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437 Rheinpfalz bald wieder hergestellt haben. Der Großherzog hat sich für den von Preußen, Sachsen und Hannover ver öffentlichten Verfassungsentwurf erklärt, welchem Beispiele eine große Anzahl der kleinen Regierungen Mitteldeutschlands beitreten werden und auch schon beigetreten sind. — Die von den provisorischen Regierungen Badens und der Pfalz ^tig verkündet und bestehend anerkannt, dies auch durch ägc bekannt gemacht und Zuzüge nach Dresden abge- haben, hauptsächlich aber darin, daß die genannten die provisorische Regierung in Dresden ausdrücklich innl, dieS öffentlich bekannt gemacht und diese Anerkennung, nach Eingang der Ansprache des Königs an das säch- Lolk vom 4. vorigen Monats und nach der Bekannt- ng der Minister vom 5. vor. nicht sogleich zurückge- tn, vielmehr erst am 7. Mai nur den Beschluß gefaßt den Beschluß der Anerkennung der provisorischen Re- g als zur Zeit von selbst für erledigt zu betrachten, >n der Anerkennung der deutschen Neichsverfassung fest- m. Steckbriefe gegen flüchtig gewordene Aufwiegler nruhestifter füllen immer noch die Spalten der öffent- Blätter, und die Gefängnisse füllen sich immer mehr Mn, die sich bei dem Aufruhr im vor. Monate be- I haben. Der vormalige Abgeordnete Brgrmstr. Meyer reuen ist in Germersheim, wo er das Militär aufzu- n suchte, verhaftet und an die Regierung das Ver- gerichtet worden, für dessen Abholung Sorge zu tra- Jn Dresden ist der derzeitige Vorsteher der dasigen verordneten vr. Seidenschnur verhaftet worden; mit dem Vorsteher (Blöde) ist es bekanntlich schon längst der Unsere Armee wird bekanntlich nächstens um 3000 Mann kt und es wird zu diesem Behufe eine außerordentliche lirung stattflnden; am 7. Juni sind nach erfolgter ig 16 Kadetten und 1 aggregirter Artilleriecorporal er Militärbildungsanstalt zur Armee entlassen worben, Ichc sie bekanntlich als Portepeejunker eintreten. Das de Jahr scheint reich an Gewittern werden zu wollen ie Nachrichten von Hagelschäden gehen zahlreich ein. lrtikel in der Leipziger Zeitung darüber mißt diese zahlreicher werdenden Wetter mit vollem Rechte den geringer werdenden Waldflächen bei, welche bekannt- hr wirksame Ableiter der Electricität sind und verhin- auf die Hagelbildung einwirken. Nebenbei ist die noch fortdauernde Abholzung ganzer Hunderte von auch Ursache, daß unsere-Gewässer und namentlich be immer mehr versanden. Mkfurt. Obgleich das Drama der Nationalversamm- in Frankfurt zu Ende ist, so sind die Folgen davon noch lebendig. Man spricht von einem Congreß der gierungen, welche die Frankfurter Verfassung anerkannt »zu welchem Gagern eingeladen werden sollte. Die h- theilt eine „Mahnung" mit von einem Manne rn). dessen Stimme Deutschland kenne. Darin heißt n: Es mag gern anerkannt sein, daß im Berliner Ent- «n großer Schritt vorwärts zur allseitigen Verstän- !gethan ist, von der andern Seite leuchtet aus man, tum Bestimmung ein Gebrechen hervor, welches wir Gelindeste Mangel an politischer Uebersicht nennen - Dann werden mehrere dieser Gebrechen geprüft und i'ch heißt es: Mögen treu gemeinte Warnungen eine Stätte finden! Die gemeinsamen Erfahrungen der Mi Monate haben den vor Kurzem noch dichten der deutschen Monarchisten entsetzlich gelichtet und 'n entschlossenen Vorkämpfer irre gemacht. Ein edler NV Achs!" W nach -L « Herrschers, sie sind erträglich, denn jeder gleicht sie durch das Gefühl der eigenen Gebrechlichkeit aus; allein es ist schon unendlich viel dem deutschen Volke angemuthet, dreißig Herrscher übernehmen zu sollen, seitdem es seiner Einheitlich, keit inne geworden ist. Wollen aber diese nun vollends, statt dem Reiche dienstlich zu sein, mitwirthschaften an der Reichsregierung, ein Thor ist, der da glaubt, solche Ordnung könne Bestand haben rc." Dieses prophetische Wort ist nicht zu verachten; denn Thorheit ist es, den Entwickelungsgang der Zeit hemmen zu wollen. Es kann nur Aufgabe der Zeit sein, den Entwickelungsgang so zu leiten, daß er nicht als verheerender Strom aus seinen Ufern tritt und in seinem zerstörenden Lauf nicht auch das wieder vernichte, was die Zeit uns bereits als einen Segen ihres Fortschritts gebracht hat. — Ein Weg dazu scheint in der von Preußen, Sachsen und Hannover vorgeschlagenen neuen Verfassung angebahnt, was auch durch die ausgeschriebene Conferenz nach Gotha mehrerer bei der Frankfurter Versammlung thätig gewesenen Größen bestätigt wird. Selbst Preußen soll die Wichtigkeit dieser Versammlung anerkannt und deshalb Hr. v. Radowitz zur Theilnahme an dieser Conferenz autorisirt haben. Baiern. Die Frankfurter Deputirten sind nun ebenfalls,' da die Nationalversammlung daselbst auseinandergegangen und der Convent zu Stuttgart nicht zu Recht besteht, abbe rufen und die Auszahlung der Diäten an sie untersagt wor, den. — In Speier ist der Gemeinderath durch die proviso rische Regierung abgesetzt, weil er den Beschluß gefaßt hatte, daß der Vollzug der von der provisorischen Regierung bis jetzt erlassenen Gesetze bis zu der Bestätigung einer noch zu berufenden Volksvertretung zu sistiren ist. k Würtemberg. Das in Stuttgart angekommene Rumpf parlament hat seinen Character als Convent gleich dadurch belhätigt, daß es zu Einsetzung einer Regentschaft Deutsch lands verschritt, in welche Raveaux, Voigt, Schüler, H. Simon und Becker (Mitglied der würtembergischen Kammer) gewählt wurden. Staatsrath Römer hat die ihm in ver traulicher Besprechung angebotene Wahl entschieden abgelehnt. — Zum Sitzungslocal wurde ihnen der Sitzungssaal der Kammer eingeräumt. Baden. Aus Carlsruhe wird gemeldet, daß die badische Revolution in ein neues (wahrscheinlich letztes) Stadium ge treten ist. Es hat sich ein „Club des entschiedenen Fort schritts" gebildet, an dessen Spitze Struve und Tzschirner stehen. Ihnen ging die provisorische Regierung nicht weit genug. -Sie wollten daher die provisorische Regierung stürzen, und die rothe Republik proelamiren. Die Sache schlug jedoch fehl. Struve wurde verhaftet, verhaftet von der Partei, die ihn erst befreite; Fingerzeig genug, wie es mit der Gesinnung dort steht. Die in Anzug begriffenen Streitkräfte werden Ordnung und Ruhe hier so wie in der