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Dresdner Nachrichten : 03.03.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189403036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940303
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940303
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-03
- Tag 1894-03-03
-
Monat
1894-03
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.03.1894
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den Kopf auf die ^ Aufmerksamkeit herüber ützt, nach dem Redner in gespannter „ Gras Eaprivi sah gelassen da: er sah vor sich hin und'kreuzte die Hände übereinander. Herr v. Berlepsch, der bis dahin zwischen dem Kanzler und seines Sollegen gesessen, stand aus und trat an den Hinteren Tisch aus der Estrade, legte rin Blättchen Papier ans de» Tischrand, bald horte er zu. bald »chrieb er eifrig. Herr Miauet sprach und legte kühl und klar der Rechten ihre naturgemäße Stellung zum russischen Handelsverträge dar. isttstinnnende Zurufe wechselten mit tiefem Schweige», je nachdem das Thema wechselte: Anerkennung der Rothlage der Landwirth- schait und die logische Rothwendigteit der Annahme des Handels Vertrages AIS Herr Miguel daraus kam, dag die Notlllage der Landwirlhschast im preußischen Staatsministeriinn volle Anerlenn ung finde, erhob sich aus einmal hinter de,» ,Haan,minister der preußische Landwirthschostsniinisler Herr v. Hehde». Er kam aber nur bis zu Herrn v Berlepsch, beide Herren sprachen eifrig init- einander und näherten einander möglichst Ohr und Mund, offen bar damit der Finanzininister, der gerade eindringlich ans die Her re» zu seinen Haßen einsprach, nicht gestört wurde. Herr Miguel hatte kaum geschlossen, als Herr v. Hepden links neben den Reichs kanzlcr an den Psoste» des Treppengeländers trat und. Anfangs leiser, dann aus Zurufe aus dem Hause, mit lauterhobener Stimme bald stockend, bald sich überstürzend eine kurze Erklärung hinaus ries : daß der Herr Reichskanzler zn der erwähnte» Hattnng des preußische» SlaatSministerünnS zu der Zeit, wo er in Preuße» noch Ministerpräsident war. den Anstoß gegeben. Tann eilte Herr p. He»den nach links ans seinen Platz zurück: Herr Miauel, der ausmerlsam zugehort. nickte ihm zusliniincnd zu. Z» Graf Eapriui trat Herr P. Bötticher und Hrhr v Marschatl: eine tnrze Unter haltung folgte, dann löste sich die Gruppe Gras Eaprivi tu» dem zu ihm tretende» Landwirthschaffsminister die Hand und ging dann zu Herr» Miguel hinüber und schüttelte auch mm die Rechte. Ii» Sitzungssaul unter den Abgeordnete» war eine kleine 'Verwirrung zu bemerken. Die Herren, die nach der linken Seite heniber zu ihre» Sitzen zurückkehrlen. blieben »utmvegs stehen und sahen verwundert nach der BundesrathSestrade Ter größte Theil strömte dann in's Hoher hinaus und dort tommeniirte man die Hast des preußischen Laiidwirlhschaslsministers. die Motwirung „inr Interesse der Wahr heit" und den kleinen Umstand, daß er den Hinaiizininrster mit „Excellem Miauet" hezeichiiele, was im Reichstag nickt üblich ist Der Kaiser fuhr gestern morgen um 1«) Uhr nach deu, Palais des Reichskanzlers und »ahnt daselbst dessen Bottrag entgegen. Der dritte Tag der Verhandlung über den ruffochcn Handels vertrag im Reichstage, bemerkt die „M. A. Ztg.". batte im Gegen satz zu den beiden vorausgegangcnen durch die Rede Enge» mich Augen, die mit 1 M. verzeichnet war HlugS begab fir fich in den Lade» und forderte die betreffende Blouse ans