncr todt in sei nen: Bett und das Zimmer voll Rauch. Es wurde eonstatirt, daß der Tod des jungen Mannes durch Ersticken eingetreten war. ^ Tränlner hatte bei»: Zubettgehen das Licht brennen lassen und! dieses halte beim Herabbrennen die Kleidungsstücke ersaßt, wo durch die unglückliche Katastrophe herbeigeführt worden war. Interpellation des Abg. I>r. Pfahlcr bezüglich der französischen Kriegsentschädigung. Der Finanzminister erklärt, der Anchetl BaiernS an der Kriegscontribution stehe noch nicht fest. Bisher wurden 133,331,000 Thlr. an die einzelnen Staaten vertheill. Baiern erhielt 23,310,148 Thaler, ferner 11,713,)») Fl., letz- rere als Antheil ai: der Pariser Eontribmion. Ueber die Ver wendung der Gelder, sagt de: Finanz»,inister, wird eine Vorlage bald erfolgen. Die Zttiegskostenentschädigung soll für die Til gung der Kriegsschuld von: Jahre 1870 und dann zu allgemeiner Schuldentilgung verwendet werden. (Dr. I.) Linz, 20. Deren,der. (Verbrechen im Beichtstuhl.) Das scheußliche Verbrechen, das sich in unserem Earmcliter Kloster in jüngster Zeit ereignete, bestätigt sich vollkvznmen. Das unglückliche Mädchen heißt Anna Dunziger, ist die Tochter einer armen Arbeiterswittwe und befindet sich seit einigen Tagen, im Jrrenhanse zu 'Niedernhart. Pater Gabriel, der würdige Beichtiger, ist ein junger Em»ieltteri»ö»ch, der erst vordrer Jahren die Priesteriveihe empfing und als ein besonders von der Damenwelt sehr gesuchter 'Beichtvater bekannt war. Der Vor fall ist noch viel schlimmer, als ihn die Mutter des unglückliche:: 'Mädchens in der hiesigen „Tagespost" mit schlichten Worten er zählt. Schicklichkeils:ücksichten gestalten es nicht, den empören den Fall in allen stimm Details wieder; »gebe»; es sei nur so viel bemerkt, daß der Mönch dem durch die vielen vorher- gegangenen Beichten präparirten Mädchen vorspiegelte, aus sei nem schönen, sGott wohlgefälligen Leibe das Irdische und Sünd hafte auszutteibei: und ihn zum Empfange einer reinen, heiligen Seele vorzubereiten, zu diesen: angeblichen Zwecke aber ein nichts weniger als überirdisches Experiment vornahm. Dieser scanda löse Vorfall ist an sich geeignet, die größte Sensation hervorzu rufen; durch die Thatiache, daß zu diesem Cölibatär viele junge Mädchen, mitunter aus den besten Familien, ungewöhnlich oft und in auffällig später Abendstunde „beichten gehen", ist aber die Befürchtung nur zu sehr gerechtfertigt, daß sich noch mehrere ähnliche Geschichten in jenen: Kloster ereignet haben. Begreif licher Weise befindet sich die hiesige Bevölkerung in größter Aus regung und macht sich der Abscheu gegen diese unwürdige,: „Die ner des Herrn" in drastischen 'Verwünschungen Luft. DaS Organ unseres Bischofcs nimmt alle Priester, welche sich im Beichtstühle vergangen haben, in Schutz und schreit über feiges Denuneiaiileitthum, wenn sich Jeinanb klaubt, Fälle von Miß brauch des BOchtstuhles zu veröffentlichen. Weil der Priester über dir Beichte unverbrüchliches Schweigen zu beobachten ver pflichtet ist, so steht er Angriffen in dieser Richtung, wie das Aus Sch neeberg, den 30. Deeeinbr, schreibt man ! „Vvlksblatt" »mnt, wehrlos gegenüber. 