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5V4 feiner Wahl — Frankfurt verlassen, um in das Bad nach Gastein zu gehen; ob er von daher wiedcrkehrt, scheint un gewiß. Er sagt's. Minister v. d. Pfordten hat in Berlin über den Anschluß Baierns an den deutschen Bund ver handelt, doch ist noch keine Aussicht d's Gelingens vorhanden. Baiern will vielmehr unter Oesterreichs Schutz mit Würtem- berq einen süddeutschen Bund emgehen, zu dem man beide Hessen hinübcrzuziehcn hofft. Seit den Zeiten der Hohen staufen war es Baiern, das die Sonderbünde begünstigte und sich in den entscheidensten Angelegenheiten von der gemein samen Sache des Vaterlandes lossagte, um seinen Schooß zu zerfleischen. Das Lager in Donauwörth ist am 26. Juni abgebrochen worden; die Truppen zogen westwärts. In Nürnberg, wel ches der Regierung am abgeneigtesten ist. wurden am 27. Juni viele Verhaftungen vvrgcnommen; überhaupt greift die dairrsche Regierung ihre Widersacher allerwegen auf. Baiern will Mannheim so lange besetzt halten, bis der Schaden, welcher durch die Beschießung von daher in Ludwigshafen ungerichtet wurde, vollständig ersetzt ist. — Die Landlags- wahlln sollen am 24. Juni beendet sein, der Landtag am 15. August zusammentreten. Würtcmberg. Mit der Ständeversammlung gehts zu Ende; sie sollte am 6. Juli aufgelöst werden, veschleunigle demgemäß ihre Arbeiten und nahm am 25. Juni das Gesetz über das Schwurgericht ohne Bcrathung an. — Nach dem Falle Badens mäßigt sich die Bewegung im Lande. Die Grenze gegen das Oberland, wo sich der Ausstand noch hält, ist stark besetzt. Die Führer der Bewegung sind theils verhaftet, thcils entflohen. Der Reichstagsabg. Rösler v. Oels ist mit 2 Studenten verhaftet worden. Baden. Der Aufstand in Baden geht seinem Ende ent gegen; in dem waldigen Oberlande halten sich zwar noch verschiedene Truppen, von Insurgenten, rauben und plündern und sollen entschlossen sein, es aufs Aeußerste ankommen zu lassen, indessen dürfte ihr Widerstand nicht von langer Dauer sein. Schaarenweise kommen die Flüchtlinge in der Schweiz und in Frankreich an, wo sie entwaffnet, in das Innere transportirt, oder nach Algier befördert werden, woselbst sie Gelegenheit haben, ihrer Eourage Raum zu geben. Die An führer sind mit den geraubten Eassen schmählicher Welse ent flohen. Rastatt ist ganz eingeschlossen und wird durch Hunger zur Uebergabe gezwungen werden. Baden, dieser schönste Fleck deutscher Erde, ist fast gänzlich zu Grunde gerichtet. Die öffentlichen Eassen sind von der vorläufigen Regierung auSgeraubt, die mitgenommenen Staatsschuldscheine sind jedoch wiedererlangt und der Finanzminister der provisorischen Re gierung, der einige Hunderttausend Gulden bei sich hatte, ist in Colmar verhaftet worden. Hannover. In der Provinz Göttingen soll in den nächsten Tagen ein bedeutendes Truppencvfps zusammengezo- gen werden. Man hält es für eine Vorsichtsmaßregel, gegen etwaige Aufstände in dem benachbarten Churhessen, da dort der Anschluß der Regierung an den Dreikönigs-Entwurf in Aussicht stehen soll. Sachsen-Weimar. Wieman hört, wird imweimarischen Ministerium ein neues Decket vorbereitet, in welchem man dey Ständen geradezu die Nothwendigkeit eines unbedingten Anschlusse- an die Berfassungsvorlage der drei Regierungen verhält. Da die thüringer Staaten nur eine gemeinsame Politik in der deutschen Frage befolgen, so ist es kein daß ein gleicher Schritt von allen geschieht. Preußen. Der Reichstagsabgevrdnete Temme, sod^ in Münster angelangt war, wurde sofort verhaftet uni Zuchthaus abgeführt. Eben kein erfreulicher Wechsel, z scheinlich wird demselben der Proceß als Hochverrat!)