dem Schaufenster, erhielt aber den Bescheid, daß diese schon verkauft sei. Sie theille dies de» draußenstehendcu Frauen mit. worauf efirc Frau K äußerte: «Das find ja Jndenkniise." Daraus hi» strengse der In Häver drs Geschäfts, Kaufmann besser, gegen die Frau die Be lridigungsklage a». indem er sich als .Kaufmann und Jude durch j gleichem Eriolge brachte der die erwähnte Bemerkung in seiner Ehre verletzt erachtete. Das erkrniinng", ffir Mämierchor. Schöffengericht erkannte indes; »ns Abweisung der Klage und ebenso tu der Berufungsinstanz auch die Strafkammer zu Prenzlau. Hier gegen legte 4.'. Revision vei dem Kanimergerichl ein, das jedoch aus Zurückweisung der Revision erkannte. Das Armerverordnuiigsblatt veröffentlicht eine Vereinbarung mit dem österreichisch-ungarischen Reichssrieasministeriuin, betreffend die inilitärärztlichc Untersuchung vvnManmchastc» des Beurlaubten standes und von Freiwilligen, und zwar bezüglich der Vornahme iers wenigstens den Vorzug, zur Erheiterung des hohen Hauses! ungarischen Abgrordnetenhauses wurde während der Sitzung und auch drs BundeSrntbes nicht nnwesentlich beizutrageu. Eine! Blechbüchie mit verlöschter Zündschnur aucgesunden. Die B echte ungetrübte Heiterkeit inmitten einer politisch Zeit ist für den Reichstag in allen seinen Fraktionen und Hral nönchc» so wert!,voll, daß dem Urheber einer so befreienden Tbut. darüber gern Manches nachgesehen wird. Herr Richter batte un ! streitig eineu guten Tag und an Material tonnte es iluu narb ! Altem, was porausgcgangen war. nicht fehlen. Der Höhepunkt! seiner mit urwüchsigem Humor durchsetzten Rede, die später durch! das fatsche Pathos ahgeschwächt wurde, das Herr Richter sich »»:> so mehr ersparen sollte, als ohnehin Riemaud daran glaubt, und es! ibn körperlich sehr anstrengt, war icdenfalls der Vorschlag, in die Kommission ffir den Handelsvertrag nur die ungefähr 12 Abgeord neten zu dclegiren, die nicht wüßten, ob sie Ja oder Nein sagen sollten. Tie ReichStagskvmmissivn für Vorberathung der deutsch riffsi scheu Handelsverträge wird unter Vorsitz des Abg. Tr. Hauimacher tagen. Die Kommiif'ion der preußischen Abgrordiieleiitaminer ffir Vorberallnmg des Gesetzentwurfs bctr. die Errichtung von Land Iviithschastskainmerii lehnte da-S von der Regierung vörgcschlageiie Shstem der Uuterverhäiide ab der Kommission ist beendet; die gesetzt. der Untersuchungen von in Deutschland lebenden österreichisch.nn. ganschen Staatsangehörigen und umgekehrt. Aus den» Festmahl des westprenßischeii PwviiiziallaiidtaaeS in Danzig sprach sich der Oberpräsident, der frühere preußische Kultus minister Tr. v tstosler, ffir den rmiischen Handelsvertrag aus. Ter russische Generalkonsul war als Ehrengast bei dem Festmahl anwesend. Tie sozialistische» Stndente» in Berlin haben aus die Aus Horderung des Vereins deutscher Studenten, in der von demielden cinberusencn Sludentenversammlung zu erscheinen und einen von ihnen mit drin Korreferat zn betrauen, geantwortet, das; fie dein Rufe nicht Holge leisten könnten, du ihnen für den Hall eines öffentlichen Austreiens die Veiweisnng von der Universität an- gedroht sei. Der Zusammenbruch fragwürdiger Bauunternehmer Existenzen hat in und »m Berlin ans der ganzen Linie seinen Anfang genom men. Tie Zwangsveefleigerimgen ihrer Bauten, Banmateriaiien und Rüstzeug«' von der Bansletle weg, ihrer luxuriösen Wohnungs. cinrichiuiigc». Eanipagen. Pretioseu, Weinvonälhe sieljei, aus der Tagesordnung: oemgegeiiiiher aber ainb die Leistung des Offen baruugseides. In deu lebte» vierzehn Tagen standen insge'cniiint über R» Ztva»gsverileigeril»ge>i und Otieiihariingseid Termine mit verkrachte» Bauunternehmern a». Es ivuren Berliner. Ri odorier. Weißenieer, Schöneberger. EI>arl>'tteiib»sger. Hriedenaiier. Steg- litzcr, Lichlerselder, Zehlendorsrr und eiuiae a»S anderen Ortfchaste». Oesterreich. Tie Kwiipnnzeisin-Willwe Stefanie hat sich in Triest nach Kairo cingeschifft, um eine zweimonatliche Orientrcisc zu unternehmen. Ungarn. Ans der Treppe ;»m stenographischen Bureau des eine üchie so bedrängten § wurde zur Polizei gebracht. Wie man auniiiiiiit, dürste es sich NM einen Scher; Handel». Tie Untersuchung hat ergehe», daß die gesiiudeue Blechbüchse nur mit Oel getränkte Sägeipänc ent hielt De» Urheber ist noch nuhetanut. Hfraukrcicki. Einer Meldung de, „Eocarde" ziiwlge soll Präsident Earnot mittels eines saandschreibens an die Königin Vitloria die Abberufung des Botschafters Lord Dnsscriir verlangt liaben. da dciioelben sonst die Pässe zugeslellt werden würde». Dein Handichreibeu wären Tolninenle beigesngl. ivclche bewiese», daß Lord Tiifferin I>ei den Enthüllungen des „Figaro" in Betreff des Marine Attaches Beanchainps die Hauptrolle gespielt Hab . überlegen. Die englische Botschaft erklärt die Meldung der „Eocarde" für voll- ' ' " komme» »»begrüiidel. Der siauzö>i>el,e Gesandte in Hongkong hat eine» Vertrag mit gleicher Höhe mit der Sorgfalt des Vortrages und der Hingebung, nie Sänger und Tffigent ihrer nicht leichten An'gabe eniaegrn- brnchlc» Das Wert war mit Intelligenz, Hleiß und niiiiitalöchem Verftändiliß ersaßt und mit w packender Begeisterung ansge'uhu. daß das Ganze in einer VolUonuncnheit austkang, für die der stürmische Beifall nur die verdiente Anerkennung wurde. Mit Verein das Grreg'iche Wert: .Laud- Baritviiiolp und Orchester zir Gehör, in welchem sich Herr Sekretär E- Längeield für die Solopartie anszrichnelr. Als u eu>» >hc Ehore hörte man die Anacker'iche Hninne: ..Hoch in den Wolken" und Reinh Becker s 'limninngs- volle „Abendglocteir". Mil Ausnahme eines Hntonatwnsiehlers. gegen welche auch die besten Eböre größerer Städte nicht geleit sind, wurden auch diese Rummeri, inii schöner Wirkung der Stimmen und unter Beohaehlung von rh»th»iöchen und dp»,»»sich,» Heinhciten und Schailirungen znm Vorirag gebracht. Mit den fleißigen nnd flrebianien Sängern iit siic di, in Atlciii ausgezcichuei vertauiene Aiiffnlnnng aucl, der Liedc'rineister des Bei i»o, >>err Mar Menzel, mit AnszeichniiiiZ z» iieniien, dcu die Wette rua i trefflich stndiick batte und das Eonceick init Umsicht, S>cl>e>/» it und seine»i Versiäiidniß leitete. Das bedeutende Soprans >» des ! Brambuch usien Werkes, towie Szene und Arie aas dem ..Ziemt.ob" »Einst träumte meiner iel'ge» Bases führte Frau Margarethe Schräber aus Eoban mit Nische», elastischen und ausgiebigen Mitteln und mit io dislinguirtcm Ge'chmack aus, das; mamhe Ve- russiängeriil sie hierrür beneiden dürste. Um die inblile Beband lung der Sotobralsckie in der Freischütz-Arie machte sich Her» .Kulnr von der Stadtlapelle bewudcrs veidieui. Das Sralil iche :7rche'lci. das unter seinem Ehef das Vorspiel zu Gramm»»»'» „Meliisinc" nnd unter Herrn Menzel die Einleitung zum All und Viauiüed ans ..Lohengrin" bot, zeigte auch in diesem Eoneert wieder seine off bewährte Tüchtigkeit und die Zuverlässigkeit einer sicheren Vc aleitung. Mag die Meißner