'Nach dieser jesuitischen uns: Der Zeugarbeiter Johann Wenk aus Meschwitz bei Bautzen, welcher von Gerichtswegen aus Grund verübten Exeesses zur Hast gebracht worden war, hat sich heute früh kurz vor 7 Uhr aus dem z,Veiten Stockwerke des hiesigen Rathhauses hinab aus das Straßenpflaster gestürzt und dabei so schwere Verletzungen davongelragen, daß seine sofortige Unterbringung in das städtische Krankenhaus sich als nothwendig herausstellte; man zweifelt stark an seinen: Auskommen. ^ — Subhastationeu. Es werden inorgei: subhaflrrt: in Chemnitz Ernst Oschatz's Haus, 2G>47 Thlr. taxirt; in Grimma Franz Hirsch's Haus; in Grünhain Johann Büttner'« Haus, Feld, Garten in Zwönitz, 1721 Thlr., 206 Thlr., 160 Thlr. ; in Pegau Johann Wagner'S Haus, in Greilffchntz, 260 Thlr. taxirt. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 20. Deeember. Der wegen Unterschlagung angeklagte Earl Heinrich Kreh aus Döhlen, Arbeiter auf den Burgker Eoaeswerken, war Altersvo: mund für seinen Neffen Friedrich Emil Peter. Im Mai d. I. zahlte der BurgkerUnterstützungsvereinanKreh für seinenMün del 20 Thlr. Üiiterftiitzungsgelder aus. Der Vormund gab da von an die Ziehellern des Peter nur t Thlr. Die übrigen 23 Thaler wollte er, — so giebt der Angeklagte an, — in die Döh lener Spareasse ei,»zahlen. Es kam jedoch nicht dazu. Der Vor -s nicht für den Tag, .» Ofeiitlmre aeweseu. ffand in Burgk, welcher das Verhalte,: des Vormmcks ni wist Doüve'tljüren zu! amtsgemäß hielt, erstattete Anzeige^ Dadurch kam an de! aus der Westentasche — verloren haben wollte und aus Bestür zung über den Verlust habe er sich ei:: paar Tage planlos herum getrieben und dabei die übriggebliebene:: 3 Thlr. für sich ver braucht. Auck, heute bleibt der Angeklagte dabei, er sagt, der hermetischem Ve ganz wohl, müssen oder sonst welcher Luftdruck durch die Esse hcreii: zu fürchten ist, geöffnet werden. Das Unterlassen dieser Bo: sichle ,naßregel führte eben schon mehrfach zum Springen des Ofens. — Vorgestern Nachmittag ha: ein Dieb ei:: in: Gewano Hause befindliches Jnterimsbüffel erbrochen und daraus einen braunen Ueberzieher, einen Kellnerfrack. diverse silberne Kaffee- Verlust sei ihm vierzehn Tage nach Empfang des Geldes, an dem lüffel. Biermarken. eine Flasche Nordhänsir gestohlen Dem! Sage widerfahren. an welchen: er dasselbe habe der Sparcasse Diebe ist sein Geschäft dadurch sehr erleichtert worden, daß das vergeben wollen; das lle,ne Notizbuch. u: welchem dre beiden fragliche Büffet nur aus eine», B, erlerne, schlag besieht und in ^ Scheine gelegen, sei während des Aufziehens der Klappe an der " . Eoalsofen-Esse in die Oeffnung hineingefallen und somit von der Feuersglnth vernichtet worden. Sein Anfuhren ist ein unglaub- hastes und können die zwei Zeugen, auf deren Zeugniß der An oder Schlag an, Kopse verletzt und der sckon einmal todt g.-saat geklagte sich zu stützen sucht, nichts von dem von ihm Gewünsch- worden war, ist gestern früh in: Krankenlzauie dock, noch an den ! ten bestätigen, sic wissen nur, daß Kreh zur Zeit aus der Arbeit Folgen der erlittenen Verletzung gestorben ivegacblieben ist. Tie Staatsanwaltschaft ."Assessor Schubert) — Wie wir hören, haben sich vor einigen Tagen zwei! beantrag! 