^ des vom Restparlament zu Stuttgart gefaßten Bcsch! gegen den König von Preußen gemacht werden. Der nister des Innern hat ein Circulair an sämmtliche ReM Präsidenten erlassen, in welchem der Tag der Wahl der Abgk ten auf den 27. Juli festgesetzt und den Behörden aufge wird, „das Ergebniß der Wahl gegen ungesetzliche tzi kung der Partei zu schützen, welche an die von ihr gciviu Mangelhaftigkeit der Wahl oder deren erstrebte Verein ihre letzte Hoffnung zu knüpfen scheint?' Darin heißt es f „Die Geschichte hat inmitten des Sturmes politischer Ä schäften nicht stillgcstanden, sondern ist ihren großen ruhig fortgcgangen; durch sehr traurige Thalsachcn » auch den Zweifelnden belehrt, daß der Aufruhr und tu thodische Bekämpfung einer starken, ordnungsliebende gierungsgewalt, mit welchen scheinbaren Vorwänden in auch beschönigen möge, nothwendig zum Verderben f Die Entscheidung über die Lebensfähigkeit gewisser m Richtungen ist gefällt und über die Zwecke ihrer Trägt Vertreter waltet kein Zweifel mehr ob, seit sie einen bi! Krieg in Deutschland entzündet, Fremdlinge als FW die Spitze ihrer Streiter gestellt und das Ausland zu! gerufen haben. Dieses schmachvolle Verfahren hat weni das Gute gewirkt, daß ein verblendeter Theil des dell und preußlschen Volks aus den Fesseln schwerer In« befreit und auch bei den Schwankenden das Bewußisel gründet ist, daß jetzt alle edlen Männer, alle FreunI Vaterlandes sich die Hand reichen und um die Grun! der Einheit und Ordnung schaaren müssen. Wir Pß dürfen mit gerechtem Stolze auf eine große Aufgab! blicken. Während unser Heer dazu berufen scheint, ! deutschen Gauen die Bollwerke der Schreckenshenscha! derzuwerfen, ist es uns beschieden, die ersten Schrill Verwirklichung eines einheitlichen Deutschlands zu thun.I werden uns dtescs Berufs würdig zeigen, wenn wir I nigkeit und Treue zunächst an den. inneren Ausbau u! engeren Vaterlandes, an die Befestigung derjenigen Al tät des Gesetzes und der vollziehenden Macht, ohne! keine öffentliche Wohlfahrt denkbar ist, die ordnende I anzulegen. Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß eine! Mehrheit der Wahler den Muth dieser Ueberzeugung b! bevorstehenden Wahlen bethätigen, daß sie in gerechter! digung des Vaterlandes, ohne Rücksicht auf politische! nungsverschiedenheiten, ihm volle Theilnahme zu« wirb." — Die Nachrichten von dem KriegsschaupW Schleswig-Holstein, Ungarn und Italien im nächsten M MannichfaltigeS. Das Wort „selbstständig" im WahlgesetztZ Von den letzten Wahlen her ist das Wort „sc l b stslänN« in lebhafter lLnnnerung Aller, welche die Schwierigkeit einer gcM Auslegung und die bei den Wahlen vorgekommencn SchwaM wahrnehmen konnten. Zur künftigen Vermeidung jener UebelDW vor den nächsten Wahlen eine Feststellung des Begriffes „MW erfolgen müssen. Die Sache ist aber wichtig genug, um auch M erörtert zu werden, und wenn den Ansichten, die wir jcsi M Ik i sn i l klu lt 1 er rm ba !b - l b ft'k ilu M Ml ä, Us ist len Hl. lürz nn i in il l itl nie «il . d lbm ch n km n t «ich di, >«? NN ^1