Liederiascl in ihrer bisherige» Be strebung und unter der zic'tt>ewnß>e» Führung ihres aiisge;e>chiieleir Vorsitzenden. Herrn Paul Wiudisch, mit gtcichem Strebe», gleichem Ernste »»d aleichem Enolge die edle Gejaugstnnst weiter pstegcn, wie bisher Rang und Achtung Reiben ihr da»» sicher in gleichem Maße bewahrt mid unser liebliches Misnia wird auch in Zukunft die Eiedertu'el als ihre« erlteu und besten Mäunerchor schätren nnd verehren dürfen. H err m a n ir Star ck e. ! ..Eolas Vater" gebt im Resideuzlheater mit Helix Lchweighoier alltäglich vor vollbesetztem Hanie in Scene und auch noch 7irr eine längere Reihe von Vorstellungen dürste diese Zug kraft nachhalten. Ricbt nur Helix Schweighoser bietet ot-s peii- sionirler Brieffrügcr Kien»» eine'meisterliche Eeistung packender und gemiithvoller Komik, auch die iibrige Darstellung des von prak tischer Bnlmenhand gearbeiteteir Volksitückes ist eine io abgerun dete. in allen Eilizelleistlingeil hochbesriedigende, daß man der der chinesischen Regierung abgeschlossen, wonach dieselbe eine groß Summe für die in, Jahre I8!)l dort zerstörten Missionen gewährt nnd den »cnen Missionen ihren vollen Schutz zusichert. Bei dem Anarchisten Bernhard wurden verschiedene Schriff- Tie erste Eeiiing'der Vorlage in! stücke ausgesuudc». die iiisbescmderc die Mitschuld Bernhard s an re zweite ist aus den 7. März fest-! dein Hcnrn'schen Attentate ergeben. Italic«. Ans Rom wird gemeldet, daß anläßlich der deutschen und des österreichischen Kaisers in beiden Monarchen drei italienische Schiffe erscheinen werde». Schildwache des Kreuzers..Navarra", woselbst verhafteten Anarchisten in Gewahrsam gehalten des Ans-1 werde», schoß auf ein Boot, welches die Herzogin von NzvS an aiizöfischen Hrcgatte „Iphigenie" fnlirtc. Tie Unter- ciugeleile!, Sie bereits in einem Thcile der Auslage unseres wurde, wird Premierminister Gladstoue heute Rechtsstellung der deuische» Juden von beiden j von der Königin empsangcn werden, nm lein EnllasfniigSgesuch zu ic Königin wird nach der „Pall Vertrages die . _ Seilen erörtert worden ist. TaS geflissentlich veebreitele Gerücht, j überreichen, die Jndenfrage sei auf ausdnicklichen Ännsch des Czaren »ingangcn worden, entbehre, wie der Deputation seitens ^ - bedeutet wurde, jeglicher Begründung. Ter „Rordd. Allg. Zig." zui'olge ist au Stelle des Grasen Mirbach Ottc> Wülfing aus München Gladbach in die Silberlom- iniffion berufe» worden. . . .... . Bei der kurzen Spanne Zeit bis zmn Beginiie der Eharwoche, Pribalic treiar des Pieinieriilinislers Gladstoue theiite aus eine An ie parlamentarischen Osterferien beginnen, scheint es! frage »ril, die Sel lffnnge Mall Gazette Lord Rvieber» bcnite». ES sei nicht beabsichtigt, das Parlament des Staatssekretärs' sofort ansznlöfe». Gladsione ivürde seinen Sitz im Unteihaiise be- ! Iialten, aber wahncheinlich nicht Mitglied des Kabinets bleiben. Tie „Dgilv t>>cwS" timdigen miier dem Ausdruck des Bedauerns an. es sei für s Erste keine Hoffnung vorbandeii, das; Gladstoue seine parlamentarische Tliätigkeit iverde iortsetzeu können.' — Der mit der die . . ... geradezu unmöglich, deu Reichselat und deu preußische» Staats- !