'Bestrafung wegen Unterschlagung in der Betragshöhc junge Leute, unseres Wissens Studirende an'der Universität' von 23 Thlrn. Uebereinftiinmend erkennt das Schöffengericht Leipzig, aus oen hiesigen Wohnungen ihrer Eltern unter Um demgemäß dem Aiigcllaalcn 0 Monate Gefängnis; und 2jährigen ständen entfernt, die fast aus die Absicht, fick, ein Leid anzulhun, > Ehrenrechte Verlust zu. schließen lasten. — Eine hiesige Dienstperson machte an einem Abende! 'Berlin. Der „Bö: scnknrier" berichtet: „Ein Prinz aus der jüngst verga:u;enen Feiertage aus einem hiesigen Tanzsaale eimu, ler deutschen Duodez Staaten hatte in Berlin eine mili die Bekanntschaft eines ihr dis dahin unbekannt gewesenen tausche Earri-'re eingeschlagen. Er war ein liebenswürdiger junger Man», der sich aus Neigung oder Eonvenienz um die Hand einer grcßherzoglichen Prinzessin beworben hatte. Sein Argumentation hätte also der katholische Priester das Prim legiui», in: Beichtstühle ungeslrast alle möglichen Scheußlichkeile,: zu verüben; wer hierüber nur ein Wort laut werden läßt, wird als niederträchtiger Denuneianl bezeichnet. Bon der geistlichen Behörde ist daher ein ernstes Einschreiten nicht zu erwarten,^itnd der Strafrichter kann in den meisten Fälle,: auch nicht viel aus richten, weil die geistlichen Herren kein Mittel und selbst keine Geldauslage' scheuen, um den Beschädigten oder Beleidigten zum Widerrufe zu bewegen. Das hiesige Earmelirer Klostcr ist seit einigen Jahren das Asyl einer großen Anzahl von Ordensbrüdern aus Italien, welche sich nur selten in den Straßen der Stadt öffentlich zeigen. Wenn wieder die feudal klerikale Kliaue, wie in der vorletzten Landtagsadresse, die monstreuse Behauptung ausstellen wollte: der Liberalismus verwildere und entsittliche das Volk, dann werden wir die srommen Herren an dieGeschichte von: Pater Gabriel und der unglücklichen Anna Dunzinger erinnern und zur Antwort geben: „Hebt die Ohrenbeschte au», sie ist der «gefährlichste Feind der Unschuld und vergiftet das Herz der Jugend! Ehieago. Die „Ehic>go Tribüne" giebt eine Zusammen stellung über die durch den Brand verursachte:, Verluste. Das gesa,mitte Restm.'.t geht dahin, daß etwa 250 Personen gelödtel und 00,300 ob's nchlos wurden. Der Verlust an Eigenthum wird aus 200 'Millionen Dollars veranschlagt, vc-a denen allerdings 100 Millionen durch Versicherung gedeckt waren, aber die be troffencn Gesellschaften sind nur i»: Stande gewesen 30 (Rill sie angebracbt. Dieselben bewahren sich sonst — Kreh hatte bis dahin tiefes Stillschweigen über die Sache . . aber, wenn wie neulich Nebelniederschtäge! ^'obachtet, — daß derselbe von de»:anvertraute,:Gelbe 20Thlr.,. zu zahlen. Die Einwohner Ehicago's sind mit aller Macht da ' ' bestehend in zwei Zehnthaler Easscnschcinen, während der Arbeit ran, ihre Stadt wieder herznstellen und hoffen in einen: bis zwer die letzten Spuren des Riesenbrandes verwische einem dunklen Gange der 1. Elgae befindlich ist. — Jener Mann, Thierfelder, welcher nach unserer damali ge« Mittheilung vor einiger Zeit im Odenm durch einen Stich Jahren auch zu haben. Mannes. Derselbe unterhielt sie einige Zeit lang höchst an genehm, zeigte ihr auch mit den Händen verschiedene Kunst stückchen, bi» er plötzlich aufstand, sich verabschiedete und mit! Wunsch ward auch erhört und die Prinzessin und deren Eltern einer gewissen Hast entfernte. Dieses