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Welcher Unsinnige ist cs, dcr da glauben kann, daß aus dieser Gesellschaft, wie sie hi?r vorbereitet wird, ein Staat, ein glücklicher Staat, eine freie Nation hervorgchen könne! Wie, aus der Auflösung aller Staatsordnung, aus dem Raub des Eigenlbums, aus der 'Entsittlichung und Entheiligung des Menschen soll die Wiedergeburt des Vaterlandes erstehen ? Ein Mensch ohne Achtung für seine Mitmenschen, ohne Religion, ohne Gewissen, ohne Aufopferung, ohne Arbeitslust, ohne Streben — dies wäre der wahre Republikaner? Seid überzeugt, diese Führer, die sich für Freunde des Volkes ausgeben, sie denken nicht daran, dessen Bestes zu fördern^ sie hintergehen euch, indem sie ganz andere Zwecke verfolgen, als eure Wohlfarth; ja sie verachten euch in dem Augenblick, wo sie sagen, daß sie euch zu sich heranziehen, daß sie euch zu ihrer Bildungsstufe erheben und ihrer Ehre gleich- stellen wollen; denn das seht ihr ja wohl selbst ein, daß die Lehren, die sie predigen, euch heravsetzen und tief erniedrigen bis auf die Stufe des Thiers. Und soll denn auf den deutschen Charakter nicht mehr zu zählen sein; sind sie erloschen, diese gepriesenen Eigenschaften der deutschen Nation, die Besonnenheit, die ruhtge Ueber- legung, das religiöse Gefühl, die Gewissenhaftigkeit? Wären das die Früchte unserer Bildung und unseres Fortschritts, daß wir uns jetzt lossagcn von allem Edlen und Schönen, was unsere großen Geister uns hinterlassen haben, und daß wlr nun in die Barbarei stürzen, um in der Vernichtung Deutsch lands unterzugehen? O nein, Deutschland geht nicht unter; es wird, cs muß groß, stark und frei sein. Aber es wnd nicht eher glvß, stark und frei sein, als bis wir den zweiten Kampf gekalppst haben für unsere Freiheit. Auch der Sturz dieser Tyrannei verlangt sein Aspern, Leipzig und Waterloo. Darum gilt euer selbsteigenes Wesen., euer deutsches Bewußtsein, bas deutsche Vaterland, die Familie, den häuslichen Heerd zu schützen und zu vertheidigen. Wo immer ihr euch aufgcfordcrt seht, den Kampfplatz zu betreten, sei cs bei Wahlen, sei es zum Schutz der Ordnung, da scheidet den Feind vom Freunde. Ihr kennt eure Freunde; ihre Losung ist die Freiheit, die Oicnung, das Gesetz, die Macht und Einigkeit des Vaterland»s; und mit dieser steht zusammen wie Ein Mann, in Eiium Gedanken, in Einem Wort, in Einer That! Aber mit euern Feinden keinen Vertrag, kein Uebereinkommen, kein Abfinden! Wenn man vor euch hintml mit schönen Worten, da be trachtet die Person und prüfet das Leben und Thun der Manner, die Euch die tönenden und erschütternden Aussprüche Hinschleudern. - ' Wer bauen will, muß euch beweisen, daß er das Bauen versteht; sie sollen ihre Werke aufweisen, deren sie sich rühmen können; wer Rechte fordert, muß zeigen, daß er auch Pflichten erfüllen kann, und in der Erfüllung dieser Pflichten der Auf, opfcrung fähig ist. Sprechen sie von der Verbesserung der Staatsordnung, so sehet scharf zu nach der Ordnung ihres Hauswesens; und rufen sie das allgemeine Wohl der Mensch heit an, so fragt darnach, wie sie zunächst für ihre Kinder, für jhre Familie, für ihren Nächsten sorgen. Wer nicht sein Haus ordnen kann, seine Kinder nicht erzieht, der Familie nicht mit Liebe zugethan ist, dem Nächsten nicht allseits