>ausl>altsetat rechtzeitig bis z»i» 1. Avril zum Abichluh zu bringen. Es wird also im Reiche, wie in NothetatS nnabiveisbar werden. Z» der ReirhstagSrcde des EentrunisführcrS Tr. Lieber am Mittwoch sagt die „Kreuzztg".: Der Redner des EentrumS. der Abg. Lieber, vollsührte den ihm allsgetragenen Eiertanz mit Ja Rein und wieder Ja und Rein, ohne die dialekiuclie Grazie seines Vorgängers, dessen Andenken er bei dieser Gelegenheit besser nicht misgefrncht hätte. Herr Lieber nahm den Riilim für sich in An spruch. daß er zuerst das Wort: „Vereinigte Staaten von Eruopa" ansgesprochen habe, rmd wandte sicb dabei wie beisalllieiicheiid an die Person des .Kanzlers des Deuiicheu Reiches. Vielleicht daß irgendwo im Saale ein stossbedürstigcr Broschüreirschreiber saf;. und vielleicht sitzt er heute ichvn an seinem Schreib!isihe 'ind schreibt das neue Zuknustsbild „Im Jahre 1'.H0: Vereinigte Staaten von Europa". Ten Grundem dieses paneilropäischcn Reiches, de» Herren Lieber und v. Eaprivi, loird er in diesem Buche ein biographisches Denkmal fetzen und für das Teutfchc Reich eine r» der Volapüksvrache verfaßte schöne Grabschrist ersinnen. Tic freisinnige» und dci»okratischen Hie>>nde desReickslaiifferS Grafen Eabrivi können sich nicht genug thun in der san schwär merischen Begeisterung über seine Rede vom letzten Dienstag. So schreibt n. A. die „Hraiikiiirter Zeitnng": „Tie Gewalt der 'Thatsachc'ir ist In dem Reichskanzler lebendig nnd drangt ihn, der sich so lebhgst seiner konservativen Gesinnung rülmi!, ans die Bahn eines, wenn auch noch recht gemäßigte», wirtbschafflichen Hort schrittes. Er sucht den Rubin Tciitschlands nickt in tiiegenseheli Grc'ßthaten. sondern darin, ..Killtilransgaben zu lösen, die Kill Europas zu fördern, das friedliche Zufammelilebcm der Völler zu! erleichtern, die europäiichen Kräsie zusammenz,»schließen und einen Zusammenschluß porznbercile» für späte Zeiten, wenn es »ökhig werden iolllc, im Interesse europäischer wirthschaftlichcr Politik einen größeren Komplex von Staate» gemeinsam z soffen. Diese Aeußerung bekundet einen staatsinännischcn Blick von erfreulicher Weite, Vorlage nnmei melir als elivas Hremdes, als etwas nicht Tazn- gehörigcs in, Rahmen dieser Politik erscheinen läßt, bemerkt hierzu die „Kreuzztg.", dem Leiter der d nur aufrichtig zn dieser Würdigung seiner Verdienste Glück wünschen. Tie Korrespondenz des Bundes der Landwirihe schreibt in einer Petrnchtung über die Vertlagsverhaiidlupgc'ii des Reichstages: Wir glauben, daß die Politik des neue» Kurses ihrem Untergänge cnt- gcgeiigeht. selbst wenn sic noch durch die Annahme des russischen Handelsvertrags wider Erwarten ihren letzten Erfolg erzielen sollte. Der Kanzler widersprach der Meinung, dag er zurücktretcn werde — nun wir glauben, entweder wird er schließlich znrücktreten müssen oder seine Politik an» die Vewährten Grundsätze der nationalen Wirtbschaftsvvlitik des Hürslen Bismarck znrnckzugchcn gezwungen sein. Nicht ihn bekämpfen wir. jondcrn das Svffem, und in diesem Sinne rusen wir rbm zu: „Rückwärts, rückwärts, Don Eaprivi! Rückwärts, rückwärts, „neuer Kurs"!" In preußischen Abgevrdnetcnkrcisen ist die Rede davon, daß mit einem nahen Weckpel in zwei Ministcnen zu rechnen sei. auch daß bei dieser Gelegenheit einige Oberpräsidicn neu vergeben wer den dürsten. Ter Strafsenat des Aamnicracrichts in Berlin hatte sich in der Revisionsinstanz mit einer Pnvatklage zu belassen, bei der die angeblich beleidigende Natur des Ausdrucks „Jndei,kniffe" in Hrage kam. Ter Thatbcstaill» ist folgender: Im März vorigen Jahres wurde in Prenzlau ei» sogenanntes „Waarcnhaus" eröffnet, dessen Schaufenster zahlreiche Artikel mit Preisangabe enthielt. Zahl hatten sich am und übten an den eine Blouse in die