fiel dem Mädchen auf,! nehmen die Bewerbung an. Plötzlich ist indes, diese projectirte es verinuthete nichts Gutes und griff deshalb zunächst nach ihrem in der Kleidtasche befindlich gewesenen Portemonnaie. — Dasselbe war verschwunden. Jetzt machte sie Lärm und un geachtet ihr sofort Jemand zur Seite stand, der den: Diebe nacheilte, so war es doch nicht möglich, denselben wegen seines größeren Vorsprunges auf der Straße einzuholen —- Ein hiesiger Bürger vergaß in diesen Tagen vor srumm Weggänge aus einer hiesigen Restauration seinen Ueber zieher anzuziehen, den er «ährend fernes dortigen Aufenthalts «usgezogen und an der Wand aulqehängt hatte AIS er nach Verbindung von den Eltern der Braut und dieser selbst aufgc hoben worden, weil eine sebr bekannte und beliebte Hofdame, die schöne Gräfin S., die Sache verdorben hat, indem sie ein schrift liches Ehcvcrsprcchei: des Prinzen an entscheidender Stelle vorge- zcigt haben soll." — (Da die Geschichte einmal zur Sprache ge bracht ist, so bemerken wir, daß die Gräfin S. die Hofdame der Prinzessin Karl, nämlich die Gräfin Seydewitz ist: unter dem Prinzen scheint der Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt gemeint zu sein. München, 3. Januar, Mittags. I« der heutigen Sitzung * Zugleich mit dem Prospcct für 1872 hat die weltbekannte Fraucnzeitung „Trr Bazar" in diese,: Tagen die ersten Num mern ihres 18. Jahrganges versendet. Die neuen Eigenthüme: scheinen mit verdoppelten Kräften zu arbeiten. Wir finden im belletristischen wie in» modischen Theil ganz wesentliche Fort schritte und Bereicherungen. Die Modelle und Muster de: Arbeits-Nummer sind durchaus geschmackvoll und zweckent sprechend, die Abbildungen von tadelloser Prücision, die Be schreibungen bündig und klar. Das gleiche Lob muß den Unter Haltungs-Nummern gespendet >vc:den, welche, von den berühm testen Autoren bereichert, Romane und Essais, Poesie und Musik, Humoresken und Wirthschaftslchre bringen. Kurz, „der Bazar" kann für den Salon, wie für das Familienzimmer als Zierde und nützlichster Hausfreund empfohlen werden. * Der ultramontanc Münchener „Polksbote" vom 21. De cember bringt solgendr, für sich selbst sprechend« Abonnements- Einladung: „Das unheilvolle Jahr 1871, in welchem unsere baierische Selbstständigkeit nach Norden flöten gegangen ist, naht seinen: Ende und mit ihm erlischt auch das Abonnement auf dm 'Volksboten, weshalb er alle seine guten Freunde in und außer Baiern bittet, die Bestellungen auf sein Blättl baldmöglichst zu erneuern und ihm recht viele neue Freunde zuzuführen." * Die Sängerin Frau Mailing er, deren Eontract mit der Berliner Hosbühne am 1. Mai d. I. abgelaufen ist, hat dir nachstehenden Forderungen gestellt: 1) lebenslänglichen Conttact; 2- unverweigerlichen Urlaub während der Saison, 3) 250 Thlr. für jedes Auftreten, wobei die General Intendantur für acht Mal während deö Monats garantiren sollte, 4) 2500 Thlr. Pension und 10,000 Thlr. Vorschuß. — Die General - Inte« dantur soll diese Forderungen als den Leistungen Ver Dame- nicht entsprechend erachtet und die Verhandlungen abgebrochen haben. Einen solchen Conttact wird Frau Dkallingtt schwer lich bei einer deutschen Bühne erlangen
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