bei springt, der vermag auch nicht den Staat zu verbessern, und der lügt, wenn er die Gerechtigkeit anruft, der verräth euch, wenn er eure Pflichten in Anspruch nimmt, und der wenn er die Liebe der Menschheit zur Schau stellt. r Ihr dürft nur auf die kurz schauen, um die Wahrheit dieser Sätze zu rief die Republik aus, und begann mit dem zu Väter, Gallen und Söhne, mit der Plünderung der iMkiKützi mit der Brandschatzung. „Freiheit, Bildung, Wohlst-Mgen si Alle" hieß die Verkündigung, und MeinungszwangM^ die Gewalt, Zerstörung waren die Erfüllung. Mverhä Und wer waren die Führer? Man braucht sie eucher um zu nennen; ihr kennt sie; ihr kennt sie jetzt bis Mciten - innersten Gedanken und Absichten; ihre Zhaten habeMOctob Zwecke und Mittel offenbart, haben ihren blendendeniM deuls den wahren Sinn unterlegt; ihr habt erfahren, wasMmorde bedeuten hatte, was wie Edelmuth, Vaterlandsliebe uM^i) v vpferung geklungen hat; es war der Ehrgeiz, die HmsMkundc die Selbstsucht. Auch das wißt ihr, was sie euch fürM^bänk gebracht haben. Ihr seht, wie das Vaterland wankt in tMAusfü cherheit aller Verhältnisse; der Verkehr stockt, die GeweckMvlkcs, der Verdienst ist versiegt, die Verarmung steht vor dcrMb» lü Ihre Freiheit bringt euch die Gleichheit der Arning" Rei Gemeinsamkeit des Verderbens, und dahinter warlel eM ausg Tod, der größte Gleichmacher in dieser Freiheit, dieM >wch Sehnsucht, der erste und der letzte Trost in der belobten RMl sind Wollt ihr also unser gesegnetes Vaterland nicht MNAe» j großes Grab unserer Wohlfahrt umgewandelt sehen, M' von euch los von jenen Leuten, die die Freiheit imMundeMbis s und den Haß im Herzen tragen; sie mögen geschlagen Mauplse durch die Kraft eurer Ueberzeugnng, durch ble ReichiiMe sink Wollens, durch das Beispiel ernster PflichterfüUunzMilglicde Größe eurer Vaterlandsliebe entwaffne den Verralh M'lich m heiligen deutschen Sache, und gewinne euch die «HMlmrvei derer, die durch die Verführung falscher, undeutscheM stincr verbrecherischer Lehren dem Valerlande, ja der McMwan d untreu geworden sind. Und wie einst der Ruf „^M^Ern uns" den Siegern unserer Väter beim Kampf mitdemM "»d l Unterdrücker vvranging, so möge diese Losung auch hM Wicht unsrige sein, da wir dem neuen Tyrannen unseresM"' Bw entgegeutrelen. Es gilt dem Z el, daß sich bas deuüiM Kanin wieder finde in seinen Tugenden, in seinen UeberzeuMdie P in seiner Stärke, Macht und Größe. Mung b< Mannheim, den 26. Februar 1849. M dem 3 Der neue vaterländische NW^n Reg > M auf ve Zeitungen. Mr Anw Sachsen. An die Slaatsregierung ist darüber lM möglü terprllattvn gerichtet worden, wie weit die AusarbeinMn, ab, bei Eröffnung des Landtages angekündigten de geschritten sei und es steht die Antwort der RegieruuM sich in auf bevor. Im Gegensätze zu dieser JnlerpellaWMüchsver! es nicht uninteressant sein, die Vorlagen bei welche die Regierung bereits an die Kammern gebl^^M",— sind dies folgende: 1) die Geschäftsordnung, 2) der Meine C schaflsbericht auf die Finanzperiode 18ZZ, 3) ihn nung über Fvrterhebung der Steuern u. Abgaben, ^jMidlung neuer Wahlen für den Ausschuß zu Verwaltung ist ! schuldencaffe, 5) wegen der fernerweit zu steuerenlschädigungen, 6) Dekret wegen br 21. October 1845, 7) wegen Ergänzung der Gewerb- und Personalsteuer, 8) das am