elitrast Gladswue's habe in den letzten Monaten, mid zivae seil dem Tage, an welchem Gladstoue ans dem Bahn- Hose in Ebener durchweinen Wurf in das Auge verletzt wurde. Preußen, die Einbringung von j schnell nachgelassen. Tie Demission Gladstonc's könne nicht mehr l lange hiiiausgcschoben werde». Gladstoue habe seine Audienz bei der .Königin benutzt, »in die wachsenden Schwierigkeiten a»zn- < deuten, die sich der Erfüllung seiner' Auitspffichlen eittgegenftellten. Rufflaud. Sämiulliche Gouvernciiients und Distrikte mit ! Ausnahme der Gouvernements Plock. Wvlhniiicii, Koivuo und - Dfchrrnigo werden für cholerasrei erklärt. Das neueste Bulletin über de» Gesiiiidhcitsziistaiid Millöckers des Auswäriiaen p. Giers beiagt: I» Bezug ans die« lliifführiing von Anfang bis z» Ende mit freudigstem Interesse folgt. Die ansgezeichucte Regielcituiig des Theaters unter Herr» Regisseur Rotte, hat die Tbeitnahnie des Publikums an der Wirk samkeit des Theaters bereits während der ganzen Saison wesent lich erhöht, und die tüchtige Schiiliiiig des Ensembles kommt in „Lolvs Vater" iNwglücklichster Weise zur Erscheinung. Tic Sorg falt. mit der das Stück herarisgebracht ist, zeigt sich auch nicht am wcuigsten ?. B. in der Ausstattung des LalmiS im :i. Bilde. Das kleine Residenztheater ist hier in Noblesse manchem Hoftheatcr Mit Ausnahme der Lolo, die zwar mit guter schan- fpietcisicher fffontine dargeslellt wird, bezüglich welcher ikdvch nicht Jeder den Enllmsiasniirs libcr ihre Schönheit verstehen kann, und der unbedeutend«'» Vertreterin der Johanne Wendland, sind alle Mitwickende» mit Auszeichiiuiig zu neiilieii: selbst neben einem so, glanienden i-tur wie Heil, Schweighofer komme» sie voll und ganz zur Geltung. Hran M'nllcr-Bvndn und Herr Hriese ^erfcheinerr in' einzelnen Episoden auf Größe, lsliemaiid sollte Vr ich: ^ Vcivcr sräliidium h Zivei ihrem Gebiete wgar als Sterne erster versäumen, die Vorstellung zn besuchen. kl. ff. ! in der Kreuzkirchc. heute Nachmittag 2 Uhr: ffir Orgel lff-uroll. sünfftimmigs von Joh. Seb. kleine Motetten von E. G. Reißiger i'geit. I8L9 , 1i Bach: 2» Zivei lteinc Motetten von E. G. Reißiger (ge „.Vclariimur, 1v". Hs „0 bans llesu": 3) Zwei Gesänge ffir Sopran, vorgetrageii von Hrl. Margarethe Kretzschmar, Eoneert-. säug, rin, hier: .» „Dein Heiland weint", geistl. Lied lop. 79,' N>. 2i von Oslar Wermaiiii, b) „Vcraißmeinnicht, Du allerliebster «tzoit", geistl. Lied von Joh. Seb. Bach: U „Lalvv Llgssia", Große! Motette für zwei Eböre von Tr. Rob. Papperitz. Professor am' Königs. Konservatorium für Musik in Leipzig. i In der Königs. Hosoper geht heute nach längerer Pause Helix Traesete's gwße Oper „Herrat" in Secne i» der gewöhn teil Besetzung mit den Tarnen v. Ebavanne. Wittich, Herren Gritzickiger, Anttics, Perrvn. Tecarli. Jciisen, Ncbiischka:e. Tie für den Akt komponirtcii. bis jetzt nicht dargeirellten lriegersschen. Tänze und Evolntiviien gelangen heute zur cntmaligen Aufführung !' Das K ö ii igl. S ck anfvrcl bringt am 14. ds. MtS. die Einakter: „Ter Wünsch", „Tie Ahremhovpcr", ..EineKmiiödie mit unerwartetem Ausgang" und das neueste Lustspiel G. v. Bcpser's, „Nur lein Leutnant" zinn ersten Male zur Aufführung. e Graiiiinaiin's „Me Ins ine" soll demnächst in der König!. Hoiover wieder zur Aufführung gelangen. ck Herr Elan di ns ist v in 1. März d. I. ab für das Königl. Hvstheater cngagirt ivorden. ck Ter Spiel v l a » der Könrgl. HofoPer ist kür nächste! Woche nach vorläufiger ZlisainmenstcUniig wie nachstehend bestimmt worden: Sonntag: „Marga", „Ter betrogene .Kadi". „Hochzeits- »rorge»": Dienstag: „Hra Diavolo" : Mittwoch: „Hidelio": Ton- nerstag: „Ter Vaiazzo", „Tie Pnppensee": Somiahend: „Die drei Pinlos". „Marga": Sonntag lll. März): noch nnbestimmt. des:"' ^ K ö n i g l. 2 ch anspicr aiebt Sonntag und Mittwoch: Vasantaseiia": „Montag: „Die rclegirten Studenten": TicnS- inerstag: „Wahrheit": Hrcitag: „Ter Talisman": Somitag: Her;tbali,itei! und das Allgemeiiihesiiiden fährt die Besserung fort;! t'llt- ''G'h>M'ii>a aiii^Laurrs" : T die Anfälle von Herzhekleniinnna haben sich nickt wiederholt. ! "Df.fV . ^bins" : Lr'niiabcnd: rltrnerika. Das Repläsciiiantenlialis in Washington nahin f- Phsillsbine Weller.^ . den Eiitivuil Vlands. belr. die Aiisprägniig des im Staatsschätze!... ,^' 4-^ Erwlg cli r chivc i gl> o fer's in de», Vvlks- bciiiidlichen Silbers an. !'>ack „Lolo S Vater" bewirkt eine derartige Anziehung, daß Südamerika. Tie Präsidentenwahl für Urugnau durch den I Direktion des ReudenttbeaterS für morgen Sonntag das Or- Kongreß in R.'ontepideo war erfolglos, da lein Kandidat die ad- i ckeller raiiiiien und mit Sitzplätzen versehen lasten wird. 2vimtag ^ ' ' -- <«.< ..Mikado" in Scene svlute Mehrlieit erhiett. Der Kongreß vertagte sich. Es herrscht! lebhafte Erregung. Die Truppen find toiisigiiirt. Brasilien. Die Bräffdeutciiivahle» in Rio de Janeiro voll ziel»',, sich sehr ruhig. Es siebt init Sicherheit zn erwarten, daß Mvraes zum Präsidenten, Pereira zniir Vicepräsideulcii gewühlt werden. Kunst und Wissenschaft. f Eoneert der M eiß „ er Liedertafel «n den Sälen Kultur! der ..goldene» Sonne" in Meißen Seit einer langen Reihe von Jahren bat die Meißner Liederlasel vermöge ihrer gediegenen, sorg fälligen Leistungen den eilten Platz unter den Mäniierchoren der Provinz Sachsen behauptet »iid zahlreich sind die Anerkennungen, die dem trefflichen Verein für sein Streben nach hoben, edle» zu um ! Zielen zu Theil wurde». Diese allgemeine Wer«li»m>im»g gelangte n BsilO erst vor wenigen Jahren wieder znm vollen Ausdruck, anläßlich der die sisigeiischwere Episode der Militär-' des .>ijährigen Jubiläums, das der Verein nicht mir iniIerAntheil nicht Dazu-! „ahn»' der ganzen Stadl Meißen beging, sondern auch geehrt durch Wir tonnen, Zahlreiche Tepulaffoiicii. die ans aßen Theilen Sachsens ;»r Be- dcutfchen Politik' glückioiiiitchniia erschieileii ivaren. Die erstell Dresdner Männer- l chöre hatten vainats Vertreter iiach Meißen geschickt, und mit i diesen hatten sich so zahlreiche Abordnungen aus der Proviu; ei» gefunden, daß die Ueberrcichimg der Auszeichnungen und Glück wünsche de» größeren Theil dcs Hestaktus aiismachteii. ''Ans diesen anßergewöhillichcn Ehrungen ging damals nicht nur die Achtung ffir das musikalische Streben des Vereins hervor, sondern auch die hohe Anerkennung für die Liebe und Treue, die der Verein unab lässig seinem Königshause und Vaterlandc geweiht hatte, die un ermüdliche Fürsorge, mit der die Meißner Liedertafel »eit Jahr zehnten eingetreteir war zur Linderung der Armnth und Noth, zur Hebung und Förderung des populären KniislsinilS ihrer heriilimtcir Vaterstadt, deren Reize und Anmuth weit über Sachsens Grenze geschäht sind. Ein solches, durch Beharrlichkeit. Fleiß und Mühen erworbenes Anfehcn legt natürlich auch Pflichten von Bedeutung auf. die zunächst darin besiehe», daß der Verein dem Hortjchritt Rechnung trägt und für die Wahrung seiner Stellung bedacht ist.! Hierüber ein neues Zeugniß abzulegen und den Beweis neuen! VtrebenS zu erbringen, diente die vorgestrige große Aufführung, die mit Ausnahme des orchestralen Theilrs nur mit Kräften der Meißner Liedertafel geboten wurde. Als Glanzpunkt des Abends und vollendetste Nummer des Programms ist die große dramatische Scene: „Lorelei", für Mannerchor. Sopran- solo nnd Orchester von C. I. Brambach, zu bezeichnen, die der Verein unter Entfaltung ausgezeichneter Mittel mit einer Wirkung zur Wiedergabe brachte, daß dieser Bortraa allein genügte, »einer Leistungsfähigkeit ein neues alänzcndcS Zeugnij auSjustellen. Das svlimnnnatcrial zeigte sich hier auf Nachmittag gebt zn ermäßigten Preise» der mit Hrl. Duckens von Leivffg als Rum Rinn. ! R Im finnigen Sinfonie Eon c crt im Geiverbc- haiiie gelangen zur Aufführung: Simonie in 6-mc>!> von Beel Hoven, Andanlc ans der Oxford Sinsonie von Ha»dn. Eoneert siir Klarinette von E. M. v. Weber, Hcstoiivcrtnrc von Lassen, Ouvertüre zu „Libilffa" von Siiietana -c. x Tas Programm der von Herrn Ein > l Krönte ffir näch sten Montag ii» Saale des König! Belvedere veransiallcten in ii f i t a l i > ck e ii Soiree unter' Mitmirckung der GemelbeliaiiS- kapellc verzeichnet: Ouvertüre >» Delibe's ..Der König bat's ge sagt": Adagio ans dem Eonceri von Mendelssohn, zwei Satze ans einem Eonceri von Godard. ..Rbaviodic d'Arivergne" «für .Klavier und Orcheslerl von 2>. Sa^'N-s. Klnvierwerke von Mozart, Litolff. Üi'aff. Bcelhoven 'c. Tas Eovcert beginiit halb s; Ubr.^ > Ter Drcsd » c r M ä » n e r g e» a n g v e r e i n l>ringt »ckr ieincin ai» 9. ds. Mts. siattNiidciiden Ei'vceri in, ^>eu'eil,c'Iiau : eine Anzahl reizender Eböre von Iran: Schubert. Adoö Jensen. Eb. Dornig. Engelsberg. Adels Kirckl. Angerer, Arnold und von dem verstorbene» Herzog Ernst von S ichle» Koburg Gotha zur Aufführung. R Hran Wilbiand! Band ins in Wien eilffett eine telegraphische Eiilladung des Hür'ieii Lichnoiv-slv. in civeni Ber liner Ericle vor dem deutschen Kaffer mid der Kaiserin eine Vor lesung zu hatten. Die Künstlerin reiste ivsorck nach Berlin ab. ck Die „Tägl. Rimdich." schreibt: „Zu unserem ausgewrochenen Zweifel an der Richligkcit der Meldung, das; der Kaiser den italienischen Komvonisten L e o ir c a v a l l v mit der Kvmvontion eines Roland von Berlin bcansiraat habe, schreibt uns ein Leier: „Tie Nachricht ist zutreffend. Mir hat es der italienische Kom ponist selbst erzählt nnd hinzugefügt. das; er sich »»n beeilen »iiisse. — deutsch z» lernen." Nun. wen» cS also Tbatsache iil. so müsten wir'S auch hinnchmeii, aber wir gedenken dabei, daß zwifchen diesem Ereignisse und Richard Wagners Tode elf Jahre, nicht melir als elf Jahre liegen. Richard Wagner bekämpfte und besiegte Giacomo Meuerbecr. den Schutzpatron aller internationalen musikalischen Ebaraktcrlosigkeit. aber Mencrbeer ist doch der Stärkere, denn in seinem geistigen Nachfolger Leoncavallo ioiiimt er wieder zu Ehren und Ansehen." h H anS von Bülow ist »ach dein Sekti'vnsbestmd einem chronischen Nierenleiden, der Nicrenschrninpffiiig, erlegen. * Auch ein iffutzen Finden Sic cS nicht auch gut, Herr Hcffratli. daß ei» gebildetes, junges Mädchen ulilsiziit?" — „Gewiß, meine Gnädigste! Dann kann cs seinem spätere» Ehe- manne einen Beweis seiner Liebe dadurch geben, da« e» — aujhört I" ttvM x q»-,»m,oL M, xS!S .'re 'jiiuiN!psg-c»i»«zs 'Mkg
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